Ich war in diesem Herbst auf einer Drückjagd und stand damit, dass ich mich freue, dass wieder Wölfe durch Deutschland streifen ziemlich alleine da. Wir Jäger haben meiner Meinung nach kein alleiniges Recht Wild zu töten, auch wenn das ein verbreiteter Gedanke scheint. Gegen gerissene Schafe können Zäune und Hunde helfen, wenn das mal nicht reicht ist das zwar Schade, aber letzten Endes passiert dann auch nichts anderes als auf allen Kontinenten und Weltmeeren, Tiere töten leider nicht Tierschutzgerecht (Menschen häufig auch nicht). Das war schon Millionen Jahre vor den Menschen so und wird auch Millionen Jahre nach uns so sein. Der Schaden wird ersetzt und bei den Summen mit denen in unserer Gesellschaft heute leicht jongliert wird, sollte das für die Gemeinschaft grade noch zu verkraften sein. Ein anderes Argument war, dass die meisten Leute garnicht wüssten, dass es sich bei Wölfen nicht um scheue Tiere handelt, sondern dass sie letztens erst wieder Schafe direkt vor Spaziergängern gerissen hätten und es deshalb auch nur eine Frage der Zeit sei, bis der erste Mensch getötet würde. Der Wahrheitsgehalt war für mich nicht zu bestimmen, habe ich aber noch nichts von gehört. Vielleicht eine Ausname, weil das Tier völlig ausgehungert war.
Selbst wenn es wie befürchtet ausnahmsweise mal passieren würde, dass ein Wolf einen Menschen angreift, wäre das für mich trotzdem kein Grund die Wölfe wieder auszurotten.
Das ist für mich das gleiche Phänomen wie mit Waffen, wenn sich jedes Jahr 10.000 Leute totsaufen (oder andere besoffen tot fahren) interessiert es keine Sau, aber wehe einer wird mit einer legalen Waffe erschossen (oder von einem Wolf getötet). Dann kann sich die scheinheilige Presse richtig schön das Maul zerreißen in was für einer schlimmen schlimmen Welt wir doch heute leben und dass man doch endlich alles und jeden verbieten muss.
Auf der selben Drückjagd ein Jahr zuvor war ich übrigens Zeuge, wie 3 Hunde ein Reh gehetzt und gerissen haben (Tierschutzgerecht natürlich). Darüber hat man später kein Wort verloren.
Wer den Wolf als Feind sieht, weil er die eigene Strecke schmälert ist für mich kein echter Jäger (bin ich im Gegenzug für viele andere sicher auch nicht, ich besitze ja nichtmal einen Lodenmantel).