Ich war schon auf verflixt vielen Gesellschaftsjagden in meinem Leben.
Die Niederwildjagden in meiner Jugend, unbeschwert und streckenreich (da wurde noch mittags Schnaps getrunken
) , aber der Hut bliebt bei den letzten Worten des Jagdleiters und dem Verblasen der Strecke drauf !
Nie gesehen, daß dort jemand in künstlich betretener Stimmung den Deckel zog.
Die größte Ehrung dem Wild gegenüber ist es, verantwortlich und beherrscht zu schießen sowie gute Hunde einzusetzen!
In den letzten Jahren fällt mir vermehrt auf, daß bei Drückjagden (andere Jagden kenne ich keine mehr) irgendjemand anfängt, verschämt die Kopfbedeckung runterzuziehen. Einige machen nach, aber alle bis auf einen (@ cast) sind es niemals. Es ist einfach eine neue Mode, nichts weiter.
Mein Hut oder meine Baschlik bleibt dort, wo sie wärmt, nicht nur weil ich Bläser bin, sondern weil es absolut für mich kein jagdtypisches Brauchtum ist.
Bei Entgegennahme des Bruchs nimmt man ab, steckt an und setzt wieder auf, selbstverständlich.
Ich ziehe meinen Hut ab und an zur Begrüßung als Höflichkeitsritual ausgewählter Personen und selbstverständlich am Grab eines Jägers, zuletzt meines Vaters.
Für Laien und Beobachter ist das jagdliche Brauchtum schon strange genug, aber dieses Hutziehen ist sicher etwas, was sicher niemand nachvollziehen kann. Auf der Jagd sind wir nicht in der Kirche.
Es reicht schon, daß alles tote Wild nochmal auf den Erdboden gelegt wird und die Siegeszeichen verteilt werden...
(so empfindet das ein Nichtjäger).