Fuchspirsch mit WBK

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Ich habe voreinigen Jahren mal bei einem sehr bekannten Naturschutzverein einen Vortrag eines sehr kompetenten Biologen gehört. U. a. bat er eindringlich darum, dass wir Jäger Unfallwild (außer Schwarzwild) und unser erlegtes Raubwild, welches nicht verwertet wird bzw. bei Verwertung deren Kerne, nicht in die Abfalltonne werfen sollen, sondern dieses alles in den Naturkreislauf zurückführen sollten. Es gäbe soviele Konsumenten und Detruenten, angefangen vom kleinsten Insekt/Käfer bis zu vielen Aasfressern (Greife, Krähen, Kolkraben, Füchse pp), die dringend auf Aas angewiesen sind und von der Natur dafür vorgesehen sind, soetwas wieder in den Aggregatzustand zurück zu führen. Seit dem entsorge ich mein erlegtes und nicht verwertetes Raubwild an zwei Stellen im Revier und freue mich, dass z. B. bei einem Fuchs oder Waschbär nach spätestens 3 Tagen außer Knochen und Balg nichts mehr vorhanden ist. Der Rest kommt dann in die Tonne. Manchmal nehmen allerdings die Sauen sofort das ganze Stück mit und schleppen es weg. Und bei dieser Art der Entsorgung habe ich ein absolut reines Gewissen, habe ich doch für viele Lebewesen etwas Gutes getan.
Gruß rotfuchs2
 
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Stimmt Rotfuchs2! Vielleicht nicht vorschriftskonform, aber richtig.
Da ich auch im Revier zerlege und somit das Wildbret wesentlich leichter über einige Kilometer bergab und -stöhn- bergauf heimschleppen kann, schneide ich dabei die liegenbleibende Decke in Stücke - so doppel handtellergroß.
Am Folgetag ist NIX mehr da, die Tiere der Nacht haben sich bedient und ihren Teil heim geschleppt. Ganz gelassen, bleibt die Decke Wochen/Monate im Winter liegen.
 
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Ein mit Kugel erlegter Fuchs im Sommer auf den Stopeln wollte ich erst am nächsten Tag verräumen.
Als ich morgens nach dem Frühstück hin kam saß das Rotmilanpärchen dort. Plan also geändert. Fuchs in die Furche zwischen den Äckern gezogen. Sollen die die es brauchen sich daran erfreuen. Seitdem verfahre ich mit allem Raubwild das ich nicht verwerten kann so.

Und zum Thema. Pirschen tun wir bei uns gar nicht.
Wenn dann an erhöhter Stelle ansetzen und gezielt Raubwild/Sauen angehen.
Im Sommer wenn die Sauen zu Schaden gehen auch mal nächtliche Kontrollfahrt auf den öffentlichen Straßen. Niemals auf Feldwegen und im Wald gar nicht. Da haben sie dich spitz bevor du sie überhaupt siehst.
 
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17 Aug 2023
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Ich wollte meinen alten Faden mal reaktivieren und meine Erfahrungen teilen die ich in ca einem Jahr gemacht habe.

Entgegen der Meinungen im Bekanntenkreis man könnte auf Fuchs nicht pirschen, konnte ich letztes Jagdjahr 26 strecken und dieses Jagdjahr bisher 9.
Davon hatte ich lediglich ca 1/3 beim Ansitz erlegt und ca 2/3 auf der Pirsch.

Gibt sicher Leute die deutlich höhere Strecken haben, aber für unser Revier war das ein ziemlicher Rekord

Dabei musste ich aus einigen Niederlagen lernen, dass
- Füchse auch nachts sehr gut sehen, helle Mondtage sind dafür nicht ideal geeignet
- Man nicht näher als 60-80 m ran kommt
- Am besten von der Straße aus an die Felder pirscht, Geräusche durch Schnee und co sind ein no go
- Man im Idealfall immer eine Hecke oder ähnliches hinter sich hat damit man seine Silhouette verdeckt
- Die Hinterlandgefährdung durch abgehende Geschosse ein ernsthaftes Thema ist. Ich bin da sehr sensibel geworden
- Bei uns die Füchse nicht durch Krähen oder Artgenossen entsorgt werden. Ein Bauer hatte ich mich im Frühjahr darauf angesprochen dass er 6 Füchse in der Zwischenfrucht eingeackert hatte… Ups

Im Winter geht es perfekt, da man auf weite Feldflächen sieht wo Reineke zieht. Hatte eine Nacht da konnte ich 4 Stück in wenigen Stunden erlegen.
Im Sommer ist meines Erachtens der Ansitz an gemähten Flächen und Stoppelfeldern effektiver. Durch den vielen Anbau und Bewuchs ziehen sie in den Feldern und man verliert immer wieder Sichtkontakt, bis sie wo anders wieder erscheinen

Für mich ist es eine der spanndendsten und fordernsten Jagdarten geworden. Ich habe damit auch deutlich mehr Erfolg als mit stundenlangen Ansitzen oder anlegen von Luderplätzen.
Kann also jedem nur empfehlen es mal zu probieren
 
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- Bei uns die Füchse nicht durch Krähen oder Artgenossen entsorgt werden. Ein Bauer hatte ich mich im Frühjahr darauf angesprochen dass er 6 Füchse in der Zwischenfrucht eingeackert hatte… Ups
Habt ihr keine Sauen? Bei uns werden Fuchs und Dachs spätestens drei Tage nach dem Hinscheiden spurlos entsorgt.
 
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du erlegst Füchse auf dem Feld und lässt sie liegen???
Hatte 2 Gründe
- Rehe standen in der Nähe wo ich den Fuchs geschossen hatte. Auf den Schuss reagieren sie kaum, haben nach kurzer Zeit weiter geäst. Wenn ich den Fuchs geborgen habe war natürlich die Bühne leer und hat eine Menge Jagddruck erzeugt, was ich im Winter vermeiden wollte
- Nach Empfehlung des Forums ist bei vielen durch Krähen und co nach kurzer Zeit nichts mehr über. Konnte ich leider so nicht bestätigen

Seitdem sammel ich auch alle ein, also locker bleiben
 
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- Rehe standen in der Nähe wo ich den Fuchs geschossen hatte. Auf den Schuss reagieren sie kaum, haben nach kurzer Zeit weiter geäst. Wenn ich den Fuchs geborgen habe war natürlich die Bühne leer und hat eine Menge Jagddruck erzeugt, was ich im Winter vermeiden wollte
- Nach Empfehlung des Forums ist bei vielen durch Krähen und co nach kurzer Zeit nichts mehr über. Konnte ich leider so nicht bestätigen

Seitdem sammel ich auch alle ein, also locker bleiben
Bin Locker, aber sprachlos
 
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Hab auch schon öfters Pirsch auf Fuchs gemacht im Feld, kann eigentlich nur allen Punkten zustimmen. Füchse kann man am nächsten Tag im hellen mit dem Auto einsammeln wenn sie nicht zu offensichtlich liegen, dann alle auf den entsprechenden gut verborgenen Platz bringen falls man Sauen hat.
Wer große offene Landschaften im Revier hat kann sich auch mit dem Auto irgendwo zentral hinstellen und dann gezielt anpirschen, egal ob Sau oder Raubwild. Sauen anpirschen ist aber eindeutig einfacher 😄
 
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- Rehe standen in der Nähe wo ich den Fuchs geschossen hatte. Auf den Schuss reagieren sie kaum, haben nach kurzer Zeit weiter geäst. Wenn ich den Fuchs geborgen habe war natürlich die Bühne leer und hat eine Menge Jagddruck erzeugt, was ich im Winter vermeiden wollte
- Nach Empfehlung des Forums ist bei vielen durch Krähen und co nach kurzer Zeit nichts mehr über. Konnte ich leider so nicht bestätigen
Das mache ich genauso: Rehe rechts und links vom Luderplatz auf dem Acker am Äsen oder Wiederkäuen. Sie stören sich nicht wirklich am Schussknall (mit Schalldämpfer natürlich), sondern äsen in aller Ruhe weiter bzw. bleiben im Bett sitzen. Früher habe ich den Fuchs nach dem Ansitz geborgen. Dann waren natürlich alle Rehe weg. Seit dem lasse ich die Füchse liegen und hole sie am anderen Tag. Die Rehe bemerken mein Abbaumen nicht und stehen noch auf dem Acker, wenn ich am weit entfernten Auto bin. Sehr störungsfrei!! Allerdings: ich wohne mitten im Revier und nur wenige Autominuten vom Luderplatz entfernt. Wer natürlich einen langen Weg ins Revier hat, wird vielleicht anders entscheiden müssen.
 
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Das mache ich genauso: Rehe rechts und links vom Luderplatz auf dem Acker am Äsen oder Wiederkäuen. Sie stören sich nicht wirklich am Schussknall (mit Schalldämpfer natürlich), sondern äsen in aller Ruhe weiter bzw. bleiben im Bett sitzen. Früher habe ich den Fuchs nach dem Ansitz geborgen. Dann waren natürlich alle Rehe weg. Seit dem lasse ich die Füchse liegen und hole sie am anderen Tag. Die Rehe bemerken mein Abbaumen nicht und stehen noch auf dem Acker, wenn ich am weit entfernten Auto bin. Sehr störungsfrei!! Allerdings: ich wohne mitten im Revier und nur wenige Autominuten vom Luderplatz entfernt. Wer natürlich einen langen Weg ins Revier hat, wird vielleicht anders entscheiden müssen.
Exakt mein Problem, ich hab (leider) 25 km zum fahren und unter der Woche im Winter schaff ich es nach der Arbeit aufgrund der kurzen Tagzeit nie rechtzeitig im Hellen zum bergen zu fahren.
Sobald es dunkel ist, stehen dann auch die Rehe wieder draußen
 
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Ich möchte mir nicht anmaßen, die Situation von anderen zu beurteilen. Aber ich finde es mehr als merkwürdig, wenn jemand einen Fuchs nicht nach dem Erlegen birgt und entsorgt.
Man läuft vielleicht 200 m hin und zurück, packt den Fuchs mit Einweghandschuhen in eine Tüte oder auf Heckpack und entsorgt ihn. Natürlich habe ich auch schon zig Füchse im Wald entsorgt, aber immer weit genug weg. Je nach Jahreszeit ist dann nach einer bis zwei Wochen nichts mehr, meist noch schneller. Und die anderen bringe ich ins Konfiskat. Dauert 15 Minuten bei uns.

Wenn da mal ein paar Rehe stehen, dann bewege ich mich langsam und die trollen sich dann. Aber mein Gott, wie oft passiert denn das, dass ich ein Fuchs erlege, wo der Rehe daneben stehen bleiben? Einmal oder zweimal im Jahr?

Das Landwirte oder Fußgänger auf Fuchskadaver stossen, die ich habe liegen lassen, wäre für mich am oberen Ende der Peinlichkeit.
 
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Wenn da mal ein paar Rehe stehen, dann bewege ich mich langsam und die trollen sich dann. Aber mein Gott, wie oft passiert denn das, dass ich ein Fuchs erlege, wo der Rehe daneben stehen bleiben? Einmal oder zweimal im Jahr?
Ist bei uns im Feldrevier normal. Und wer tagsüber schon die Leute überall im Revier hat der kann dem Rehwild im dunklen auch mal die Ruhe gönnen, vorausgesetzt man kann am nächsten Tag auf jeden Fall die Füchse einsammeln
 

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