Heute kommen Euch zwei Ricken mit zwei Bockkitzen - Was macht Ihr?

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Hallo,
wir haben bei uns im Revier ebenfalls das Problem, dass deutlich mehr Böcke als Ricken geschossen werden und zu allem Überfluss haben wir auch im allgemeinen zu viel Rehwild.
Nun sind wir aber dran das zu ändern und bejagen aktuell verstärkt weibliches Rehwild.

Jetzt hatte ich aber die Tage die Situation, dass ich folgenden Anblick hatte.
Zum einen ein Kitz sowie Zwei in etwa gleich große Ricken bzw. ich bin mir relativ sicher das eine war ein Schmalreh. Da ich nun aber nicht sicher sagen konnte wer von den beiden das Schmalreh bzw. die führende Ricke ist blieb der Finger gerade.
Hierzu mal eine Frage in die Runde, habt ihr in dieser Situation einen Tipp zum Ansprechen? Wie würdet Ihr euch hierbei verhalten? Kitz entnehmen wäre eine Option gewesen, jedoch wäre mir ein Schmalreh natürlich lieber gewesen, allein vom Wildbret her...


Gruß,

Stocki
Falscher Ansatz, ganz falscher!
 
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Hi,

um mal den Anteil der Jägerschaft in diesem Thread ein wenig zu repräsentieren, der Rehe nach Auftrag des Verbissfutachtens bejagt und sonst nichts: jeder Jäger in unserm Revier hätte mal kurz paar Patronen rausgekramt und dann begonnen, von vier Kitzen und den 2 Geissen soviel zu erlegen, wie er kriegt, am besten alle 6. Jung vor alt - Bockkitz/Geisskitz : völlig egal, junge/alte Geiß : egal. Jedes gesicherte Schmalreh, jeder Bock, an jedem Ort im Revier. Und „Abschussplan“: interessiert hier überhaupt keinen. Die Abschussempfehlung ist recht aktuell und heißt „moderat erhöhen“- von Ausgangslage 35 Rehe/ Jahr/100 ha Wald. Wer hier zaudert, schafft das nicht.
Nebenbei: wir jagen so von 1.5. bis 31.1. - und bislang füllt sich das Revier bis April/ Mai jedes Jahr mit Jungen Rehen und Geissen, bleibt der Verbiss bei Weisstanne und Eiche in der Naturverjüngung ÜBEL….aber ich sehe Verjüngung von Ahorn, auch Weisstanne und vor allem Buche überall hochschiessen jetzt.
Wir jagen, als wollten wir die Rehe ausrotten, fühlen uns aber lansgsam, als bringe selbst das nicht wirklich viel Wohl, weil zuviele rundum Jagd bremsen oder einfach nicht beherrschen.
Obig vorgetragene Bedenkensammelei scheint mir absolut absurd. So wird das nix mit auch nur temporärer Wilddichteabnahme. Und hier sehen wir die Ursachen schön versammelt.
Hespeler zugeschrieben: „jagd auf Rehe in Deutschland ist wie eine Bootsausfahrt auf nem überschwemmten See, bei der man mit Händen Wasser ins Boot schöpft“ - das wird so nix.

Gruß ,

Hegerstolz
 
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Ich mach es so, dass ich bis 80% meines Soll-Abschusses schieße was ich erwischen kann. Kitz, Geiß etc. Wie oft habe ich ein Stück ziehen lassen und musste das dann mit vielen weiteren Ansitzen büßen, bis ich es dann letztendlich doch bei schlechterem Licht und auf weitere Distanz geschossen hab.
Je früher die 80% erreicht sind, desto besser. Ab dann bin ich entspannt und suche mir die Stücke besser aus, dann lass ich ein 8kg Kitz auch mal ziehen und schieße lieber ein 14 kg Schmalreh. An dem Kitz kann ich so wenig verwerten, dass es mir doch manchmal Leid darum tut.

Dazu gehört meiner Meinung auch, dass man im Wald kirrt und dort am Tresterhaufen lauert. Das mag vielen zwar nicht waidgerecht erscheinen. Wenn man jedes Stück schießt, das bei Büchsenlicht den Wald verlässt selektiert man unfreiwillig das Rehwild dahingehend, dass nur noch heimliches Rehwild übrig bleibt, das erst spät oder gar nicht austritt.


So jetzt entfernen wir uns immer weiter vom eigentlichen Thema...
 
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Hi,

um mal den Anteil der Jägerschaft in diesem Thread ein wenig zu repräsentieren, der Rehe nach Auftrag des Verbissfutachtens bejagt und sonst nichts: jeder Jäger in unserm Revier hätte mal kurz paar Patronen rausgekramt und dann begonnen, von vier Kitzen und den 2 Geissen soviel zu erlegen, wie er kriegt, am besten alle 6. Jung vor alt - Bockkitz/Geisskitz : völlig egal, junge/alte Geiß : egal. Jedes gesicherte Schmalreh, jeder Bock, an jedem Ort im Revier. Und „Abschussplan“: interessiert hier überhaupt keinen. Die Abschussempfehlung ist recht aktuell und heißt „moderat erhöhen“- von Ausgangslage 35 Rehe/ Jahr/100 ha Wald. Wer hier zaudert, schafft das nicht.
Nebenbei: wir jagen so von 1.5. bis 31.1. - und bislang füllt sich das Revier bis April/ Mai jedes Jahr mit Jungen Rehen und Geissen, bleibt der Verbiss bei Weisstanne und Eiche in der Naturverjüngung ÜBEL….aber ich sehe Verjüngung von Ahorn, auch Weisstanne und vor allem Buche überall hochschiessen jetzt.
Wir jagen, als wollten wir die Rehe ausrotten, fühlen uns aber lansgsam, als bringe selbst das nicht wirklich viel Wohl, weil zuviele rundum Jagd bremsen oder einfach nicht beherrschen.
Obig vorgetragene Bedenkensammelei scheint mir absolut absurd. So wird das nix mit auch nur temporärer Wilddichteabnahme. Und hier sehen wir die Ursachen schön versammelt.
Hespeler zugeschrieben: „jagd auf Rehe in Deutschland ist wie eine Bootsausfahrt auf nem überschwemmten See, bei der man mit Händen Wasser ins Boot schöpft“ - das wird so nix.

Gruß ,

Hegerstolz
35 Rehe auf 100 ha Wald gleicht einem Tierpark.
 
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Ich mach es so, dass ich bis 80% meines Soll-Abschusses schieße was ich erwischen kann. Kitz, Geiß etc. Wie oft habe ich ein Stück ziehen lassen und musste das dann mit vielen weiteren Ansitzen büßen, bis ich es dann letztendlich doch bei schlechterem Licht und auf weitere Distanz geschossen hab.
Je früher die 80% erreicht sind, desto besser. Ab dann bin ich entspannt und suche mir die Stücke besser aus, dann lass ich ein 8kg Kitz auch mal ziehen und schieße lieber ein 14 kg Schmalreh. An dem Kitz kann ich so wenig verwerten, dass es mir doch manchmal Leid darum tut.

Rein aus Hege-Aspekt her - und jetzt mal nicht vom Wildbret-erlös her
Sollte ich nicht das schwächer 8kg Kitz statt dem Schmal erlegen?

Kommt natürlich sicher auch auf den Rehwildbestand an.
 

Wheelgunner_45ACP

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Hi,

um mal den Anteil der Jägerschaft in diesem Thread ein wenig zu repräsentieren, der Rehe nach Auftrag des Verbissfutachtens bejagt und sonst nichts: jeder Jäger in unserm Revier hätte mal kurz paar Patronen rausgekramt und dann begonnen, von vier Kitzen und den 2 Geissen soviel zu erlegen, wie er kriegt, am besten alle 6. Jung vor alt - Bockkitz/Geisskitz : völlig egal, junge/alte Geiß : egal. Jedes gesicherte Schmalreh, jeder Bock, an jedem Ort im Revier. Und „Abschussplan“: interessiert hier überhaupt keinen. Die Abschussempfehlung ist recht aktuell und heißt „moderat erhöhen“- von Ausgangslage 35 Rehe/ Jahr/100 ha Wald. Wer hier zaudert, schafft das nicht.
Nebenbei: wir jagen so von 1.5. bis 31.1. - und bislang füllt sich das Revier bis April/ Mai jedes Jahr mit Jungen Rehen und Geissen, bleibt der Verbiss bei Weisstanne und Eiche in der Naturverjüngung ÜBEL….aber ich sehe Verjüngung von Ahorn, auch Weisstanne und vor allem Buche überall hochschiessen jetzt.
Wir jagen, als wollten wir die Rehe ausrotten, fühlen uns aber lansgsam, als bringe selbst das nicht wirklich viel Wohl, weil zuviele rundum Jagd bremsen oder einfach nicht beherrschen.
Obig vorgetragene Bedenkensammelei scheint mir absolut absurd. So wird das nix mit auch nur temporärer Wilddichteabnahme. Und hier sehen wir die Ursachen schön versammelt.
Hespeler zugeschrieben: „jagd auf Rehe in Deutschland ist wie eine Bootsausfahrt auf nem überschwemmten See, bei der man mit Händen Wasser ins Boot schöpft“ - das wird so nix.

Gruß ,

Hegerstolz
So zu jagen geht, nur so lange die Reviere um euch herum eher zaghaft zu langen. Ihr erzeugt bei euch ein Vakuum, was durch den Zulauf aus der Umgebung wieder aufgefüllt wird.

Ein zweiter Effekt kann auch noch zu schlagen. Durch den starken Eingriff kann sich der Wald erholen. Was eine Habitatsverbesserung ist und am Ende, nach einigen Jahren verträgt der Wald sogar mehr Reh wie vorher. Lässt sich über das Gewicht der Stücke protokollieren. Gab dazu mal eine Publikation vor ein paar Jahren, meine in der JiB.
 
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So zu jagen geht, nur so lange die Reviere um euch herum eher zaghaft zu langen. Ihr erzeugt bei euch ein Vakuum, was durch den Zulauf aus der Umgebung wieder aufgefüllt wird.

Das liest man oft, stimmt imho aber nicht.

Ein Reh das in einem vernünftigen besetzten Gebiet lebt, in dem der Bestand die Kapazität des Reviers nicht übersteigt, wandert nicht ab.
Es wird nur dann abwandern, wenn im "Stamm"-Revier kein Platz ist.

Will sagen: Der Überbestand wandert ab. Diesen einzuregulieren ist unsere ureigene Aufgabe. Tut man das nicht, gehen die Rehe von alleine, sofern sie dazu die Möglichkeit haben. Dann auf den Nachbarn zu schimpfen ist aber nicht richtig. Man hätte es selber in der Hand.
 
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SOR

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Das liest man oft, stimmt imho aber nicht.

Ein Reh das in einem vernünftigen besetzten Gebiet lebt, in dem der Bestand die Kapazität des Reviers nicht übersteigt, wandert nicht ab.
Es wird nur dann abwandern, wenn im "Stamm"-Revier kein Platz ist.

Will sagen: Der Überbestand wandert ab. Diesen einzuregulieren ist unsere ureigene Aufgabe. Tut man das nicht, gehen die Rehe von alleine, sofern sie dazu die Möglichkeit haben. Dann auf den Nachbarn zu schimpfen ist aber nicht richtig. Man hätte es selber in der Hand.
"Überbestand"gibt es in jedem Frühjahr, wenn die Geißen die Schmalen und die Jährlinge auf die Walz schicken.
 

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