Jäger machen (fast) alles falsch?

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Es gibt nicht „den einzigen wahren Weg“. Aber es gibt gute und schlechte Wege. Es führen eben sprichwörtlich viele Wege nach Rom. Es geht vielmehr darum, sich nach Abwägung aller Argumente und nachdem man sich seiner eigenen inneren Haltung (Gewissen?) zu bestimmten Fragen versichert hat, sich bewusst für einen Weg zu entscheiden und diesen konsequent zu gehen und zu verteidigen. Wir Jäger haben aufgrund unserer doch sehr anspruchsvollen Ausbildung, traditioneller Prägung und jagdlicher Ethik und aufgrund unserer Praxis und Erfahrung eine bestimmte Einstellung zu unserem Handwerk, zum Wild und zur Natur. Wir gehen mit Waffen verantwortungsvoll und kundig um und haben von der Pike auf gelernt, mit Passion zu Hegen und weidgerecht zu jagen - und wo nötig und sinnvoll mit Augenmass und gutem Herz und sicherer Hand schnell zu töten. Natürlich ist dieses Bild das Ideal und wird nicht immer und überall der jagdlichen Realität gerecht. Das wissen wir alle. Es gibt auch Ausnahmen und schwarze Schafe in unseren Reihen. Um so wichtiger ist, dass wir unsere Reihen auch intern konsequent sauber halten und jagdliche Fehlentwicklungen und trendige Irrwege frühzeitig ausmerzen. Leider haben sich die Jäger in ihren Vereinen zunehmend die Kompetenz zur jagdlichen Ausbildung von gewerblichen Jagdschulen mit Crashkurs-Angeboten aus der Hand nehmen lassen und damit auf ein wertvolles Instrument der Einflussnahme verzichtet. Andererseits gilt es auch, sich entschlossen von überholten und nicht mehr zeitgemäßen Zöpfen zu verabschieden und auch neue Wege zeitgemäß mit zu gehen. Dazu gehören in den Vereinen und besonders den Verbänden einerseits die kreative Nutzung der neuen Medien andererseits eine offene und klare und entschlossene Kommunikation der o.g. Werte der deutschen Jägerschaft - ohne falsche Zugeständnisse und ohne Kompromisse - aber in einer für die heutige Zeit verständlichen und modernen Form. Jeder von uns Jägern hat eine Meinung zu Fragen wie Wolf, Luchs und Bär, Waldsterben, ASP, Natur und/oder Kulturlandschaft, Reh- und Rotwildbejagung im Wald oder auch den permanenten waffenrechtlichen Verschärfungen. Ich erwarte von meinen Interessenvertretern, dass sie diese Meinungen der Jägerschaft aufgreifen und intern notfalls Konsens zu den für uns zentralen Themen herstellen, um diese dann so nach aussen zu tragen und damit Politik IN UNSEREM SINNE zu machen, dass sie als unsere Stimme gesellschaftlich wahrgenommen und idealerweise durchgesetzt werden. Jäger sind keine Erklärbären! Wir haben Standpunkte, die nicht erklärt und entschuldigt werden müssen sondern die formuliert und offensiv in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht werden sollten. Wir werden ja ohnehin vielfach schon zu den uns betreffenden Themen gar nicht mehr gehört, geschweige denn gefragt. Wir vertreten mit unserem Weidwerk ein uraltes Handwerk, dass man sich nicht einfach wegdiskutieren lassen sollte. Die Bauern waren in der Lage durch scharfe Proteste ihre Interessen und ihren gesellschaftlichen Stellenwert auch in moderner Zeit zu behaupten. Sie haben erfolgreich für ihre Sache Politik gemacht. Was ist mit uns Jägern? Haben wir keine Meinung oder nur keine Stimme? Unsere Gegner in dem grün-woken Milleus der Baumstreichler und veganen Tierfreunde und Nabu-Experten wissen alles gefühlt besser, haben wenig praktisch gelernt und manches nur theoretisch in akademischen Elfenbeintürmen fernab der (Ur)wälder, die sie gerne vom Schreibtisch reformieren wollen, studiert. Sie gehen ihren Weg und vertreten ihn perfekt und populär in Politik und den Medien. Wohlleben ist sehr erfolgreich seine Botschaft gut und breit zu verkaufen, selbst da wo sie gesellschaftlich unbequem und sperrig ist. Seine Fans folgen heute dieser Mode und morgen jener Ideologie. Sie akzeptieren nur ihre eigenen Argumente und sind verfangen in einer ideologischen Welt, die nichts mit unserer jagdlichen Realität gemein hat. Zurück zum Thema dieses Threads: Nein! Die Jäger machen nicht alles falsch aber auch nicht alles richtig. Wir sollten viel mehr lernen laut und deutlich dafür zu stehen, was wir machen und warum wir es genau so machen - unabhängig davon ob es Grünen, Veganern - oder wem auch immer richtig erscheint. Wir sind in dem was und wie wir es machen allein zunächst unserem Gewissen und der Weidgerechtigkeit und damit letztendlich dem Wild verpflichtet. Das ist die Botschaft die m.E. von unseren Interessenvertretern öffentlich und sachlich kommuniziert werden muss - was leider nicht klar genug geschieht.
 
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Der Herr Bode war schon immer für einen Scherz gut, auch wenn ein solcher regelmäßig mit griesgrämiger Miene vorgetragen wird. Vielleicht lassen sich ja ein paar nützliche Aspekte herausdestillieren. Als Generalkonzept für alle Verhältnisse ist das eher kein guter Ansatz. Sollte Bode eigentlich wissen, legt er doch auf seinen historischen Horizont Wert. Stichwort „Keilschirmschlag“ oder „Lärchenwelle“ als von vor 100 Jahren+
 
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Grad mal reingehört. Den Bestand „ökologisch limitieren“…schöne Worthülse.
 
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das wollte ich schon immer mal fragen: Woher kommt eigentlich die Behauptung, dass Wild Stress hätte, wenn es einer Gefahr gewahr wird und abspringt? Ich hab keinen Stress, wenn ich merke, meine Frau kommt in Hof oder Garten und ich weiche aus. Es mindert meinen Stress mit der Regierung…
 
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Ich hab keinen Stress, wenn ich merke, meine Frau kommt in Hof oder Garten und ich weiche aus. Es mindert meinen Stress mit der Regierung…
Warte ab, bis deine Holde das Feuer auf dich eröffnet. Dann weißt du auch, was Stress beim Abspringen ist....;)

Basti
 
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Warte ab, bis deine Holde das Feuer auf dich eröffnet. Dann weißt du auch, was Stress beim Abspringen ist....;)

Basti
Ach was, die Holde hat auch schon mal 5 FLG über mich drüber georgelt.
Wollte die Flugsau unbedingt haben.
Ich habe ihr dann das "Plastik Leitwerk" übergeben, welches noch über mir im Baum steckte....
Waren sehr schöne Abende und Morgende danach....

Übrigens weiss der Foxl danach auch, wenn sich der Alte in den Dreck wirft, ist so ein Down nicht das Schlechteste
 

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