Bergjagd - Ausrüstungstips und Tricks

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Sorry gerade bei der Gams ist es gerne dass sie dich zuerst aus pfeift und dann dreissig schritt geht.... zurück blickt pfeift usw...Da bleibt ( bei mir) meist genügend Zeit zum ansprechen.
Ist ja egal das ist ja nicht der besser wisser tröt 🤓
Ich denke in Gebieten wo die Gams weniger bejagd wird funzt das wir du schreibst. Bei uns sind die deutlich vorsichtiger.
 
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Bei uns sind die deutlich vorsichtiger.
Kann ich nur bestätigen, hier gilt auch bei Anblick von Mensch "Auf und davon - aber schnell".

Anders, wenn der kleine schwarze Teufel kommt - den laut giftenden DJT "nehmen sie nicht für voll", flüchten halbherzig und verhoffen immer mal wieder und äugen zurück, was das wohl für ein seltsames Wesen ist.
Anders bei den Bracken mit großem, tiefem Laut (Wildschwein-Treibjagd) - da flüchten sie weit vorher und "Haste, was Kannste"
 
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Kann ich nur bestätigen, hier gilt auch bei Anblick von Mensch "Auf und davon - aber schnell".

Das gilt bei dir überall und unabhängig von Geschlecht ? Machen Sie das auch bei Nichtjägern ? Jagst du auf Gams unterm Lizenzsystem ?

Ein paar Gamsreviere habe ich schon gesehen. Aber so 2 Tages Jagden oder Riegler reichen nicht um ein Revier zu beurteilen. 2020 war ich dafür recht viel auf Gamspirsch immer im gleichem Revier und kann deine Beobachtungen nicht im geringsten Bestätigen. Ich kenne sonst kein Wild das sich soviel gefallen lässt. Abgesehen von alten Hirschen, die seit 10 Jahren nach der Brunft an die gleiche Kirrung gehen. Hier wird oft der Spruch gesagt "Ein Gamsbock schaut dir beim erschießen zu". Das ist auch meistens wirklich so. Je nach Gebiet und vorallem Geschlecht sehe ich aber unterschiede. Dazu kommt ob wir unterhalb oder überhalb der Braumgrenze jagen. Das weibliche Gamswild ist schon etwas scheuer. Ich hol mal etwas aus Stelle kurz unser System hier vor.

Hier im Revier gibt es für Gamswild ein Zonenkonzept. Das haben auch die anderen Hochgebirgsreviere der Staatsforsten um uns herrum. Ob das in ganz Bayern so ist weiß ich nicht.

1. Zone : intensive Jagd. Die Sarnierungsflächen wo angeblich Krieg gegen das Wild geführt sind. Hier passiert natürlich der Großteil des Abschusses. Klar, wo der Schaden ist wird gejagt.

2. Zone: extensive Jagd : Hier findet nur Gästeführung statt. Bei uns im Schnitt 2 Führungen pro Gebiet und Jahr. Manchmal auch nur eine. Also Jagddruck sehr gering.

3. Zone : Ruhezone. Hier wird garnicht gejagt.

Ich behaupte in der extensive Zone braucht es noch mehr Druck das die Gämsen abspringen. Dies Jahr hat ein Gast aus einem, für uns; größerem Schar (ca.30 Stück) eine 2j. Gams geschossen die am Rand stand. 3 Gämsen die in der Nähe standen sind abgesprungen, weiter oben sind welche ein paar Meter weiter gezogen und haben geschaut. Der größte Teil hat garnicht reagiert. Ein Abschuss und wieder ein Jahr Ruhe. Sich nicht sehen lassen, dann nehmen die einem das auch nicht Übel. Hat mich ein bisschen beeindruckt wie gut es laufen kann und auch sollte. Nur daher erwähnt für alle nicht Gamsjäger.
Einen Gamsbock habe ich in der Nähe einer Almhütte im Sommer öfter getroffen, er lag immer an der gleichen Stelle daher vermute ich es war wirklich nur der eine Bock. Der hat mich morgens im ersten Licht hoch laufen sehen und später wieder runter. War selber nur hinterm Rotwild her. Den Bock kann mal ein Gast schießen. Der Hat mich jedesmal auf 60-70m vor bei gelassen. Da konnte ich stehen bleiben, Schießstock aufbauen etc. den hat nix gestört. Der sieht halt jeden Tag 50 Wanderer und ein Jäger hat ihm wohl auch noch nichts böses gewollt.

Aber selbst in der Zone 1. Wo seit Jahrzehnten wirklich viel gejagt und geschossen wird habe ich es nicht erlebt das die Gämsen beim Anblick des Jäger schnell und vorallem weit fliehen. Beim ersten Pfiff gibt es 2 Möglichkeiten. Schnell in den Anschlag gehen und schauen wo die Gams ist. Mit der Zeit kennt man sein Revier und weiß wo mit Gams zurechnen ist, an den Orten die Waffe immer über der Schulter. Ein Jahrling, ein junger Bock oder ein Kitz sind schnell angesprochen. Wir haben im Bergwald meist auch keine großen Schussdistanzen.

Oder aber klein machen, verstecken und warten. In der Regel Pfeifen die Gämse und ziehen langsam, schauen, Pfeifen, ziehen wieder ein Stück weiter. Also man bekommt Sie gleich oder prischt Ihnen nach wenn die Situation sich beruhigt hat. Oft gehen Sie nur einen Graben weiter.

So läuft das bei uns in der Regel ab wenn die Gams einen zuerst sieht. Wie gesagt Böcke schauen einem oft wirklich lange an, das Scharwild zieht schon eher unruhig ab. Aber schnelle und weite Fluchten habe ich dieses Jagdjahr eher garnicht gesehen. Kann mich nicht erinnern.

Ein paar Zahlenspiele damit es nicht heißt ich schreibe viel von wenig Erlebtem. Das Jagdjahr war sicher bei 40 Abschüssen dabei.

Das sich die Gämsen bei dir so anders Verhalten wird wohl am Jagddruck liegen. Daher die Frage wo du jagst und ob viele unerfahrene Jäger die Gams so scheu schießen.
 
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Tja, in der Beschreibung liegt schon die Antwort - ich jage im Lizenzsystem mit langer Jagdzeit von Mitte September bis Ende Januar (herrlich).
Am WE kommen die einheimischen Jäger, da knallt es "lustig". Geht oft nach dem Motto "Nicht geschossen, ist auch gefehlt" - und die Büchsenschuß-Sicherheit fehlt auch hier und da...

Ich strecke dann auch hin und wieder ein lauf- oder sonstig krankes Stück... (siehe ersten Beitrag - war ja auch ein Veteran - und neulich ein Sechsender Hirsch mit pendelndem Vorderlauf - eine Woche ca. alte Schußverletzung mitten im Gelenk...

Das war dann ein besonderes "Vergnügen", den Hirsch allein 400 Höhenmeter (Gott sei Dank bergab, aber dann wieder 100 m Höhenmeter bergauf ) und 2 km Luftlinie vom Haus zu zerlegen und Wildbret und Haupt in zwei Touren heimzubringen ).
Die "Konkurrenz" lauerte überall - nachts Sauen, Füchse, Wildkatzen, tags Geier und Raben.

Bei der ersten Tour am Spätnachmittag war es am Schlimmsten, hatte meine Mini-Ausrüstung, und reichlich Wildbret im sauschweren Rucksack, Gewehr quer vor der Brust in den Schnallen der Schulter-Tragegurte, den verrückten DJT an der Leine (elastischer Fahrrad-Reifen_Schlauch, damit er mich nicht zu stark aus dem Gleichgewicht bringt, wenn er mal wieder unverhofft losspringen will...) am Gürtel, in der einen Hand das Haupt, in der anderen die beiden Bergstöcke......
Das restliche Wildbret ,verblendet ,sicher in die Bäume gehängt.

Und dann der erste Kilometer ohne Pfad und Steg im steilen Hang um/über Felsblöcke, Ginsterbüsche, Baumgestrüpp - oh jeh. Danach etwas besser auf kaum sichtbarem Hirtenpfad...

Hund frei laufen lassen ging auch nicht, er hätte sich gleich begeistert an die Suche und das Packen der kleinen Weißen gemacht = versprengte Hammel von der Sommerweide, die den Abtrieb verpaßt hatten . Jetzt war nix mit Abliebeln, jetzt wurde der DJT kräftig verflucht, wenn er wieder mal begeistert lossprang und mich mit der schweren Last beim mühsamen Durchqueren von Stock und Stein ins Straucheln brachte....
Am nächsten Morgen dann in der Dunkelheit wieder aufsteigen - ohne Hund und mit leerem Rucksack, ich mußte ja vor den Geiern dort sein... Das war ein Spaziergang - aufwärts.

Na gut, Ende gut, alles gut und wieder eine schöne Erinnerung, Ups, es gäbe noch mehr zu erzählen, aber jetzt habe ich mich doch zu lang in meinen Erinnerungen verirrt, zurück zur Frage: Gamsverhalten:


Letztes Jahr hatte ich einen Gast auf Gamsjagd mit einem Pachtrevier im Schwarzwald hier - der war völlig baff, daß es keine Wege und keine Touristen gibt. Er wollte sein Bergrevier wegen der vielen Touristen aufgeben....
JA - und wenn im Traumtänzer-Revier nur zweimal im Jahr auf Gams gejagt wird (vielleicht auch noch mit SD)- und sonst die Bergwanderer ihre Runden drehen - kein Wunder, daß die GAms die Menschen nur interessiert beäugen.
Hegeabschuß laufkrank alter Hirsch Weg (2).JPG
 
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Vielleicht sollte man dazu sagen, der eine spricht von den Alpen, der andere von den Pyrenäen.
 
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Trotzdem sind das zwei schöne Beispiele der möglichen Extreme. Jeder wird manchmal wehmütig auf die andere Variante schielen und nach ein paar Besuchen wieder wissen welche Vorteile beides bieten kann.
 
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Wieder zurück zum Thema,

nach kaltem Ansitz freue ich mich oft beim Weg zurück zur Hütte auf eine heißen Suppe.
(Ich koche sie oft vor und im Glas ein).
Als nette Einlage und zum Bundesland in dem ich jage passend liebe ich
große und natürlich von Wild aus eigener Erlegung vorgekochte Leberknödel.
Ich mache die Leberknödel auf 80gr und somit ergeben 3 Stück mit einer heißen Brühe gereicht ein sättigendes und schmackhaftes Highlight auf der Hütte.

Viel Spaß beim nachkochen!

Rezept: Leberknödel
Leber nehme ich meist von Rotwild oder Reh

DSC_1264k.jpg
DSC_1263k.jpg
 
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Mit einem Kammervakuumierer kann man die gekochte Suppe einvakuumieren, einfrieren und im Rucksack leichter mitführen als im Glas.
 
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Mit einem Kammervakuumierer kann man die gekochte Suppe einvakuumieren, einfrieren und im Rucksack leichter mitführen als im Glas.
Ich will sie nicht im Rucksack mitführen..und wenn sie so mehrere Tage ohne Kühlung im Hüttenvorrat liegt kannst sie als Gülle entsorgen....
 
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Ich will sie nicht im Rucksack mitführen..und wenn sie so mehrere Tage ohne Kühlung im Hüttenvorrat liegt kannst sie als Gülle entsorgen....

Irgendwie muss das Zeug ja auf die Hütte. Einvakuumiert reichen Kühlschranktemperaturen sehr lang.
Sieht man in jedem besseren Kühlregal im Supermarkt. Auf deiner Hütte wirds ja nicht ständig geheizt sein.
 
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Hier noch ein günstiger Tip für WARME HÄNDE bei Schnee und Eis:
Bei Bergtouren im Winter, wo man mit den Händen dauernd am Bergstock arbeitet, kommt man bei üblichen Handschuhen oft an die Grenze - die Finger frieren barbarisch, es wird unerträglich.
Bisher nahm ich die BW Kradfahrer-Fäustlinge und zog Schneefäustlinge aus Leinen der US-Army drüber, Ging ganz gut. Zwiebelschalenprinzip...

Jetzt habe ich mal ein günstiges Produkt von Decathlon getestet . schlappe 25 EUR für Fäustlinge mit integriertem Innenhandschuh.
Bis minus zehn Grad waren die Hände den ganze Tag schön warm....
Und mit dem integriertem Innenhandschuh kann man beim Öffnen des Reißverschlusses auch schnell was erledigen ohne zu sehr zu frieren.

https://www.decathlon.de/p/jagdhandschuhe-faustlinge-900-warm/_/R-p-326338
Anhang anzeigen 148540

Super die Teile, über den Zipper vom Reißverschluss hab ich noch schwarzen Schrumpfschlauch gezogen. Glück bringen sie auch noch, gestern Abend damit eine Kitz/Kitz/Ricke Triplette erlegt beim ersten Einsatz. Für Lochschäfte mit kleinem Daumenloch vielleicht schwierig aber mit der Mauser M12 geht es gut.
 
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Irgendwie muss das Zeug ja auf die Hütte. Einvakuumiert reichen Kühlschranktemperaturen sehr lang.
Sieht man in jedem besseren Kühlregal im Supermarkt. Auf deiner Hütte wirds ja nicht ständig geheizt sein.
An meine Hütte fahr ich mit dem Auto. Das im supermarkt ist im Beutel sterilisiert und nicht kalt einvakuumiert. Sollte ich suppe tragen müssen...würde ich leichte gefriergetrocknete fertigsuppen nehmen. Im winter würde es an der hütte ein paar tage gehen....im sommer eher nicht. Lebensmittel IN Gläsern oder Dosen eingekocht sind länger haltbar Mäusesicher und die Gläser wiederverwendbar.
 
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Ist zwar O.T. ,aber die meisten Wildvoräte habe ich auch in Gläsern, kost nicht viel, ist schnell aufgewärmt und vor allem lecker. Braten mit Soße, Soße und Brühe stehen immer im Regal, ein paar Nudeln sind schnell dazu gekocht, und Rotkohl aus dem Glas, schon hat man eine vollwertige Mahlzeit in ca. 10min ;)(y)
 
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"Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen", Brackenmann macht es gut. Ich habe eben wieder eine Füllung (9 Schübe) im Trockenschrank mit Apfelscheiben fertig gemacht. Wiegt ca. 20kg, getrocknet dann maximal 10 Prozent...
Und ist lecker und leichtes Futter im Rucksack. Bei diesem Winterwetter braucht man auch in Deutschland keinen Dörrautomaten...
Siehe Details
https://forum.wildundhund.de/thread...ng-im-kuehlschrank.129367/page-2#post-4391333

Vorher:
2020-11-28 Apfelringe zum Trocknen 11 Schübe 2 MP.jpg

nachher:


Apfelringe getrocknet 2 MP.jpg

Lecker, sind süß geworden - "trockener Apfelsaft".....
 
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"Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen", Brackenmann macht es gut. Ich habe eben wieder eine Füllung (9 Schübe) im Trockenschrank mit Apfelscheiben fertig gemacht. Wiegt ca. 20kg, getrocknet dann maximal 10 Prozent...
Und ist lecker und leichtes Futter im Rucksack. Bei diesem Winterwetter braucht man auch in Deutschland keinen Dörrautomaten...
Siehe Details
https://forum.wildundhund.de/thread...ng-im-kuehlschrank.129367/page-2#post-4391333

Vorher:
Anhang anzeigen 150212

nachher:


Anhang anzeigen 150213

Lecker, sind süß geworden - "trockener Apfelsaft".....

Tolle Idee...
Du trocknest die Apfelstücke ind Deinem Trockenschrank ohne Wärme und Umluft?

Das mit dem getrockneten Fleisch muss ich mal testen.....:cool:
 

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