Zündglocke ausfräsen (K&M) - womit Hülse halten ?

JMB

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OldHand schrieb:
..., benutze ich heute den Fräskopf in der Bohrmaschine. Einmal kurz den "Abzug" berührt ....zzzsss.... und fertig. Die Hülse kann man dabei gut in der Hand halten.
Gerade bei kleinen Hülsen (z.B. .223 Rem) und etwas engeren Zündglocken geht das mit der Hand halten eben nicht so gut.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
Sir Henry schrieb:
Dann könnte sich u.U. die Frage stellen, wer wem die Hülsen mit unterschiedlichem Bodenstempel liefert :roll:
Als es vor einiger Zeit hier mal um die Hülsenqualtität div. Hersteller (u.a. RWS vs. Norma, IIRC) ging schrieb Werner, dass zumindest innerhalb eines Konzerns "über Kreuz" gefertigt werde, je nach freien Kapazitäten.
Tlw. ließe man sogar außerhalb des eigenen Konzerns im Auftrag fertigen.
Such Dir den Thread raus oder frag doch einfach Werner.
WaiHei

Das lässt sich schon vorstellen, aber dass davon ausgegangen wird, dass WL die Zündglocken nachfräsen, doch eher nicht.
 
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Sir Henry schrieb:
.....aber dass davon ausgegangen wird, dass WL die Zündglocken nachfräsen, doch eher nicht.

Die Benchrester machen es auf jeden Fall. Und da sich das inzwischen rumgesprochen hat, machen es etliche "normale" Wiederlader auch. In der Hoffnung, dass es etwas nützt. Und wenn es nichts nützt, dann schadet es auch nicht.
Dabei habe ich noch nie erlebt, dass der Durchmesser der Zündglocke erweitert werden musste. Es wird immer nur der Boden planiert. Falls die Zündglocke zu eng sein sollte, ist das Hülsenlos Schrott.
 
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Mir ist keiner, der BR oder sonst wie Prüzi schießt bekannt, dass er sich mit Hülsen von PriPa oder Sellleri beschäftigt.
Die Benchrester haben da schon etwas andere Vorstellungen von präzisen und gleichmäßigen Hülsen.

Wenn man ZH in stark konische Zündglocken setzt, kann es schon sein, dass man mit dem (Lee) Handgerät Probleme hat. In der Presse oder im Werk ist da schon ein anderer Punche dahinter.
 

JMB

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Angeregt durch die Sinclair Lock Ring Pliers habe ich einen Hülsenhalter zum Zündglockenfräsen gebastelt.
Als Material habe ich eine Buchenholzleiste 30 x 10 mm genommen, ein Loch passend zur gewünschten Hülsengröße (bei .223 Rem also 9,5 mm) reingebohrt und einen Schlitz reingesägt, damit man das Ganze zusammenpressen kann.

Sieht dann so aus:
7986418mqk.png


Bei den ersten Versuchen hat's gut funktioniert.
Je breiter der Sägeschnitt, desto besser kann man "Druck machen".
Wenn man zusätzlich die Kanten bricht, greift sich das Ding angenehmer.

Viel Spaß beim Nachbauen.


WaiHei
 
G

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Guest
Gute Idee!
Aber verlierst Du dabei nicht das "Gefühl"?
Was ich damit meine ist, dass wenn ich eine Hülse in der Hand halte und fräse, merke ich, ob ich die Hülse gerade halte. Ich könnte mir vorstellen, dass das mit so einer Zangenkonstruktion nicht so einfach ist.
 

JMB

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Der K+M-Zündglockenfräser hat neben dem eigentlichen Fräser eine breite plane Fläche, die ja auch als Tiefenanschlag dient.
Wenn der Hülsenboden daran plan anliegt, dann ist auch nix schief.
Zum Entfernen des Innengrats hätte man damit wahrscheinlich tatsächlich zu wenig Gefühl, aber dabei treten auch wesentlich geringere Kräfte auf und damit ist dabei eine "Zange" überflüssig.


WaiHei
 
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JMB schrieb:
Der K+M-Zündglockenfräser hat neben dem eigentlichen Fräser eine breite plane Fläche, die ja auch als Tiefenanschlag dient.
Wenn der Hülsenboden daran plan anliegt, dann ist auch nix schief.
WaiHei

Aber auf dem Weg zum planen anliegen kann theoretisch schon etwas schief gehen.
 
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Jungs, jetzt helft mir mal auf's Pferd:

Welcher Zweck soll mit dem Ausfräsen der Zündglocke erreicht werden?

Geht es um egalisierte Setztiefen für das ZH? Was sollen die bringen? Die Ambosse der ZH müssen satten Kontakt zum Boden der Glocke haben. Welche Rolle spielt dabei die egalisierte Tiefe? Was machen 5/100 Schlagbolzenweg+- VA aus?

Vorstellbar wäre, daß es um gleichmäßige Strömungswiderstände für den Zündstrahl geht. Dazu ist mit Sicherheit ein gleichförmiger Zündlochdurchmesser und ein rechtwinkliger, scharfkantiger Übergang vom Glockenboden in den Kanal erforderlich.
Hieße aber, daß bei der Endkontrolle der Fräser bis an die Kanalbohrung abgetragen haben muss. Irgendwelche erkennbare Übergänge in die Bohrung wären Ausschuss. Die absolute Tiefe bliebe nachrangig.

Wie seht ihr das? Worauf ist zu achten?

Gerald
 
A

anonym

Guest
JMB schrieb:
Angeregt durch die Sinclair Lock Ring Pliers habe ich einen Hülsenhalter zum Zündglockenfräsen gebastelt.
Schon mal einen alten Ledergürtel zum Halten ausprobiert? Man kann außen z. B. zwei halbe Rundhölzer dranbauen (von innen antackern o. ä.), so dass sich oben eine Lederschlinge bildet. Mit Hilfe der Holzgriffe kann man dann richtig fest um die Hülse anziehen (Prinzip entfernt ähnlich wie beim Ölfilterschlüssel beim Auto).
 
A

anonym

Guest
klüngeljäger schrieb:
Jungs, jetzt helft mir mal auf's Pferd:
Welcher Zweck soll mit dem Ausfräsen der Zündglocke erreicht werden?
Mal was anderes: Wenn ich die Hülsen einer Schachtel Fabrikmunition nehme, die in der Werkslaborierung bereits meine Erwartungen an Präzision erfüllt erfüllt hat, obwohl die Hülsen ab Werk weder ausgewogen noch ausgelitert sind und das Pulver per Pulverfüller plump nach Volumen eingefüllt wird, ohne zuvor per Ladeleiter oder sonstwas hinsichtlich der Menge an meine Waffe angepasst worden zu sein und obwohl die Zündglocke und die Zündkanäle produktionsbedingt eventuell irgendwie unterschiedlich sind - - warum soll ich daran herumfummeln? Es braucht zuerst ein Problem, dann erst eine Lösung. Und: Ist das Egalisieren der Zündglocken bei S&B-Hülsen nicht so, als wolle man bei einem alten Fiat den Zündwinkel auf Hundertstel Grad genau einstellen?
 

JMB

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Nyala schrieb:
JMB schrieb:
Der K+M-Zündglockenfräser hat neben dem eigentlichen Fräser eine breite plane Fläche, die ja auch als Tiefenanschlag dient.
Wenn der Hülsenboden daran plan anliegt, dann ist auch nix schief.
Aber auf dem Weg zum planen anliegen kann theoretisch schon etwas schief gehen.
Um das 100% ausschließen zu können müsste man eine Matrize von unten in die Presse schrauben und darüber eine Ständerbohrmaschine präzise ausgerichtet montieren oder eine Matrizenhalterung an einer Ständerbohrmaschine anbringen.
Ich bin allerdings der Meinung, dass man auch mit meinem Halter noch ganz gut mit Gefühl arbeiten kann, zumal man gerade die kleinen .223-Hülsen nicht so kramphaft festhalten muss.


WaiHei
 

JMB

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klüngeljäger schrieb:
Jungs, jetzt helft mir mal auf's Pferd:
Für Pferde ist der Lone Rider zuständig! :p
klüngeljäger schrieb:
Welcher Zweck soll mit dem Ausfräsen der Zündglocke erreicht werden?
Geht es um egalisierte Setztiefen für das ZH? Ja.
Was sollen die bringen? Die Ambosse der ZH müssen satten Kontakt zum Boden der Glocke haben. Und die ZH dürfen nicht überstehen. Zudem sollten alle Ambossfüsschen (u. evt. der Zündsatz) gleich stark belastet werden. Bei den nicht so tiefen Zündglocken besteht die Gefahr, dass der Zündsatz zerbricht und die Zündung eine andere Charakteristik bekommt.
Welche Rolle spielt dabei die egalisierte Tiefe? s. o.
Was machen 5/100 Schlagbolzenweg+- VA aus? Und wenn es nicht 5/100, sondern 5/10 sind?

Die absolute Tiefe bliebe nachrangig. Solange die Tiefe innerhalb gewisser Toleranzen bleibt: ZH dürfen weder überstehen, noch sollte der Amboss "in der Luft hängen".

Wie seht ihr das? Worauf ist zu achten? Auf GLEICHMÄSSIGKEIT
Es gibt beim Wiederladen sehr viele Variablen, deshalb heißt es auf der Jagd nach dem noch kleineren Streukreis möglichst alle Faktoren möglichst gleich zu halten.
Irgendwann fängt man an Geschosse zu wiegen, Pulverkörner abzuzählen ... und dabei liegen die einzelnen "Flyer" nur an einem zerbröselten Zündsatz in den Hülsen mit zu flacher Zündglocke.
Muss nicht sein, kann aber.
Zusätzlich lassen sich die Verbrennungsrückstände aus so egalisierten Zündglocken leichter entfernen (mit demselben Werkzeug, da hartmetallbestückt).


WaiHei
 

JMB

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haeschen schrieb:
Schon mal einen alten Ledergürtel zum Halten ausprobiert? Man kann außen z. B. zwei halbe Rundhölzer dranbauen (von innen antackern o. ä.), so dass sich oben eine Lederschlinge bildet. Mit Hilfe der Holzgriffe kann man dann richtig fest um die Hülse anziehen (Prinzip entfernt ähnlich wie beim Ölfilterschlüssel beim Auto).
Gute Idee!
Hätte ich auch drauf kommen können, wenn ich statt des Sinclair-Katalogs einen Autowerkzeug-Katalog durchgeblättert hätte. ;)


WaiHei
 

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