Zu alt für gute Optik oder End-täuschendes Optik Erlebnis?

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Ich hatte mit vor paar Tage ein Leica Fortis bestellt, kam auch direkt am nächsten Tag.
Schönes Glas eigentlich, aber ich hab mir mehr erwartet.

der Leuchtpunkt ist Klasse, keine Frage und macht Laune.
Eyebox ist auch o.k.

Dann hab ich mal angefangen mit meinen anderen Gläsern zu vergleichen in vesch. Situationen.

Dabei waren.
Leica Fortis 2-12x50
Zeiss diavari zm 3-12x56
Alpenoptics XP 2-15x 50

Das das alpenoptics fast an das Zeiss rankommt, hatte ich schonmal geschrieben, jagdlich mit null Abstrichen, ein quäntchen Kontrast im schlechten Licht hatte gefehlt, dafür andere Vorzüge, egal, beides tolle gläser

Habe mehr auf das Leica gehofft, das in der Klasse noch was geht bei den neueren Modellen.

Bei Tageslicht haben alle Gläser ein schönes Bild,
Das Alpen neigt ein wenig zur chromatischen Aberration bei leicht schiefen einblick und grosser vergrösserung. Aber fällt nur bei krassen hell dunkel Kontrastlinien auf, auf der Jagd noch nicht aufgefallen. Das Zeiss hat das nicht/fast nicht.
Leica Glas hat es auch ein wenig, aber mehr als das Zeiss ..
Und dann kam ein Aha Effekt,
Erster Eindruck:
12 Fach heute ist nicht 12 Fach in den 90ern, das Leica Scheint bis 11 Fach eher zu gehen, oder das Zeiss bis 13, wie auch immer.
Dann hab ich mir auf 160 m eine Schildersammlung vorgenommen(aus'm warmen Wohnzimmer/offenes Fenster)
Dorfschild gut zum Scharfstellen, Straßennamen daneben, mit alle 3 Gläsern gut zu lesen, aber richtig geil....eigentlich nur mit dem Zeiss zm, sauber abgegrenzte Darstellung und top Kontrast, satte Farbe.
Das Alpen schlägt sich auch gut, die Buchstaben erscheinen nicht ganz so tiefschwarz, aber gut lesbar, dann das Leica...hmm
(Alle auf 12 Fach gestellt ..)
Es hat leicht /ähnlich weniger kontrast wie das Alpen , und es kommt dazu das es kleiner abbildet, also ev. 10,5-11 Fach?

Dabei fällt auf das bei Fortis und Alpen der weiße Hintergrund vom Strassenschild sehr hell erscheint, deshalb vielleicht auch die Schrift etwas darunter leidet.
Beim Zeiss erscheint das weiss viel dunkler.
Vielleicht haben sie so die transmissionswerte geschafft , irgen welche Abstriche gibt's wohl immer...wie im Leben.

Auf jedenfall kommt die Schrift wesentlich schlechter raus als beim Zeiss, und beim Alpen(das mit paralaxenauasgleich wohl bischen punktet hierbei)

Daneben ein WasserHydranten Schild,
Zeiss fast alles lesbar nach kurzem blick auch die kleinen Meterangaben.
Leica die grossen Buchstaben gut, die kleinen eher nicht so, aber Grad so lesbar, denke auch wegen der leicht kleineren vergrösserung.
Das Alpen kommt nicht ran ans Zeiss, ist aber gleich auf dem Leica, wenn ich's auf 11 runterschraube..bei 15 Fach natürlich konkurrenzlos.

Dann alles bei Dunkelheit im Schein einer Laterne.
Das Bild bei allen 3 ZF ist hell, und macht Spass bei schlechtem Licht.
Das zeiss besticht mit brillianz und Kontrast, selbst das Strassenschild ist lesbar, wenn man weiß was draufsteht.(ohne ZF sieht man nicht mal das Schild)
Mit dem Alpen und dem Fortis sieht man das was draufsteht...aber was , keine Chance, nur mit raten.

In der wachsenden Dämmerung aus dem anderen Fenster in ca 200m Entfernung einen Strompfosten und beladenen hänger vom Bauer als Objekt.
Hier hab ich bis zum letzten Licht versucht die Hängerstrukturen zu erfassen, da hat das Leica gut mitgezogen, und war fast bisserl länger am Start als das Zeiss, das Alpen hällt beim zeiss gut mit, vielleicht sogar bisserl besser.
Ich würde sagen man wäre mit allen Gläsern zur gleichen Uhrzeit nach Hause gegangen..

Denke da treffen 2 disziplinen aufeinander, Kontrast und Helligkeit.
Bei ersterem hat das zeiss wohl die Nase vorn, bei zweiterem Leica und knapp das Alpen.

Nächster Test und nächstes Fenster, ein mit rotem kunstschiefer beschlagener Kamin in 70 m Entfernung.
Erst im letzten Licht hatte man Unterschiede gesehen, Alpen: die Fugen der Steine waren irgendwann nur noch in der unteren Hälfte zu sehen.
Zeiss und Fortis haben noch alle schemenhaft gezeigt, das Leica bischen länger als das Zeiss.
Wird in der Praxis nicht viel machen.
Dazu kommt , das das Bild im Leica auf 160m nicht top 100% scharf ist.
Das Zeiss zeigt auf die Entfernung ohne paralaxenverst. Ein top scharfes Bild .
Bei 100m ist das in Ordnung.
Ist das normal wegen dem höheren Zoomfaktor?
Schafft mein Auge das nicht mehr?
(Kurz vor 50)
Ist das Glas Murks?

In jedem Fall ein sehr ernüchterndes Erlebniss ich dachte ich hole mir mal was feines, für die all day Büchse, damit ich da mal nen Leuchtpunkt habe(den ich nie bis jetzt da gebraucht habe🤣) , vielleicht ein noch schöneres Bild als beim Zeiss und keine dummen Sprüche weil ich kein Zeiss oder s&b ....auf der Büchse habe am Schießstand.

Auf den anderen Büchsen sind schon 2 Alpen Gläser gelandet, die ich richtig gut finde, und Stelle fest das die ganz schön mithalten mit dem neueren Krams ..hatte das 2,5-15x50 schonmal flink mit nem V8 verglichen und für verdammt gut befunden.
Die können einfach mithalten, und der Mehrpreis von der "Oberklasse" verliert für mich den Reiz, sie können nicht mehr viel drauflegen, grade was Transmission angeht.
Einzugstest Manko der Gläser, der Leuchtpunkt könnte ein bis zwei Stufen dunkler sein, aber er ist noch im letzten Licht zu nutzen.

Und bei dem ganzen gedöns hab ich festgestellt, das es eigentlich egal ist mit welchem ich rausgehe,
Der Spielraum in dem sich die Unterschiede zeigen ist zu 99% der Bereich wo ich nicht mehr wie früher auf sauen (besser schwarze Klumpen) schieße , sonder froh bin meine wärmeb. Aufzusatteln.

Ich weiß jetzt gar nicht mehr was ich machen soll,
das Leica zurückschicken?stattdessen noch nen Japankracher holen?
Mein altes Zeiss drauflassen?
Das Leica wegen grösse dem ,geilem Leuchtpunkt und schönem Durchblick behalten?
Was anderes neues holen?

Eins weiß ich auf jedenfall, den Mehrpreis zu der 1000 Euro Klasse ist es nicht wert, Liste sind weit über 2000 für das Fortis, 999 fürs Alpen.
Im Jagdbetrieb würde ich sagen genau null Mehrgewinn mittlerweile.
Die habens langsam echt drauf die Japaner.
Und die 90-92% Lichttransmission sind wohl echt und nicht schlechter als europäische 90-92%...
 
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Ein Kahles 3-12x56 Helia CBX nehme ich nur noch zur Romantik am Tage ... seit es Technik gibt, schieße ich eben weniger in der Dämmerung, weil hier in NRW Technik nur bei SW erlaubt ist. Aber selbst ein Kahles kommt mit einer Sytong+Hawke oder Sightmark Kombination nicht mit und wenn man weiß, was ginge, bleibt der Finger eben gerade ... hoffe, dass sich das bald ändert und Technik generell frei gegeben wird!
 
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Ach ich finde das schon ganz gut, das wir nur sw damit jagen dürfen.
Ich jage gerne bei Dämmerung ohne Technik mit gutem Glas, aber das geht auch schon mit manchem Japaner..
 
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Das eigene Sehvermögen entscheidet, wenn du der Meinung bist, daß das Japanteil reicht...
Allerdings ist ein Zielfernrohr nicht nur Seheindruck.
Imho ist Mechanik fast wichtiger und ich liebe Gläser, die nach 4 Klicks auch 4cm auf der Scheibe zeigen, mal etwas übertrieben gesagt.
Wenn ich nix mehr sehe gehe ich eben heim. DAS ist imho das geringste Problem.
 
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Ich glaube das die 4cm auf der Scheibe eher das geringste Problem sind, das bekommen die doch gut hin, meine Alpen sind absolut klickpräzise und dazu sehr wertig gebaut würde ich sagen.

Hast du schonmal eins genauer betrachtet?
Da hat sich viel getan in den letzen Jahren, im Vergleich zum europäischen Markt.
Hier ist doch ein neues Glas nur besser wenn's ASV, mega Multizoom , drop irgendwas Mist und so weiter hat...
Heller und ein besseres Bild , da hat sich lange nix getan, eher nach hinten durchs multizoomen.
Da war halt bei asiatischer Produktion nih Luft nach oben, und die haben sie jetzt dünn gemacht, anders kann ich's nicht sagen.

Und nein, ich will kein Zenith
🤣😉

Du hast mich ganz kirre gemacht jetzt...🙈, War doch ein helles und klares Bild immer das wichtigste für mich.
Hab mich nie um die Klickverstellung gekümmert, die hat immer funktioniert.
Aber das kenne ich von alten Japan Gläsern und burris und co, das die Klicks sehr kreativ sein können 🤣

Und nicht alle japangläser sind gleich, damals auf Messe waren viele nicht annähernd so gut in der Halle(Scheiss Testumgebung).
 
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Und nein, ich will kein Zenith
🤣😉
Das ist ein gutes Beispiel dafür, daß sich relativ wenig getan hat, das Zenith gibts seit 2003, auch wenn es immer wieder mal leicht überarbeitet wurde.
Letztlich bleibt das Argument Made in Germany, ich werde nie so einen China/Japankracher kaufen.
Und zur Mechanik, erst beim Box Test zeigen sich Schwächen, bzw Stärken.
 
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Die haben das hier getestet, und berichten auch von akkurater Klickverstellung, ich würde das nicht als Japan Kracher bezeichnen, genauso wenig wie gute japanische Fototechnik.


Schein mir nicht so ein Werbetest als geartester zu sein.
 
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Du beschreibst ein Phänomen hinsichtlich der Bildqualität, das mir ebenfalls aufgefallen ist. Ich habe allerdings keine Japangläser mit alten Zeiss verglichen, sondern andere deutsche Produkte. Auch mein Fazit: Zeiss ZM und VM haben wirklich gute Abbildungsleistungen, besser als Leica Fortis (Amplus sowieso), besser als etwas ältere Swaros (nur 2 Modelle kurz getestet) und (leider!) auch besser als Zenit/Polaris von Schmidt&Bender (Sorry, Cast). Die S+Bs gehören übrigens wie die älteren Zeiss zu meinem festen Bestand, ich konnte also absolut vorurteilsfrei testen. Und ja, die S+B bleiben auch bei mir, sie haben eben andere Qualitäten.
Das letzte ZF, bei dem ich beim ersten Durchblick und auch später unter realen jagdlichen Bedingungen immer wieder den bekannte Wow-Effekt hatte, war ein Zeiss HT (2,5-10x50). Aber: Etwas euphorisiert durch diese Erfahrung hatte ich mir dann auch noch ein HT Drückjagdglas zugelegt, das ebenfalls optisch brilliant war. Doch dann hatte sich beim Verstellen des Leuchtpunktes die gesamte Verstelleinheit aus dem ZF-Tubus gedreht, sodass ich mir die Drähtchen und andere Innereien das Glases durch das entstandene Loch genauer anschauen konnte...! Das Glas habe ich dann über meinen Büma nach Zeiss zur Reparatur gegeben, es wurde anstandslos repariert. Mein Büma sagte mir dann noch, dass ihm dieser Reparaturfall schon öfters untergekommen sei. Ich habe dann beide HTs verkauft, weil ich mit so einer "Qualität" nichts zu tun haben möchte. Nun bleibe ich also bei den alten Zeiss ZF und den S+Bs, nehme die etwas geringere Bildbrillianz in Kauf und erfreue mich an einer zuverlässigen Mechanik...

Mein Traumglas: Optik von Zeiss (HT), Mechanik und Tubus von S+B, Beschichtung des Tubus von Swarovski. Wird wohl ein Traum bleiben...
 

JIP

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Ich habe auch viel getestet und muss (für mich) sagen, dass das 56er Z8i Swaro ungeschlagen ist. Danach kommt Zeiss Victory HT. S&B Zenith, DDOptics, Steiner, Delta usw spielen in einer anderen Liga.
@TE: Wenn du Gelegenheit hast, probier doch mal ein 56er Z8i oder notfalls Zeiss Victory HT. Würde fast wetten, dass da nochmals einen Unterschied wahrnimmst.
Ich habe nur ein billiges Pard zweite Generation, das ich nie nehme, aber das geht auch recht gut mit Zeiss Victory HT und Swarovski Z8i
 
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Das ist ja fast ein Glaubenskrieg hier:cool:
Ich habe und möchte auch weder Nachtsicht- noch Nachtziel- noch andere Technik auf meinen Gewehren, aber gute Gläser, am Tag kann man durch alles schauen, bei diffusem Mondlicht, den roten Punkt an die richtige Stelle auf der schwarzen Schwarte, oder den roten Balg bringen, ist eine andere Liga. Auf meinen Gläsern, für Dämmerung, Jagd bei Mond-, oder Schneelicht sind auch Gläser mit einem Z drauf, warum?, Weil ich zufrieden bin!
Man kann auch mit einem Suzuki, Kia, Subaru, Lada usw. dort hinfahren, wo man auch mit Audi, Mercedes, BMW hinkommt, trotz allem, werden auch noch deutsche Autos gekauft.
 
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Das ist ein gutes Beispiel dafür, daß sich relativ wenig getan hat, das Zenith gibts seit 2003, auch wenn es immer wieder mal leicht überarbeitet wurde.
Letztlich bleibt das Argument Made in Germany, ich werde nie so einen China/Japankracher kaufen.
Und zur Mechanik, erst beim Box Test zeigen sich Schwächen, bzw Stärken.
March Scopes?
 

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