Zeiss Jena

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Hallo zusammen,
es ist zwar erstaunlich aber dennoch kenne ich niemanden der ein "Jena" besitzt geschweige denn auf der Jagd führt, daher poste ich mal hier die Frage hinsichtlich Qualität, Abbildungs- und Dämmerungsleistung und generell jagdlicher Tauglichkeit aus "neuzeitlicher Sicht". Können sich diese alten Klepper mit modernen Markenprodukten messen oder hinken sie völlig hinterher?
Um die Frage noch zu präzisieren, hat jemand jagdliche (Ansitz)-Erfahrungen mit den Jenas 7*50 bzw. 10*50 und kann zu deren Leistung nach og Kritereien Stellung nehmen?
Noch eine letzte Frage, bei der Beschreibung von zum Kauf gebotenen Jenas taucht immer wieder die Kennziffer "1Q" auf. Was hat dieses Kürzel zu bedeuten, und ist es relevant für einen "sichtbaren" Qualitätsunterschied? Vielen Dank allen Antwortern + Jena-Kennern, w.
 
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Look here, Mr. Walker:
http://212.80.228.216/sites/f.schaefer/astro_fgl1.htm
http://www.wildundhund.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=8&t=000161
http://www.wildundhund.de/cgi-bin/ubb/ultimatebb.cgi?ubb=get_topic&f=8&t=000238

Am besten nutzt Du einmal die Suchfunktion im Optikbereich (Suchwort "Jena"), Du wirst über die Vielzahl der Ergebnisse überrascht sein.

Ich selber besitze mehrere Gläser von Zeiss Jena: Ein 7x50 Binoctem und zwei 10x50 Dekarem. Das Binoctem ist aufgrund der großen Austrittspupille für die Nachtjagd ein sehr brauchbares Fernglas. Das Dekarem begleitet mich regelmäßig beim Ansitz auf Rehwild. Die 10fache Vergrößerung ist gerade beim Ansprechen von Bockkitzen und Jährlingen eine feine Sache.

Die Qualität dieser Ferngläser ist ausgezeichnet und kann prima mit modernen Gläsern mithalten. Aktuelle Spitzengläser leisten allerdings noch ein Quentchen mehr. Nur muß man dazu auch den preislichen Unterschied betrachten. Ich für meinen Teil bin mit meinem Binoktem und den Dekarems bestens zufrieden.

Zur Qualität: Das Kürzel "1Q" sollte dem Käufer "erste Qualität" versichern. Wer solche Gläser in der Hand hat, kann das auch bestätigen. Spätere Gläser hatten eine MC-Vergütung und sind in der Dämmerung etwas heller und bieten einen noch besseren Kontrast. Zum Schluß wurden die Fernbgläser unter dem Label "Jenoptem" gefertigt und konnten qualitativ mit den älteren Ferngläsern nicht mehr ganz mithalten.

Würde ich mir noch ein weiteres Fernglas kaufen, hielte ich gezielt nach Gläsern von Zeiss Jena mit MC-Vergütung Ausschau.

Heute am Spätnachmittag geht's auf Bock. Danach bleibe ich noch ein wenig auf den Fuchs. Mit meinem Dekarem habe ich dabei das Gefühl, in Sachen "Fernoptik" gut ausgestattet zu sein.

Ich will mit diesem Posting nicht behaupten, daß die alten Zeiss Jena Gläser das Nonplusultra seien. Aber sie machen ihre Sache ganz ausgezeichnet. Für einen Wechsel sehe ich keinen Anlaß. Zudem gefällt mir die Porrobauweise besser als die Dachkantenform. Aber das ist Geschmackssache. Eine Alternative wäre für mich höchstens das alte Swarovski SL oder das Docter 8x56.

Viele Grüße
und Waidmannsheil zur Blattjagd,
Froderik
 
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Ich benutze im Alltag ein 10x40 von 1986, dass den duchgeführten direkten Vergleich zum West-Zeiss auch in der Dämmerung bestanden hat. Spitzenoptik und auch sehr robust. Für "schwere Fälle" benutze ich ein Zeiss Jena 12x50, dass auch in tiefer Dämmerung noch gute Ergebisse liefert.
 
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Vielen Dank für die aufschlussreichen Beiträge! Ich hab mich mal ein wenig kundiger gemacht und habe jetzt noch eine Frage zu dem Thema: Welche Baureihe ist qualitativ hochwertiger bzw. in der Anschaffung empfehlenswerter: "DEKARIS" oder "DEKAREM" ?? Derjenige der mir das beantworten kann ist auf jeden Fall ein Genie!! Bin gespannt, Weihei.
 
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Stelle die Frage zurück, hab in einem der og links die passende Antwort gefunden, Dekaris = Einzelokularverstellung.
 
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jetzt hab ich doch noch eine interessante frage: ich besitze ein preiswertes steiner-glas mit dem sog. "autofokus", dh kein nachkorrigieren der fokussierung ab ca. 20 m. nun hab ich da was flüstern hören dass dies kein "echter" autofokus sei sondern eine konstruktionsbedingte selbstverständlichkeit. DAHER DIE FRAGE: hat ein zeiss jena mit einzelokularverstellung (bsp. "binoctar" oder "dekaris") den selben effekt oder klappt das da nicht so wie beim steiner???!!
vielen dank für weitere aussagekräftige antworten, w.
 
A

anonym

Guest
Da sich ein optisches Gerät, im Gegensatz zum Auge nicht in der Brennweite verändert, kann es NUR AUF EINE ENTFERNUNG wirklich scharf sein.
icon_rolleyes.gif

Autofokus bei Filmkameras oder Fotoapparten setzt eine Meßeinrichtung + einen Stell-Motor voraus.
Es werden aber auch - preiswerte - Gläser angeboten, mit Fix-Focus - ohne Eistellmöglichkeit.
Bedeutet: GLEICHMÄSSIG UNSCHARF auf alle Entfernungen.
Verstanden ???
P.
 
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Das Steiner seine Gläser mit der Eigenschaft „Autofocus“ bewirbt ist irreführend. Bei der Einzelokularverstellung wird über das Okular die Sehschärfe ausgeglichen und auf den Betrachtungsabstand eingestellt, hierbei macht man sich zum Vorteil das nach einem Fernpunkt nicht mehr fokussiert werden muss und das auch Ferngläser wohl nach einer gewissen Abblendung eine Schärfentiefe abbilden. Daher dürfte auch die Vergrößerung des Glases von Belang sein. Innerhalb dieser Bereiche sind sie nicht unschärfer als andere, darüber hinaus wird dieses durch den Betrachter kaum festgestellt. Die Einzelokularverstellung findet bei Ferngläsern der Marine/Militär häufig Anwendung, da hier nur auf einem Fernpunkt beobachtet wird und die Okulare besser abgedichtet werden können.

Die ursprüngliche Frage zum DEKARIS müsste andersherum gestellt werden und sich das Steiner am Zeiss messen lassen. Ab 20Meter halte ich für ein 10x50 etwas optimistisch, aber ab 50Meter passt die Schärfe schon. Der Vorteil beim Dekaris liegt in der, mangels beweglicher Teile, Unkaputtbarkeit. Zur Jagd bietet sich ein solches Glas als optimales Ansprechglas auf weiterer Flur an und macht ein zusätzliches Spektiv überflüssig. Im Wald lohnt sich ggf. ein häufiges Nachstellen (fokussieren) kaum und in der Nacht ist dieses ebenfalls nicht optimal. Hier würde aber sich ohnehin ein 10faches Glas kaum anbieten.

Vielleicht meldet sich Wolfgang Fröhlich noch mit technischen Einzelheiten auf dieses glatte Parkett. Ich behaupte das die Einzelokularverstellung durch Abblendung verstärkt wird, wundere mich aber warum man dieses bei Dunkelheit nicht feststellt.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von feldwaldwiesen:
. ..nicht unschärfer als andere, darüber hinaus wird dieses durch den Betrachter kaum festgestellt. ...., aber ab 50Meter passt die Schärfe schon. t. Zur Jagd bietet sich ein solches Glas als optimales Ansprechglas auf weiterer Flur an und macht ein zusätzliches Spektiv überflüssig. t.<HR></BLOCKQUOTE>

...sag ich doch: GLEICHMÄSSIG UNSCHARF !!!
icon_eek.gif

..ohne direkten Vergleich mit einem anderen Glas läßt sich "Schärfe" kaum beurteilen.
icon_rolleyes.gif

...und wer mit einem 10 fachen Glas einwandfrei ansprechen will, wo andere mit 20 und 30 fachen Spektiven Schwierigkeiten haben, muß ein großer Optimist sein...
P.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Bärentöter:


...und wer mit einem 10 fachen Glas einwandfrei ansprechen will, wo andere mit 20 und 30 fachen Spektiven Schwierigkeiten haben, muß ein großer Optimist sein...
P.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ja, stimmt.
Mit einem 10-fachen Glas kann man sich beim Bock ganz leicht mal um 1-2 Jahre verhauen.

Deshalb mein Tip: mindestens 30-fach, um ökologisch bedenkliche Fehlabschüsse zuverlässig zu vermeiden!

basti
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von feldwaldwiesen:

... Ab 20Meter halte ich für ein 10x50 etwas optimistisch, aber ab 50Meter passt die Schärfe schon. Der Vorteil beim Dekaris liegt in der, mangels beweglicher Teile, Unkaputtbarkeit. Zur Jagd bietet sich ein solches Glas als optimales Ansprechglas auf weiterer Flur an und macht ein zusätzliches Spektiv überflüssig...
<HR></BLOCKQUOTE>

Nee!
Auch in einer Feldjagd kann mit einem 10x50 kräftig nachfokussiert werden. Mit meinen Dekarems macht es schon einen Unterschied, ob ich ein Objekt auf 50 oder auf 200 Meter scharf sehen will. Ein Beispiel:

Letzten Sonntag saß ich an einem Stoppelacker an. Gemessene Entfernung zum Ackerende: 244 Meter. Auf 112 Meter Entfernung von der Leiter mündete ein Weg auf die Wiese. Ich beobachtete längere Zeit zwei Feldhasen am Ende des Ackers. Nun trat auf der besagten Wegeinmündung ein weiterer Vertreter der Familie Mümmelmann aus. Um ihn in aller Schärfe zu beobachten, war ein kleiner Dreh am Fokussierrad nötig. Bei einem Glas mit Einzelokularverstellung wäre solch eine Verstellerei auf Dauer lästig.

Bei meinem 7x50 Binoctem ist ein Nachfokussieren allerdings fast komplett unnötig...
icon_biggrin.gif


Scharfstellende Grüße,
Froderik
 

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