So, Kalle und ich hatten am Sonntag Brauchbarkeit auf Schweiß und Stöbern in Nordhessen. Gehorsam und Schweiß hat gut geklappt. Beim Stöbern hat er nach drei Minuten in einem 300 x 400 m2 großen Brombeerverhau Wild gefunden und dieses gehetzt. Kurzzeitig dachte ich Standlaut gehört zu haben. Dann war das Signal des GPS plötzlich weg, obwohl er nur 50 m von mir weg war. Nach 10 min war klar, er ist in einem Bau (der Drecksack). Nur mit Hilfe des GPS konnte ich in die Nähe des letzten Signals kommen. Brombeeren 1,5 m hoch. Zufällig habe ich nach meinem Rufen, Kalle winzeln gehört. Ohne optische Zeichen konnte ich unter den Brombeeren einen Baueingang unter einem Wurzelteller finden. Kalle gab Antwort und ich hörte, dass er festhängt.
Mit Hilfe zwei mir bis dato unbekannter Personen haben wir unter maximalem körperlichen Einsatz mit Spaten, Brecheisen, Hammer, Händen und Motorsäge Kalle nach 6 Stunden abends um 20 Uhr befreien können. Wir mussten uns durch quergehende Wurzeln mit einem Durchmesser bis zu 50 cm durchkämpfen. Zudem konnten wir seine Position über die ganze Zeit nicht eindeutig orten. Selbst als wir seinen Lauf erstmals sahen, hat es weitere 60 min gebraucht, bis er frei war.
Und das Drama nahm seinen Lauf. Der Dachs (so glaube ich) hat Kalle das ganze Kinn von der Lippe bis zur Mitte der Unterkieferäste verbissen und abgerissen. Das Gewebe ist heftigst entzüdet, ein Großteil des Kinns ist bereits abgestorben und riecht dementsprechend. Der Rest wurde mit diversen Stichen an Zahnfleich und Sonstigem angenäht. Wie es weitergeht ist derzeit noch nict gewiss...
Ich möcte meinen beiden Helfern (Rainer und Thomas) nochmals danken, die mir tatkräftig zur Seite standen und ohne die ich es definitiv nicht geschafft hätte.