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Gelöschtes Mitglied 3213
Guest
Besser könnt ichs nicht zusammenfassen
Nein, das sind Zehntel bzw. Hunderstel MillimeterZehntel und Hundertstel sind %?
- SIG in 12,7x 42mm (nach einschießen auf neues ZF)
- 21 Gramm LDXP Geschoss, 50 Meter
Der "Flieger" hat verschiedene Gründe. Zunächst beim SL: das manuelle Zuführen beim Verschluß schließen ist deutlich anders, als beim automatischen Repetiervorgang.
Wenn ich z.B. handgeladene Mun verwende achte ich darauf, dass der Preßsitz des Geschoßes in der Hülse 4/100tel Millimeter ist. Dann bin ich im Elastizitätsmodul der meisten Messinglegierungen. Mal PPU und harte S&B ausgenommen.
Im Repetierer alles kein Problem, die Geschosse bleiben trotz Rückstoß unverändert an ihrem Platz. Die Haltekraft ist ausreichend hoch.
Beim SL: da wandert das Geschoß mal gerne 1-2 ZEHNTEL!!, wenn die Patrone ins Lager "gerammt" wird. Was anderes kann der automatische Ladevorgang ja nun nicht.
Das alleine reicht schon für die Verlagerung des Erst- zu den Folgeschüssen. Kriminell wird das, wenn das Geschoß nicht sauber radial fluchtend in der Hülse saß und dann durch die Masseträgheit bedingt sich noch weiter oder sogar bis in den Übergangskonus bewegt.
Kann man leicht selbst ausprobieren.
Bei Fabrikmurmeln ist oft ein leichter Crimp da, oder sie nutzen noch mehr die Vorspannung des Hülsenmaterials. Meine Erfahrungen beziehen sich auf überwiegend Lapua Match und Federal GM Hülsen. Gehe ich enger beim Kalibrieren, wird aus etwas mehr Grip ganz schnell eine "lose Nummer", weil ich das Material zu stark wieder aufweite beim Geschoßsetzen und damit die mechanische Federwirkung verloren ist. Sigma zulässig nennt sich das beim Maschinenenbau.
Weiterhin macht wirklich viel aus, ob das Geschoß zentrisch sitzt und die Hülsenlänge gleich ist.
Ich kann jedem empfehlen, den korrekt Sitz des Geschosses mit einer Lünette und einer Tastmeßuhr zu prüfen.
Es gibt, z.B. von Hornady, eine preiswerte und nutzbare Version eines Patronen Meß- und Richtgerätes.
Macht Euch mal den Spaß und meßt das nach. Selbst bei guten Fabrikpatronen bekommt man Augen! Und das sind dann auch beim Repetierer die "Flieger".
Man kann das selbt testen, in dem 5 Patronen exakt ausgerichtet werden (max. lasse ich 3-4/100tel Radialschlag zu) und dann einmal 5 Stück 1/10 oder 15/100tel bewußt "verkantet". Und das liegt LOCKER im Rahmen von Fabrikmunition! Auch die aus Fürth mit den 3 Buchstaben und dem Apothekenpreis.
Und dann: raus damit, auf die Scheibe! Es zeigen sich "Flieger" bei den präparierten bis zu 8cm auf 100m, je nach Geschoß, Kaliber etc. Eigentlich sollte sich da eher ein "Bild" einstellen, denn eine "Gruppe". Die zentrisch korrekt ausgerichteten werden ein sehr deutlich besseres Ergebnis liefern.
Ich würde mal behaupten, dass die Wenigsten sich die Mühe machen, den Radialschlag zu messen.
Bei Verwendung von RCBS Matrizen ist viel Glück dabei, wenn die Dinger zuverlässig "gerade" fliegen. Ich verwende mittlerweile nahezu ausschließlich für die Presse Hornady Match, die eine fliegende Geschoßführungshülse besitzen und das Geschoß zur Hülse besser zentrieren. Das macht sehr merklich Unterschiede. Ich hab auch Wilson Dornpressenmatrizen, die ich aber nur für spezielle Fälle nutze.
Die Geschoßführung einer RCBS Standardmatritze ist kein Präzisionswunder, da die Toleranz in der Gewindepaarung des Stößels dazu führt, dass beim Kontern der Einstellung sich eine seitliche Abweichung einstellen kann...und normalerweise auch wird. Eigentlich zwangsläufig. Und dann drückt diese schräg eingestellte Führung das Geschoß nicht mehr zentrisch in die Hülse. Hallo: wir reden nicht von Millimetern! Aber der Versatz ist meßbar und wirkt sich aus!
Um der Sache etwas aus dem Wege zu gehen:
Setzen in 3 Schritten! Also, Geschoß drauf, andrücken, wieder leicht lupfen, Hülse etwa 1/3 Umdrehung weiterdrehen, wieder ein Stück weiter das Geschoß einpresssen und das Ganze nochmal vor dem letzten Stück Geschoßsetzen. Das bringt viel!
Ob ich das auch für meinen SL mache? Ja. Ich weiß, da wird mich manch einer für etwas überzogen halten. Da ich aber die Jagdmurmeln für SL und Repetierer verwende, gibt es keine 2 Qualitäten.
Auch für die Kipplaufwaffen verfahre ich so.
Diejenigen, die sich beim REPETIERER!!! um Halskalibrierung bemühen täten gut daran, den radial korrekten Sitz des Geschoßes zu prüfen und ggf. nachzurichten. Sonst ist die Halskalibrierung nett, aber schöpft das Potential nicht aus.
Für SL: hab ich schon durch, geht, aber mit allen bekannten Risiken und ist grundsätzlich nur sehr bedingt zu empfehlen. Es erfordert fast labormäßiges Laden. Dafür fehlt mir die Zeit und die Präzisisonsverbesserung aus dem SL gegenüber dem Aufwand und latentem Restrisiko ist es nicht wert. Beim SL: Vollkalibrierung, Hülsen trimmen (jedesmal!) für jede Anwendung.
Dann klappt das auch mit der Präzision
Weidmannsheil,
K95fuxx