Die Argumentation zum Thema Wolf scheint seit hunderten von Jahren identisch geblieben zu sein. Nutztierhalter und Jäger betrachten den Wolf ausschliesslich als Schädling. Die einen bangen um ihre Nutztiere, die anderen sehen einen Jagdkonkurenten. Beide Gruppen wollen sich den Lebens-/Jagdraum auf jeden Fall nicht mit dem Wolf teilen.
Eigentlich sollte man froh sein, dass sich ein seltenes und scheues Wildtier wie der Wolf wieder in Deutschland ansiedelt. Das lässt zumindest die Hoffnung aufkommen, dass es mit unserer "Kulturlandschaft" doch noch nicht so schlecht steht, wie grade der NABU uns immer Glauben machen will.
Aber nein, es wir dsofort scharf geschossen. Der Wolf frisst uns das Rotwild weg! Das ist doch lachhaft! Kein Wolf hat je einen Wald leergefressen. Bei schwindendem Nahrungsangebot wandert der Wolf und der Bestand im Ursprungsgebiet erholt sich. Da schaffen es eher einige Jäger, den Wald leer zu schiessen.
Natürlich wird es in unserer Kulturlandschaft zu Verlusten unter den Nutztieren kommen. Wölfe können nicht unterscheiden zwischen Wild- und Nutztier. Was man fressen kann, wird gefressen. Dies kann regional zu Problemen bei vereinzelten Nutztierhaltern kommen, keine Frage. Sollte hier die Belastung zu groß werden, muss eine regionale Lösung gefunden werden (Entschädigungen, Subventionen, Beratung, event. Bejagung, usw.). Daraus aber bei den bisher doch noch eher knappen Wolfsbeständen eine generelle Jagdfreigabe herbeizitieren zu wollen, ist schon ganz schön weit vorgegriffen.
Wir Menschen haben es geschafft, den Wolf in Deutschland auszurotten. Vielleicht sollten wir die zweite Chance, die sich uns bietet, besser nutzen, um einen natur- und tierfreundlichen gemeinsamen Umgang miteinander zu finden. Ich glaube, viele Chancen bekommen wir nicht mehr.