Wo ist das dritte stück Schwarzwild?

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Schildere euch mal meine Erlebnisse von einer Drückjagd, auf der ich meine ersten beiden Stück Schwarzwild erlegt habe. Ich führte meine Merkel BBF 7x65R-12/70 mit 11,5 ID-Classic und FLG im Schrotlauf und Zeiss 2,5-10x48 Octagonal.

Auf dem ersten Treiben war es ruhig. Auf dem zweiten Treib sollte ich allerhand zu tun haben und meine ersten beiden Sauen erlegen, wie sich später herausstellen sollte. Bereits auf dem Weg zum Stand stimmten mich die frischen Wechsel zuversichtlich. Immer wieder war Hundegebell und die Rufe der Treiber "Sau, Sau" zu hören, ohne Anblick und ohne dass jedoch Schüsse zu hören waren.

Auf einmal tauchte aus dem dichten, buschigen Laubwald eine einzelne flüchtige Bache auf und floh flüchtig durch das Stangenholz, wo ich freie Schussbahn hatte. Nach dem Ansprechen fuhr ihr nach, überholte sie im ZF und liess fliegen. Bum um, die Bache überschlug sich, fing an zu schlegeln und ich liess vor Freude einen Jubelschrei fahren. So weit so gut.

Es verfing einige Zeit, bis oberhalb von mir eine ganze Rotte aus dem dichten Laubwald in das offene Stangenholz hervorbrach. Ich zielte auf einen Überläufer und fehlte mit der Kugel. Danach suchte ich mir ein anderes Stück aus und beschoss es auf etwa 2-3m Distant übers ZF blickend mit dem FLG. Obwohl ich gut abkam, hat das stück nicht gezeichnet und verlies die Bühne. Ich lud schnell eine Kugel nach, fasste einen der hinteren Stücke liess fliegen. Dieses verschwand und ich glaubte gut abgekommen zu sein. Als ich es nach einer Weile laut im dürren Geäst Brechen hörte und es darauf still war, glaubte ich es sei unweit verendet.

Nach dem Abblasen ging ich zur Bache. Diese war trocken und hatte einen sauberen Kopfschuss. Besser geschossen geht nicht. Das zweite Stück machte eine Todflucht und war nach 30m auf dem erdigen Waldboden mit dem FLG in der Kammer verendet.

Vom dritten Stück haben wir keinen Schweiss gefunden und brachen die Nachsuche nach etwa 200m ab, weil dieses Waldstück nach dem anschliessend durchgetrieben werden sollte. Der fehlende Schweiss erstaunte mich sehr, weil auch zwei andere Jäger das Brechen gehört haben und glaubten, das Stück sei verendet. Die Nachsuche auf ein von einem anderen Jäger beschossenen Stück mit Lungenschweiss wurde nach 300m aus dem selben Grund abgebrochen.

Was denkt ihr zu diesem Erlebnis?

Insgesamt war dies für mich eine sehr freudige Jagd, konnte ich doch gleich zwei Stück Schwarzwild erlegen.
 
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Servus.

Meiner Meinung nach wurde hier schlampig Nachgesucht!!


Waidmannsheil
 
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Waidmannsheil zu den beiden Sauen!

Ein guter Hund braucht keinen Schweiß. Steckschüsse bei Sauen kommen regelmässig vor und dann findet man keinen Schweiß. Ein guter Hund führt dich zur Sau.

___

Drückjagd bei uns im Revier, ich selber hatte ein Rotkalb beschossen und am Anschuss lag auch Schweiß. Da ich auch Ansteller war sammelte ich zunächst die anderen Schützen ein und ein Schütze aus meiner Gruppe hatte ebenfalls ein Kalb beschossen. An seinem Anschuss war nichts zu finden. Ab zum Sammelplatz und den Schweißhundführer geholt.
Wir haben dann zunächst mein Stück nachgesucht aber nach gut 2km Riemenarbeit brach der Schweißhundführer ab. Die Nachsuche auf eine Sau wo ebenfalls Schweiß gefunden wurde haben wir vorgezogen und kamen auch zum Stück, aber langsam wurde es dunkel.
Das zweite Kalb wurde dann am nächsten morgen keine 50m vom Anschuss gefunden. 8x57 IRS, Treffer auf dem Blatt und Steckschuss.

Daher JEDER Schuss wird vom brauchbaren Hund kontrolliert. "Auf Fuchs geschossen" ist da keine Ausrede, auch Fuchs wird nachgesucht.

-----

Wie soll dir das Forum sagen können was mit deiner Sau passiert ist? Der einzige der es sicher sagen kann ist ein gut ausgebildeter Schweißhund mit ausreichend Erfahrung in Verbindung mit einem guten Hundeführer.
Alles andere ist Kaffeesatzleserei.
 
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Natürlich ist das Kaffeesatz. Und kristallkugel dazu. Allerdings klingt mir das mit der Nachsuche recht halbherzig.
Ich bin schon mal gespannt auf die Einlassungen der Onlinejagdprofis, die dir mindestens nachweisen werden, daß du den ultimativen Zukunftskeiler grob fahrlässig und unter Missachtung jeder Waidgerechtigkeit krank geschossen hast.

Ernsthaft kann dir nur jemand was zu der Sau sagen, der auch dabei war
Eins fällt mit dazu aber noch ein, wenn ich das so höre, weiß ich für mich zumindest, warum ich zur Treibjagd den 98er mitnehme.
 
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Waidmannsheil zu den Sauen!

Meine Gedanken dazu: wenn ich ein Stück beschossen habe, und es liegt nicht, wechsle ich nicht auf ein anderes Stück sondern bleibe bei dem erstbeschossenen bis es liegt. Wenn ich nicht sicher bin, dass es liegt, stelle ich das Feuer ein. Eine nachsuche wird durch mehrere wundfährten an einem Stand erschwert. So handhabe ich es und würde es empfehlen. Ohne jemandem auf den schlipps treten zu wollen.
 
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Waidmannsheil zu den Sauen!

Meine Gedanken dazu: wenn ich ein Stück beschossen habe, und es liegt nicht, wechsle ich nicht auf ein anderes Stück sondern bleibe bei dem erstbeschossenen bis es liegt. Wenn ich nicht sicher bin, dass es liegt, stelle ich das Feuer ein. Eine nachsuche wird durch mehrere wundfährten an einem Stand erschwert. So handhabe ich es und würde es empfehlen. Ohne jemandem auf den schlipps treten zu wollen.

:thumbup:
 
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Waidmannsheil zu den Sauen!

Meine Gedanken dazu: wenn ich ein Stück beschossen habe, und es liegt nicht, wechsle ich nicht auf ein anderes Stück sondern bleibe bei dem erstbeschossenen bis es liegt. Wenn ich nicht sicher bin, dass es liegt, stelle ich das Feuer ein. Eine nachsuche wird durch mehrere wundfährten an einem Stand erschwert. So handhabe ich es und würde es empfehlen. Ohne jemandem auf den schlipps treten zu wollen.

Genau so ist es! Zum einen ist das eine Frage der Waidgerechtigkeit; wenn ich nicht sicher bin, ob ich getroffen habe, habe ich auch Zweifel, ob die Waffe sauber schießt. Vielleicht bin ich ja irgendwo angestoßen und die Optik hat sich verstellt?! Zum anderen möchte ich auf der Drückjagd ja auch nächstes Jahr wieder eingeladen werden. Und ein Jagdherr wird es sicher gut überlegen, jemanden nochmal einzuladen, der unter Umständen mehrere Stücke fahrlässig krank geschossen hat.

Grüßle

Nightmare
 
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...
Meine Gedanken dazu: wenn ich ein Stück beschossen habe, und es liegt nicht, wechsle ich nicht auf ein anderes Stück sondern bleibe bei dem Erstbeschossenen bis es liegt. Wenn ich nicht sicher bin, dass es liegt, stelle ich das Feuer ein. Eine Nachsuche wird durch mehrere Wundfährten an einem Stand erschwert. So handhabe ich es und würde es empfehlen. Ohne jemandem auf den Schlips treten zu wollen.


Den Gedanken dazu schließe ich mich vollinhaltlich an. Das Wild und die Nachsuchenführer werden es mehrheitlich danken.

Die Nummer mit dem Kopfschuss und der Wertung als bestmöglicher Schuss, rücke ich mal in den Bereich der schlechten Scherze.


Grosso
 
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Guest
Den Gedanken dazu schließe ich mich vollinhaltlich an. Das Wild und die Nachsuchenführer werden es mehrheitlich danken.

Die Nummer mit dem Kopfschuss und der Wertung als bestmöglicher Schuss, rücke ich mal in den Bereich der schlechten Scherze.


Grosso
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Was denkt ihr zu diesem Erlebnis?
Ich denke ein Nachsuchenführer, der nach 300m ein Stück mit Lungenschweiss aufgibt darf sich nicht so nennen! Ich kann verstehen, dass nicht am gleichen Tag nachgesucht wird, weil man weiter drücken möchte, jedoch eine weitere Suche am nächsten Tag sollte selbstverständlich sein! Dir Waidmannsheil zu den Sauen. Manchmal sollte man doch aber wissen, wann der Finger gerade zu lassen ist. Wir waren alle aber nicht dabei und so musst du selbst entscheiden, was richtig oder falsch ist....
 
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Schildere euch mal meine Erlebnisse von einer Drückjagd, auf der ich meine ersten beiden Stück Schwarzwild erlegt habe. Ich führte meine Merkel BBF 7x65R-12/70 mit 11,5 ID-Classic und FLG im Schrotlauf und Zeiss 2,5-10x48 Octagonal.

Auf dem ersten Treiben war es ruhig. Auf dem zweiten Treib sollte ich allerhand zu tun haben und meine ersten beiden Sauen erlegen, wie sich später herausstellen sollte. Bereits auf dem Weg zum Stand stimmten mich die frischen Wechsel zuversichtlich. Immer wieder war Hundegebell und die Rufe der Treiber "Sau, Sau" zu hören, ohne Anblick und ohne dass jedoch Schüsse zu hören waren.

Auf einmal tauchte aus dem dichten, buschigen Laubwald eine einzelne flüchtige Bache auf und floh flüchtig durch das Stangenholz, wo ich freie Schussbahn hatte. Nach dem Ansprechen fuhr ihr nach, überholte sie im ZF und liess fliegen. Bum um, die Bache überschlug sich, fing an zu schlegeln und ich liess vor Freude einen Jubelschrei fahren. So weit so gut.

Es verfing einige Zeit, bis oberhalb von mir eine ganze Rotte aus dem dichten Laubwald in das offene Stangenholz hervorbrach. Ich zielte auf einen Überläufer und fehlte mit der Kugel. Danach suchte ich mir ein anderes Stück aus und beschoss es auf etwa 2-3m Distant übers ZF blickend mit dem FLG. Obwohl ich gut abkam, hat das stück nicht gezeichnet und verlies die Bühne. Ich lud schnell eine Kugel nach, fasste einen der hinteren Stücke liess fliegen. Dieses verschwand und ich glaubte gut abgekommen zu sein. Als ich es nach einer Weile laut im dürren Geäst Brechen hörte und es darauf still war, glaubte ich es sei unweit verendet.

Nach dem Abblasen ging ich zur Bache. Diese war trocken und hatte einen sauberen Kopfschuss. Besser geschossen geht nicht. Das zweite Stück machte eine Todflucht und war nach 30m auf dem erdigen Waldboden mit dem FLG in der Kammer verendet.

Vom dritten Stück haben wir keinen Schweiss gefunden und brachen die Nachsuche nach etwa 200m ab, weil dieses Waldstück nach dem anschliessend durchgetrieben werden sollte. Der fehlende Schweiss erstaunte mich sehr, weil auch zwei andere Jäger das Brechen gehört haben und glaubten, das Stück sei verendet. Die Nachsuche auf ein von einem anderen Jäger beschossenen Stück mit Lungenschweiss wurde nach 300m aus dem selben Grund abgebrochen.

Was denkt ihr zu diesem Erlebnis?

Insgesamt war dies für mich eine sehr freudige Jagd, konnte ich doch gleich zwei Stück Schwarzwild erlegen.


Es ist 7.00 Morgens und mir dreht sich schon der Magen um...
1. Für Dich als Jungjäger finde ich es schon sehr "sportlich", auf eine angesprochene BACHE Funken zu reißen.
Deine Aussage, dass sie "trocken" war schließt den sehr wahrscheinlichen Faktor "führend" nicht aus!!!
2. Deine Beschreibung "übers ZFR blickend" spricht für einen nicht kalkulierbaren Schuss - dann drückt man nicht ab!
3. Woher weißt Du, dass Du das 2. Stück gefehlt hast??? So etwas kann nur der SHF feststellen?
4. Eigentlich hört man nach 2 ungeklärten Anschüssen auf zu schießen - ein Gebot der Waidgerechtigkeit.
5. Wenn Die beschriebenen Stücke nach dem 2. Treiben nicht weiter nachgesucht worden sind, gehört dem Jagdleiter der Hintern versohlt und die Pappe weggenommen - hast Du von den Nachsuchen noch was gehört?
 
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13 Mai 2012
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Es ist 7.00 Morgens und mir dreht sich schon der Magen um...
1. Für Dich als Jungjäger finde ich es schon sehr "sportlich", auf eine angesprochene BACHE Funken zu reißen.
Deine Aussage, dass sie "trocken" war schließt den sehr wahrscheinlichen Faktor "führend" nicht aus!!!
2. Deine Beschreibung "übers ZFR blickend" spricht für einen nicht kalkulierbaren Schuss - dann drückt man nicht ab!
3. Woher weißt Du, dass Du das 2. Stück gefehlt hast??? So etwas kann nur der SHF feststellen?
4. Eigentlich hört man nach 2 ungeklärten Anschüssen auf zu schießen - ein Gebot der Waidgerechtigkeit.
5. Wenn Die beschriebenen Stücke nach dem 2. Treiben nicht weiter nachgesucht worden sind, gehört dem Jagdleiter der Hintern versohlt und die Pappe weggenommen - hast Du von den Nachsuchen noch was gehört?

Die Aussage "für dich als Jungjäger" ist mal wieder typisch für so viele Jäger. Was soll das heißen? Der erfahrene darf es? Er soll sich erst mal an Frischlinge halten? Er soll froh sein dabei zu sein? Ein leidiges Thema. Der Jungjäger ist kein dummer Junge.

Wenn er es ansprechen kann, bitte. Wieso dann nicht beschießen. Um diese Jahreszeit sollte man wohl auf ein einzelnes Stück Schwarzwild schießen können, auch wenn es eine Bache ist. Das man das nicht bei der kapitalen Leitbache machen muss, ist eine andere Diskussion, aber darüber haben wir auch keine Informationen.

Das was verwerflich in dieser Situation ist, ist das man nicht bei dem erstbeschossenen Stück bleibt und dieses ein zweite oder drittes mal beschießt. Somit hast du am Ende Eine Nachsuche an deinem Stand und nicht drei, womöglich sogar gar keine.
Denn ehrlicher Weise könnte der Thread auch heißen wo ist das dritte und vierte Stück.

Zu den Nachsuchenführern ist wohl schon einiges gesagt worden, obwohl deren Arbeit hier nicht den Namen verdient bleibt der negative Eindruck dort wohl beim Schützen und nicht auch bei anderen.
 
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