Äh ... NEIN
Reifung ohne Kühlung geht eigentlich garnicht und unter Nassreifung versteht man prinzipiell eingeschweisstes/vakuumiertes Fleisch (nicht nur Wild), das bei 1 bis 4 Grad im Kühlschrank gelagert wird.
Was Du oben beschrieben hast, ist einfach das althergebrachte abhängen lassen mit dem "Hautgout-Effekt", den man aber heute aus hygienischen Gründen eigentlich vermeiden will.
Die 40 Tagesgrad-Formel hingegen ist für Schalenwild (ausser SW) und Rind absolut zutreffend, allerdings immer auf den Kühlschrank bezogen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht hab, dass es bei geeigneten Rinderstücken und Rotwild wirklich was bringt, d.h. dass man einen Unterschied merkt, aber bei Reh- und Damwild eher nicht. Muffel und Gams hab ich noch nicht ausprobiert.
Wichtig: das Fleisch nach der Reifung nochmal aus dem Vakuumbeutel holen, abwaschen, abtrocknen und neu einschweissen, bevor man es einfriert (oder zubereitet). Die Suppe, die da meistens raus kommt, riecht manchmal auch schon etwas gewöhnungsbedürftig. Von daher ist dieser zweite Schritt absolut sinnvoll und notwendig.