Um auf die Ausgangsfrage einzugehen:
NEIN, das das Stück ist ganz sicher nicht mehr lebensmitteltauglich!
2 Tage ohne Kühlung bei so hohen Temperaturen erzeugt ein erhebliches Bakterienwachtum,d.h. die Fleischoberfläche wird dann leicht schmierig, fast klebrig. Und mit den Fliegen wird's nicht besser.
Ja, ja früher, ja früher, da ist da auch keiner von gestorben, das war doch immer so......:help:
Ja, das war ohne aktive Kühlungen tatsächlich nicht so selten und dieses Gammelfleisch wurde dann als "Hautgout" salonfähig geredet. Ein Fleischkontrolleur würde heute so ein Stück ohne mit der Wimper zu zucken verwerfen und möglicherweise gleich den gesamten Ablauf und Betrieb auf den Prüfstand stellen.
Die Frage, ob wir ein möglichst hochwertiges Lebensmittel oder so einen "Gammel" erzeugen wollen, stellt sich doch eigentlich nicht. Daher erschüttern mich etliche der "guten" Ratschläge aus der Praxis. Da haben einige den Knall wohl wirklich nicht gehört.
Soweit möglich, sollte ein Stück möglichst noch warm aus der Decke/Schwarte genommen werden. Nur dann kann man alle "Verunreinigungen" an Ein- und Ausschuss sauber und vollständig entfernen. So kann das Stück auch wesentlich effektiver abkühlen, ohne dass man Sorge wegen "cold-shortening" haben muss.
Da das nicht überall realisierbar ist, muss man eben konventionell aber mit höchster Sauberkeit vorgehen.
Eine Wildkammer muss zudem einen Fliegenschutzhaben, das ist eine der Grundanforderungen.
Natürlich kann es durch Fehlabsprachen usw. durchaus zu solchen unglücklichen Situationen kommen. Nur muss man dann bitte so konsequent sein, und das Stück für untauglich einstufen. Was dann damit passiert, hängt von den örtlichen Möglichkeiten ab. Auf einem Teller sollte das in keinem Falle landen.
Hier beginnen bald wieder die örtlichen Wildwochen, wo die Jägerschaften mit viel Aufwand für Ihre Wildprodukte werden. So eine Diskussion wie hier kann, richtig plaziert, diese ganzen Mühen zunichte machen. Das will doch hoffentlich auch keiner!!