A
anonym
Guest
Für gestern hatte ich ja verschiedene "Angebote": Wildzerlegekurs, Hundetraining, Jagdparcours, Grillabend - doch, wie`s dann oft so ist, macht einem ein wichtiger Termin einen Strich durch die Rechnung. Unverschiebbar, wichtig. Also, alle Planungen verschoben. Was kommen mußte, kam. Der Termin wurde kurzfristig abgesagt. Da ich schon auf den Läufen und die Hunde ebenso unruhig waren, begann der wunderschöne Tag mit einer Hunde-Radtour über 13,5 km. Anschließend packen und Fahrt mit einem sehr guten Freund zum Bockenberg bei Regensburg. So, nun konnte der Tag richtig starten ... noch dazu waren zu meiner Überraschen "alte" Foristi-Gesichter am Stand, was mich sehr freute. Schnell war man wieder im Gespräch und konnte die Zeit zwischen einigen Runden Parcours mit dem wieder einmal unvergleichlichen GNB verstreichen lassen. Schnell war klar, daß jeder Foristi abends das gleiche Ziel hatte:
Zum Woidjaga nach Bernried, der seinen Wild-Zerlegekurs mit einem Grillabend auf seiner Hotelterrasse ausklingen lassen wollte. Deshalb auf dem Bockenberg auch nur zwei Getränke und den - sogenannten - Cappuccino, bevor man wieder auf der Autobahn gen Osten war. Von dem was dann kam, war ich aber völlig überrascht:
Wild, von den Kursteilnehmern in zig Varianten aber einfach zubereitet bruzzelte oder schmorte auf diversen Grill. Ich habe leider oder dummerweise die Speisekarte nicht mitgenommen, sie wäre es wert gewesen hier eingestellt zu werden. Ein Salatbuffet, das wieder keinerlei Wünsche offen ließ, Soßen, Marinaden, Maiskolben und freie Auswahl für 25,--Euro. Da ich zur Zeit wieder auf dem Sport-Tripp bin, und ein „eat you can“ ohnehin nicht in Frage kam, war nach zwei Teller Schluß. Ich bin ja ein Grill-Fan durch und durch, aber sicher kein guter Koch und was Rezepte anbelangt, ist bei mir auch schnell Ende der Fahnenstange erreicht. Doch das, was hier geboten wurde, war Horizont-Erweiterung pur. Einfache Möglichkeiten und man greift in Zukunft noch öfter zum Wild und lässt das teure argentinische Supersteak im Kühlregal.
Noch ein Gedanke:
Betrachtet man das Ansehen der Jagd als Ganzes, dann tragen wir einen nicht unerheblichen, ja, ich möchte sagen, sogar wesentlichen Teil dazu bei. Und das fängt m. M. nach schon beim Wild und dessen Vermarktung an. Zufällig anwesende gute Bekannte von mir sagten es treffend: „Jetzt mussten wir 50 werden und haben bis heute immer gedacht, Wild muß tagelang gebeizt werden, um es überhaupt essen zu können. Das hat uns abgeschreckt, obwohl der Preis ja wirklich niedrig ist.“ Und sie fragten mich, ob sie von mir Fleisch kaufen könnten. Als ich ihnen sagte, dass es Reh zerlegt und gefrierschrank-gerecht vakuumiert gibt, kam sofort eine Bestellung.
Ich denke, das ist ein wesentlicher Knackpunkt, warum Wild in den Köpfen der Nichtjäger wenig oder nichts wert ist. Ideell und materiell. Wie dumm ist man doch, wenn man bestes Bio-Fleisch, mit dem kein Biorind auch nur annähernd konkurrieren kann, verwirft und dafür lieber Wurst mit einem 5-fach höheren (!!) Kilo-Preis kauft. Also Ware, bei der jeder – entschuldigt – Dreck verarbeitet wird. Wie einfach wäre es doch, wenn unsere Jagdverbände mit ihren prallen Kassen praxisnahe Öffentlichkeitsarbeit leisten würden.
Ein Beispiel? Infostand mit Wildgrillen am Stadtplatz, kostenlose Verzehrproben vor Ort, kostenloser Vortrag eines bekannten Koches, wie schnell und einfach Wild – wie gestern beim Winterl in Bernried - doch zubereitet werden kann, Infos, wie schnell und „clean“ Wild im Gegesatz zum Bio-Schlachtrind stirbt, dass Wild zerlegt und vakuumiert vom Jäger vor Ort gekauft werden kann. Hochwertigstes Lebensmittel. So ändert sich nach und nach auch die Einstellung zur Jagd. Sehr schnell würde sich bspw die Gleichgültigkeit in Sachen „Kitz-Mähen“ in Wut verwandeln, würde das Reh vom Schädling zum hochwertigen Fleischlieferanten mutieren. Und, ein weiterer angenehmer Nebeneffekt, die Abhängigkeit von den Wildhändler-Kraken nimmt ab. Mal ehrlich, es geht ja nicht darum, vom Händler 3,5 Euro pro Kilo zu erhalten und dann 10,-- im Privatverkauf zu verdienen. Zwei Euro Differenz zum Händlerpreis deckt, da brutto für netto, doch den Aufwand locker. Will jemand Teile vom Wild, dann gibt`s einen einfachen Wildverteilerschlüssel im net, und es wird nach diesem abgerechnet. Der Rest wandert in die große Gefriertüte für`s Jagdgenossenschaftsessen.
Auf alle Fälle war es gestern ein – was ich nie und nimmer erwartet hätte – absolut erstklassiger Abend, high-end Essen vom Allerfeinsten und eine tolle Tischrunde. Vielleicht wäre es möglich, daß jemand noch die Speisekarte einstellt.
Zum Woidjaga nach Bernried, der seinen Wild-Zerlegekurs mit einem Grillabend auf seiner Hotelterrasse ausklingen lassen wollte. Deshalb auf dem Bockenberg auch nur zwei Getränke und den - sogenannten - Cappuccino, bevor man wieder auf der Autobahn gen Osten war. Von dem was dann kam, war ich aber völlig überrascht:
Wild, von den Kursteilnehmern in zig Varianten aber einfach zubereitet bruzzelte oder schmorte auf diversen Grill. Ich habe leider oder dummerweise die Speisekarte nicht mitgenommen, sie wäre es wert gewesen hier eingestellt zu werden. Ein Salatbuffet, das wieder keinerlei Wünsche offen ließ, Soßen, Marinaden, Maiskolben und freie Auswahl für 25,--Euro. Da ich zur Zeit wieder auf dem Sport-Tripp bin, und ein „eat you can“ ohnehin nicht in Frage kam, war nach zwei Teller Schluß. Ich bin ja ein Grill-Fan durch und durch, aber sicher kein guter Koch und was Rezepte anbelangt, ist bei mir auch schnell Ende der Fahnenstange erreicht. Doch das, was hier geboten wurde, war Horizont-Erweiterung pur. Einfache Möglichkeiten und man greift in Zukunft noch öfter zum Wild und lässt das teure argentinische Supersteak im Kühlregal.
Noch ein Gedanke:
Betrachtet man das Ansehen der Jagd als Ganzes, dann tragen wir einen nicht unerheblichen, ja, ich möchte sagen, sogar wesentlichen Teil dazu bei. Und das fängt m. M. nach schon beim Wild und dessen Vermarktung an. Zufällig anwesende gute Bekannte von mir sagten es treffend: „Jetzt mussten wir 50 werden und haben bis heute immer gedacht, Wild muß tagelang gebeizt werden, um es überhaupt essen zu können. Das hat uns abgeschreckt, obwohl der Preis ja wirklich niedrig ist.“ Und sie fragten mich, ob sie von mir Fleisch kaufen könnten. Als ich ihnen sagte, dass es Reh zerlegt und gefrierschrank-gerecht vakuumiert gibt, kam sofort eine Bestellung.
Ich denke, das ist ein wesentlicher Knackpunkt, warum Wild in den Köpfen der Nichtjäger wenig oder nichts wert ist. Ideell und materiell. Wie dumm ist man doch, wenn man bestes Bio-Fleisch, mit dem kein Biorind auch nur annähernd konkurrieren kann, verwirft und dafür lieber Wurst mit einem 5-fach höheren (!!) Kilo-Preis kauft. Also Ware, bei der jeder – entschuldigt – Dreck verarbeitet wird. Wie einfach wäre es doch, wenn unsere Jagdverbände mit ihren prallen Kassen praxisnahe Öffentlichkeitsarbeit leisten würden.
Ein Beispiel? Infostand mit Wildgrillen am Stadtplatz, kostenlose Verzehrproben vor Ort, kostenloser Vortrag eines bekannten Koches, wie schnell und einfach Wild – wie gestern beim Winterl in Bernried - doch zubereitet werden kann, Infos, wie schnell und „clean“ Wild im Gegesatz zum Bio-Schlachtrind stirbt, dass Wild zerlegt und vakuumiert vom Jäger vor Ort gekauft werden kann. Hochwertigstes Lebensmittel. So ändert sich nach und nach auch die Einstellung zur Jagd. Sehr schnell würde sich bspw die Gleichgültigkeit in Sachen „Kitz-Mähen“ in Wut verwandeln, würde das Reh vom Schädling zum hochwertigen Fleischlieferanten mutieren. Und, ein weiterer angenehmer Nebeneffekt, die Abhängigkeit von den Wildhändler-Kraken nimmt ab. Mal ehrlich, es geht ja nicht darum, vom Händler 3,5 Euro pro Kilo zu erhalten und dann 10,-- im Privatverkauf zu verdienen. Zwei Euro Differenz zum Händlerpreis deckt, da brutto für netto, doch den Aufwand locker. Will jemand Teile vom Wild, dann gibt`s einen einfachen Wildverteilerschlüssel im net, und es wird nach diesem abgerechnet. Der Rest wandert in die große Gefriertüte für`s Jagdgenossenschaftsessen.
Auf alle Fälle war es gestern ein – was ich nie und nimmer erwartet hätte – absolut erstklassiger Abend, high-end Essen vom Allerfeinsten und eine tolle Tischrunde. Vielleicht wäre es möglich, daß jemand noch die Speisekarte einstellt.