Supershooter, dir als off. erfahrenem Wiederlader hat das Buch was gebracht, mir nicht, obwohl ich einige der dort behandelten Patronen schon länger und umfangreicher geladen und geführt habe. Anscheinend haben wir andere Vorstellungen von einem "hilfreichen" Wiederladebuch. Ich bin der letzte, der das schlecht finden würde.
Was ich nicht verhandeln möchte, ist die Forderung, dass in derartigen Büchern grundlegende Daten leicht und richtig zugänglich sein müssen. Das DEVA-Buch ist in dieser Hinsicht am besten, aber durchaus verbesserungsfähig, weil man einiges in den hinteren Tabellen erst suchen muss. Und für jeden, der sich als Autor in diesem Bereich betätigen möchter, ist ein Mindestmaß an Fachlichkeit, auch aus Sicherheitgründen, unbedingt zu fordern. Er sollte demnach in der Lage sein, wichtiges von weniger wichtigem zu unterscheiden und in einer leicht aufnehmbaren Form darzustellen. Und da habert es halt beim manchen deutschsprachigen "Fachautoren" durchaus etwas. Ich gebe zu, die US-amerikanischen Bücher sind in dieser Hinsicht auch noch verbesserungsfähig und leider auch nicht hinreichend fehlerfrei (siehe die Barnes-Bücher mit ihren vielen Errata).
Meine Erfahrung und Theoriebeschäftigung hat mir gezeigt, dass alle Wiederladerezepte nicht mehr als Orientierungspunkte der Laborierungserarbeitung sein können. Entweder will ich ein anderes Geschoss, habe andere Hülsen, andere Treibmittel (Mengenbegrenzung!), andere Zündhütchen/-lose, praktisch immer eine andere Waffe u. s. w. Die einfache und gleichzeitig passende Übernahme eines Wiederladerezepts ist für mich eine sehr seltene Ausnahme, nicht die Regel.
Um meine Laborierungserarbeitung aber nicht ins Uferlose auszuweiten, möchte ich schnell auf die wirklich wichtigen Informationen zugreifen können. Dazu gehören unbedingt Mindest- und Maximalladungen, auch wenn ich nicht sklavisch daran glaube, sondern diese durch Quickload , andere Wiederladebücher und durch Ausprobieren ergänze bzw. korrigiere. Angaben zu Drücken finde ich nicht weniger wichtig, zumindest aber Angaben zum Verfahren der jeweiligen Absicherung vor Überdruck.
Klups hat keine Angaben zu den Drücken seiner Laborierungen veröffentlicht. Vieleicht habe ich es auch überlessen, aber ich habe auch keine Angaben gefunden, inwieweit diese Laborierungen druckmäßig überprüft wurden. Falls ich Recht habe, könnte man an dieser Stelle schon ins Grübeln kommen ...