Wie und mit was lockt ihr unser heimische Wild akustisch

Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Hallo allerseits,

die Lockjagd (akustisch) ist wohl einer der spannendsten Jagdarten, die man betreiben kann.
Neben einer sehr guten Tarnung und ordentlichem Sitzfleisch trägt der entsprechende Locker und viel Übung mit diesem maßgeblich zum Jagderfolg bei. Den Standort und die Jagdzeit nicht zu vergessen.
Der vielen Mühen Lohn sind dann (wenn sie den eintreten) unvergessliche Jagderlebnissen von denen man noch lange zehren kann.
Ich betreibe die Lockjagd seit ca. 4 Jahren mit mehr oder weniger großem Erfolg auf Fuchs, Krähe, Elster, Ente, Marder und Reh.
Auf der manischen Suche nach dem „perfekten“ Locker (sicher gibt es ihn nicht; aber die Qualität variiert schon sehr) bin ich über die Jahre immer wieder zufällig über mir unbekannte Locker gestolpert.
(Ich habe nie aktiv danach gesucht, sonst wäre ich wahrscheinlich schon arm.)
So hat sich inzwischen ein kleines Sammelsurium an Instrumenten bei mir daheim angesammelt. Es wird wohl vielen so gehen.
Da man auf dem Gebiet aber nie auslernt wollte ich mal einen Thread starten, in dem es speziell um alle Arten von nichtelektronischen Lockinstrumenten (selbstgebaut, gekauft, mit den eigenen Gliedmaßen) und Locktechniken geht.
Schön wäre es wenn ihr noch eine kleine Bemerkung zum jeweiligen Locker schreiben könntet.

Ich mach mal den Anfang:
(sicher werden viele mit den Augen rollen, weil vieles alte Kamellen sind. Aber denkt mal an die Jungjäger oder die, die es werden wollen. Ich, für meinen Teil, war damals für jede Hilfe dankbar und bin es auch heute noch.)
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Lockjagd auf das Reh:

1. Buchenblatt (getrocknet und gepresst oder frisch): Buchenblatt mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand am Übergang Blatt/Stiel anfassen, dass der Stiel zur Hand hin zeigt. Mit D und Z der linken Hand das Blatt am linken Blattrand auf der Hälfte fassen. Dann den dazwischen liegende Blattabschnitt leicht spannen. Zum Blatten legt man jetzt die Finger an die Lippen an und bläst durch die gespitzten (ähnlich beim Trompete spielen) Luft auf die Blattkante des Buchenblattes. Man sollte es daheim oft geübt haben und sicher beherrschen. Jedes Buchenblatt ist ein bisschen anders. Wenn man es aber einmal heraußen hat funktioniert es sehr gut. Leider ist die Tonvielfalt recht begrenzt.

2. Reitmayer Universalblatter: Heißt nicht umsonst Universalblatter. Funktioniert gut. Nachteile: Der Preis und manchmal vielleicht etwas zu leise für meinen Geschmack

3. Rottumtaler Blatter: Ebenfalls ein Universalblatter. Bedarf etwas mehr Übung als der Reitmayer, man kann ihm dafür aber auch einen Tick mehr Töne entlocken. Sehr fein bedienbar. Bei Bedarf auch recht laut. Nachteil: Der Preis

4. Buttolo Gummibalg Blatter: Einfach zu bedienen. Bedarf eigentlich keiner großen Übung. Das richtige Quetschen hat man schnell raus. Tonvielfalt nicht so groß wie bei den beiden ersten. Allerdings kann man mit einer kleinen Schraube die Tinhöhe justieren. Nachteil: Geringe Tonvielfalt, Feintuning geht nur mit einem Schraubenzieher, meist braucht man eine Hand dazu

5. Buttolo Universalmundblatter: habe ich noch nicht im Einsatz gehabt. Soll aber sehr gut funktionieren und ist eine preiswertere Alternative zu den ersten beiden. Bei ihm muss man angeblich die Luft nicht einblasen sondern einziehen

6. Hubertus Fiepblatter: Nomen est omen. Ausschließlich recht hohe Töne. Tonhöhe über eine kleine Schraube leicht justierbar. Recht handlich

Hier im Forum hat mal jemand etwas von einem aus Holunder selber gebauten Blatter geschrieben. Wäre schön, wenn derjenige dazu mal was erzählen würde
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Krähen, Elstern Locker:

1. Johnny Stewart Krähenlocker: Sehr zuverlässiger (hat noch nie versagt) und lauter Locker. Krähen springen auf den Ton gut an. Leider ist die Tonauswahl nicht so groß. Sehr einfache Bedienung.

2. Gibson Crow Call: Ein sehr gute hölzerner Locker. Man kann mit ihm eine Vielzahl an Lautäußerungen nachahmen. Die Krähen lieben ihn wirklich. Dank des lauten Tones hören sie ihn auch recht weit. Einzige Nachteile (Rotfuchs2 möge mir verzeihen): Man muss eine ganze Weile üben bis man die Standard Rufe kann und er versagt bei MIR bei kalter Witterung immer. Das Reed klebt sich an das Plastik des Mundstücks. Kann man zwar durch seitliches, starkes Hineinblasen meist wieder lösen. Nach zwei mal locken klebt es dann aber wieder fest. Andere scheinen dieses Problem nicht zu haben. Immer darauf achten, dass kein Speichel ins Mundstück kommt.

3. Faulks C 50: Schöner rauer, tiefer, krächzender Ton. Einen Tick leiser als die beiden ersten. Sehr zuverlässig. Die Tonvielfalt hält sich in Grenzen, ist aber ausreichend.

4. Jack Mincey (JLM) Custom Crow Call: Eine ganze Tonlage höher als die drei ersten. Mir persönlich fast zu hoch. Die Krähen mögen ihn aber auch. Ob es ihr Liebling ist ??? Etwas leiser als die ersten drei, aber durchaus brauchbar.

5. Demmels Krähen-, Entenlocker: Hört sich, wenn er lockt sehr gut an und die Krähen stehen auch zu. Ich für meinen Teil (und auch eine Vielzahl anderer Jägern) schaffen es nicht den richtigen Ton zu erzeugen. Auch nach etlichem Üben nicht. Daher für mich dies bezüglich wertlos. Muss aber nicht allen so gehen.

6. Buck Expert Krähenlocker: Wer aus dem Ding einen vernünftigen und so virtuosen Ton heraus bringt wie der Hersteller auf der beiliegenden CD, dem wäre ich dankbar, wenn er sich bei mir meldet und mir erklärt wie das geht. Ich schaffe es nicht. Vielleicht Alex ?

7. ACME Krähenlocker: Nicht wirklich geeignet

8. Hubertus Enten und Krähen Locker: Als Entenlocker mag er in Deutschland vielleicht noch eine Berechtigung finden. Aber als Krähenlocker ….Ähm

9. Elstern soll man gut mit einer mit Schrotkugel leicht gefüllten Zündhütchendose locken können. Meine Erfahrungen sind da aber ehr negativ ausgefallen

10. Im Netz habe ich mal einen speziellen Elsternlocker gefunden. Er war aber leider nicht lieferbar. Und das jetzt schon seit einem Jahr. Knirsch

Wäre schön wenn jemand was zum Primos und anderen Lockern sagen könnte
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Wenn wir schon bei Enten waren:

1. Hubertus Entenlocker: In der Not frisst der Teufel Fliegen

2. Demmel Enten-, Krähenlocker: Als Entenlocker hat er durchaus seine Berechtigung und zählt wohl zu den besten, mir bekannten, in Deutschland produzierten Mundlockern.

3. Winglock Call “Sudden Impact Single Reed”: Ich bin auf die Firma eigentlich durch Gänselocker aufmerksam geworden. Sehr zu empfehlen. Die Entenlocker sind ebenfalls sehr gut, wobei man sagen muss, dass es auf dem gesamten amerikanischen Markt sicher noch einige noch bessere Entenlocker gibt. Nichts desto trotz funktioniert der Locker hervorragend. Allerdings muss man sich einen Ast üben bis man das Locken raus hat. Von den vier bis fünf gängigen Lockrufen lassen sich damit ca. 2-3 nachahmen. Vorsicht: Der Locker ist ungeheuer laut. Nachteile: Der Preis und im Nachhinein hätte ich mir einen Double Reed Locker bestellen sollen. Ist zwar schwerer zu bedienen, aber die Tonvielfalt ist besser.

4. Entenlocker Futterruf Gummischlauch(zum in der Hand schütteln): Ton klingt sehr echt, funktioniert auch gut. Allerdings braucht man einen wirklich guten und sichtgeschützten Stand, wenn man mit dem Ding rumhantiert und man hat nicht beide Hände frei. Wählt man einen guten Entenlocker mit singel, besser double Reed kann man alle 5 gängigen Lautäußerungen nachahmen ohne dabei sich großartig zu bewegen oder sperriges Equipment mit sich herum zu schleppen.

Welche Entenlocker könnt ihr aus dem Inn-, und Ausland empfehlen ?

Noch eine Anmerkung zur Krähen und Wasserwildlockjagd:
Das wichtigste sind erst mal jede Menge Lockvögel. Je mehr desto besser. Erst dann kommt der Locker, um das ganze noch interessanter zu machen.
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Lockjagd auf Fuchs und Marder:

1. Mäuseln mit dem Mund: Ganz gut, wer stets einen gleichmäßigen Ton herausbringt

2. Mäuseln auf dem Fingernagel: Leider keine Ahnung wie man den Nagel da halten muss. Soll aber auch sehr gut funktionieren.

3. Mäuseln auf dem Handrücken: Machbar und gelingt auch ohne viel Übung.

4. Hubertus Mauspfeifchen/Hasenklage: Das Mauspfeifchen ist ganz brauchbar. Wäre aber schön, wenn die Pfeife sowohl beim Ein-, als auch beim ausatmen Töne erzeugen würde.

5. Mauspfeifchen von Demmel: Sehr gut

6. Hasenklage mit der Hand: Mit der rechten Hand eine Faust machen. Dann diese leicht öffnen. Es entsteht ein kleines Loch zwischen dem gekrümmten Zeigefinger und dem unteren Daumenglied. Die hinteren Finger der leicht geöffneten Faust und die Handinnenfläche dienen als Schallraum bzw. Trichter. Die gespitzten Lippen setzt man an der kleinen durch Zeigefinger und Daumen gebildeten Öffnung an. Nun erzeugt man durch Einziehen oder Ausblasen von Luft durch die zusammengepressten Lippen einen Ton, dessen Intensität und Tonlage man durch leichtes Schließen und öffnen der restlichen Finger der Hand variieren kann. Übung macht den Meister des sterbenden Hasen. Funktioniert ganz gut.
7. Reitmayer Hasenklage: Hört sich sehr gut an. Das Optimum an Wehklagen ist es aber noch nicht.

8. Die Demmelklage: Ein wirklich wehklagender Hase. Die Hand wie unter eins beschrieben wieder als Schalltrichter verwenden. Dann klappt es sehr gut.

9. Demmel Vogelklage: An manchen Tagen stehen die Füchse wirklich schnell zu (Winter, Schnee; Jungfüchse…) aber an viele dafür überhaupt nicht. Der Ton ist aber sehr gut. Nachteil: Der Preis.

10. Kitzfiep: Den Kitzfiep kann man auch sehr gut für den Fuchs einsetzen

11. WAM Rabbit Squealer in Messing: Wird als Karnickelgeschrei verkauft. Hört sich aber an wie eine Vogelklage. Der Ton ist nicht so klar und hoch wie bei der Vogelklage von Demmel, leider auch nicht so laut. Dafür kostet der Locker aber auch nur einen Bruchteil. Da er glänzt, muss man ihn noch anstreichen

12. Fox Call UK: Sehr witziger kleiner Jagdbegleiter (zur Zeit mein persönlicher Favorit). Ich habe zwar keine Ahnung was man damit imitieren soll aber es funktioniert. Sehr zuverlässig, ist sehr leicht zu bedienen, man hat beide Hände frei und er kostet nicht die Welt. Ach ja. So schnell habe ich noch nie ein Paket geliefert bekommen ;-)

13. Zwei Caller von Kenai Killer: Habe ich leider noch nicht, sind aber auf dem Weg. Wenn ich sie getestet habe werde ich mich melden.
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
Noch eine Anmerkung zum Fuchsreizen:
In D wird allgemein propagiert die Hasenklage etc. ehr sparsam einzusetzen. Unsere Nachbarn in UK und den USA weichen davon aber auch gerne mal ab und tröten munter drauf los (eine optimale Deckung vorausgesetzt). Selber erlebt und schon in unzähligen Videos im Netz gesehen. Persönlich habe ich mich das nur bei Jungfüchsen getraut. Es hat funktioniert. Dieses Jahr soll sich das aber ändern.
Hat dazu vielleicht jemand Erfahrung ?

Um neue Ideen für Lockrufe, Reizrufe kennen zu lernen schau ich mir ganz gerne Videos im Netz an. Manche davon sind stark auf Kojoten zugeschnitten. Sicher sind unsere Füchse vorsichtiger und schlauer und mögen auch andere Laute. Allerdings decken sich auch einige.

Hier ein paar Beispiele:
(man möge mir verzeihen, dass ich die Links nicht verpackt habe)

Happy Foxes
http://www.youtube.com/watch?v=o6CWLNum ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=lO_KOB-gUps

Auch eine Idee zum Reizen: (Hier sieht man mal schön, dass ein Tier nicht nur mit einem oder wenigen Lauten stirbt, wie man es bei der Hasenklage immer vorbetet)
http://de.youtube.com/watch?v=R0Ycdt-ag ... re=related

Mit dem Mund gereizt:
http://de.youtube.com/watch?v=LnXlr5bix ... re=related
http://de.youtube.com/watch?v=UEZTaHyoQ ... re=related

Bsp. und Vorführung von Tönen :
http://de.youtube.com/watch?v=7jEItQIAM ... re=related Auch sehr gut
http://de.youtube.com/watch?v=19dOceZK8 ... re=related

Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit Lockern hier postet.

Vielen Dank und alles Gute
 
Registriert
30 Dez 2004
Beiträge
20.555
gelockt wird bei uns auch noch der haselhahn. mit einem "pfeifferl", am besten aus den röhrenknochen von alten fasanen, wird das spissen des hahnes nachgemacht. auch die lautäusserungen der henne kann man nachahmen, mit dem wusperl (bringt aber nur etwas wenn zuvor der hahn in die nähe gelockt wurde).
 
Registriert
25 Apr 2008
Beiträge
8.208
der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
gelockt wird bei uns auch noch der haselhahn. mit einem "pfeifferl", am besten aus den röhrenknochen von alten fasanen, wird das spissen des hahnes nachgemacht. auch die lautäusserungen der henne kann man nachahmen, mit dem wusperl (bringt aber nur etwas wenn zuvor der hahn in die nähe gelockt wurde).

Vielen Dank für den Beitrag. An genau so etwas habe ich gedacht.
Schnitzt ihr die Locker selber ? Und was ist bitte ein Wusperl ?

Übrigens habe ich vergessen den Weißkirchener Krähenlocker zu erwähnen.
Meiner Meinung nach wäre er ein Verkaufsschlager, wenn man ihn unter Raabenlocker veräußern würde. Das passt nämlich viel besser. Die Töne die man damit produzieren kann machen Krähen nur sehr, sehr selten nach. Um genau zu seine habe ich sie erst einmal während der Balzzeit vernommen
 
Registriert
30 Dez 2004
Beiträge
20.555
Jfgpm schrieb:
Schnitzt ihr die Locker selber ? Und was ist bitte ein Wusperl ?

das pfeifferl mit dem das spissen nachgemacht wird kann man selber machen oder auch (aus plastik) kaufen.

das wusperl (lockinstrument aus plastik oder auch aus metall) mit dem das bisten der henne nachgeahmt wird wird gekauft. ich kenn keinen der es selber macht.

46088-140x100.jpg

oben das pfeifferl, unten das wusperl
 

steve

Moderator
Registriert
9 Jan 2001
Beiträge
11.663
Jfgpm schrieb:
Auch eine Idee zum Reizen: (Hier sieht man mal schön, dass ein Tier nicht nur mit einem oder wenigen Lauten stirbt, wie man es bei der Hasenklage immer vorbetet)
http://de.youtube.com/watch?v=R0Ycdt-ag ... re=related

Wo bekommt man so nen Habicht her? Könnt' ich gut gebrauchen... 8)

Zu den Lockern, ich hab nen Butollo-Blatter und diverse Hasenklagen/Mäusepfeifchen.

Zur Lockjagd auf Fuchs und Co. muss man vielleicht vorwegschicken, wer effektiv Raubwild jagen will, der soll sein Geld lieber in eine Falle oder etwas ähnliches investieren als Locker zu kaufen. Die Lockjagd auf Füchse ist m.E. eher geeignet, um sich selbst zu beweisen, dass man naturverbunden jagen kann. Einen Regulationseffekt erreicht man damit aber nicht und wenn die Fuchsdichte einigermaßen stimmt, dann sind Erfolge mit der hasenklage sowieso dünn gesäht.

Ich habe diverse (meiste amerikanische) Hasen und Karnickelklagen getestet, weil das was ich hier gekauft habe nur ansatzweise nach Hase/Karnickel geklungen hat. Was bisher wirklich ganz gut funktioniert hat ist einen Hasenklage von Lohman namens "Circe". So sieht das Dingen (die Grünen in der Mitte) aus:
post-3-1096740305.jpg

Klingt wirklich sehr echt. Damit habe ich vor allem bei den teilweise echt brutalen Fuchsdichten im Hunsrück Erfolge gehabt. Im heimischen Revier, wo Fuchs & Co. doch "etwas" mehr beharkt werden kann man außer mal einem Jungfuchs auf ner Wiese damit (und mit dem ganzen anderen Firlefanz) keinen Blumentopf gewinnen.

Wenn ich mal Lockjagd auf den Fuchs betreiben will, dann läuft das mittlerweile immer nach dem gleichen Schema ab. Ich suche mir einen schönen, sonnigen Tag aus, damit auch ordentlich Füchse draußen liegen. Dann wähle ich mir einen Platz aus, der folgende Kriterien (neben einer hohen Fuchsdichte :lol: ) erfüllen muss:

1. Dickungsnähe
Füchse liegen ja tagsüber meistens in einer recht sonnigen Dickung. Deshalb suche ich mir einen Platz aus der nicht allzuweit von einer Dickung in südhanglage entfernt ist. Wunderdinge was das Anlocken angeht darf man auch nicht erwarten. Meines Erachtens sind 250 Meter wirklich schon recht sportlich. :wink:

2. Leichte Erreichbarkeit
Man darf kein riesiges Getöse machen beim angehen. Das hört das Wild genauso wie es den Locker hört. deshalb suche ich mir immer einen Platz den ich entweder vom Feld oder quer über eine Wildwiese erreichen kann. Ins Feld bekommt man den Fuchs m.E. recht schlecht. Wenn man sich aber am Waldrand - ca. 10 Meter in den Wald hinein - setzt, dann reicht das auch.

3. Rundumsicht
Man braucht ringsum gute Sicht. Der Fuchs kommt (im Gegensatz z.B. zu den Coyoten) nach meinen Erfahrungen immer ganz vorsichtig angeschnürt, verhofft oft, sichert, und schleicht dann wieder 15 Meter weiter um wieder zu sichern. Deshalb wieder der Tip mit dem Waldrand. Von der Feld-/ Wildwiesenseite kommt er nicht, man braucht also nur nach "innen" zu sichern.

Wenn man das alles berücksichtigt, dann sollte man sich noch gut tarnen (Gesichtsnetz, Handschuhe und Tarnjacke -diese gerne auch in blaze orange, wirkt bei Füchsen nämlich sehr sehr gut! -), auf den Wind achten, nach dem Angehen längere Zeit Ruhe lassen und dann loslegen.

Ich habe bisher immer nur zwei Strophen getrötet und hab mich danach erstmal eine halbe Stunde nicht mehr gemuchst. Jetzt hat mir im Januar ein lieber Mitforist mal eine Instruktions-CD zur Fuchslockjagd aus Schweden mitgebracht. Die Jungs tröten auch deutlich öfter, auch wenn der Fuchs verhofft ( :shock: deren Nerven möchte ich haben! :shock: ). Leider hats bei mir nicht mehr geklappt das auch auszuprobieren, aber das nehme ich mir mal für den Herbst vor. :wink:

Eine weitere Technik die ich mir von den Schweden aneignen will ist deren Schießposition. Sie liegen in Volltarn auf dem Boden und haben ihre Büchse auf nem Zweibein vornedran. Dadurch sind sie natürlich praktisch immer im Anschlag, während ich auf meinem Sitzstuhl mich erstmal recht heftig bewegen muss und wenn der Fuchs danach zu mir äugt auch noch im Anschlag stillbleiben muss...

Wie gesagt, spannend, anspruchsvoll, nicht für große Strecken geeignet und m.E. auch nur da erfolgreich wo Füchse eigentlich nicht bejagt werden. Daheim hab ich noch nie einen Winterfuchs damit heimgebracht (glaube ich wenigstens :? ), im Hunsrück und in der Uckermark jedoch hat es im letzten Herbst zwei mal bei 5 Versuchen geklappt. Wenn beim Ansitz auf Schalenwild halt nichts kommt, dann zieht man mal seine Hasenklage aus der Jacke und versuchts mal...und das Ergebnis sieht dann ungefähr so aus:
dscf2207ux3.jpg

Besser als als Schneider nach Hause zu kommen, oder? :wink:
 
Registriert
28 Aug 2005
Beiträge
9.233
Jfgpm schrieb:
Wäre schön wenn jemand was zum Primos und anderen Lockern sagen könnte

lauter und tiefer als der johnny stuart von H.S.( mit dem hab ich bislang noch keinenerfolg gehabt).
der power crow von primos ist - logisch - lauter als der normale.
 
Registriert
6 Jun 2006
Beiträge
2.997
steve schrieb:
dscf2207ux3.jpg

Besser als als Schneider nach Hause zu kommen, oder? :wink:

Sehr sehr ansprechendes Bild, wh zum Fuchs.

Ich selber besitze einen Demmelblatter, sowie Kombilocker und Vogelklage vom selben Hersteller.

Auf Enten habe ich den Kombilocker schon mit gutem Erfolg getestet. Mein Vater schwört außerdem auf den Blatter.

Die Vogelklage habe ich erst im März gekauft, daher wurde sie noch nicht getestet, aber so ab Ende Juni/Anfang Juli werd ichs mal versuchen.
 
Registriert
31 Mrz 2007
Beiträge
1.121
Es locket, wer Musik im Ohr, mit Hand und Mund, das Wild hervor. :lol:
Wer braucht schon soon künstlichen Kram, der die Taschen ausbeult?
Grüße
Hartmut
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
194
Zurzeit aktive Gäste
467
Besucher gesamt
661
Oben