Wie testet Ihr eure homeloads?

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Moin!

markswoman schrieb:
Hallo zusammen,

mich wuerde mal interessieren, wie euer Testschiessen aussieht, wenn Ihr eine neue Ladung ausprobiert.
Auf welche Entfernung schiesst Ihr und welche bzw. wieviele Schuss-Gruppen?


Ich arbeite mit einer doppelten 10-er Ladungsleiter, also 2 Schuss pro Ladungsgewicht. Ich habe nämlich festgestellt, dass zumindest bei mir Ladungen in Höhen- und Seitenstreuung deutliche Unterschiede haben können.

Wenn ich sowas wie einen "sweet spot" gefunden habe arbeite ich dort mit ein, zwei Ladungen und je 5 - 10 Schuss weiter. Wenn es absolut keinen "s.sp." gibt wechsel ich Pulversorte oder Geschoss.

Saeubert Ihr den Lauf nach jeder Gruppe? Legt Ihr Wartezeiten dazwischen ein?

Nein, ich säubere nach dem Schiessen (20 Schuss, maximal) und schiesse immer nur bis "handwarm" (und auf 100m, mit DJ-Waffen auch ggf. nur 50m).

Viele Grüße,

Joe
 
A

anonym

Guest
Elmar schrieb:
Ich mache v. a. bei den teuren Jagdgeschossen keine 3er-Gruppen mit stufenweiser Erhöhung der Ladung mehr, sondern im ersten Schritt eine "Ladungsleiter", die aus je einem Schuss besteht. Die erste Laborierung liegt bei normalen Jagdkalibern etwa 2 gr unterhalb meiner Quickload-Ziellaborierung, dann geht es in 0,5 gr-Schritten hoch, bis ich 1 gr über der Ziellaborierung liege.

Eine Ladeleiter aus insgesamt nur 6 Schuss? :14:
Wenn dabei eine Labo zwar stark streut, das aber zufällig in Richtung des Einschusses der nächsten Labo geschieht und das Ganze bei den sechs Schuss zweimal vorkommt hast du am Ende einen schönen Sweet spot - der allerdings keiner ist ...

Dazu kommt, dass bei z. B. bei einer 300 WinMag zwischen min und max schnell 10 oder mehr grain liegen, so dass du mit dem beschriebenen Verfahren nur ein Drittel oder Viertel dieser Range abdeckst. Nach welchen Kriterien entscheidest du denn eigentlich für deine "Zielladung"? Wie stellst du denn sicher, dass du den mglw. optimalen Bereich überhaupt abprüfst?

Ich meine, die Abstufung muss in Relation zur Pulvermenge stehen, bei einer Hornet beispielsweise eher in 0,1-gr-Schritten, bei voluminösen "Afrikakalibern" würde ich dagegen ruhig mal in 1-Grain-Schritten abstufen - aber in jedem Fall mindestens drei Schuss pro Labo machen. Nicht zuletzt gibt die Streuung der Schüsse derselben Labo Aufschluss über die Qualität des Tests.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Was ich bisher hier rauslese ist, dass die meisten ihre Ladung erst mal über die Pulvermenge rausfinden und weniger über die Setztiefe. Jetzt habe ich z.B. in der 8,5 beim TTSX festgestellt, das 0,5mm mehr oder weniger schon richtige Auswirkungen haben. Müsste man dann nicht eher in beide Richtungen "forschen"?
 
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In der Regel beginne ich mit ca. 1mm Abstand zu den Zügen, wähle mein ZH(meist Federal oder CCI),suche in QL nach einem mir sympathischen Pulver nach der Wertigkeit - Leistung,Abbrand,Ladedichte,Mündungsdruck und mache meist 4-5 Ladungen/3 Schuß in 0,5 - 1grain Abständen(je nach Kaliber), Zieldruck ca.300bar unter max. Wenn möglich schicke ich die ersten Ladungen durchs Mehl, dann habe ich gleich ein Gefühl für die Berechnung im QL und meine weiteren Versuche.
Oft funktioniert schon der erste Versuch. Wenn nicht, versuche ich ein Pulver mit deutlich anderem Charakter, wenn auch das nicht geht, kann ich in der Regel gleich ein anderes Geschoß probieren.Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel! :32:
 
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Moin!

@haeschen:
Mit der Möglichkeit des Pseudo-Sweet spots hast Du Recht, aber das ist eine Abwägung zwischen der Wahrscheinlichkeit, so einem Fall zu begegnen und dem Arbeitsaufwand. Da ich nicht nur 6 Schuss laboriere sondern zwischen Min. und Max. insgesamt 9 Schritte einbaue und 2 / Ladung fertige bin ich da allerdings relativ zuversichtlich, nicht zu häufig "reinzufallen".

@Forestgump:
In gewissen Maßen ist Setztiefe durch Pulvermenge austauschbar (zumindest bei meinen Kalibern / Waffen, bei denen ich mit keinem Geschoss an die Züge kommen kann es sei denn ich lade es extra und die Hülse als Kartusche ... :( ), deshalb ist für mich (!!) Setztiefe eher ein Punkt für die Funktionsfähigkeit der Waffen-Mun.-Kombi und die Stabilität der Patronen (gerade die TSX mit den Führungsbändern sind da "suboptimal" :16: )

Viele Grüße,

Joe
 
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haeschen schrieb:
Eine Ladeleiter aus insgesamt nur 6 Schuss? :14:
Wenn dabei eine Labo zwar stark streut, das aber zufällig in Richtung des Einschusses der nächsten Labo geschieht und das Ganze bei den sechs Schuss zweimal vorkommt hast du am Ende einen schönen Sweet spot - der allerdings keiner ist ...

Dazu kommt, dass bei z. B. bei einer 300 WinMag zwischen min und max schnell 10 oder mehr grain liegen, so dass du mit dem beschriebenen Verfahren nur ein Drittel oder Viertel dieser Range abdeckst. Nach welchen Kriterien entscheidest du denn eigentlich für deine "Zielladung"? Wie stellst du denn sicher, dass du den mglw. optimalen Bereich überhaupt abprüfst?

Ich meine, die Abstufung muss in Relation zur Pulvermenge stehen, bei einer Hornet beispielsweise eher in 0,1-gr-Schritten, bei voluminösen "Afrikakalibern" würde ich dagegen ruhig mal in 1-Grain-Schritten abstufen - aber in jedem Fall mindestens drei Schuss pro Labo machen. Nicht zuletzt gibt die Streuung der Schüsse derselben Labo Aufschluss über die Qualität des Tests.

Haeschen, ich habe mich ausdrücklich nur auf "Jagdkaliber" bezogen und mein Vorgehen auch nur beispielhaft beschrieben. Ladungsleiter müssen nicht bei den Min-Ladungen beginnen, wenn man zuvor - u. a. mit Hilfe von QL - sich vergewissert hat und weiß, was man tut (bzw. in welchem Druckbereich man sich in etwa bewegt). Auch die Stufung war nur beispielhaft gemeint, die kann und soll man variieren.

Was ich vergessen habe zu erwähnen, ist die nachfolgende Messung der Vo. Die kann man wiederum mit QL abgleichen. Auch die Anpassung der Patronengesamtlänge habe ich ausgelassen, auch das Auslitern der Hülse u.s.w.

Wenn ich mit dem Verfahren keine passable Schussgruppe erhalte, dann weiß ich, dass etwas nicht stimmt (am Geschoss oder sonstwo). Wenn die Schussgruppe gut ist - trotz Variation der TM-Menge, dann habe ich eine Laborierung, die relativ unabhängig von Druckschwankungen, die außentemperaturbedingt vorkommen, voll praxistauglich ist. Aber seitdem ich die Methode praktiziere, habe ich damit Glück gehabt, was sich natürlich ändern kann.

Wichtig: Mir ging es nicht um die beste "Präzisionsauskitzelungsmethode", sondern um Effizienz.
 
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Moin Moin,


ich entwickle meine Laborierungen auch immer erst mit QL.
Im Vorfeld suche ich mit den vorhandenen Mitteln und Ladetabellen einen sicheren Startwert. Wenn verfügbar.
Diesen versuche ich in Quickload nachzustellen.
Oft fehlen abgeschossene Hülsen aus der Waffe oder die Hülsen sind voll kalibriert.
So werden mit der Startladung erst einmal 3 Schuss abgegeben.
Dann aus den abgefeuerten Hülsen Hülsenvolumen bestimmen, optimale Setztiefe ermitteln und Quickload füttern und nach Gusto optimieren.
Aus der entstandene Ladeleiter von Quickload nutze ich dann einige Eckladungen zur Präzisionsbestimmung mit jeweils 3 Schuss.
Aus Erfahrung heraus liegen die Sweet Spots meist nicht im oberen Druckbereich!
Es bringt auch nicht das Mehr an Leistung!

Ich achte in Kombination von Lauflänge, Pulver und Geschoss sowie späterer Verwendung immer auf einen 100 % Abbrand des Pulvers.
Durchs Feuer sehen bringt nichts, wenn es dunkel ist. Das Stück ist weg bevor die Augen wieder sehen können.

Wohlgemerkt es geht um Jagdmummeln ....


BG
 
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Hallo,

Also ich gehe wie folgt vor:

1. Bestimme ich das Hülsenvolumen aus verschossen Hülsen. Messe die Geschosslänge und ermittle mit einer extra defür präparierten Hülse die L6max bei der das Geschoss die Züge berührt. Die L6 ergibt sich dann aus der L6max minus 0,3-1,5mm, je nach Geschoss, oder aus der Magazinlänge minus 1-1,5mm

2. Gebe ich die Daten in Quickload ein und ermittle das geeignete Pulver nach den Kriterien Leistung, Ladedichte, Abbrand (>99% bei Jagdladungen). Auch, wenn vorhanden, orientiere ich mich an vorhandenen Ladedaten der Hersteller oder aus Ladedatenbüchern.

3. Ich lade mir 3 Patronen lt. meiner errechneten Max-Ladung und messe sie im Chrony. Mit der gemessenen Geschwindigkeit passe ich, wenn nötig, die Ergebnisse in Quickload an.

4. Ich lade mir jetzt von meiner Min-Ladung ausgehend, meist 4gr unter Max, in 0,5gr jeweils 3 Patronen.

5. Auf 100m schieße ich dann dann jede Charge auf eine eigene Scheibe mit gleichen Haltepunkt.

6. Mit den Schussbildern kann ich mir dann, denn Sweet-Spot ermittlen, in dem ich die Koordinaten der Einschlusslöcher in Excel eingebe.

7. Finde ich eine Sweet-Spot Laborierung, wird sie zu jeweils 5 Schuss auf 100m und 300m getestet. Bringt sie hierbei zufriedenstellende Ergebnisse, verlade ich die Laborierung zum Praxistest. Zum Feintuning verlade ich gerne auch mal Ladungen mit variierenden L6 Maßen.

8. Über das Jahr, je nach Jahreszeit (Temperatur), gebe ich immer wieder ein paar Testschüsse ab, um die Temperaturempfindlichkeit der Laborierung festzustellen.

Bei Drückjagdladungen oder bei Gewehren, bei denen der Präzisionsanspruch nicht so groß ist, spare ich mir gerne einmal, den einen oder anderen Punkt :26: .

Grüße Daniel
 
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. Ich lade mir 3 Patronen lt. meiner errechneten Max-Ladung und messe sie im Chrony. Mit der gemessenen Geschwindigkeit passe ich, wenn nötig, die Ergebnisse in Quickload an.

Das ist kein guter Weg.
Besser im Stadium, wenn man mit sicheren Ladungen erfolgversprechende Resultate erhält, den Gasdruck messen lassen und mit diesem Wert die Parameter in QL anpassen.
 
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Gasdruck messen lasse ich ehrlich gesagt nicht(obwohl sicher zu empfehlen), aber mit der Geschwindigkeitsmessung und der genauen Eingabe aller Parameter komme ich schon recht gut hin.
Am Anfang mit der max. Ladung Geschwindigkeit zu messen ist mir auch noch nicht eingefallen.
Da wären die verschiedenen Lose N160 oder N150 die geeigneten Pulver, um zu sehen, was die Waffe aushält :mrgreen:
 
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Ok da habe ich was vergessen: ich lade 3 Patronen bis zu meiner Max-Ladung. Also 3 Patronen so in 1,5gr Abständen bis zu Max und fange mit der Schwächsten an.
Gasdruck messen wäre, dann die letzte Instanz, mache ich aber nur selten.
Zur Ladungsermittlung brauche ich einmal vorab Werte, mit denen ich arbeiten kann und da liefert Quickload mit den angepassten Werten, wirklich realitätsnahe Ergebnisse.
Blind vertrauen würde ich dem Programm aber nicht und es ersetzt auch keine sorgfältige Laborierungsentwicklung.

Mit der Gasdruckmessung ist auch so eine Sache, du hast dann angepasste Werte in Quickload für den Messlauf, aber nicht für deinen Gewehrlauf...
 
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Hallo,

ich lade mir drei oder vier Ladungen in je 0,5grs.-Schritten zwischen der annoncierten Minimal- und Maximalladung (wenn keine Minimalladung angegeben, dann 5% unter Maximalladung beginnend bei offensiven und mittleren TLM, 3% bei progress. TLM).
Dabei versuche ich möglichst nicht auf die Maximalladung zu laden, sondern bleibe 0.5-1grs. darunter mit meiner "persönlichen Maximalladung".

Auf dem 100m-Stand (leider kein ziviler 200 oder 300m Stand in meiner Nähe) befestige ich dann eine Ringscheibe mit der Rückseite nach vorne und klebe mit schwarzem Schußpflaster ein "Kleeblatt" ab.
Im Schießgestell werden dann drei Testschüsse (bei Einschießen der Waffe sechs Testschüsse) gemacht und das Absehen evtl. korregiert. Danach folgen dann noch 2 oder 3 Kontrollschüsse.
Ohne ZF geht´s dann auf den 50m Stand und es werden noch 3-5 Schuß sitzend aufgelegt über Kimme + Korn geschossen.
Bei Entnahme der abgeschossenen Hülse wird diese auf Gasdruckmerkmale überprüft (Verschmauchungsgrad am Hülsenhals, Sitz des Zündhütchens etc.).
Die Labo mit der besten Schußgruppe wird geladen, zufrieden bin ich bei den Mittelkalibern, wenn sie bis max. 35mm Streukreis auf 100m liegen, bei den schnellen Magnums bis max. 25mm.
"Heiße" Patronen wie 5,6x57 (vergleichbar mit eurer .22-250 und .22Swift) und v.a. 6,5x68 (vergleichbar mit eurer .257Wby.Mag. und .264Win.Mag.) schieße ich, wie kombinierte Waffen, mit einigen Minuten Pause zwischen den Schüssen und ziehe den Lauf nach 6 Schuß mit WD40 durch und nach 12-15 Schuß mit Forrest Solventschaum.
Drückjagdlabos wie die meiner 9x57 und 10,75x68 werden nur auf dem 50m Stand, zuerst sitzend aufgelegt, dann stehend freihändig getestet (DJ-Optik und Kimme + Korn).

Kurzwaffenlabos (geladen in 0,1grs.-Schritten) meiner Mauser C96 (7,63mmMauser) teste ich auf dem 25m-(KW)Stand mit Anschlagkolben an der Pistole und aufgelegt.


Grüße
Saturn
 
A

anonym

Guest
Forestgump schrieb:
Was ich bisher hier rauslese ist, dass die meisten ihre Ladung erst mal über die Pulvermenge rausfinden und weniger über die Setztiefe. Jetzt habe ich z.B. in der 8,5 beim TTSX festgestellt, das 0,5mm mehr oder weniger schon richtige Auswirkungen haben. Müsste man dann nicht eher in beide Richtungen "forschen"?
Damit machst du natürlich ein Fass auf, denn die Variationen steigen damit explosionsartig an.
GS Custom sagt für ihre Führband-Bleifreigeschosse sogar ausdrücklich, dass man über die Setztiefe das Präzisionsoptimum finden soll, nicht über Ladung und Gecshwindigkeit

"Do not try to adjust grouping by varying speed. Drive band bullets are relatively insensitive to tuning with speed. Groups are tuned by varying cartridge overall length (c.o.l.)."

Generell muss man zwei Ziele unterscheiden:
- Will ich "nur" eine präzise schießende Labo haben? Die finde ich mit relativ moderatem Aufwand auch ohne Ladeleiter.
- Will ich die Labo finden, die am wenigsten auf Druckschwankungen reagiert (bösartig ausgedrückt: ... die auch noch präzise schießt wennich schlampig abwiege :evil: ). Dann muss ich das Ladeleiter-Prinzip bemühen.

Ich habe mir mal die Mühe gemacht, einen ganzen Tag lang eine Monster-Ladeleiter rund um eine mir bereits als präzise schießend bekannte Labo zu machen, mit 5 immer reihum beschossenene Schusspflastern, also fünf Schuss von jeder Ladestufe, und das Ganze in 0,2-gr-Schritten. Hintereher habe ich die Einschüsse im PC überlagert usw. usf. Das Ergebnis war ernücherend - nix sweet spot.
Hätte ich dabei nur die Einschüsse um das erste Pflaster ausgewertet wäre ein ganz tolles Ergebnis mit sehr markantem sweet spot herausgekommen.
Daher bin ich - ehrlich gesagt - misstrauisch, wenn man nur wenige Schüsse pro Labo macht.
Dass das alles in jagdlichem Kontext eher Spaß an der Freude ist als praxisrelevnat ist eine andere geschichte. Aber erwachsene Männer spielen halt auch mal ganz gern ... ;-)
 
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Wenn man nicht entsprechend gegensteuert, verändert die Setztiefe auch Druck und Geschwindigkeit.
 

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