Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu geben?

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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Ich habe einen Hund zum Totverbellen ausgebildet, der auch die Prüfung ohne Fehler bestanden hat. Er wurde später auch sporadisch dafür eingesetzt.
Aus meiner Sicht brauche ich einen Hund, der sich mit dem Lautgeben nicht schwer tut und er sollte eine gewisse Härte mitbringen.
Es mag sein, dass andere es anders sehen, für mich war die Ausbildung zum Totverbeller genau so arbeitsintensiv, wie die Arbeit zur HZP und VGP zusammen. Im Gegensatz dazu ist das Bringselverweisen ein Klacks.
Viele Hunde verbellen eine Decke oder ein Stück Wild aus aus Veranlagung. Es ist dasselbe wie eine 8 Wochen alter Welpe ohne Probleme eine tote Ente von 100 Meter bringt. Apportieren kann er deshalb noch lange nicht. Leider ist die Verlängerung des Bellens auf 15-20 Minuten nicht einfach.
Ohne gewissen Zwang und eine erhebliche Randlage der Wohnung kaum zu erreichen.
Ich habe die Decke, ( besser gesagt eine Rehdecke, die ausgestopft wurde ), nach intensiver Vorarbeit, vor dem Fenster der Küche gelegt, und den Hund hingeschickt zum Verbellen.
Später das Ganze im Feld.
Die Vorarbeit geschah in der Garage. Hörte der Hund auf zu bellen, habe ich mit einem Stock an die Holzwand geklopft. Dann fing er wieder an. In den Momenten verbellte er mich! Macht er das nicht, wird es schwierig bis unmöglich.

Nach 200 Übungen konnte ich dann zur Prüfung. Es gibt nur sehr wenig Hunde mit der Prüfung Totverbellen. Das ist kein Zufall.

Drei Hunde haben das Bringselverweisen von mir bestanden. Es ist in kurzer erlernbar. Für die Prüfung war es kein Problem. Allerdings habe ich dann anschließend für die wirkliche Arbeit geübt. das hat nicht geklappt. Ich habe es trotz intensiven Übens es nicht hinbekommen, dass er das Bringsel nicht aufgenommen hat, wenn kein Stück da war. Spätestens nach 20 Minuten Suche kam das Bringsel in den Fang. Mal gelang es,das er ohne wieder kam, oft aber nicht.
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Mouseshoot schrieb:
Geschichtlicher Hintergrund von Rettungshunden

Eine weitere Art der stillen Meldung war das Freiverweisen, dass aber in Deutschland zu Kriegszeiten nie seine Verwendung fand. Diese Art des Verweisens wurde von verschiedene europäischen Nationen, aber nicht lange und kontinuierlich verwendet. Im Gegensatz zum Bringselverfahren musste beim Freiverweisen der Hund ständig zwischen Oper und Soldaten hin und her pendeln. Die dadurch entstandene Unruhe machte aber auch den Feind aufmerksam, so dass diese Verweistechnik bis nach dem 2. Weltkrieg bereits eingeschlafen war. Erst Ende der 70er-Jahre erinnerte man sich an diese Technik des Verweisens und wird allerdings nur noch in wenigen Rettungshundeorganisationen praktiziert. Der Nachteil dieser Verweistechnik ist, dass ein aktiver Hund sich durch das hin und her Pendeln relativ schnell auspowert.

suchten denn soviele soldaten im krieg eine "oper"? ;-)
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Moin,

ich hab meinem das Verbellen an Apporteln beigebracht, an die er nicht dran kommt. Er soll also immer dann bellen, wenn er Hilfe braucht.
Hab also den Dummy in den Baum oder an den Zaun gehängt und ihn zum Apportieren geschickt. Irgendwann fängt er dann von sich aus an zu bellen. Das habe ich gefördert, in dem ich ihn gelobt habe und nur dann auf ihn zu gegangen bin, wenn er gebellt hat. Hört er auf zu bellen, bin ich sofort wieder stehen geblieben. Das ganze habe ich noch mit dem Befehl "Laut" verknüpft.

Da er aber nicht doof ist, stand er dann auch schon mal vor der Schranktür, wo sein Futter drin ist, und hat gebellt. :lol:

Wenn er jetzt einen erlegten Fuchs oder ein erlegtes Reh sucht und findet, bekommt er auch wieder den Befehl "Laut" und ich gehe nur dann weiter auf ihn zu, wenn er auch bellt. Wir sind auch noch in der Trainingsfase, aber das klappt schon ganz gut.

Greets und WMH

Pasche
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Thersites schrieb:
Dabei kleiner Tip (obwohl mich die ganze Korona jetzt auslachen wird): Wenn es bei der Nachsuche schon richtig dunkel wird, mach dem Hund zum Freiverweisen ein Blinkhalsband mit Leuchtdioden um. Dann findest du dem Hund folgend schneller zum Stück.

Gibt es mit LED-Leuchtschlauch und ausreichend wasserdicht als Warnhalsung auch beim Jagdaustatter. Frankonia Berlin hatte solche bisher immer vorrätig im Regal. Alternativ zum Dauerleuchten kannst du Blinken wählen. Läuft mit Knopfzelle eine halbe Ewigkeit. Solides Teil. Zum Frankoniapreis gibts das auch hier.

Das Teil hat mein Struppie im Revier immer um.
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Der Dude schrieb:
[quote="der_mit_der_Bracke_jagt":25klbyuz]warum willst unbedingt einen hund zum totverbeller machen? Laß ihn doch freiverweisen, das funktioniert doch auch und ist dem hund sicher leichter und vor allem sicherer beizubringen wie das totverbellen.

Das Problem ist, dass sie wahrscheinlich anschärft.
Sobald sie am Stück ist fängt sie an es abzulecken und ich denke, dass der nächste Schritt das anschärfen ist (soweit habe ich es bisher nicht kommen lassen).

Die Gefahr besteht dann nämlich, dass ich (bei der freien Suche) irgendwann meinen aufgblähten Hund finde aus dessen Maul noch ein Bockgehörn rausschaut. :wink:

PS: Was ist freiverweisen :?:[/quote:25klbyuz]

Ich habe einen echten Anschneider.
Sogar Füchse ! (kotz)
Ein Schweisshundführer hatte mir geraten das selbstständige Anschneiden rigoros zu unterbinden, den Hund aber am Stück sofort genossen zu machen.
Schliesslich hat so ein Hund ja immerhin eine Motivation das Stück zu finden (=Fressen).
Das frei Verweisen hab ich mit dem Hund geübt bis zum Erbrechen, und mit dem Genossenmachen hat es dann einwandfrei funktioniert - Stück auf der GP-Kunstfährte bilderbuchmäßig verwiesen und Anschneideprüfung bestanden.
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Was ist denn: "genossen machen"? :oops:
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

autsch....

also genossen machen = teile vom wildpret das der hund gefunden hat werden dem hund als belohnung gereicht.
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

@ Dude: Nochmal zur Ausgangsfrage zurück: wie bringe ich einem Labi das Verbellen bei?

Wenn deine Labi-Hündin nicht schon von sich aus so bell-faul ist wie die meisten Labradore (meiner ist da keine Ausnahme) geht es (wie von anderen erwähnt) über Positivmotivation, also loben und belohnen, wenn sie am Stück Laut gibt.

Allerdings sind Labis auch keine ausgesprochenen Verbeller und noch weniger NAchsuchenhunde.

Als Tipp hätt ich noch das Bringsel, was bei Labradoren die ja eigentlich Apportierhunde sind, sehr vielversprechend ist. Ich habs jedenfalls so gemacht und das auch (bei aller Bescheidenheit) mit Erfolg.

Gruß,

Hatari
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

@ Dude

du hast eine Labradorhündin, die wahrscheinlich wie die meisten ihrer Art stumm ist. Außerdem wird ihr wahrscheinlich die Schärfe für eine Hetze fehlen. Warum bleibst du nicht einfach bei der Riemenarbeit und wenn das mal nicht ausreicht holst du einen geeigneten Hund?
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Bollenfeld schrieb:
...wird ihr wahrscheinlich die Schärfe für eine Hetze fehlen. Warum bleibst du nicht einfach bei der Riemenarbeit und wenn das mal nicht ausreicht holst du einen geeigneten Hund?

Laut Eingangspost geht es nur um Totsuchen und nicht ums Hetzen. Der Hund soll dabei frei suchen und das tote Stück melden. Nicht mehr, nicht weniger.

Die @PASCHE beschriebene Methode wurde übrigens auch von Fichtlmeier empfohlen!
 
A

anonym

Guest
Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Bollenfeld schrieb:
@ Dude

Warum bleibst du nicht einfach bei der Riemenarbeit und wenn das mal nicht ausreicht holst du einen geeigneten Hund?

Genau das werde ich tun. :wink:
Da ich meist eh nur Reh bejage, bleibt es in der Regel bei Totsuchen.
 
A

anonym

Guest
Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

der_mit_der_Bracke_jagt schrieb:
autsch....

also genossen machen = teile vom wildpret das der hund gefunden hat werden dem hund als belohnung gereicht.

@ faboules
Für solche Fragen ist ein Forum da (und um meine Waidpsalmen zu lesen)

Zu Genossen machen muss man aber dazu schreiben, dass es zwei konträre Meinungen dazu gibt:

A: Ja denn dass fördert das Suchverhalten des Hundes.
B: Nein, denn das fördert das Anscheiden (Anknabbern des Wildes) des Hundes.

Ich bin ein Vertreter von der A Gruppe.
Denn ein Hund ist ein fast gleichberechtigter Partner und soll auch was von der Beute direkt haben.
 

Rotmilan

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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Habe zwar keine Erfahrung mit der Schweißhundeausbildung, aber ich würde es (genossen) nicht machen, wenn es nicht unbedingt sein muss. Er kann selbstverständlich seine Belohnung (Leckerchen) haben und auch vom Aufbruch (kein SW) darf er gerne was haben. Aber dem Hund ein Stück abzusäbeln, bevor ich es "in Besitz" genommen habe, würde mir widerstreben.

Rotmilan
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Bollenfeld schrieb:
@ Dude

du hast eine Labradorhündin, die wahrscheinlich wie die meisten ihrer Art stumm ist. Außerdem wird ihr wahrscheinlich die Schärfe für eine Hetze fehlen. Warum bleibst du nicht einfach bei der Riemenarbeit und wenn das mal nicht ausreicht holst du einen geeigneten Hund?

ist halt fast ein hühnerhund. :wink:
 
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Re: Wie bringe ich den Hund dazu am toten Stück laut zu gebe

Velo schrieb:
Bollenfeld schrieb:
@ Dude

du hast eine Labradorhündin, die wahrscheinlich wie die meisten ihrer Art stumm ist. Außerdem wird ihr wahrscheinlich die Schärfe für eine Hetze fehlen. Warum bleibst du nicht einfach bei der Riemenarbeit und wenn das mal nicht ausreicht holst du einen geeigneten Hund?

ist halt fast ein hühnerhund. :wink:

:lol: :lol: :lol:

Petra
 

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