wenn ich das alles lese, frage ich mich: wie kann soldatische Höchstleistung mit der offensichtlich gewünschten Beamtenmentalität / erbsenzählerhaften Krämerseele zusammengehen ?
wie kann 100%iges sich aufeinander in jeder Situation verlassen zu können funktionieren, wenn einer den anderen anzeigt/anzeigen muss?
Das hat weniger mit "Erbsenzählerhaften Beamtenmentalität" zu tun, als damit, dass jemand, der schon im Alltagsdienst dermaßen schlampig mit ihm anvertrauten und besonders gefährlichem Material umgeht, wohl kaum im echten Einsatz die Befehle und Kommandos seiner Vorgesetzten in deren Sinne ausführen wird.
Hier gilt mehr als überall sonst, auch im übertragenen Sinn, der Grundsatz des § 5 WaffG:
(1) Die erforderliche Zuverlässigkeit besitzen Personen nicht,
...
2. bei denen Tatsachen die Annahme rechtfertigen, dass sie
a) Waffen oder Munition missbräuchlich oder leichtfertig verwenden werden,
b) mit Waffen oder Munition nicht vorsichtig oder sachgemäß umgehen oder diese Gegenstände nicht sorgfältig verwahren werden,
c) Waffen oder Munition Personen überlassen werden, die zur Ausübung der tatsächlichen Gewalt über diese Gegenstände nicht berechtigt sind.
Verlässlichkeit/Zuverlässigkeit ist in einer streng hierarchisch gegliederten Organisation nicht nur innerhalb der Truppe wichtig, sondern auch gegenüber Vorgesetzten und Untergebenen (in beide Richtungen!) unerlässlich.
Wenn sich aus Gemeinschaftsgefühl, Solidarität und Kameradschaft schließlich Binnenkohäsion, Gruppenzwang und Korpsgeist (im pejorativen Sinn) bis hin zur Subkultur entwickelt, dann läuft etwas gehörig schief. (Vgl.
https://akademie-der-polizei.hamburg.de/contentblob/2664584/data/pdf-korpsgeist.pdf)
"Mittlerweile sind 6000 Schuss und zwei Kilogramm Sprengstoff wieder aufgetaucht: Neben NS-Devotionalien in einem nordsächsischen Garten-Waffenlager des KSK-Soldaten Philipp Sch., gegen den der MAD ermittelt."