KW-Geschosse für Fangschuss:
In meinem doch schon langen Jägerleben waren nur wenige Fangschüsse nötig. Seit 30 Jahren immer mit KW im Revier, anfangs russische Tokarev-Pistole 7,63 (1 Fangschuss), dann Tokagypt 9x19 (1 FS), mit Brünner Grand Revolver 38 Spl (1FS).
Seit 1978 mit Brünner CZ 75 (5 FS darunter 1 Rotwild) unterwegs. Wegen der „Terroristen-Hysterie“ konnten bis vor kurzem nur VM oder Bleigeschosse eingesetzt werden. Revolver in 22 Magnum ließen sich dagegen schon immer mit TM-Hohlspitzgeschossen verwenden.
Auf nicht mehr hoch werdendes Rehwild reichen für FS auf den Atlas (Abnickstelle) großkalibrige VM-Geschosse aus. Die Entfernungen lagen max. 2 Meter. Auf das Blatt musste nicht geschossen werden. Die wenigen Fangschüsse mit der LW wurden in der Regel auf die ursprüngliche Schussweite abgegeben.
Jetzt wo TM-Hsp. wieder zugelassen sind, ist die Auswahl für jagdlich geeignete Geschosse ungleich größer. Weniger für Rehwild, aber mehr für Sauen, wo FS auf etwas weitere Entfernungen erforderlich werden können (wenn LW einmal nicht in Frage kommt) kommt der leistungsstarken FS-Patrone aus der KW größere Bedeutung zu. Sauen sitzen auch meist in anderer Körperhaltung im Wundbett als Rehe, wodurch der Schuss auf den Atlas eher die Ausnahme sein dürfte. Auch bei gestellten Sauen ist die (starke)KW eine Alternative, bei VU ebenso.
Habe seit der Wiederzulassung von Hsp. noch keine praktischen Erfahrungen gemacht und kann daher auch nur auf Eigenversuche mit Federal-Hohlspitz in 32 Magnum, 38 Spl. und 9x19 zurückgreifen, die positive Erwartungen zulassen. Hydra-Shok noch nicht getestet. Theoretische Debatten sind zwar Usus im Forum, aber nicht meine Sache.
Zu Nils letzter Frage:
Wenn auf das Blatt geschossen wird, was bei Sauen mehr der Fall sein dürfte als bei Rehen, kommt der Eindringtiefe doch die größere Bedeutung zu
[ 06. Januar 2004: Beitrag editiert von: Sir Henry ]