Was tun bei Schussverletzungen?

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-Kuder- schrieb:
Schwierig wird es v.a. dann wenn kein "Mund" oder keine Mandibula mehr vorhanden ist, was bei Schussverletzungen und Verkehrsunfällen durchaus vorkommt.
Das sollte man sich auch mal vorher überlegt haben...

Dann muss man sich den nächsten Weg zu den Atemwegen suchen und landet schnell wieder bei der Koniotomie :)

Aber ich denke das interessiert hier schon niemanden mehr und die wichtigen Aspekte wurden bereits genannt.
 
A

anonym

Guest
Powerslave schrieb:
-Kuder- schrieb:
Schwierig wird es v.a. dann wenn kein "Mund" oder keine Mandibula mehr vorhanden ist, was bei Schussverletzungen und Verkehrsunfällen durchaus vorkommt.
Das sollte man sich auch mal vorher überlegt haben...

Dann muss man sich den nächsten Weg zu den Atemwegen suchen und landet schnell wieder bei der Koniotomie :)

ich merk schon, du bist da fan von :wink: :mrgreen:
 
G

Gelöschtes Mitglied 3798

Guest
@Sirvival

Koniotomie:
ja, die McGyver Nummer mit Kugelschreiberhülse und so.... :wink: :wink: :wink:
(GLAUBT DAS JETZT JA KEINER !!!! UND BITTE LIEBE KINDER NICHT NACHMACHEN !!!! :shock: :shock: )


Ich sag ja auch nur, das die BW Packl so schön zünftig Oliv sind..... :wink:
(Im Ernst - mag sein, das auf dem Milsektor besseres da ist - aber im Falle eines Falle kann ich damit auch helfen... :roll: :wink: )


Bei der Beatmung gibts eine einfache Reihenfolge:

Mund zu Mund bzw. Mund zu Nase - DAS ist gefechtsfeld - soll heissen wenn du gar nichts anderes hast mach es so.

Bebeuteln ist nicht unbedingt einfacher aber zumindest hygienischer für den Helfer.
Wenn die Maske sitzt und der C - Griff passt - Kopf etwas überstreckt ist, dann ist das auch kein Problem.

Ich geh jetzt bewusst nicht auf irgendwelche Spezialgeschichten wie Schwellung der oberen Atemwege, Aspiration oder starke Blutungen im Bereich ein.
Da enden schlicht die Möglichkeiten des Ersthelfers und das Schicksal beginnt !!!

Allerdings - wenn ich schon bei Beatmung bin, dann befinde ich mich meist auch bald in einer Reanimationssituation.
Und da konnte ich am Donnerstag erst den Ausführungen zu den neuen Guidelines in der Chirurgischen Klink München lauschen.

Danach ist die Beatmung in den ersten 5 - 6 Minuten zu vernachlässigen - Hauptsache die CPR passt.
Unterbrechungen sind zu minimieren bzw. zu vermeiden.

Dann ist eben wieder die Intubation der Goldstandard.
Maskenbeatmung ist mit Oxydemandventil für den Ersthelfer schon Premium.
Evenbtuell hat das ein ankommender HVO bzw. First Responder dabei.
Was ich als sehr fein kennengelernt habe ist der Oxylator.
Aber das werden wohl die wenigsten dabei haben. :wink: :wink:

Insofern:
Ja, Maskenbeatmung ist besser - wenn mans kann !!!

Ansonsten bin ich ein absoluter Fan vom Larynxtubus als Atemwegssicherung. 8) :D :D

Und nochmal:
Wenn du Equipment dabei hast, das du beherrschst - Premium !!!
So kannst du nur gutes tun !!! :D :D

@Powerslave

Deshalb hat mein Anästhesist extra auf zahnlose Patienten gewartet bis ich mit dem Laryngoskop randurfte.... :wink: :wink:

Waihei und Gruß

Kastljaga
 
A

anonym

Guest
na dann passts ja :wink:

für die interessierten:

http://www.larynx-tubus.de

wir wollen ja alle was lernen und nicht nur fremdwörter lesen :wink:

oxylator? brauch man da nicht sauerstoff aus der pulle ? ist das nicht das ding was so nett klackert wenn die atemwege dicht sind ?
 
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Bebeuteln ist nicht unbedingt einfacher aber zumindest hygienischer für den Helfer.

Vorteil bei der Mund-zu-Mund-Beatmung ist allerdings, dass man die eigene Lunge verwendet und so eher intuitiv ein Gefühl für den Druck bekommt. Mit der Maske erzeugt man leichter zuviel Druck und provoziert eine Aspiration - wobei man dafür schon einen sehr guten C-Griff braucht :)

Danach ist die Beatmung in den ersten 5 - 6 Minuten zu vernachlässigen

Das ist der nächste Punkt. Von 15:2 ist man schon bei 30:2 angekommen und die Bedeutung der Atemspende geht immer weiter in den Hintergrund - ich denke das wird irgendwann im Laienbetrieb ganz wegfallen. In der 2010er-Guideline ist auch endlich aus dem Asystolie-Zweig das Atropin herausgefallen, ich konnte mir noch nie gut merken, wann das nach Adrenalin kam :)

Ansonsten bin ich ein absoluter Fan vom Larynxtubus als Atemwegssicherung

Ist richtig, in der Hektik ist eine einfache Methode auch besser. Zumal die sichere Lagekontrolle im Notfall auch nicht immer möglich ist.
 
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Es gibt ja so Helferin zum Beatmen, die recht klein verpackt auch an den Schlüsselbund passen.
Es ist ja doch nicht jedermann Sache sich hier zu überwinden, da kann das schon Hilfreich sein. Auch um eine mögliche Selbstgefährdung zu vermeiden.
Ich meine die kosten so 5€
Es gibt auch eine Maske, so neben bei erwähnt, auch nicht teuer. Mit der kommen auch ungeübte und ältere Menschen gut zurecht. Glaube ich zumindest. Wurde uns im Lehrgang so gesagt.

Nach dem neuen Schema für die Herzmassage benötigt man gute Ausdauer und Kondition. Uff das ist ein ganz schönes Tempo. Nach 10Minuten, so wen man das durchhält, benötigt der Helfer ein Sauerstoffzelt. Körperlich muss man schon Fit sein.

So wirklich sche** wird es sein, wen man alleine ist. :? Hoffe das man nie in diese Situation gerät.
 
A

anonym

Guest
aber bei dem tubus gibt es auch wieder verschiedene größen ..... und welche ist dann die richtige....und welche nimmt man dann ....und welche hat man dabei...und wie feuchtet man das ding an (man feuchtet es doch an, oder)
dann doch lieder den wendl tubus...wenn es denn schon sein muss....für den "laien" oder nicht??
ich kann übrigens sagen das es nen scheiß gefühl ist wenn man wach wird und durch nen schlauch luftholt :roll:
 
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Hoch interessant. Vielen Danke !

So eine kleine Grundaustattung werde ich mir auf jeden Fall mal zulegen.
Die fadenscheinigen Druckverbandvarianten in den diversen 1. Hilfe Kursen waren mir schon immer suspekt.
Da werde ich noch auf Dich zurück kommen Survival, wenn Du gestattest.

Das ... ich hab den Namen vergessen zum Abbinden von Gliedmaßen sieht praktisch aus und kommt ins Set.
Müssen ja nicht immer Schussverletzungen sein. Ich sag nur Nachsuche auf eine Wutz, keine Schutzhose (bzw. die meisten haben an den wirklich gefährlichen Stellen auch keinen ausreichenden Schutz) und ein netter Schrammer an der Beininnenseite.

Kastljaga schrieb:
@survival

Koniotomie:
ja, die McGyver Nummer mit Kugelschreiberhülse und so.... :wink: :wink: :wink:
(GLAUBT DAS JETZT JA KEINER !!!! UND BITTE LIEBE KINDER NICHT NACHMACHEN !!!! :shock: :shock: )...

Wer mal ne Luftröhre gesehen hat, weiß, dass der Kuli viel zu dünn ist. Daher schieß ich auch mit einer .50 BMG.
Bei der Hülse braucht man nur das Zündhütchen rausstoßen und schon hat man einen wunderbaren Ersatz :lol:
(DAS WAR NICHT ERNST GEMEINT)

Was mir aber ein bisschen Kopfschmerzen bereitet:
Wieso wird immer weniger Wert auf die Atmung gelegt. Sicher muss die Blutzirkulation aufrecht erhalten werden. Sicher muss man öfter "pumpen", wenn man irgendwo ein "Leck" aus dem Druck austreten kann, aber so wenig beatmen führt das nicht zu Hirnschäden ?
Oder ist man der Meinung, dass die Blutzirkulation noch schneller so etwas verursacht ?

Nichts desto Trotz muss man sagen, dass selbst schwere Rumpftreffer gut ausgehen können.
Ich hab mal jemanden kennen gelernt, der so einen Schuss überlebt hat.
Er geht heute wieder fröhlich jagen !

(Auch wenn es hier off topic ist: Auch schon Kleinigkeiten sind nincht zu unterschätzen: Gehörschutz und (jetzt lachen sicher einige) bei diversen Waldtreiben etc. Schutzbrille beim Schrotschießen)
 
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Wieso wird immer weniger Wert auf die Atmung gelegt. Sicher muss die Blutzirkulation aufrecht erhalten werden. Sicher muss man öfter "pumpen", wenn man irgendwo ein "Leck" aus dem Druck austreten kann, aber so wenig beatmen führt das nicht zu Hirnschäden ?

Das Problem ist, die Beatmung muss 1. überhaupt erst mal funktionieren und 2. reicht der verbleibende Sauerstoff in der Lunge oft noch aus.
Ich sagte ja schon, es ist nicht so leicht, Luft in jemanden zu bekommen. Das gilt besonders, wenn man eine etwas kräftigere Person mit dickem Hals vor sich hat. Daher ist es wichtiger, den verbleibenden Sauerstoff sicher ans Ziel zu bringen, eben ins Gehirn. Dafür ist eine gute Druckmassage notwendig, ohne kommt der Sauerstoff gleich gar nicht dort hin - man reanimiert ja bei Herzkreislaufstillstand.

Daher prinzipiell meine Empfehlung:
Erste-Hilfte-Set erweitern um ein Tourniquet und eine Taschenmaske, letztere beide sollte man sicher benutzen können. Damit ist am meisten geholfen.
Ansonsten kann man die restlichen Erste-Hilfe-Sachen auch weglassen und durch eine entsprechende Binde (Richtung Israeli/OLAES etc.) ersetzen.
 
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Was bisther , glaube ich, nicht erwähnt wurde:
Angst, Ekel und Schreck überwinden!
Wenn der bestgerüstete Ersthelfer nur geschockt daneben steht , nützt der beste Feld-OP nix.
Die meisten Ersthelfer schaffen es bestenfalls, das Warndreieck aufzustellen.
Ansonsten:
Notruf
dann
Blutung
Atmung
Puls
Schock
 
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Powerslave schrieb:
Daher prinzipiell meine Empfehlung:
Erste-Hilfte-Set erweitern um ein Tourniquet und eine Taschenmaske, letztere beide sollte man sicher benutzen können. Damit ist am meisten geholfen.
Ansonsten kann man die restlichen Erste-Hilfe-Sachen auch weglassen und durch eine entsprechende Binde (Richtung Israeli/OLAES etc.) ersetzen.

Ich hab gestern noch mal nach dem Tourniquet gesucht.
Es wurde in einem anderen Film und in einer Gebrauchsanweisung ganz explizit darauf hingewiesen, dass das die absolut letzte Maßnahme ist.
Man soll also erst schauen, ob man einen Druckverband anlegen kann, ob man die Gliedmaße hochlagern kann und die passende Ader abdrücken kann usw.
Erst wenn das alles nicht klappt den TQ einsetzen (mit der Hoffnung, dass der Mensch überlebt und der Gewissheit, dass er diesen Teil des Körpers verliert)

Könnte man den TQ nicht auch als eine schnelle Druckverband Methode benutzen.
Also Wunde ausfüllen und mit Verbandspacken einen kleinen Turm bauen und dann TQ rum und dezent andrehen ?
 
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Powerslave schrieb:
Wieso wird immer weniger Wert auf die Atmung gelegt. Sicher muss die Blutzirkulation aufrecht erhalten werden. Sicher muss man öfter "pumpen", wenn man irgendwo ein "Leck" aus dem Druck austreten kann, aber so wenig beatmen führt das nicht zu Hirnschäden ?

Das Problem ist, die Beatmung muss 1. überhaupt erst mal funktionieren und 2. reicht der verbleibende Sauerstoff in der Lunge oft noch aus.

Moin!

Eben! Nach meinen Infos ist das die Reaktion auf die Fähigkeiten der meisten Ersthelfer und auf die Frage nach der Notwendigkeit der Beatmung. Wenn die Ersthelfer sich auf eine Sache konzentrieren können ist die Chance, dass sie sich das zutrauen und dass sie das unter vollem Stress auch richtig machen einfach höher. Ausserdem entfällt mit der "gefühlten Pflicht zu Beatmen" auch die entsprechende Hemmung, die den einen oder anderen vielleicht doch abschreckt einzugreifen. Bei der Besiedlungsdichte in D sollten ausgebildete Rettungskräfte in 15 Minuten vor Ort sein (und bis dahin sollte der Sauerstoff aus den Lungen + das beim Brustkorb komprimieren ausgetauschte Volumen reichen), was in den Städten ja auch klappt und die paar Leute abseits der Siedlungszentren (oder in Brandenbrug) spielen in der Statistik die kleinere Rolle. :?

Edit: Bei blutenden Verletzungen sollte man IMMER die Kleidung drumrum entfernen, damit man sicher stellen kann, dass man alle Öffnungen erwischt hat! Das gibt sonst eventuell böse Überraschungen ...

Viele Grüße,

Joe
 
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Es wurde in einem anderen Film und in einer Gebrauchsanweisung ganz explizit darauf hingewiesen, dass das die absolut letzte Maßnahme ist.
Man soll also erst schauen, ob man einen Druckverband anlegen kann, ob man die Gliedmaße hochlagern kann und die passende Ader abdrücken kann usw.

Wer sowas schon mal gesehen hat, kann eine Blutung aus Vene oder Arterie unterscheiden. Wenn letztere schon spritzt oder sprudelt, hilft nichts außer dem TQ.

Also Wunde ausfüllen und mit Verbandspacken einen kleinen Turm bauen und dann TQ rum und dezent andrehen ?

Speziell draußen im Feld ist alles erlaubt, was funktioniert ;)

Wenn es die Zeit erlaubt ist es übrigens auch vorteilhaft, wenn man die Verbände mit der Uhrzeit der Applikation beschriftet.
 

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