Was muss "Jäger 2012" wissen und können?

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SheepShooter schrieb:
... es gibt nur waidgerechte Jagdausübung... keine waidgerechte Hege und auch keine waidgerechte Jagd ...
Ach, Sheepshooter. Das ist zum 1000ten mal die Darstellung Deiner kleinen Welt der Waidgerechtigkeit - und sie bleibt so beschränkt und begrenzt wie immer.

Du kannst ja weiter gerne daran glauben. Aber in Bezug auf Dein Verständnis (oder Unverständnis) der Waidgerechtigkeit, erinnerst Du immer an den Autofahrer, dem hunderte von Geisterfahrern entgegenkommen.

Lies doch alleine mal ´n wenig beim DJV nach (Ob es Dir gefällt oder nicht, der vertritt schon einige Jäger):

Der Begriff “bei der Ausübung der Jagd” in § 1 Abs. 3 BJG bezieht sich nicht nur auf die eigentliche Jagdausübung, d.h. das Aufsuchen, Nachstellen, Erlegen und Fangen von Wild im Sinne des § 1 Abs. 4 BJG. Ansonsten würden weite Bereiche mit engem Bezug zur eigentlichen Jagdausübung von der Geltung und Anwendung der Grundsätze der Waidgerechtigkeit ausgeschlossen, was mit dem Sinn und Zweck des § 1 Abs. 3 BJG nicht vereinbar wäre. Dieser liegt darin, ein jägerisches Verhalten vorzuschreiben, das sich an ethischen Maßstäben orientiert, die nach allgemein anerkannter Ansicht in der Jägerschaft bestehen. Diese ethischen Maßstäbe beziehen sich nach dem Verständnis der Jäger von der Jagd nicht nur auf die eigentliche Jagdausübung, ...
 
A

anonym

Guest
Ich weiss nicht ob es mir als "Neuling" in eurer Expertenrunde zusteht mich schon in so eine tiefgreifende Diskussion einzumischen.

Trotzdem möchte ich euch hier mal meinen Standpunkt darlegen.

Ich bin Mitte 20, Student und seit 2 Monaten habe ich einen Jagdschein, ich bezeichne mich allerdings NOCH lange nicht als Jäger.
Bevor ich den Entschluss gefasst habe den Jagdschein zu machen habe ich mich Jahrelang damit beschäftigt was die Jagd für mich bedeutet, welche Auswirkungen Sie auf mein späteres Leben haben kann, ob ich das Töten von Tieren vor MIR rechtfertigen kann usw. denn für mich bedeute die Entscheidung Jäger zu werden ein "Umbruch" im Leben, man setzt einen nicht unerheblichen Teil seiner Zeit für die Jagd ein, man gibt viel Geld aus, man nimmt wenig Schlaf und viel Ärger mit der Frau auf sich usw.....

Ich habe wirklich lange überlegt was mir die Jagd gibt (soweit ich Sie damals schon kennen gelernt habe) und habe dann für mich die Entscheidung getroffen dass die Jagd mir 100 mal mehr gibt als Sie mir nimmt.

Sobald ich aber die Entscheidung getroffen hatte das ich JÄGER werden will muss mir klar sein was damit für Anforderungen an mich selbst einhergehen.

Bei mir war ist es so, dass sobald ich mich für etwas entschieden hatte es mir ein anliegen ist mich auf diesem Gebiet zu entwickeln und besser zu werden.

Und daraus leiten sich auch meine Ansprüche an einen Jäger im Jahr 2012 ab (also an mich selbst)

Er muss sein Wild, seinen Wald, seine Landschaft usw. kennen.

Er muss die Gesetze kennnen welche ihm die Ausübung der Jagd gestatten.

Er muss sich bewusst sein das die Jagd, richtig ausgeübt, kein hobby ist wie golf oder Fussball oder ins Kino gehen, sondern
(zumindest für mich ein Lebensstil)

Er muss seinen Standpunkt vertreten können und diesen gegenüber der "Zivilbevölkerung" verargumentieren können.

Er muss seine Verantwortung kennen.

Er muss akzeptieren dass man NIE auslernt.

Er muss sich IMMER bewusst sein dass er bei der Ausübung seines Hobbies einer Kreatur das Leben nimmt und sich IMMER
danach verhalten. (auch einen geschossenen Fuchs behandelt man nicht wie einen Sondermüllsack)

Deshalb muss er in der Lage sein mit seiner Waffe SCHNELL zu töten.


Das waren zumindest die Anforderungen die ich an mich selbst in meinem (zugegeben noch kurzen) jägerleben definiert habe.

Grüße
 
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UNTERLAND_JÄGER schrieb:
Ich weiss nicht ob es mir als "Neuling" in eurer Expertenrunde zusteht mich schon in so eine tiefgreifende Diskussion einzumischen. ...
Die Frage stellt sich hier im Forum nicht - nie.
 
A

anonym

Guest
naja sich als absoluter Beginner und Jäger-Azubi in so ne Diskussion Einzumischen wo es drum geht was ein Jäger können sollte.......aber weil es ein Thema war das mich die letzte Zeit sehr beschäftigt hat wollte ich eben meine Meinung dazu auch
mitteilen :)


Ist aber gut zu wissen dass es hier keine "Zensursula" gibt....
 
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UNTERLAND_JÄGER schrieb:
naja sich als absoluter Beginner und Jäger-Azubi in so ne Diskussion Einzumischen wo es drum geht was ein Jäger können sollte.

Ob Anfänger oder nicht ist doch in erster Linie kein Ausschlusskriterium! Wie in vielen Bereichen ist ein "noch unverbrauchter" Blick auf die Materie oft sehr, sehr hilfreich!

Da Skogman uns zur Ordnung gerufen hat, hier mal eine kurze Aufzählung der Tätigkeiten, die ich persönlich für wichtig halte:

Der Jäger 2012 sollte

- Respekt vor der Kreatur und der Natur haben und sich diesen bis zum Schluss bewahren

- entweder gut schießen können oder sich um Besserung bemühen und solange seine eigenen Fähigkeiten realistisch einschätzen können

- die Bereitschaft mitbringen, für diese Art der "Freizeit" mehr Zeit und Engagement aufzubringen als für Kino und Kneipe, weil die Natur sich nicht an unseren Rhythmus anpasst, sondern wir uns an ihren

- in seinem täglichen Tun ein Vorbild und/oder Ansprechpartner, kein Oberbefehlshaber für andere Naturnutzer sein

- die Bereitschaft mitbringen, neuen wildbiologischen Erkenntnissen, neuen Jagdarten, neuer Ausrüstung und neuen Gesetzen gegenüber offen zu sein und sich weiterzubilden

- und vor allem: seine eigenen Grenzen und Möglichkeiten kennen und sich im Rahmen dieser bewegen, also die Fähigkeit zur Selbstreflexion und realistischen Selbsteinschätzung zu besitzen

Ich denke, mit diesen allgemeingültigen und pauschalen Aussagen ist mein kleinster gemeinsamer Nenner gefunden.
Alle anderen Tätigkeiten, wie z.B. Hochsitzbau, erwarte ich von einem Jäger nicht. Ich baue gerne Hochsitze und die halten auch auf lange Sicht, aber wenn einer meiner Mitjäger, der selbständiger Handwerker ist, Hochsitze baut, dann liegen dazwischen Welten und das ist gut so!!
Wenn jemand gar keine Hochsitze bauen kann, z.B. weil er handwerklich nicht versiert genug ist, ist es doch gut, er erkennt es rechtzeitig und kauft lieber Hochsitze, als wackelige, unsichere Konstruktionen in den Wald zu stellen. Ich habe schon so manchen Hochsitz gesehen, bei dem ich mir gewünscht hätte, der Erbauer hätte lieber eine Kanzel gekauft, weil das für alle Beteiligten sicherer gewesen wäre (und ja, das trifft auch auf meine Erstlingswerke zu. :20: )

Genauso das Thema der Hundeausbildung und -führung:
Ich habe selber zwei Hunde und bin froh, dass ich die beiden habe, mit all ihren guten, aber auch schlechten Seiten (An dem Spruch: Jeder HF kriegt den Hund, den er verdient! ist viel Wahres dran!! :12: :12: )

Ich würde mich aber nie dadurch über jemanden erheben, der keinen Hund hat, oder mich gar als besseren Jäger darstellen. Ich habe die Zeit und ich habe die Möglichkeit, manch andere haben das nicht.

Wie bereits bei den Hochsitzen angesprochen, ist es besser, ich kenne meine Möglichkeiten und Fähigkeiten, bevor ich mir auf Zwang einen Hund ins Haus hole, um dann festzustellen, dass ich ihm nicht gerecht werde.
 
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Skogman schrieb:
Ach, Sheepshooter. Das ist zum 1000ten mal die Darstellung Deiner kleinen Welt der Waidgerechtigkeit - und sie bleibt so beschränkt und begrenzt wie immer.

Du kannst ja weiter gerne daran glauben. Aber in Bezug auf Dein Verständnis (oder Unverständnis) der Waidgerechtigkeit, erinnerst Du immer an den Autofahrer, dem hunderte von Geisterfahrern entgegenkommen.

Lies doch alleine mal ´n wenig beim DJV nach (Ob es Dir gefällt oder nicht, der vertritt schon einige Jäger): ...
ach Skogman...
das war nur die 1000te Wiederholung dessen, was der Begriff bedeutet... die Welt der fachgerechten Jagdausübung ist nunmal klein... hat sie doch was mit Jagdausübung zu tun... nicht mit links trinken oder Loden tragen... und auch nichts mit Hege oder anderen jagdausübungsfernen Dingen... und das ist nicht meine Meinung, sondern das ist woran du dich auf der Jagd zu halten hast, sonst kommt die Polizei...

ich kann ja verstehen, dass viele die wahre Begriffsbestimmung von 'waidgerecht' = jagdlich fachgerecht für zu beschränkt sehen... dass liegt aber daran, dass so Leute wie du, sie wohl leider bisher unverstanden und mutwillig falsch für eigene Zwecke ausgelegt haben... aus dem 'jagdlich fachgerecht' habt ihr euch ein Unwort geformt, damit ihr euch selbst beim links trinken als waidgerecht bezeichnen könnt... oder eure eigene sehr beschränkte Agenda durchdrücken könnt... das funktioniert aber eben nur bei jene, die mit noch mehr Unverständnis an den Begriff gehen als ihr... ihr werdet nur leider nicht waidgerecht, auch wenn ihr es noch 1000 Mal für eure jagdausübungsfernen Selbstbeweihräucherungen benutzt...

das passt dann auch ganz toll zu deinem Autofahrer... was übrigens ein echtes Scheinarguemnt ist und nur belegt, dass du keine beweiskräftige Begründung für deine Meinung hast...
hier mal ein Gegenargument dazu, was zumindest in Milch schwimmt...
"Auch wenn du in der Minderheit von Eins bis, ist die Wahrheit immer noch die Wahrheit."

und bitte... keine argumentum ad verecundiam... wir brauchen nicht weitere beweislose Scheinargumente... damit bestätigst du garnichts, ausser das ich doch recht haben könnte, wenn du uns und insbesondere dich hier mit derart beleidigst, indem du solche Scheinbeweise ala DJV anführst...

im Übrigen schreibt der DJV gleich zu erst:
Mit dem Wort “Waidmännisch” war ursprünglich ebenso wie mit dem inhaltsgleich verwendeten Begriff “Waidgerechtigkeit” eine fachgerecht ausgeübte Jagd gemeint. In diesem Sinne Waidgerecht handelte also ein Jäger, der sein Handwerk verstand.
wuups... Sheepy hat wohl recht...

dann schreibt der DJV:
Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Begriff durch Hinzutreten des Gedankens der Hege sowie des verantwortungsvollen Schutzes des Wildes gewandelt.
wuups... der DJV hat wohl unrecht, denn selbst im Gesetz hat die Waidgerechtigkeit nichts mit Hege zu tun... da lügt der DJV also und erzählt Märchen, die nicht an den Fakten bestehen...

hinzu kommt, dass ein Interessenverband, der sich nur nach Aussen hin als für die Jäger sprechend hinstellt... was wieder so eine Lüge und ein Scheinarguemnt ist... den Begriff von Waidgerechtigkeit, genauso wie du auch schon, zu seinen eigenen politischen Zwecken ala NewSpeak verwendet, um bei den dummen Parteigängern und nicht so interessierten Öffentlichkeit die eigene Propaganda durchzudrücken... jeder der nichtderen oder deine Meinung teilt ist ja per eurer Definition unwaidgerecht... und das will sich ja kein dummer Jagdscheininhaber nachsagen lassen... hat schon was von Religion... als Sünder kommt man in die Hölle... als untreuer Jäger ist man unwaidgerecht aka die Hölle auf Erden...

ich schätze mal das deine Ansichten von Waidgerechtigkeit von denen des DJV abweichen...?
aber wer von euch beiden hat dann recht...? soll ich mich jetzt verwirrt zeigen...?
ist Tarnkleidung wie bei deinem Avatar nun unwaidgerecht wie der DJV meint zu erzählen...? bist du unwaidgerecht...?
bist du auch der Meinung Selbstlader seinen unwaidgerecht...? oder Nachtsicht...? wie stehst du zur Magazinbegrenzung...? und sollte Plastik nicht mehr das Bild des waidgerechten Jäger zerstören...? was hällst du von Anscheinskriegswaffen...?
und bist du auch der Meinung das die Vorraussetzungen für den Erwerb des Jagdscheines weiter gesenkt werden sollten, damit mehr Leute Zugang bekommen, die dann noch weniger in der Lage sind fachgerecht zu Jagen, weil das ja nichts mit der Waidgerechtigkeit des DJV zu tun hat...?

es sagte mal einer - der sich damit auskannte - dass alle Propaganda so populär und sich auch noch dem unintelligentesten anpassen muss, den sie versucht zu erreichen... damit dieser den Himmel als Hölle sieht und ihm das elenste Leben als Paradis vorkommt...
in deinem Fall glaubst du echt, dass der DJV weiß was Waidgerechtigkeit ist, was dich als Folge als unwaidgerecht definiert, was du toll findest... und hoffentlich wirst du Busse tun und deinen Wahren Herren huldigen... ohne Tarn...

und das alles ist deine Argumentation und Beweisantritt...?
ach Skogman... rede dich nicht um Kopf und Kragen über Dinge die du nicht verstehen willst, weil du sie nicht hören willst... und lass dich nicht von Verführen der Massen verführen...

PS:
ich warte immer noch auf deine Bewertung meiner Antwort auf deine Frage, die "fachgerechte Jagdausübung" war... oder soll ich es auch noch so verstehen, dass du diesen obigen Blödsinn von dir nur geschrieben hast um meiner Antwort und meiner Folgefrage auszuweichen, was du für wichtig bei einem Jäger von Heute siehst...?!?! hast du dazu keine eigenen Argumente und keine brauchbaren Beweise...? ganz schwach...
 
A

anonym

Guest
Wie war das mit dem beleidigen?

Admins kann diesen troll nicht sperren?
 
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SheepShooter schrieb:
... meiner Folgefrage auszuweichen, was du für wichtig bei einem Jäger von Heute siehst...?!?! hast du dazu keine eigenen Argumente ...
:14:
Was ich für wichtig bei einem Jäger auch in 2012 sehe, dass war a) der Auslöser von harten Diskussionen in Parallelfäden b) der Grund für die Entstehung dieses Threads und wird Dir c) überhaupt nicht gefallen:

Mein Jäger 2012 ist zuerst bestrebt unabhängig, selbstbestimmt und frei in möglichst vielen Bereichen und Jagdarten zu jagen. Um das anständig zu tun, wird er sich permanent vielseitig ausbilden und ausrüsten.
Voraussetzungen für die Jagd im Sinne meines ersten Satzes sind somit neben Schein und Waffen der freie Zugriff auf ein Revier / auf Reviere und auf die Hunde, die zur Ausübung der Jagdarten im Revier / in den Revieren notwendig sind.

Der Hund / die Hunde alleine fordern seinen täglichen Einsatz, die Kombination Niederwildrevier plus Hund / Hunde fordert täglich doppelten Einsatz. Die Revierarbeit und der notwendige Hundetransport bestimmen die Wahl seines Autos, die Hundehaltung die Wahl seiner Wohnung / seines Hauses. Zwangsläufig sind also plötzlich wesentliche Lebensumstände und seine selbstbestimmte Freizeit nahezu ausschließlich vom Jagen bestimmt. Schließlich wollen die Hunde auch ausgebildet werden, der Waidmann selbst will weitergebildet werden, er will seine Schießfertigkeit trainieren, er will sein Revier ordentlich bewirtschaften und dann will er auch noch "jagen gehen". ...

Er übt zwangsläufig den weitestgehenden Verzicht auf soziale Kontakte außerhalb dieses Interessengebietes (Wann denn?)

Er richtet seine Urlaubsplanung nach Jagdzeiten, nach witterungsbedingten Möglichkeiten für Revierarbeiten, nach Einsatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Maschinen, nach Mond und nach Möglichkeiten der Hundeversorgung / -unterbringung
Die Jagd beeinflusst sogar ggf. die Wahl seines Arbeitsplatzes, seines Arbeitsortes, seines Wohnortes.

Für mich führt der Jäger eben selbstausgebildete Hunde, so wie er seine Waffe selber einschießt, sein Wild selbst zerwirkt, selbstverständlich die gebräuchlichen Signale auf dem Horn blasen kann, natürlich unterschiedlichste Jagdarten ausübt, sich in die Verbandsarbeit einbringt, ... kurz: sich dergestalt auf die Jagd in all ihren Facetten fokussiert, als das er dort nach Perfektion strebt.

Entscheidend ist bei all diesen Forderungen nicht einmal zuerst, dass "mein" Jäger sie erfüllt (das schaffen nicht Viele - ich auch nicht), sondern mit welcher Passion er sie anstrebt.

Wenn er einen Großteil dieser Forderungen erfüllt, dann spielt es am Ende keine Rolle, ob er mit "links" oder mit "rechts" trinkt. Dennoch stoße ich beim Waidmannsheil mit der linken Hand an - und habe nicht das geringste Problem damit.
 
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Skogman schrieb:
SheepShooter schrieb:
... meiner Folgefrage auszuweichen, was du für wichtig bei einem Jäger von Heute siehst...?!?! hast du dazu keine eigenen Argumente ...
:14:
Was ich für wichtig bei einem Jäger auch in 2012 sehe, dass war a) der Auslöser von harten Diskussionen in Parallelfäden b) der Grund für die Entstehung dieses Threads und wird Dir c) überhaupt nicht gefallen:

Mein Jäger 2012 ist zuerst bestrebt unabhängig, selbstbestimmt und frei in möglichst vielen Bereichen und Jagdarten zu jagen. Um das anständig zu tun, wird er sich permanent vielseitig ausbilden und ausrüsten.
Voraussetzungen für die Jagd im Sinne meines ersten Satzes sind somit neben Schein und Waffen der freie Zugriff auf ein Revier / auf Reviere und auf die Hunde, die zur Ausübung der Jagdarten im Revier / in den Revieren notwendig sind.

Der Hund / die Hunde alleine fordern seinen täglichen Einsatz, die Kombination Niederwildrevier plus Hund / Hunde fordert täglich doppelten Einsatz. Die Revierarbeit und der notwendige Hundetransport bestimmen die Wahl seines Autos, die Hundehaltung die Wahl seiner Wohnung / seines Hauses. Zwangsläufig sind also plötzlich wesentliche Lebensumstände und seine selbstbestimmte Freizeit nahezu ausschließlich vom Jagen bestimmt. Schließlich wollen die Hunde auch ausgebildet werden, der Waidmann selbst will weitergebildet werden, er will seine Schießfertigkeit trainieren, er will sein Revier ordentlich bewirtschaften und dann will er auch noch "jagen gehen". ...

Er übt zwangsläufig den weitestgehenden Verzicht auf soziale Kontakte außerhalb dieses Interessengebietes (Wann denn?)

Er richtet seine Urlaubsplanung nach Jagdzeiten, nach witterungsbedingten Möglichkeiten für Revierarbeiten, nach Einsatzmöglichkeiten landwirtschaftlicher Maschinen, nach Mond und nach Möglichkeiten der Hundeversorgung / -unterbringung
Die Jagd beeinflusst sogar ggf. die Wahl seines Arbeitsplatzes, seines Arbeitsortes, seines Wohnortes.

Für mich führt der Jäger eben selbstausgebildete Hunde, so wie er seine Waffe selber einschießt, sein Wild selbst zerwirkt, selbstverständlich die gebräuchlichen Signale auf dem Horn blasen kann, natürlich unterschiedlichste Jagdarten ausübt, sich in die Verbandsarbeit einbringt, ... kurz: sich dergestalt auf die Jagd in all ihren Facetten fokussiert, als das er dort nach Perfektion strebt.

Entscheidend ist bei all diesen Forderungen nicht einmal zuerst, dass "mein" Jäger sie erfüllt (das schaffen nicht Viele - ich auch nicht), sondern mit welcher Passion er sie anstrebt.

Wenn er einen Großteil dieser Forderungen erfüllt, dann spielt es am Ende keine Rolle, ob er mit "links" oder mit "rechts" trinkt. Dennoch stoße ich beim Waidmannsheil mit der linken Hand an - und habe nicht das geringste Problem damit.


Mein Gott,skogman,willst Du mich heiraten? Ich bin dein Traumjäger! :12: :31:
 
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Ich muss mich an dieser Stelle in den gleichen Zug wie Unterland_Jäger setzen. Ich bin 1. auch erst kurz aktiv im Forum und habe 2. auch erst seit drei Jahren einen Jagdschein, sehe mich dementsprechend noch in Ausbildung.

Ich habe den Thread gelesen und stelle fest, dass nur wenige tatsächlich objektiv über die Frage urteilen, wer ein guter Jäger ist bzw. wer sich überhaupt Jäger nennen darf und was er alles zu können hat.

Meines Erachtens ist ein guter Jäger, wer mit Herzblut und Aufrichtigkeit nur das tut, was er kann, alles andere aber zu erlernern versucht und vielleicht ein bischen demütig demjenigen Jäger gegenübertritt, der mehr kann/weiß/Erfahrung hat, als er selbst.

Auf äußerst dünnem Eis bewegen sich Jäger, die über schwächer gebildete Jäger urteilen und ihnen das Jägertum gar absprechen. Was machen diese Jäger, wenn sie einem noch besseren, im Zweifelsfall älteren Jäger begegnen, der um ein Vielfaches mehr Erfahrung hat und weit mehr kann und weiß? Fühlen sie sich dann zu Recht aus der ehrenvollen Jägerschaft verbannt?

Jeder, der Jagd ausübt, ganz gleich wie oft, muss über ein Grundwissen verfügen und muss die Situation, in die er sich begibt, beherrschen können. Das sind meine Minimalanforderungen. Große Probleme habe ich mit der pauschalen Aberkennung der Jagdtauglichkeit durch selbsternannte Spezialisten. Es gibt eine enorme Bandbreite an Erfahrungen/Wissen/Können, und jeder sollte ein bischen Demut haben. Denn jeder kann einem "besseren" begegnen, und selbst der beste sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch er noch längst nicht alles kann/weiß/und erfahren hat.

Zum Punkt Kompaktkurse, über die weite Einigkeit zu bestehen scheint: Was spricht dagegen? Ich bspw. habe in einem Kompaktkurs meine Jagdprüfung gemacht, gehe seither bei meinem Schwiegervater mit und lasse mir die Jagd in allen Details, die in seinem Revier von Bedeutung sind(!), erklären. Dass ich nun weinig Ahnung von Baujagd habe, disqualifiziert mich, mich Jäger zu nennen?? Ich widerspreche Euch in dem Punkt, dass den Kompaktkurslern die Bereitschaft fehlt, Zeit für die Jagd aufzubringen. Ich werde bei Wind und Wetter in den Wald "beordert" und scheue keineswegs, Zeit zu investieren. Dass aber gelegentlich andere Dinge vorgehen, dürfte selbstverständlich sein und für jeden hier zutreffen.
 
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waidwilli79 schrieb:
... Mein Gott,skogman,willst Du mich heiraten? Ich bin dein Traumjäger! :12: :31:
Hättest Du ´n Komma weniger gesetzt, hätten wir drüber reden können: "Mein Gott Skogman, ..." :31: :26: :28:
 
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"Oft sind Nerds aufgrund ihrer gesellschaftlichen Absonderung in einer schwachen sozialen Stellung. Charakteristisch für Menschen, die gerne als Nerds bezeichnet werden, oder die sich selbst gerne so bezeichnen, sind ein überdurchschnittlich ausgeprägtes Interesse an der Erlangung von Fach- oder Allgemeinwissen sowie auffällig rational geprägte Denk- und Verhaltensweisen. Dies lässt sie aus Sicht ihrer Altersgenossen oft unangepasst und eigenbrötlerisch erscheinen. Viele Nerds zeigen deutlich wenig Interesse an den vorherrschenden Jugend- oder gesellschaftlichen Trends. Im weiteren Sinn konzentrieren sich Nerds auf Spezielles, das anderen Menschen langweilig oder abstrus erscheinen kann, aber nicht muss."

Wir hatten das hier glaube ich schon mal vor rund 10 Jahren...... :21:

basti
 
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WestfalianAlien schrieb:
Ich muss mich an dieser Stelle in den gleichen Zug wie Unterland_Jäger setzen. Ich bin 1. auch erst kurz aktiv im Forum und habe 2. auch erst seit drei Jahren einen Jagdschein, sehe mich dementsprechend noch in Ausbildung.

Ich habe den Thread gelesen und stelle fest, dass nur wenige tatsächlich objektiv über die Frage urteilen, wer ein guter Jäger ist bzw. wer sich überhaupt Jäger nennen darf und was er alles zu können hat.

Meines Erachtens ist ein guter Jäger, wer mit Herzblut und Aufrichtigkeit nur das tut, was er kann, alles andere aber zu erlernern versucht und vielleicht ein bischen demütig demjenigen Jäger gegenübertritt, der mehr kann/weiß/Erfahrung hat, als er selbst.

Auf äußerst dünnem Eis bewegen sich Jäger, die über schwächer gebildete Jäger urteilen und ihnen das Jägertum gar absprechen. Was machen diese Jäger, wenn sie einem noch besseren, im Zweifelsfall älteren Jäger begegnen, der um ein Vielfaches mehr Erfahrung hat und weit mehr kann und weiß? Fühlen sie sich dann zu Recht aus der ehrenvollen Jägerschaft verbannt?

Jeder, der Jagd ausübt, ganz gleich wie oft, muss über ein Grundwissen verfügen und muss die Situation, in die er sich begibt, beherrschen können. Das sind meine Minimalanforderungen. Große Probleme habe ich mit der pauschalen Aberkennung der Jagdtauglichkeit durch selbsternannte Spezialisten. Es gibt eine enorme Bandbreite an Erfahrungen/Wissen/Können, und jeder sollte ein bischen Demut haben. Denn jeder kann einem "besseren" begegnen, und selbst der beste sollte sich darüber im Klaren sein, dass auch er noch längst nicht alles kann/weiß/und erfahren hat.

Zum Punkt Kompaktkurse, über die weite Einigkeit zu bestehen scheint: Was spricht dagegen? Ich bspw. habe in einem Kompaktkurs meine Jagdprüfung gemacht, gehe seither bei meinem Schwiegervater mit und lasse mir die Jagd in allen Details, die in seinem Revier von Bedeutung sind(!), erklären. Dass ich nun weinig Ahnung von Baujagd habe, disqualifiziert mich, mich Jäger zu nennen?? Ich widerspreche Euch in dem Punkt, dass den Kompaktkurslern die Bereitschaft fehlt, Zeit für die Jagd aufzubringen. Ich werde bei Wind und Wetter in den Wald "beordert" und scheue keineswegs, Zeit zu investieren. Dass aber gelegentlich andere Dinge vorgehen, dürfte selbstverständlich sein und für jeden hier zutreffen.

Mit meinen nun 8 Jagdjahren und 33 Lenzen bin ich einer der sogenannten "unerfahrenen" Jäger. Doch bezeichne ich mich ganz unbescheiden als jagdliche Allzweckwaffe. Warum? Weil ich viele der Kriterien erfülle, die der skogman als das Ideal des Jägers,zugegebenrmaßen etwas überspitzt, einfordert.
Ich bin mit der Jagd seit Kindesbeinen verbunden, gehe seit meiner Jugend,zunächst als Treiber,später als Jäger mit zur Jagd, blase seit dem 10. Lebensjahr Jagdhorn, engagiere mich im Hegering in der Öffentlichkeitsarbeit und als Vorstandsmitglied,jage aktiv mit meinem Bauhund,führe 2 Vorstehhunde, bin fleissiger Fallenjäger,Ansitzjäger,Drückjagd und Niederwildjagdteilnehmer,betreibe Hege mit Falle,Flinte und Büchse, aber auch mit Spaten,Harke und Säge und verbinde für mich Tradition mit Neuem.
Das nun nicht jeder Jäger die Jagd so leben kann oder will, verlangt keiner.
Was der skogman mit seinen Posts sagen will, und das ist auch mein Eigenes Empfinden und Erleben, dass es der Jägerschaft zunehmend an der von skogman beschworenen Qualität mangelt. Und gerade diese Qualität ist es, die wir Jäger als Gesamtes in der heutigen Zeit, in der wir Feuer aus allen Rohren von einer naturentfremdeten Gesellschaft bekommen, zwingend brauchen.
Und für mich persönlich ist eines klar: Die crash Kurse tragen zu dieser Entwicklung erheblich bei!
Meine These ist, dass viele der Teilnehmer eines crash Kurses keinen Jagdschein hätten, wenn es diese nicht gäbe, denn die Investition an Zeit und Einsatz in einen regulären Kurs ist ungleich höher.
Und für mich eine Binsenweisheit, dass jemand der schon zu Beginn seines Jägerlebens Engagement oder Strapazen scheut, oft,nicht immer, dieses auch nach Bestehen der Prüfung so weiterführt.
Wohlgemerkt, ich verteufele die crash Kurse nicht, es gibt gute Gründe für sie. Liegt es doch an jedem selbst, was er aus sich macht, wenn er nach 10 tagen erstmal den Schein in der Tasche hat.
Und da, sind meine eigenen Erfahrungen und Erlebnisse eindeutig, viele ruhen sich auf ihrem druckfrischen Lappen aus und glauben sie seien nun mit allen Wassern gewaschen.
Um nur einige Beispiele zu nennen:
- Dr.med. erlegt seinen 1. Bock mit Pansen Schuss, aufbrechen auf staubigen Sandweg, der Panseninhalt wird mit Gras weg gewischt,der Bock direkt für eine 200km Fahrt bei 25 grad ins Auto verfrachtet - crash Kurs,mal abgesehen davon dass er es allein von Berufs wegen hätte besser wissen müssen :11:
-JJ erlegt im Mai! bei der Bockjagd! einen Rothirsch! vom 2. Kopf! crash Kurs
-Treibjagd, zwei Vorsteher erhalten Schrote durch flachen Schuss - crash Kurs
-JJ erlegt mit 250! Schuss bei der Taubenjagd genau 0 Tauben! :11: - crash Kurs
Natürlich passieren auch einem JJ eines Langzeitkurses am Anfang Fehler, sehr viel häufiger jedoch dem crash Kurs Teilnehmer!(Eigenes Erleben!!!!)
Was nicht verwunderlich, zunächst auch nicht verwerflich ist, solange nichts schwerwiegendes passiert, doch wenn es dem Einzelnen nun an dem Willen und der Bereitschaft fehlt seinen Horizont zu erweitern, so ist der Jägerschäft mit einem solchen "Jäger" ein Bärendienst erwiesen worden!
 
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Darf man den Foren-"Göttern" widersprechen ?

Eine solch extreme Ausrichtung auf die Jagd, wie Skogman sie in seinem Post fordert, kann wohl nur der kleinste Teil der Jägerschaft leisten.

Viele werden aus zeitlichen, finanziellen und familiären Gründen nur wenig Zeit für die Jagd aufwenden können. Hier sollten sie sich dann aber bemühen, auf einem kleinen Teilgebiet der Jagd einen hohen Wissens- und Fertigkeitsstand zu erreichen.

Sicher tragen Kompaktkurse dazu bei, Leute mit dem grünen Schein zu versehen, die früher schon allein aus Zeitgründen davon Abstand genommen hätten.

Die eigentliche Ausbildung erfolgt aber im Revier, und hier ist jeder angemahnt, Jungjäger an die Hand zu nehmen und sein Wissen unter die Leute zu bringen.
 

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