Freude an sehr gut erhaltenen Stücken , Sammlernostalgie und etwas John Dillinger Feeling sind sicher gute Gründe , sich was Historisches zu kaufen.
Ob es jedoch aus rein praktischen Gründen für den Einsatz zu sportlichen und jagdlichen Zwecken sinnvoll ist , muß jeder für sich selbst ausmachen.
Für den praktischen Einsatz sind die im Vorposting genannten Kurzwaffen wie die Parabellum 08 oder P38 sehr gefährlich , fehlen ihnen doch neuzeitliche unverzichtbare Sicherheitsmechanismen wie eine schützenunabhängige Schlagbolzensicherung und eine kontrastreiche Visierung auch bei schlechten Sichtverhältnissen. Ein heute vergreister Flakhelfer von damals mit durchgeladener gespannter 08 im Dickicht, ungeübt in der Handhabung und wenig trittsicher auf Nachsuche : das geht wirklich nicht.
Die US Boys brauchen auch keine Erwerbsgenehmigung , zahlen keine Behördenkosten für Ein- und Austrag , sind stolz auf alles made in USA und haben neben der A5 sicherlich noch einige Schränke mit schußbereiten Alternativen.
Ich will die Waffen nicht schlecht machen , nur sind wirklich gute Ausnahmestücke recht selten geworden. Jeder Kaufinteressent sollte sich nur gründlich den Kauf anhand der Checkliste meines Ausgangsposting überlegen und dann selbst abwägen, was für ihn sinnvoller ist:
Nostalgie oder eine fast wartungsfreie Neuzeitkonstruktion , die mit allen handelsüblichen Patronen stressfrei gefüttert werden kann und kein sensibelchen ist. 2 - 7 Jahre Neuwaffengarantie sind überzeugend !
Zur Nostalgie gehört aber auch eine höchst mangelhafte Ersatzteilversorgung hierzulande. In den USA hat Browning die Ersatzteilversorgung durch Drittanbieter offiziell autorisiert. So was gibts hier nicht. Kleinteil kaputt und dann in den USA ordern müssen , warten, warten, warten , Stress mit abgefangnen Paketen weil keine Genehmigung durch die ATF vorlag und das alles für eine olle 200-300 euro SLF ? Wer tut sich das denn an ?