Wo liegt denn bei der Hatz der Hase im sprichwörtlichen Pfeffer: DIE Hatz gibt es schonmal nicht. Das geht von bis.. 50 Meter bis einige Kilometer.. Je nach Hund, Wild, Topografie, Wetter, Verletzung usw. usf.
Was das Prekäre beim Rehwild ist, habe ich ja schon versucht zu schildern. Der erste Versuch muss sitzen, sonst wird das nichts. Je nach Topografie sind das manchmal keine 100 Meter. Hier haben bspw. viele BGS aufgrund ihres Körperbaus schon Probleme. Ein Reh ist selbst mit 3 Läufen oft schneller als die meisten Hunde, wenn es darauf ankommt. Hier kommt zurecht der DD ins Spiel. Geschwindigkeit, Masse, Schärfe.. und das Spiel ist schnell zu Ende. Knallt ein 40 kg DD auf ein 20 kg Reh ist das nunmal etwas anderes als bei einem Dackel oder leichten BGS. Simple Physik, kann man keiner Rasse anlasten.
Eine Hatz auf Sau, Dam, Muffel oder Rotwild verlangt nochmal andere Eigenschaften von den Hunden ab, wie das Rehwild. Bei letzterem ist die Prämisse schnell, drauf, Ende.
Wo aber bspw. der DD und andere Hunde dann Ihre Probleme bekommen, sind die eingangs aufgeführten langen Hetzen. Sofern nicht auf permanente Sicht, bricht dieser ab. Weshalb das im Detail so ist, kann ich nur vermuten. Gezüchtet wurde kein DD hierfür.
Um das Ganze etwas abzukürzen: Die ideale Kombination ist wohl ein BGS/HS mit einem DD als Loshund. Geschnallt werden beide, ein DD arbeitet auch bei langen Hetzen im Team anders als alleine. Bei etlichen SHF so zu beobachten und in der Theorie das Maß aller Dinge.
Da ich nur alleine Suche, habe ich lange nach einem etwas hochläufigerem und scharfen Schlag BGS gesucht, um eben für mich und meine Situation den besten Kompromiss zu erhalten. Würde ich kein Rehwild suchen und hetzen müssen, hätte ich zumindest auf das hochläufig verzichten können. Hat wie alles im Leben auch seine Nachteile.
Noch ein kurzer Nachtrag zur generellen Schwere der Suche auf Rehwild: Hier scheiden sich ja selbst im Forum - oh Wunder - die Geister. Früher hieß es vielerorts, ein SH sucht keine Rehe, da die Fährte aufgrund der Drüsen des Rehwildes trotz geringer Bodenverwundung äußerst einfach zu halten ist und man sich so einen "Schluderer" zieht.
Für die Nase des Hundes ist Rehwild tatsächlich nicht die größte Herausforderung. Kann gerne jeder selbst mal auf der Kunstfährte mit dem Vergleich Reh zu Sau ausprobieren. Es liegt primär an der "Form" der Fährte und dem Fluchtverhalten des Rehwildes sowie der Problematik bei der Hatz.