Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmesser?

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Oder: warum brauche ich ausgerechnet für diese eine patrone
einen extra Hülsenhalter?

der Durchmesser der rille ist bei der 7x57 (im gegensatz zu den mir so geläufigen patronen mit 11,95mm Hülsenbodendurchmesser, wie z.b. 8x57, 308win, 9,3x64, 6,5x57 etc) etwas dicker,
dass ich den 3er Hülsenhalter um haaresbreite nicht benutzen kann.

warum ist das so?

hat die nicht auch mauser entwickelt? warum sind der rest alle gleich?


Wer weiss was darüber?

Interesse ist Historisch und wegen der neugierde bedingt.

Gruss!
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Also warum das so ist, kann ich dir leider nicht beantworten, aber würdest du eine Ladepresse wie die Forster COAX verwenden, müsstest du dir über sowas keine Gedanken mehr machen.
 
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Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Das Coax-ding hab ich schon mal in echt gesehen
zweifelsohne genau das richtige.

hab aber eh die beiden hülsenhalter.

mich interessierts nur, wer oder was dazu geführt hat,
warum man den durchmesser genau bei der patrone anders gemacht hat.

waren evtl die auszieherkrallen der 98er scho so dermassen verschlissen,
dass man mit diesem bauerntrick wieder grip zu bekommen versuchte?

Gruss
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

bertl schrieb:
waren evtl die auszieherkrallen der 98er scho so dermassen verschlissen,
dass man mit diesem bauerntrick wieder grip zu bekommen versuchte?
Die 7x57 wurde erfunden, als es die 8x57IS noch gar nicht gab. Meines Wissens basiert die 7x57 nicht direkt auf der 8x57I (wie die 8x57 IS)
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Waidmanns Heil
bertl schrieb:
...

hat die nicht auch mauser entwickelt? ...

Interesse ist Historisch und wegen der neugierde bedingt.

Gruss!
ein Teilzitat aus dem DEVA Buch Wiederladen:

"die 7x57 ist ein klassisches Beispiel dass eine Militärpatrone gleichzeitig auch als Jagdpatrone eine Karierre machen kann.
1892 von Mauser konstruiert, wurde sie sofort von Spanien und mehreren mittel- und südameikanischen Staaten als Militärpatrone in Verbindung mit dem Militärgewehr eingeführt.

(............ K.Bell, englischer Großwildjäger,.... .275 Rimless) , diese auch .275-Rigby-Mauser genannte Patone war nichts anderes als die 1907 von Rigby übernommene 7x57 (............)
In Ameika auch als 7mm Mauser bezeichnet"

Teilzitat Ende

Da steht noch etwas mehr, aber ich würd´s mit diesen Schlagwörtern und Google versuchen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 6729

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

haeschen schrieb:
bertl schrieb:
waren evtl die auszieherkrallen der 98er scho so dermassen verschlissen,
dass man mit diesem bauerntrick wieder grip zu bekommen versuchte?
Die 7x57 wurde erfunden, als es die 8x57IS noch gar nicht gab. Meines Wissens basiert die 7x57 nicht direkt auf der 8x57I (wie die 8x57 IS)

Da schein einiges dafür zu sprechen.
Ebenso, wie die Maße der "Schweden-Mauser" 6,5x55 völlig abweichend sind...

Nebenbei angemerkt finde ich es interessant, dass die 8x64S Brenneke, welche eigentlich nur eine verlängerte 8x57IS ist, einen Stoßbodendurchmesser von 12,00mm hat, während die 7x64 wieder die mauserschen 11,95mm aufweist...
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

...auf jeden Fall ist es der Waffe egal, ob 11,95 oder 12mm!
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Schiessen muss die Waffe !
Treffen must du.
7X57 reicht für alles hier vorkommende Wild.
Der Steuermann / Frau macht es.

Ich empfehle 10,5 gr. KS

Waiha Klaus
 
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Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

bertl schrieb:
der Durchmesser der rille ist bei der 7x57 (im gegensatz zu den mir so geläufigen patronen mit 11,95mm Hülsenbodendurchmesser, wie z.b. 8x57, 308win, 9,3x64, 6,5x57 etc) etwas dicker,


Gruss!

Die 9,3x64 gehört nicht in deine Auflistung, denn die hat einen Stoßbodendurchmesser von 12,6mm.
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Waidmanns Heil
bertl schrieb:
...
der Durchmesser der rille ist bei der 7x57 (im gegensatz zu den mir so geläufigen patronen mit 11,95mm Hülsenbodendurchmesser, wie z.b. 8x57, 308win, 9,3x64, 6,5x57 etc) etwas dicker,
...
warum ist das so?...

Gruss!
da es sich ursprünglich ja um eine Militärpatrone gehandelt hat, die in vielen Ländern in zigtausendfach funktioneren musste, wäre es doch gut möglich, dass man damit Fertigungstoleranzen der Ausziehkralle kompensieren wollte?

Oder, eine andere Möglichkeit, wenn sich im Verteidigungsfall bei der Waffennutzung die Ausziehkralle aus irgendwelchen Gründen stark reduziert, wäre die Waffe wohl immer noch brauchbar ?

Falls ich "dicker" im Sinne von größerem Durchmesser richtig verstehe?

Ich werde morgen mal an einer S&P SPCE 7x57 nachmessen
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Die 88er Patrone war zuerst da, der Not entsprungen, als Antwort auf die französische 8mm Lebel, erste kleinkalibrige Militärpatrone mit rauchschachem Pulver, die die Welt mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Rasanz das Fürchten lehrte. Beide Patronen haben nichts miteinander zu tun. Die 88er nahm nur später in Deutschland ihren Siegeslauf, weil Mauser sie auch für das neue Repetiergewehr 98 verwendete, bevor man Anfang des 20. Jahrhunderts die im Geschoss etwas "dickere" S-Patrone einführte. Beide Patronen bleiben aber noch bis zum Kriegsende in Verwendung und wurden nebeneinander produziert, weil der notwendige Bestand an Gewehren und Karabiner 98 nie erreicht wurde und man deshalb das Gewehr 88 weiterhin ausgeben mußte. Dafür nahm die 7x57 z.B. in Südamerika und Spanien, Südafrika und sonstwo in der Welt einen Spitzenplatz ein, den die 8x57 so nie erreichte.
 
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Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

gipflzipfla schrieb:
Waidmanns Heil
bertl schrieb:
...

hat die nicht auch mauser entwickelt? ...

Interesse ist Historisch und wegen der neugierde bedingt.

Gruss!
ein Teilzitat aus dem DEVA Buch Wiederladen:

"die 7x57 ist ein klassisches Beispiel dass eine Militärpatrone gleichzeitig auch als Jagdpatrone eine Karierre machen kann.
1892 von Mauser konstruiert, wurde sie sofort von Spanien und mehreren mittel- und südameikanischen Staaten als Militärpatrone in Verbindung mit dem Militärgewehr eingeführt.

(............ K.Bell, englischer Großwildjäger,.... .275 Rimless) , diese auch .275-Rigby-Mauser genannte Patone war nichts anderes als die 1907 von Rigby übernommene 7x57 (............)
In Ameika auch als 7mm Mauser bezeichnet"

Teilzitat Ende

Da steht noch etwas mehr, aber ich würd´s mit diesen Schlagwörtern und Google versuchen.


Aber die 8x57 I(S) stammt mitnichten von Mauser. Hat den Namen nur aufgrund der hauptsächlichen Verwendung in Mauser-Waffen.
Fragt mich aber nicht, von wem die alte 88er Patrone ursprünglich stammt. Ganz ursprünglich wohl eine Adaption einer Schweizer Entwicklung. Warum Paul Mauser nicht einfach die 8x57I eingezogen hat, sondern eine neue Patrone minimal abweichend bemaßt hat, wird man in einer Séance ermitteln müssen oder aber über das damalige Urheberrecht, etc..
 
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Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

DWM1915 schrieb:
Dafür nahm die 7x57 z.B. in Südamerika und Spanien, Südafrika und sonstwo in der Welt einen Spitzenplatz ein, den die 8x57 so nie erreichte.
Ich bin noch im Zweifel was die Anzahl der verschiedenen Armeen angeht, die die 7x57 als Militärpatrone annahmen.

Was die Gesamtzahl der hergestellten(und verschossenen )Patronen angeht dürfte die 8x57 den Spitzenplatz einnehmen.
 
A

anonym

Guest
Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Tiroler Bracke schrieb:
1. Aber die 8x57 I(S) stammt mitnichten von Mauser. Hat den Namen nur aufgrund der hauptsächlichen Verwendung in Mauser-Waffen.
Fragt mich aber nicht, von wem die alte 88er Patrone ursprünglich stammt.

2. Ganz ursprünglich wohl eine Adaption einer Schweizer Entwicklung.

1. Gewehr-Prüfungskommission, glaube ich mich dumpf zu erinnern. Die 8mm Lebel wurde 1886 beim Erzfeind eingeführt, man war voll unter Dampf und hat Waffe nebst Patrone in Windeseile entwickelt und im deutschen Heer gegen die Schwarzpulverbüchsen der 71er und 71/84er Reihe ausgetauscht; letztere hatten dann noch beim Landsturm Verwendung bis 1918, weil man im Krieg nicht genügend Gewehre hatte, weder 88er, 88/05, 88/14er noch 98er.

2. Das glaube ich nicht, m.W. war die 88er Patrone eine völlig neue Entwicklung. Eine solche Hülse hat es demnach vorher nie gegeben, die SP-Metallpatronen hatten regelmäßig einen Rand, womit auch die alten Nitropatronen zuerst mal aufwarteten, wenn man mal die 7,62 Russisch oder die 8mm Lebel als Urmutter der kleinkalibrigen mit rauchschwachem Pulver geladenen Militärpatronen betrachtet. Vielleicht hat man in D seinerzeit schon an die bessere Verwendbarkeit in Maschinengewehren oder halbautomatischen Büchsen gedacht, aber das entzieht sich meiner Kenntnis.

PS: Eben mal das Buch von Windisch, Kellner, Micke, Platzer "Von der Patrone 88 zur Patrone S" aufgeschlagen, Sonderdruck 2008 der Patronensammlervereinigung (hach, einfach nur schön, dass es solche Bücher gibt :23: ), dort auf Seite 4 unter der Nummer 1 steht in Bezug auf die rasch notwendige Einführung des Gewehr 88 durch das Kriegsministerium wegen der französischen Lebel-Patrone: "Obwohl die neue Patrone 88 im Kal. 7,9 mm in einer randlosen Hülse als Prototyp moderner Infanteriepatronen noch weitgehend unerprobt war, begann die Serienproduktion bereits im Herbst 1889 in der Munitionsfabrik Spandau, der Patronenfabrik Karlsruhe und etwas später in weiteren Privatfirmen."

Also keine Adaption wie vermutet oder gewußt und wieder vergessen :26: , sondern eine völlig neue Entwicklung.

Nyala schrieb:
DWM1915 schrieb:
Was die Gesamtzahl der hergestellten(und verschossenen )Patronen angeht dürfte die 8x57 den Spitzenplatz einnehmen.

Das dürfte allerdings sicher sein, liegt aber mind. auch an 2 Weltkriegen (oder einem mit einer kleinen Pause dazwischen) und der Einführung dieser Patrone auch in vielen anderen Staaten auf der Welt und deren Kriegen und Bürgerkriegen, selbst die Engländer führten sie ja (teilweise), was kaum bekannt ist.
 
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Re: Warum hat die 7x57-Patrone einen anderen Rillendurchmess

Das mit der Schweiz steht im englischen Artikel zum Gewehr 1888.
 

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