Warum eigentlich diese Tendenz zum Overkill in Deutschland ?

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 16996
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Ein Berufsjäger hatte mir mal erzählt er hatte nur eine 22 lfb dabei und hatte ein laufkrankes Reh auf 50 m vor sich, Schuss hinters Blatt. Hat wohl auch gereicht.

Fazit sollte ja aber trotzdem nicht heißen man nimmt nur noch Spatzenpatronen mit.
Angepasst wäre vermutlich was zwischen 5,6-6,5 mm

Ist schon ein Unterschied ob es ein Kitz mit ca. 6-8 KG ist oder ein erwachsenes Rehwild mit etwa 20 KG Lebendgewicht, auf ein erwachsenes Rehwild eine Randfeuerpatrone würde ich mich nicht trauen, außer Fangschuss.
Denke der Berufsjäger hat mit dem Gedanken gespielt, falls das Reh nicht sofort erlegen ist, mit dem Messer oder Hauptschuss erlöst, da es ja Laufkrank war, und mit Schuss hinters Blatt ja sowieso nicht weg kann, solche Situationen kann man nur vor Ort beurteilen, Erfahrung gehört auch dazu.
 
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Ein Bkannter eines Bekannten (um das mal außen vor zu lassen) hat mal eine Sau mit der 22.Hornet aus dem Drilling beschossen. (nicht absichtlich)
Sau lag ungefähr 50m vom Anschuss, hatte aufgebrochen knapp 35kg.
 
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Meine Erfahrungen mit jeweils mindestens 15 Stück Rehwild je Kaliber:

Die geringste Wildbretentwertung habe ich mit der 9,3x74r und dem TUG. Die Wirkung ist im wahrsten Sinne "umwerfend".

Die 7x57r mit TIG ist vergleichbar, ggf. kleinere Totflucht.

Die 7x64 wirkt mit dem Geco Zero tw. verherend.
 
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Gerade das Sako Blade führe ich in der 6,5x55, 7x57r und 308 win. Beim Reh tun sie sich allen nicht viel.

Letzten Endes sind es Metallprojektile von gleicher Konstruktion und von ähnlicher Masse und Diametern, die mit ähnlichen Geschwindigkeiten durch Wildkörper geschossen werden. Spektakuläre Unterschiede sind daher nicht zu erwarten.
 
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Letzten Endes sind es Metallprojektile von gleicher Konstruktion und von ähnlicher Masse und Diametern, die mit ähnlichen Geschwindigkeiten durch Wildkörper geschossen werden. Spektakuläre Unterschiede sind daher nicht zu erwarten.
Das war nur ein Beispiel dass bei Geschossen von 6,7 bis 7,8 mm Durchtrennst kaum Unterschiede bei raus kommen wenn sie vergleichbar sind.
 
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Naja vor 4 Tagen hatte ich ein Schmalreh mit gleichem Treffersitz, das ist auch nicht explodiert.

Das Schmalreh wird aber auch in etwa 50+% größer als das Kitz gewesen sein und ist anatomisch auch schon bedeutend weiter als das Kitz, salopp gesagt "stabiler", speziell zu dieser Jahreszeit, wo es ja schon in etwa 1,5 Jahre alt ist. Das Blade kam mit etwa 3500 Joule angerauscht - dem hat ein Kitzkörper natürlich weniger als ein Schmalrehkörper entgegenzusetzen.

Zur Verdeutlichung (ja, Vergleich ist etwas krud): das 'entspricht' einer Wiederholung von Eddie Hall in diesem Video:

 
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Ich schoss einmal eine Ricke auf ca.20m bei einer Drückjagd kurz hinter das Blatt - lag im Feuer.
Da es bei einer DJ geschah, konnte ich erst nach 2 Stunden zum Stück: es kam mir merkwürdig "dick" vor. Dann die fast nicht zu glaubende Überraschung: kein Ausschuss! Beim Aufbrechen war der gesamte "Innenraum" püriert, Pansen - und Darminhalt bis vorne in der Kammer!
Kaliber: .300H&H mit 200gr Nosler Part., eine Labo, die sich auf unser stärkstes Rotwild immer bewährt hatte!!

Quintessenz: es kann immer alles passieren!
 
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Würde gerne mal einen alten Thread reaktivieren, weil es glaub ich hier reinpasst.

Hab heute morgen ein Geißkitz auf 50 m erlegt, hatte ca 8 kg, also recht schwach.
Haltepunkt knapp hinters Blatt wie immer, also eigentlich ein guter Treffer

Leider hat es mir das Kitz vollkommen aufgebrochen, die Bauchdecke ist aufgeplatzt und der Pansen wurde durch den Sog herausgezogen, Bilder erspare ich mir.

Das kommt ca 1 mal pro Jahr bei 25 Rehen Jahresstrecke und nur bei Kitz vor. Es nervt mich ehrlich gesagt ein wenig.

Meine (erste) Jagdwaffe mit der ich immer noch jage ist eine 30-06 mit einer 170 grs Sako Blade Fabriklabo.

Hat die einfach zu viel Power für so schwaches Wild und kann ich davon ausgehen dass zB eine moderate bleifreie 6,5 da etwas zahmer ist? Oder liegt das einfach daran dass auf die kurze Distanz ein Kitz einfach zu labil ist?

Ich frage so dumm, da ich bisher mit anderen Kalibern trotz einigen Jagdscheinen noch keine Erfahrung habe

Das kommt alle paar Stücke mal vor.
Ich erlege gut 30 Rehe pro Jahr, die ich auch verarbeite.

Ich verwende vorrangig 6,5x55 und 8x57 jeweils Fox Fabriksmunition.


Sollte ein Stück "explodiert " sein, breche ich es auf, schlage es aus der Decke und verarbeite es am nächsten Tag.

Sauber ausgeschnitten und gewaschen sieht das dann so aus:20241007_090320.jpg
Am ersten Blick sehen die Stücke fürchterlich aus, am zweiten Blick, wenn aus der Decke geschlagen, sieht man, dass eigentlich nur Rippen und Bauchlappen zu verwerfen sind.
 
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.... am Sa. musste ich ein Unfallreh (Kitz) freihändig schießen - war eine .338FED.
Das Kitz ist noch mal auf und ab und war dann so - hat dann funktioniert.
Leider habe ich auf der Ausschußseite alle Knochen mit rausgeräumt - kein schönes Bild.
Nur das war der geringste Schaden am Kitz.
Eine Seite war komplett blau/gelb, ein Schenkel scheinbar überrollt worden.
 
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Das kommt alle paar Stücke mal vor.
Ich erlege gut 30 Rehe pro Jahr, die ich auch verarbeite.

Ich verwende vorrangig 6,5x55 und 8x57 jeweils Fox Fabriksmunition.


Sollte ein Stück "explodiert " sein, breche ich es auf, schlage es aus der Decke und verarbeite es am nächsten Tag.

Sauber ausgeschnitten und gewaschen sieht das dann so aus:Anhang anzeigen 273660
Am ersten Blick sehen die Stücke fürchterlich aus, am zweiten Blick, wenn aus der Decke geschlagen, sieht man, dass eigentlich nur Rippen und Bauchlappen zu verwerfen sind.
Finde auch, dass das passt.

Bei mir ist’s bei schwächeren Stücken fast immer so wenn man die Leber mit erwischt und dadurch mehr Zielwiderstand hat, als beim reinen Lungenschuss (FOX in diversen Mittelkalibern 6,5x57, 270 win, 7x 57R/64, und 8x57is).
 
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Das was da @Viva Bavaria passiert ist, ist mir, nicht nur mit Kitzen (da am wenigsten) mit 5,6x50RM - selten, mit 7x64 und der 7x57R schon ein paar mehr mal und, man staune, mit der 8,5x63 noch nie passiert.
was bei aller Kaliberdiskussion immer vergessen wird, ist das Zielobjekt. Das ist nun mal keine Pappscheibe, sondern ein lebendiges Individuum. Dessen "Zustand" beim Geschoßeinschlag weiß man halt einfach nicht. aber der spielt halt eine nicht zu verachtende Rolle.
Kaliber wechseln wegen so einem seltenen Vorfall ist Unsinn.
 
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Achja eins noch:

Nachdem ich meine Rehe aus der Decke geschlagen habe, erkenne ich keinen Unterschied zwischen der 6,5x55 (Fox 123gr - 835ms) und 8x57 (Fox 160 gr - 800ms)

Die Stücke sehen gleich aus.
 

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