Waldbau - Austausch ohne Forstbashing und ohne Wilddebatten!

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Ich rede ja auch nicht von künstlich einbringen. Aber wir haben doch aktuell genug Probleme viele Arten "über Wasser" zu halten. Wieso nicht nutzen, was mancherorts massenhaft vorkommt?
In N-Amerika wird das Holz als Stammholz genutzt...
Also wenn wir jetzt schon planmäßig Brennholzbestände planen oder erziehen wollen, dann Mahlzeit für unsere inländische Holzproduktion ! :rolleyes:
Mir sind die hochwüchsigen schaftbildenden Dimensionen in der amerik. Heimat von Prunus serotina (Schnittholz= "black cherry" ) bekannt, jedoch wächst die Art bei uns über die Wuchsform buschartiger Nebenbaum-Dimensionen ohne Stammholzeignung kaum hinaus (Einzelfälle ausgenommen); von ihrer Konkurrenzwirkung gegenüber einheimischen Arten ganz zu schweigen...

Holz als nachhaltigen Rohstoff im Wald zwecks vielseitiger stofflicher Verwertung zu erzeugen, muß kompromisslos der Vorrang eingeräumt, gegenüber dem Verbrennen von Holz !

Noch ists bitte nicht soweit, daß wir die Nutzfunktion von Wäldern komplett vergessen...!
(auch wenn die NatSch NGOs sich das vorstellen...)

Ansonsten bitte morgens nach Klo-Gang Muttis Waschlappen verwenden und schonmal üben, wieder Höhlen als Behausung zu graben...
achso, ja ne, können wir doch alles im Ausland kaufen, die Holzprodukte...! :D
 
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1 Jan 2010
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Baumhasel: seit ein paar Jahren Versuchsanbau. Bis jetzt: sehr guter Anwuchs, guter Höhenzuwachs.
Über pilzbedingte Welkeerkrankungen, vielleicht auch Bakterien (Schleimfluss) wird vereinzelt berichtet. Empfindlich ist sie gegen Mäuse und Frost nach dem Austrieb. Ich finde sie eine interessante Baumart.
Ausführliche Informationen unter Baumhasel.info
 
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Hat jetzt etwas gedauert, aber ich wollte zur Veranschaulichung noch ein paar Bilder dranhängen.

Zur Frage von DWS: das langjährige Mittel der Niederschläge liegt bei 650 mm, der Durchschnitt bei den Temperaturen dürfte bei ca. 9°C liegen. Und gefegt wird natürlich was das Zeug hält.

Die Idee zum Pflanzen von Weißtannen kam mir nach einer Exkursion in den Stadtwald Hildburghausen/Thüringen. Die haben da ähnliche klimatische Bedingungen, aber eher mesotrophe Standorte. Bis dahin war ich auch der Meinung dass Weisstannenanbau etwas für den Schwarzwald und die Alpen ist und auf keine Fall funktioniert, wenn die Niederschläge im Mittel unter 800 mm liegen - wie man es eben so gelehrt hat.
Außerdem gibt es hier im Revier eine Gruppe etwa 70-jähriger Weißtannen, die die Dürre seit 2018 erstaunlich gut weg gesteckt hat - im Gegensatz zur Fichte. Die NV darunter entwickelt sich gut, dazu auch die Fotos unten.
P1010442 (Klein).JPG
Das ganze ist jetzt seit acht Jahren eingezäunt, so sieht es aktuell aus.
P1010449 (Klein).JPG
Im Vordergrund einer der Mutterbäume, Bhd etwa 30 cm.

P1010447 (Klein).JPGKonkurrenz: Die Rotbuche kämpft die Weißtannen rabiat nieder. Da wo die WT den Waldboden komplett bedecken haben sie aber gewonnen.

P1010452 (Klein).JPG
Im letzten Winter haben wir dann nachgelichtet, eine dicke Buche zu entnehmen hat gereicht.

Inzwischen finden sich auch einzelne Tannenpioniere außerhalb des Zauns. Diese Entwicklung war es dann auch, die mich zu dem Voranbau im Buchenaltholz brachte. Denn wo soll NV herkommen, wenn es keine fruktifizierenden Altbäume gibt?

Beste Grüße: Bo
 
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@borealus: Die Klimate bei Euch sind nicht viel anders wie bei uns. Allerdings sind die Muschelkalkstandorte bei mir meist sehr flachgründig, weil über Jahrhunderte ohne Wald und devastiert. Auf Muschelkalk trau ich mich nicht, Weißtanne in größerem Stil zu bringen.

Was ich gehört hab, müssen sie im Schweinfurter Raum inzwischen auch ziemlich Probleme mit den Weißtannen haben - die sind eben nicht schadlos über die Trockenjahre gekommen. Vor Jahren war ich da auf Exkursion und hab schöne Waldbilder gesehen. Wär schad drum...

Unsere Klimaprogramme sehen die WT auch nur marginal besser als die Fichte. Leider...

Aber ich drück Euch die Daumen, dass es klappt! Was macht Ihr bei Euren "Freilandtannen gegen das Fegen?
 
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Wenn wir schon bei der Traubenkirsche sind: Was macht Ihr gegen die?

Ich hab zum Glück nur wenige Ecken, wo die vorkommt. Ich versuch es über Ringeln ihr Herr zu werden.
 
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Wenn wir schon bei der Traubenkirsche sind: Was macht Ihr gegen die?

Ich hab zum Glück nur wenige Ecken, wo die vorkommt. Ich versuch es über Ringeln ihr Herr zu werden.
Erst GAAAANZ tief durchatmen

DANN weiter lesen

Und jetzt:

Gegen serotina hilft nur eines, nämlich absägen und Schnittstellen mit Glyphosat tupfen. Und das auch nur so ziemlich genau, wenn sie anfängt, in die Wurzeln einzulagern, also etwa die ersten beiden Oktoberwochen.
 
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....... :rolleyes:
Mir sind die hochwüchsigen schaftbildenden Dimensionen in der amerik. Heimat von Prunus serotina (Schnittholz= "black cherry" ) bekannt, jedoch wächst die Art bei uns über die Wuchsform buschartiger Nebenbaum-Dimensionen ohne Stammholzeignung kaum hinaus (Einzelfälle ausgenommen); von ihrer Konkurrenzwirkung gegenüber einheimischen Arten ganz zu schweigen...

........
Meines Wissens gibt es botanisch betrachtet zwei unterschiedliche Serotina - Formen, nämlich die ursprüngliche Stamm bildende Variante und die daraus entstandene Busch - Form.

Und um noch ein wenig Nestbeschmutzung zu betreiben:
Der Anbu der serotina in Nds. war eine Reaktion der Mitte der 70er vom großen Waldbrand massiv betroffenen Landesforsten.
Wenn ich mich recht entsinne, war es Dörbrandt " Pseudonym Goede Gendrich", der sich die gelbe Farbe über die massiv vom Rotwild runtergeschlagenen Serotina - Brandschutzstreifen ärgerte, deshalb vom Kleckern zu Klotzen überging und von Mischung mit Lärche zu Serotina in Reinkultur überging. Da kamen die Hirsche dann nicht mehr gegen an. .
 
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Meines Wissens gibt es botanisch betrachtet zwei unterschiedliche Serotina - Formen, nämlich die ursprüngliche Stamm bildende Variante und die daraus entstandene Busch - Form.
mir nicht bekannt...max. auf dem amerik Kont. ne geografische Varietät, keine eigene Art

Wir haben eine einheimische Traubenkirsche = Prunus padus - sie bildet nur überwiegend Gestrüpp (findet man gern in Auwaldgesellschaften).

Wie schon gesagt, die Serotina bildet in N-Amerika Bäume mit Höhen bis 35 m aus, aus denen Stammholz genutzt wird. Bei uns erreicht sie das nicht, selbst wenn sie mal Stämmchen bildet.
Das Schnittholz wird importiert und hier als "Kirsche" vermarktet, Unterschiede zur heimischen Wildkirsche (Prunus avium) sieht kein Schreiner...

Bei uns ist die Art als invasiver Neophyt eingestuft !
Sie breitet sich durch Stockausschlag und Wurzelbrut extrem aus und fördert die unverwünschte Gehölzsukzession auch schützenswerter Biotope und Pflanzengemeinschaften.
 
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Fragen eines unwissenden: Warum bildet die hier keine Stämme aus?
Man testete die Baumart Ende des 19. Jh. auf ihre Anbaueignung in D. - ca. bis 1950 wurden auch versuchsweise planmäßige Pflanzungen unternommen. Dabei erkannte man die negativen Eigenschaften und überwiegend mangelnden Wuchseigenschaften, so etwas ist grundsätzlich abhängig von der Herkunft (also wo genau im nat. Verbreitungsgebiet die Art vorkommt). Die in Europa eingebrachten Pflanzen stammen urspl. aus den Appalachen.
In ihrer Heimat auf armen Böden auch in nat. Reinbeständen vorkommend und entsprechend waldbaulich entsprechend bewirtschaftet, bringt P.s. unter unseren standörtlichen Bedingungen (Boden, Klima; Hauptbestand) offenbar gern den strauchartigen Wuchs hervor. Außerdem pflegt man sie bisher hier nicht planmäßig. Gute Schäfte erzielt man nur über Wertästung. Mit viel Aufwand hat man das auch stellenweise gemacht (Freiburg).
Aus einer kompletten angekommenen Strauchschicht unter Kiefer einzelne wipfelschäftige Exemplare herauszupflegen, ist vermutlich möglich, aber wenig praktiziert, für wenige Meter Schaftlänge. Je mehr man darin herumsägt, desto mehr an Ausschlag und Wurzelbrut bildet sich (und damit wieder keine Stämme...). Solche Strauchschicht ist jedoch massive Konkurrenz für die Naturverjüngung der Baumarten, mit denen man wirtschaften möchte/muß bzw für die natürlich auf den Standorten vorkommenden Gehölze.
 
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Also die Traubenkirsche ist bei uns im Saarland leider auch auf dem Vormarsch. In einigen Ecken regelrecht die Pest...
 
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Unter- bzw. Zwischenpflanzen und Ausdunkeln lassen. So kenne ich zumindest Versuche mit Buche in Kiefernerstaufforstungen, in denen flächig die Traubenkirsche drunter stand.
 
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Daher ja auch meine Fragestellung in diese Richtung: Natürlich bin ich mir bewusst, wie dominant die Serotina werden kann, ich kenne es v.a. unter Kiefer. Nur vielleicht findet man da künftig Wege, die zwischen dem extremen Einsatz der Chemiekeule und der "Aufgabe" von Beständen liegen, vielleicht ja sogar einen, bei dem man diese Art (wenn sie denn leider da ist!!) wenigstens irgendwie nutzen kann. Mit, statt dagegen.
Und wenn nicht der Nachwuchs träumen darf, wer denn dann? ;-)
 

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