Wild wurde schon lange geringelt, bevor ein (in meinen Auen hochgradig sadistisch veranlagter) Mensch den Butt-Ex erfunden hat. Das Ganze geht auch recht einfach, wenn man sich das mal hat zeigen lassen. Zuerst legt man das Stück aufs Kreuz, biegt die Hinterlüfe richtung Brustbein und kniet sich auf selbige. Dann präsentiert das erlegte Stück einem das Heck. Der Erste Schnitt erfolgt waagrecht zwischen Waidloch und Wedel/Pürzel oder dem Ende des Steißbeins beim Rehwild. Ist die Decke durchtrennt, nimmt man einen Finger der Linken Hand (Rechtshänder) und geht in den Schnitt. dann winkelt man den Finger wieder an und stülpt so den Enddarm von innen Durchs Waidloch. Dadurch kann man selbiges nach außen ziehen und ringsum abschärfen. Was ich noch nie gemocht hab: Bei männlichen Stücken müsste man die Brunftrute abtrennen, ich löse diese lieber komplett aus, auch wenn ich die Decke zwischen den Keulen dazu aufschärfen muss. Bei weiblichem Wild muss man lediglich auch die Harnröhre und das Feuchtblatt mit auslösen. Ist die Decke rings um das Waidloch/Feuchtblatt/Brunftrute aufgeschärft, löst man das Bindegewebe im Beckenkanal mit den Fingern. Dann läuft man auch nicht Gefahr, Blase oder Enddarm zu verletzten.
Weiter geht im Hängen. Wobei ich teilweise den Langsschnitt vom Kinn bis zur Nahtstelle zwischen den Keulen auch im Liegen mache. Macht keinen grüßen Unterschied, es fällt einem aber nicht alles aus Arme und Hände, wenn man den Schnitt nicht beim hängenden Stück macht. Auch brauch man sich (gerade bei Reh und Rotwild) nicht bis unter das Stück beugen, um auch den Träger aufzuschärfen.