Diese Aussage kann man so keineswegs stehen lassen. Schau dir mal #377 an, registrier dich und versuche dich im Simulator.
Die Zeit ist NICHT stehen geblieben...
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Ich habe mir den Simulator angesehen.
Es gibt effektiv Qualitätsunterschiede, nur!
Da wird dem Jäger etwas vorgespiegelt was in der Praxis nicht funktioniert! Aber es dient dem Verkäufer für die Kasse zu füllen!
1- Auf allen Distanzen ist ein Mensch zu erkennen weil er aufrecht steht. Bei Wild ist das unbedeutend weil Wild, egal welches immer, eine längliche Haltung auf dem Boden einnimmt und somit wird eine Maus und eine Sau (im übertriebenen Sinne) immer die selben Umrisse haben.
Warum: Ganz einfach da man mit einem Monokular und nicht mit einem Binokular hinsieht, ist es unmöglich im Felde eine Distanz wahr zu nehmen, da verschätzt man sich sehr schnell um einige hundert Meter bei weiten Distanzen 600-900Meter) und somit kann man die Körpergrösse des Tieres das man auf dem Bildschirm sieht einfach nicht abschätzen, da kann ganz schnell ein Reh mit einem Hirschen oder einer Sau verwechselt werden, zumal wenn der untere Teil (Läufe) im hohen Gras verdeckt sind, das kann man mit einer WBK schon auf 50-100Metern überhaupt nicht mehr beurteilen.
Des weiteren steht Wild nicht immer "absolut Breit" also gerne auch diagonal, von hinten oder von vorne, und dann erkennt man nur noch einen Hellen Punkt im Bildschirm und sonst gar nichts!
Sogar auf 100Metern Distanz kann man sich schnell um 30-40Metern verschätzen und dann wird ein fetter Dachs zum Überläufer, so wie es mir auch schon passiert ist.
2- Dem Simulator Tester (potenzieller Kunde) wird vorgegaukelt
dass er doch eine WBK zum optischen Ansprechen durch erkennen der Körperumrisse, Körperbau und Details des Wildkörpers nutzen kann, und das ist absolut grundfalsch und das schon auf Distanzen von 50-100Metern für Geräte bis 2000€-3000€ und bei Geräten von 4000€- 8000€ schätze ich die maximale Ansprechdistanz auf 100-130Meter, aber nur bei allerbesten Vorraussetzungen die in 90% der Fälle nicht vorhanden sind! Da spricht man mit einem Nachtsichtgerät 1000x besser und sicherer an!
Dazu möchte ich auch bemerken dass in dem Simulator intelligenterweise und verkaufsfördernd ein Mensch der aufrecht steht, der einen Mantel an hat und somit Temperaturdifferenzen durch aufgesetzte Taschen erzeugt ein ganz anderes, viel präziseres Thermalbild abgibt da man den Mantel erkennt und die aufgesetzten Taschen. Ein Stück Wild das eventuell nur teilweise zu sehen ist wegen dem hohen Graswuchs, eventuell Nässe auf der Unterseite des Brustkorbes und der Läufe, und der auch keinen Mantel an hat, kann man ab einer gewissen Distanz auch nicht mehr sagen in welcher Position er gerade zum Beobachter steht. (so wie in Punkt 1- beschrieben)
3- Der Simulator würde im Red Alert Modus auch anders aussehen da man bei den meisten Geräten einen Menschen/Wild ganz klar bis zu der Distanz von 900Metern als vorhandene Hitzequelle wahrnehmen würde. Dabei spielt die Vergrösserung nur eine untergeordnete Rolle da es eigentlich unerheblich ist ob ich auf 600-900Metern 4-8-16-32 rote Pixel(0-2-4-8 x Vergrössert) im Bildschirm sehe. Hochpreisige Geräte könnten da eventuell noch zeigen ob die angezeigte Hitzequelle horizontal (ein Tier) oder vertikal(ein Mensch) ist.
Fazit: Eine Wärmebildkamera ist gedacht um Wild aufzuspüren, ein Fernglas oder Nachtsichtgerät ist ideal um Wild genau anzusprechen!
Ich schätze den Vorteil, Nutzwert eines sehr hochpreisigen Gerätes gegenüber einem Gerät ab 2000€ um die 20% ein.
Worauf es ankommt ist die Sensibilität des Sensors, und da schenken dieselben sich nichts in beiden Kategorien, es gibt höchstens einen minimalen Sprung zwischen den beiden Kategorien die man aber leicht ausmerzen kann indem man das Gerät ganz einfach ein paar Sekunden länger ruhig hält an einem bestimmten Geländeabschnitt, und schon ist der Vorteil nicht mehr vorhanden da alle Sensoren auf gleiche Distanz Hitzequellen wahrnehmen, die einen nur etwas schneller als die anderen (ich rede von einigen paar Sekunden)! Da sind Aufpreise von tausenden von Euros meiner Ansicht nach nicht gerechtfertigt!
Worauf es noch ankommt ist dass das mitgelieferte Programm auf verschiedene Klimatische Bedingungen optimal reagiert.
Als Kaufempfehlung würde ich jedem folgendes raten:
Kaufet kein Gerät das ihr nicht ausführlich unter jagdlichen Konditionen getestet habt oder welches ein Jagdfreund schon länger im Gebrauch hat, er kann euch die Anwendung, die Nutzungsgrenzen und die Vor und Nachteile oder eventuellen Mängel eines Modells aufzeigen. Nur so kann man abschätzen ob die Tausende von Euro die man mehr ausgibt für ein Hochpreisiges Gerät, auch gut angelegt sind! Jedenfalls ist ein gutes Fernglas am Tage und ein Nachtsichtgerät bei schlechtem Licht die perfekte Ergänzung zu einer Wärmebildkamera!
Leset diesen Tread sorgsam durch und testet selbst die verschiedene Situationen durch die ich beschrieben habe um euch ein Bild zu machen was eine Wärmebildkamera kann und was sie nicht kann!
Ich bin der Ansicht dass das Geld was man bei einer hochpreisigen Wärmebildkamera sparen kann viel besser in ein gutes Fernglas soweit noch nicht vorhanden und ein Nachtsichtgerät für schlechte Lichtbedingungen investiert ist und dann ist man optimal für die Jagd gewappnet!