vom Hofe Patronen - Geschichte und Entwicklung

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anonym

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Vom Hofe Patronen
Geschicht & Entwicklung


Seit eh u. je halten die vom Hofe Patronen eine exclusive Spitzenstellung unter den Jagd-Büchsenpatronen,
ähnlich wie ein Lamborghini unter den Automobilen.

Herr v.Hofe war bei Halbe u. Gerlich (Halger) in Danzig u. anschließend bei Wilhel Brenneke in Leipzig beschäftigt gewesen.
1931 brachte Herr vom Hofe die neue Jagdbüchsen-Patrone unter der Bezeichnung 7x73 Hofe-Mann Super Express heraus,
gefolgt v. der 6x61,5 Hofe-Mann Express. Munition wurde bei der DWM gefertigt. Waffen in Suhl bei der Firma Funk.

1937 folgte die kleine 5,6mm v.Hofe Super Express mit aber auch ohne Rand.

Vom Hofe war während der letzten Kriegsjahre im Reichs-Luftfahrt-Ministerium u. in diesem Zusammenhang in Peenemünde beschäftigt.
Er verstarb am 4.Mai 1945 in Rechlin/Pommern.

Doch damit war die Geschichte der vom Hofe Patronen ganz u. gar nicht beeendet.
1956 erwarb Walter Gehmann den Firmenname mit den damit verbundenen Rechten.
Von 1942 bis 1945 war Gehmann bei der IWK als Leiter der Abteilng Infantie-Munition tätig.
Gehmann war bereits 1929 Weltmeister im 300 Meter Gewehrschießen (Luzern).
Sowie 24 mal Deutscher Meister.
Die 7x73 entstand aus der 300 Holl & Holl.
Die 6x61mm war vermutlich als Konkurrenz zur .244 HV Magn. Halger konzipiert.
Mit einem 6,5 Gramm erreichte diese Patrone eine Mündungsgschwindigkeit v. 1028 m/sec.aus einem 65 cm langen Lauf.
Beiden Kalibern blieb der Erfolg versagt. Als Grund ist der damals bereits begonnene Versuch mit dem 5,6 mm Kaliber zu sehen.

1937 erschien die 5,6 Super Express, die in Konfiguration u. Ballistik bis heute praktisch unverändert geblieben ist.
Ab 1938 erschien diese Patrone mit dem neu konzipierten Teilmanel-Geschoß mit aufgestetzter Aluminium -Spitze.
Der Mantel bestand schon damals aus 90 % Cu und 10 % Zn , dem sogenannten Tombak.

1941 entwickelte Gehmann die 7x66 Super Express.
Ähnliche Gedanken hatte zur selben Zeit im fernen Kalifornien Roy Weatherby.
Weatherby entwickelte von 1942 an in zügiger Reihenfolge seine Hochleistungs-Patronen-Reihe.

1954 nahm Gehmann die Arbeit an der 7x66 wieder auf.
Er nutzte zunächst die Hülse der .404 Jeffery.
Der Schulterwinkel erhielt 60 Grad.
Laboriert mit einen 10 Gramm Teil.- u. Vollmantel-Geschoß.
Mit einem Pulverraum v. 5,54 ccm hat die Hülse der 7x66 S.E. auch heute noch in die dieser Kaibergruppe
ein hohes Maß an Kapazität ( zum Vergleich: 7x64 = 3,71 ccm).

1957 begannen die Arbeiten am Projekt 7 mm Rand.
Die 8x75R Behr wurde auf das Kaliber 7mm eingezogen.
Der Schulerwinkel betrug hier 50 Grad.
Eine Änderung erfolgte nochmals Anfang der 60 iger Jahre.
Der Hülsenhals wurde auf 10,3 mm und der Winkel auf 30 Grad abgeändert.
Als Mutterhülse diente jetzt die 9,3x74R.

Mitte der 50 iger Jahre begann Gehmann mit der Entwicklung eines eigenen Geschosses,
da in den Hochleistungspatronen alle herkömmlichen Teilmantel Geschosse bei harten Zielwiderständen oft jämmerlich versagten.
Es entstand das sogenante Stoppring Geschoß aus Tombak.
Das entwickelte 8 Gramm Stoppring Geschoß war für die Erlegung v. mittelstarkem Schalenwild gedacht.
Es lag daher nahe ihm ein entsprechend schwereres Pendant für starkes Schalenwild hinzuzugesellen.
Erst 1962 kam das 11 Gramm Stoppring Geschoß mit zwei teiligem Bleikern heraus.
Hier befand sich ein 3,8 mm hoher Stahlring, unmittelbar unterhalb der Trennungsebene zwischen
den beiden Bleikernen angeordnet.
Somit standen numehr zwei Stoppring-Geschosse zur Verfügbarkeit der Jägerschaft.
Seit 1972 werden keine Stoppring Geschosse mehr hergestellt.
Die IMK hatten die Munitionsfertigung aufgegeben.

Ende 1963 richtete Gehmann seine Intension auf eine 6 mm Munition, die auf der 7x66 basieren sollte.
So entstand die 6x66 v.Hofe Super Express.
Mit einem Schulterwinkel von 50 Grad.
1965/66 wurden hauptsächlich 6,5 Gramm schwere Geschosse hierin erprobt.
Nosler Partition, Remington Core-Lokt und DWM-Starkmantel.
Getrieben mit 5,1 Gramm Norma 205 ( heute MRP ) Pulver leistete die Patrone 1160 m/sec.
bei 70 cm langen Läufen. Die Geschwindigkeiten wurden 25 Meter vor der Mündung gemessen.

Die genannten Werte zeigten, dass die 6x66 v.Hofe SE ein ganz ausgezeichnete Allround Patrone hätte sein können.
Mit einem Pulverraum von 5,62 ccm liefert sie letztlich noch günstigere ballistische Daten als die 6,5 x 68 ( 5,18 ccm) .

Weil sich inzwischen die Verwendnung von Munition in einem Kaliber von weniger als 6,5 mm auf Schalenwild (ausgenommen Rehwild ) in der BRD untersagt wurde, gab Gehmann diese ganz ausgezeichnete Patrone, die sich übrigens in ausländischer Jagdpraxis ganz ausgezeichnet bewährt hattte, bedauerlicherweise wieder auf.

In diesem Zusammenhang ist noch zu erwähnen, dass seiner Zeit. (1965 / 66 ) die Testbeschüsse
bei der IWK von einem Herrn G.Freres durchgeführt wurden.
Just derselbe, der 1984 eine als "Höchstleistungspatrone" apostrophierte 6x62 Freres Publik machte.
 
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@hubsi großes Lob

Nach der Story erübrigt sich eigentlich eine Diskussion.

die 7x73 brachte es lt Wannsee mit einem 11g-Geschoss auf 1004 m/s
auf 200m noch 861 m/s
E200 4080 J

Die 5,6x61 brachte es lt Wannsee mit 5g-Geschoss auf 1130 m/s
auf 200 m noch 916 m/s
E200 2100 J

Gelegentlich findet man Heeren-Blockbüchsen für v.Hofe-Patronen
 
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st.hubertus schrieb:
ein ganz ausgezeichnete Allround Patrone hätte sein können.

Demnächst kommt einer und macht hier einen thread auf über Lenkwinkel, Federungskomfort und Drosselklappen von Borgward und Horch im interessanten Markenvergleich.

Ich glaub mein Schwein quietscht
 
A

anonym

Guest
Du siehst Henry, wir beide wir sind und bleiben halt das Urgestein.
Hier im Forum.

Wo ist eigentlich der Dritte in unserem Bunde...?
Bärentöter, Hans-Gerd-Pi...?
Wird doch hoffentlich Wohl auf, Frisch & Gesund sein....?

Ja, ja in Blockbüchsen wurden die vom Hofe Kaliber sehr gerne verschossen.
Sind ja auch hoch feine Stücke solche exclusiven Büchsen.
Herren-Waffen eben.
So eine Blockbüchse - System Heeren - ist einfach: GREAT
Gruß vom Patronisten
Sankt Hubertus Germany
 
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Thomas-Steuernagel schrieb:
[quote="st.hubertus":1c17bbko]

ein ganz ausgezeichnete Allround Patrone hätte sein können.

Demnächst kommt einer und macht hier einen thread auf über Lenkwinkel, Federungskomfort und Drosselklappen von Borgward und Horch im interessanten Markenvergleich.
Ich glaub mein Schwein quietscht[/quote:1c17bbko]

Ein Schuss durch die "Drosselklappe" eines Stückes Schalenwild kann auch einen Markenvergleich bezüglich Kaliber und Geschoss auslösen.
 
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@ st.hubertus

Der Beitrag ist gut. Die angegebenen Leistungen dieser Patronen wurden leider nie erreicht, aber bei normalem Wiederladen und in einem normalen Druckbereich,handelt es sich um ganz vernünftige, brauchbare Patronen ! Vielleicht sollte man nur die 5,6x61 ein wenig mit Vorsicht behandeln ! Vor kurzem hatte ich in Strasbourg bei einem bekannten Büchsenmacher eine zerlegte Waffe, Büchsenmacherfertigung auf Basis eines 98. System, in diesem Kaliber in der Hand,... eher was davon überblieb ! Zum Glück ist der Schütze unverletzt geblieben.
 
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grandveneur schrieb:
@ st.hubertus

Der Beitrag ist gut. Die angegebenen Leistungen dieser Patronen wurden leider nie erreicht, aber bei normalem Wiederladen und in einem normalen Druckbereich,handelt es sich um ganz vernünftige, brauchbare Patronen ! Vielleicht sollte man nur die 5,6x61 ein wenig mit Vorsicht behandeln ! Vor kurzem hatte ich in Strasbourg bei einem bekannten Büchsenmacher eine zerlegte Waffe, Büchsenmacherfertigung auf Basis eines 98. System, in diesem Kaliber in der Hand,... eher was davon überblieb ! Zum Glück ist der Schütze unverletzt geblieben.

Muß doch nix mit dem Kal. zu tun haben, das passiert der 6,5x55 auch gelegentlich, wenn man sie überlädt. Ist die deshalb schlecht ?
 
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@ Th-Steuernagel:
- es zwingt Dich niemand diesen Thread zu lesen
- die vom Hofe Kaliber sind Exoten, aber sehr leistungsfähig und mit treuen Fans
- es gibt mehr als Plastikplempe mit Ami-Ordonanz-Kaliber
- die vom Hofe Kaliber werden mit Sicherheit keinem Jungjäger als Erstwaffe aufgeschwätzt (und wenn sich der JJ solch eine Waffe aufschwätzen läßt hat er im Kurs nicht aufgepasst)

@ St.Hubertus:
hat nicht vom Hofe schon vor dem Krieg mit einer 7mm Randpatrone experimentiert?
Ansonsten: Dein Bericht ist GREAT - Danke!
 
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anonym

Guest
Lüderitz schrieb:
@ Th-Steuernagel:
- es zwingt Dich niemand diesen Thread zu lesen
- die vom Hofe Kaliber sind Exoten, aber sehr leistungsfähig und mit treuen Fans
- es gibt mehr als Plastikplempe mit Ami-Ordonanz-Kaliber
- die vom Hofe Kaliber werden mit Sicherheit keinem Jungjäger als Erstwaffe aufgeschwätzt (und wenn sich der JJ solch eine Waffe aufschwätzen läßt hat er im Kurs nicht aufgepasst)

@ St.Hubertus:
hat nicht vom Hofe schon vor dem Krieg mit einer 7mm Randpatrone experimentiert?
Ansonsten: Dein Bericht ist GREAT - Danke!

Hallo, Lüderitz, Danke für den Bruch,

zum Thema Steuernagel, nun, der Herr hat ja gestern unseren sehr geschätzten Admin Thomas E. mit Schärfe beleidigt.
Persönlich absolut unterhalb der Gürtellinie angefeindet..
Meinen Intim-Freund Wincheser-NZ zu einem Forums-Helden gekrönt.

All wir Waffen.- und Minitions-Fachleute sollen / dürfen uns nicht von Männern wie Steuernagel, Winchester und Co die Freude an unseren Jagdgewehren und der hierfür feinen Munition nehmen lassen.
Solche Steinewerfer einfach : ignorieren, Kalt stellen, Abservieren..!

Bzw. denen unter fachlichen Erläuterungen das Federkleid zu Recht Stutzen.
Wer Mauser 66, Vom Hofe Kaliber oder Mannli.Schönauer Jagdwaffen schätzt, der zeigt, dass er ein Könner, ein Mann mit Stiel und einer ordentliche Portion Traditions Bewußtsein ist.

In diesem Sinne:
Ein Hoch auf Pioniere wie vom Hofe, Gerling , Lampel und Herren der Alten Grade
Sankt Hubertus Germany
 
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st.hubertus schrieb:
Wo ist eigentlich der Dritte in unserem Bunde...?
Bärentöter, Hansgerd-Pikkemaat.?
Wird doch hoffentlich Wohl auf, Frisch & Gesund sein....?
Als ing. mach. mit REFA-GRUNDSCHIEN stehe ich nun mal auf Rationalisierung,
DIN,
STANDARD-KALIBER.
Meine Kenntnisse der Interna reichen nicht aus,
Deine Ausführungen zu GEHMANN / VOM HOFE zu ergänzen...
daß er als Erfinder der M 66 gilt -
und auf der Basis auch einen BULLPUP gebaut hat - ca. 1970 -
steht schon an anderer Stelle.
P. :D :D :D
 
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@ sachbearbeiter

Leider war es keine selbstgeladene Munition, sondern eine Fabrikladung von Walter Gehmann. Über das Alter der Patronen konnte keine Aussage gemacht werden. Da die Waffe eine Fertigung aus den Sechziger Jahren war, ist es denkbar das die Munition gleich alt war ! Die Büchse wurde von einem potentiellen Kunde getestet und danach aus Spass mir zum Verkauf angeboten ! :)
 
A

anonym

Guest
Servas Hans Gerd, freue mich von Dir zu hören..
Alles Okey ?, Na Prima, schönen 2.Advent nach North-Horn.

Dass Walter Gehmann der Entwickler, der Erfinder der großartigen Mauser 66 ist / war,
Hans-G.- das wissen doch nun aber : AllE.

Da ist ein Forist der will 375 iger Geschosse in 270 grs. v.Hornady los werden.
Hast Du keinen Bedarf...?
Gruss SHG
 
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st.hubertus schrieb:
Servas Hansgerd,
Da ist ein Forist der will 375 iger Geschosse in 270 grs. v.Hornady los werden.
ob meine Altbstände an .375 die 1.000 Stück erreichen,
müßte ich nachzählen...
im Augenblick arbeite ich daran, die .375 Hornady 220 grs auf 9,3 runter zu kalibrieren,
dort gibt es kein wirklich brauchbares Schießstandgeschoß,
muß mich da mit dem 196 grs. S&B begnügen....
....Der Büffel ist seit über 10 Jahren tot ...damit die "55" pensioniert...
und für die hiesigen Sauen bevorzuge ich die 9,3 -
auch wenn mir der Efektor etwas fehlt.... :roll: :roll: :roll:
P. :wink:
 
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st.hubertus schrieb:
:::Dass Walter Gehmann der Entwickler, der Erfinder der großartigen Mauser 66 ist / war, :::das wissen doch nun aber : AllE.
SICHER - sollte nur nicht in Vergessenheit geraten.
Daß aber seine Abzugkonstruktion ein absoluter Flop war,
und erst die M 66 mit seitlichem Schloßhalter empfehlenswert sind -
findet man seltener.
Fast unbekannt ist , daß er als Patrone für 300 m Wettbewerbe -dort war er ja Weltmeister - die 7x57 R propagiert hat,
da Randpatronen einen besser kontrollierbaren Verschlußabstand hätten...
.....Benchrester legen heute Wert auf "Schulterkontakt" - auch bei Gürtelpatronen...
da haben sich in den letzten 60 Jahren einige neue Erkenntnisse ergeben...
.....auch bei der "Abfederung des Gasdrucks der 7x66 durch die "spezielle Schulterkonstruktion." ........
P. :D :D :D
 
A

anonym

Guest
P, alter Praktiker, Du postest:

.....auch bei der "Abfederung des Gasdrucks der 7x66 durch die "spezielle Schulterkonstruktion." ........


ja was ist denn das..?
Eine gefederte Schulter...?
Und 7x57R als Scharfschützen-Patrone....?
Na, ob das wohl alles so Richtig ist...?
Mal Heinrich befragen...!
Gruss SHG
 

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