'Vollgebrauchshund' vs. 'Spezialist'

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Da ist wieder viel wahres bei, wie man ja auch im Nachbarthread lesen konnte.

Ob ein Vollgebrauchshund zum Spezi wird, hängt wohl in erster Linie von den JAgdmöglichkeiten des Führers, seinem Einsatzwillen und dem Vorhanden sein anderer Hund ab.

Aber die Möglichkeit bleibt ein Lebenlang offen dem Vollgebrauchshund wieder ein Zusatzfachabzuverlangen.
So werde ich meinem Terrier als Semiprofi der Stöberarbeit auch nach jahren noch den Befeh zum Apport erteilen können und er wirds tun.
Der echte Spzialist wird eben von Anfang an auf ein FAch gesetzt und bleibt da drin sitzen. Ausnahmen mags wohl geben...
 
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Heiko 84 schrieb:
Der echte Spzialist wird eben von Anfang an auf ein FAch gesetzt und bleibt da drin sitzen. Ausnahmen mags wohl geben...

Ja, die gibt es. Trotzdem finde ich es absurd sich einen Spezialisten anzuschaffen und ihn dann zum Allrounder machen zu wollen..... Er würde sicherlich nie einer der Besten seiner Tätigkeit werden.

Petra
 
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Petra schrieb:
Heiko 84 schrieb:
Der echte Spzialist wird eben von Anfang an auf ein FAch gesetzt und bleibt da drin sitzen. Ausnahmen mags wohl geben...

Ja, die gibt es. Trotzdem finde ich es absurd sich einen Spezialisten anzuschaffen und ihn dann zum Allrounder machen zu wollen..... Er würde sicherlich nie einer der Besten seiner Tätigkeit werden.

Petra

Anders herum ists aber genau so finde ich.

Ein spezialisierter Allrounder wird nie die Leistung eines Spezialisten bringen.

Ich kann mein Lebtag mit einem Pointer auf Hasen jagen, einer Bracke wird
er dabei trotzdem nie das Wasser reichen können.

Mir erschließt sich auch nicht der Sinn, warum man immer eine ungeeignete Rasse zurechtbiegen muß, wo es doch für die Bedürfnisse eine geeignetere Rasse gäbe.

Ist das zu einfach?
 
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Paul Rößler schrieb:
Das Problem das der Hund auf der DJ in den Bau geht sehe ich nicht unbedingt. Mein PRT unterscheidet da sehr wohl.
Ergänzt: wenn oberirdisch genug los ist, d.h. die Hunde auch an Wild kommen.
Kriege ich zwischen 2 Treiben (m)einen Hund gebracht, der aussieht wie ein einziger Lehmklumpen, ist er vermutlich nicht auf einen Baum geklettert.

So ist meine Traum kombi ein bis zwei Bauhunde, einen reinen Aportör und einen Hund für die Arbeit vor dem Schuss. Dabei spielt die Rasse für mich keine Rolle :!:
Very British, isn't it? :lol:
Spaß beiseite: man kann sich wirklich mal fragen, warum die Briten für jeden Pups Spezialrassen gezüchtet haben (Bsp: Pointer zum Vorstehen, Retriever für den Apport), wir hingegen aus allem versuchen eine eierlegende Wollmilchsau zu machen.
 
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Nochmal zu den kurzatmigen Engländern:
Coachman schrieb:
joka schrieb:
Nur, sie apportieren stets und das ausnahmslos sichtige Enten im freien Wasser oder in der Nähe des Schilfes. Und das, Freunde der Retriever, kann nicht sein!...

Die Probleme sind bei "Euch" bekannt...

Auf den Jagden, die joka meint, weisen die Retriever-Leute ihren Hund nur auf sichtige tote Enten ein, während Münsterländer, DD, etc... das Schilf umdrehen, Geflügelte rausdrücken usw...
Ohne zu wissen wer dort zum Einsammeln geht, vermute ich stark, dass da viele Retrieverführer mit ihren Hunden aufschlagen, die überwiegend aus der Dummyszene kommen. Diesen Hunden fehlt Jagdpraxis! Sie werden im Training und auf Prüfungen viel und häufig auf Markierungen (sichtig fallende Stücke/Dummies) geschickt oder auf Blinds eingewiesen. Diese Hunde haben sicher alle eine bestandene Jagdprüfung im Leistungsheft - aber eben keine Erfahrung! Diese Leute nutzen häufig einmal im Jahr solche Gelegenheiten um den Hunden auch mal Wild zu bieten - auch wenn sie sonst damit gar nichts am Hut haben.

Und in dem Punkt muss ich auch Petra mal widersprechen. Ich bin der Überzeugung, dass Du unsere Spezialisten nicht mit Dummytraining in der Jagd freien Zeit für Höchstleistungen (sprich schwierige Runner finden etc.) auf die Jagd vorbereiten kannst. Diese kann er nur erreichen, wenn er Gelegenheit bekommt Erfahrungen zu sammeln. Eben zu lernen wie und wo sich z.B. ein angeflickter Hahn verkrümelt, welche Taktiken geflügelte Enten so alles drauf haben. Du wirst es an Deinen Hunden beobachtet haben, wie sie sich von Jagd zu Jagd weiter entwickeln.

Keine Frage, hilft die Dummyarbeit in der freien Zeit ggf. den nötigen Gehorsam wieder zu festigen. Für meinen Hund steht dabei an erster Stelle der Spaßfaktor. Alles was er ggf. auf WTs und auf den Jagden zeigt (oder nicht :wink:) beruht auf Grundlagen, die er als Welpe und Junghund mitbekommen hat.
Also @Pudlich wir müssen unsere Hunde nicht jeden Sommer mit Dummies beschäftigen damit sie das Apportieren nicht verlernen :lol:

Inzwischen hat sich in Retrieverkreisen nicht nur eine klare Trennung zwischen Arbeits- und "Show"-Linien entwickelt, sondern es entwickelt sich auch langsam aber sicher eine Linie, die NUR noch für den Sport eingesetzt wird / werden kann. Da ist bei einigen Exemplaren die Gradwanderung bewusst in eine Richtung abgedriftet (extremer will to please, kaum Härte, Kaum Selbständigkeit) - der ideale NUR-Dummyhund für den Sport. Aber das ist ein anderes Thema :wink:

Nikon
 
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anonym

Guest
Inzwischen hat sich in Retrieverkreisen nicht nur eine klare Trennung zwischen Arbeits- und "Show"-Linien entwickelt, sondern es entwickelt sich auch langsam aber sicher eine Linie, die NUR noch für den Sport eingesetzt wird / werden kann. Da ist bei einigen Exemplaren die Gradwanderung bewusst in eine Richtung abgedriftet (extremer will to please, kaum Härte, Kaum Selbständigkeit) - der ideale NUR-Dummyhund für den Sport. Aber das ist ein anderes Thema

Da bin ich aber froh, daß ich das nicht als einziger so sehe.

Was das Abartige daran ist - und ich hab den Wurf selbst gsehen - warum verpaart man eine jagdlich wirklich gute Hündin mit einem Rüden ohne jegliche jagdliche Qualität?
Die Welpen sind, mit Verlaub - Bettnässer. Wenn man die Türe laut zumacht, gehen ihnen schon die Nerven durch.
 
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Unter den Spezialisten fällt mir im Moment nur der Schweißhund ein, der neben seinen herausragenden Eigenschaften, sonst nicht mehr viel zu bieten hat. - Muss er ja auch nicht :)
Ansonsten haben alle Spezialisten seien es Stöber-, Erd-, Vorsteh- oder Apportierhunde neben ihren speziellen Eigenschaften genügend Vermögen nahezu alle in einem "Ottonormalrevier" anfallenden Arbeiten zu erledigen.
Ich persönlich komme in meinem durchschnittlichen nds. Revier gut mit meinen schwuchteligen Engländern klar :D Wenn ich mal einen Spezi für den Job unter der Erde oder ggf. einen Schweißhund für eine erschwerte Nachsuche brauche, habe ich nette Nachbarn...
Ohne meine Retriever zu Vollgebrauchshunden zu vergewaltigen, langen ihre guten Eigenschaften für die Arbeit nach dem Schuss allemal aus. Beim bewaffneten Spaziergang darf dann auch mal die Hecke "durchgeforstet" werden.

Die meisten unserer Hunde sind wohl zu 95% des Jahres eher Jagdbegleithund. Da muss m.M. nach der Hund in erster Linie gefallen, in den Alltag passen, zum eigenen Wesen, in die Freizeitgestaltung und dann in den Jagdalltag bzw. in das Anforderungsprofil.

Gruß
Nikon
 
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pudlich schrieb:
Inzwischen hat sich in Retrieverkreisen nicht nur eine klare Trennung zwischen Arbeits- und "Show"-Linien entwickelt, sondern es entwickelt sich auch langsam aber sicher eine Linie, die NUR noch für den Sport eingesetzt wird / werden kann. Da ist bei einigen Exemplaren die Gradwanderung bewusst in eine Richtung abgedriftet (extremer will to please, kaum Härte, Kaum Selbständigkeit) - der ideale NUR-Dummyhund für den Sport. Aber das ist ein anderes Thema

Da bin ich aber froh, daß ich das nicht als einziger so sehe.

Was das Abartige daran ist - und ich hab den Wurf selbst gsehen - warum verpaart man eine jagdlich wirklich gute Hündin mit einem Rüden ohne jegliche jagdliche Qualität?
Die Welpen sind, mit Verlaub - Bettnässer. Wenn man die Türe laut zumacht, gehen ihnen schon die Nerven durch.
Hmmm...
c045.gif

Wohin sind denn die Welpen gegangen? Vielleicht wurde da ganz gezielt auf bestimmte erwünschte Eigenschaften gezüchtet?
 
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Der in der Retrieverszene immer mehr verbreitete hang zum reinen Sporthund ist mit sicherheit ein gewaltiges Problem, wenn dort nicht sauber getrännt gezüchtet wird. Ich habe in diesem Jahr an einer Treibjagd mit Fildtrail Prüfung teilgenommen.
Das Problem bestand darin das einige der Führer offentsichtlich keine arnung von der Jagd hatten. Dem nach waren deren Hunde auch nicht in der Lage die Leistungen eines vom erfahrendem Jager geführten Hund zu brinngen. Andere Retriver, welche von begeisterten Jägern geführt wurden, zeigten hingegen Leistungen die ein Vollgebrauchshund m. M. nicht zu brinngen in der Lage ist.
Es ist für mich ein himmelweiter Unterschied ob ein Hund zur Jagd geführt und mit dem Dummy treniert wird oder ob er als "Dummyhund" auch mal mit zur Jagd darf. Die Hunde die zu sehr guten Leistungen nicht im Stande waren haben die Prüfung auch nicht bestanden! Wenn ich mich recht erinner haben blos 4 von 12 die Prüfung geschafft.
 
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Hallo Bärbel,

nikon schrieb:
.....Diese Hunde haben sicher alle eine bestandene Jagdprüfung im Leistungsheft - aber eben keine Erfahrung!

davon abgesehen sind die Prüfungen -die immerhin das Prädikat "spezielle jagdliche Leistungszucht" vergeben- ein Witz.

nikon schrieb:
Und in dem Punkt muss ich auch Petra mal widersprechen. Ich bin der Überzeugung, dass Du unsere Spezialisten nicht mit Dummytraining in der Jagd freien Zeit für Höchstleistungen (sprich schwierige Runner finden etc.) auf die Jagd vorbereiten kannst.

Das habe ich so auch nicht gesagt :wink: . Ich schrieb im Wortlaut:

Diese gute Arbeit muss man sich erhalten, oder aber auch verbessern. Dafür ist die Dummyarbeit mehr als geeignet. Auch Gehorsam z.B. schleift sich ab (ganz besonders nach den Jagden) und muss immer und immer wieder abgefragt werden. Es ist mir wichtig, dass der Hund den Vogel reinholt, den ICH im Kopf habe, nicht den, den er im Kopf hat. Und jedes Wild -ganz besonders verletztes- das nicht reingeholt wird, ist eines zu viel.

Wenn Deine Hunde mit ca. 2-3 Jahren "fertig" sind und keinerlei Training bzw. Nacharbeit mehr benötigen - Glückwunsch! Das habe ich noch bei keinem erlebt, egal welcher Rasse. Ich finde immer irgendwas, was mir nicht gefällt, bzw. besser sein kann.


Mit Jagdverstand, -erfahrung hat das nichts zu tun! Ein perfekteres Einweisen, bessere Markierleistung und mehr Gehorsam bringt es mir allemal.

nikon schrieb:
.....Inzwischen hat sich in Retrieverkreisen nicht nur eine klare Trennung zwischen Arbeits- und "Show"-Linien entwickelt, sondern es entwickelt sich auch langsam aber sicher eine Linie, die NUR noch für den Sport eingesetzt wird / werden kann. Da ist bei einigen Exemplaren die Gradwanderung bewusst in eine Richtung abgedriftet (extremer will to please, kaum Härte, Kaum Selbständigkeit) - der ideale NUR-Dummyhund für den Sport. Aber das ist ein anderes Thema :wink:

Ich würde das so nicht beurteilen wollen, weil ich diese Hunde nicht jagen sehe. Ein Hund der (nur) erfolgreich auf Prüfungen läuft, muss nicht zwangsläufig ein schlechter Jagdhund sein. In der Regel laufen diese Hunde nicht auf Jagden, weil sie keine Möglichkeit dazu haben......

Petra
 
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pudlich schrieb:
Was das Abartige daran ist - und ich hab den Wurf selbst gsehen - warum verpaart man eine jagdlich wirklich gute Hündin mit einem Rüden ohne jegliche jagdliche Qualität?
Die Welpen sind, mit Verlaub - Bettnässer. Wenn man die Türe laut zumacht, gehen ihnen schon die Nerven durch.

Vielleicht ist die Hündin zu durchgeknallt, hat keine Standruhe oder schlechte Gesundheit? Vielleicht wohnt der Rüde auch einfach nur um die Ecke :wink: . Kennst Du den Rüden?

Petra
 
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Paul Rößler schrieb:
Ich habe in diesem Jahr an einer Treibjagd mit Fildtrail Prüfung teilgenommen.......Wenn ich mich recht erinner haben blos 4 von 12 die Prüfung geschafft.

Das ist eine normale bis gute Quote. Bei einem F.T. ist man schneller raus, als man gucken kann. Bei meinem ersten Open-Trial mit meinem Youngster vor zwei Wochen waren direkt im ersten Treiben 2 Hunde raus wegen einspringen. Im zweiten Treiben 1 Hund wegen tauschen, 3 Hunde Stück nicht reingeholt. Im dritten und vorletzten Treiben nochmal ein Einspringer und meine Blondine, weil er den falschen Vogel geholt hat. Da bleibt für's vierte und letzte Treiben nicht mehr allzu viel über...... :lol:

Es kann soviel passieren, was man zuvor noch nie erlebt hat...... wie eben auf jeder neuen Jagd. Mein Hund wurde z.B. zu Beginn auf einen Runner geschickt, der davon flog; danach auf einen im alten Mais, der nicht mehr da war :roll: . Dann an einen Gebüschstreifen direkt an der Wasserkante. Dort drückte er eine Ente raus, verfolgte die über's Eis und brach ein :( . Danach hatte er drei gute retrieves. Es kam nochmal ein Runner der nicht zu arbeiten war und dann der falsche Vogel...... :roll: .

Auch ein F.T. CH. bekommt sehr leicht ein "elemine", was sicherlich nicht heisst, dass das ein schlechter Hund oder Führer ist. Es ist auch immer ein bisschen Glück dabei, welchen retrieve man arbeiten kann/darf...... Normalerweise führen dort nur Leute, die mit ihren Hunden auch zur Jagd gehen. Anders liessen sich die Hund darauf auch nicht vorbereiten.

Petra
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Petra schrieb:
Mit Jagdverstand, -erfahrung hat das nichts zu tun! Ein perfekteres Einweisen, bessere Markierleistung und mehr Gehorsam bringt es mir allemal.


Petra
Wenn deine Jagdmethoden diese Arbeitsweise verlangen, ist das auch in Ordnung.
Sorry, aber beim abendlichen Entenstrich bringt mir Einweisen und perfekter Gehorsam wenig. Da ich selber hier nur selten weiß, wo die Ente gefallen ist bzw wohin sich eine angeschossene Ente verkrümelt hat. brauch ich hier eigenständige, mit allen Wassern gewaschene Hunde. Da ist perfekter Gehorsam eher hinderlich! Wenn mein DW meint, nach der Entenjagd in den Wald abzuschieben, dann hat das auch seinen Grund. Noch nie kam er den ohne...Da hat dann der DL vom Nachbarn noch eine ausm Bisambau geholt, obwohl Herrle schon am schimpfen war, das er doch die Ratzn mal sein lassen soll...das liese sich noch endlos fortsetzen. Mir ist ein Hund, der weiß um was es geht und dementsprechend zur rechten Zeit seinen Dickschädel durchsetzt lieber, als absoluter Gehorsam. Und DAS ist es auch dann, was ich unter Jagdverstand versteh...
 
A

anonym

Guest
Petra schrieb:
....

.... und meine Blondine, weil er den falschen Vogel geholt hat. ..... :lol:
.....
Petra

:lol:
Kein Hundesport?

Kennst du den Begriff des "intellegenten Ungehorsams"?

:lol:
 

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