Unbekannte Doppelflinte

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Habe diese Doppelflinte von einem Freund gekauft.
Wer kann dazu etwas sagen? Marke, Herkunft, sonstig., event Wert
Kaliber dürfte 16/70 sein

Viele Dank für die Hilfe
 

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Die Beschusszeichen stammen aus Ferlach. Das Beschussjahr ist nach 1945. Ich vermute KW4 1957.

Damit hast du zumindest mal eine Richtung.
 
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@ Heihaclau

Die Waffe mit Anson & Deley-System wurde in Ferlach im Kaliber 16-65 beschossen. Das Jahr kann nur grob eingegrenzt werden, da sich die Beschußregularien unseres südöstlichen Nachbars zwar oft änderten, die Markierungen aber weniger - und da das Einschlagen von Jahreszahlen unüblich war. Leider ist der Adler mit dem Brustwappen kaum zu erkennen, bei ihm könnte man, wenn er ungekrönt und mit Hammer & Sichel in den Fängen auftaucht, das Beschußjahr definitiv als "post 1945" angeben. Ich vermute Beschußzeit 1929 - 1940. 457 ist keine Jahreszahl, ist wohl eine interne Fabrikationsnummer.
Marken (alle Ferlach): 1., 2., 3. SP-Beschuß, dann Raucharmer (Nitro-) Beschuß (das auffällig große NPf); Läufe mit Choke, 16.2 soll das Mündungsmaß Läufe sein - hier also beiderseits gleich mit Full-Choke.
Auf unterer Mittelschiene das Gewicht des Laufbündels: 1319g. Davor die Beschußnummer der Ferlacher Anstalt. Inwieweit die ...35... in dieser Zahl - wie auch in der Waffennummer neben den Laufhaken unter dem rechten Lauf, eine Jahreszahl sein könnte, müßten die Spezis für Österreich-Waffen hier im Forum wissen.
Auch per Beschußdekret vorgeschrieben war die Angabe zur Laufstahlqualität oben auf den Läufen - hier "Prima Gewehrlaufstahl".
Angaben zum Hersteller finde ich nicht, bin aber auch kein Ferlach-Spezialist!

Wandersmann
(der irgendwie das Gefühl nicht los wird, dass es sich um eine belgische Flinte handelt, nach Österreich geliefert und dort beschossen - vom Aussehen und der Gravur her und auch da die Laufbündelgewichtsangabe in Belgien vielfach auftaucht.
War in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr geläufig zwischen den großen Zentren Belgiens, Suhl und Ferlach).

PS @ Stomberger # 5:

wie kommste auf J. Winkler?
 
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Herzlichen Dank für die bisheringen Antworten, insbesondere für die ausführliche Beschreibung. Habe viel erfahren.
 
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PS @ Stomberger # 5:

wie kommste auf J. Winkler?
Die Nummer nach dem Gewicht beginnt mit 42
Und die Schlagstempel auf beiden Läufen lassen sich als W mit eingearbeitetem J deuten .
Aber auch nur fischen im Trüben .

Herstellercodes der Ferlacher Büchenmacherbetriebe nach 1945
(Maßgeblich sind die ersten beiden Zahlen der Waffennummer)

20= H.Scheiring-Düsel (bis Ende der 50er Stefan Düsel)
21= Johann Fanzoj
22= Josef Hambrusch
23= Karl Hauptmann
24= Josef Just
25= Martin Kruschitz *
26= Jakob Koschat
27= Simon Kalischnig*
28= Peter Mischitz*
29= Josef Mischitz*
30= Josef Orasche
31= Michael Pegam*
32= Anton Sodia*
33= Franz Sodia
34= Johann Sigott*
35= Walter Outschar
36= Wincenz Urbas
37= Benedikt Winkler
38= Genossenschaft der Büchsenmacher
39= Fachschule für Handfeuerwaffen
40= Ludwig Borownik
41= Johann Michelitsch
42= Josef Winkler
43= Thomas Kulnig*
44= Walter Gratzer*
45= Erich Achatz*
46= Josef Schönlieb*
47= Lorenz Schaschi*
48= Johann Fanzoi
49= Franz R. Schmid*
50= Franz Schmied*
51= Josef Juch
52= Valentin Rosenzopfs Erbe*
53= Wilfried Glanznig*
55= Herbert Scheiring
 
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Wandersmann
(der irgendwie das Gefühl nicht los wird, dass es sich um eine belgische Flinte handelt, nach Österreich geliefert und dort beschossen - vom Aussehen und der Gravur her und auch da die Laufbündelgewichtsangabe in Belgien vielfach auftaucht.
War in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr geläufig zwischen den großen Zentren Belgiens, Suhl und Ferlach).
Der Gravurstil ist eindeutig Ferlach. Aber auch ich würde von den Stempeln auf dem Laufbündel und von den Muscheln her vermuten, daß die Flinte weißfertig ohne Beschuß aus Belgien nach Ferlach kam.
Die Angabe "Prima Laufstahl" verstärkt den Verdacht.
 
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@ Wandersmann Warum meinst Du, dass Die Ziffer 16,2 das Laufmass ist.
Kaliber 16 hat nichts mit 16 m/m zu tun. 16 Stück Rundkugeln im Kaliber 16 haben dasselbe Gewicht wie 12 Rundkugeln im Kaliber 12.
Und hätte 16,2 mit dem Choke zu tun wäre ja das Mass der Mündung geringer als das Laufmass.
 
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@ Wandersmann Warum meinst Du, dass Die Ziffer 16,2 das Laufmass ist.
Kaliber 16 hat nichts mit 16 m/m zu tun. 16 Stück Rundkugeln im Kaliber 16 haben dasselbe Gewicht wie 12 Rundkugeln im Kaliber 12.
Und hätte 16,2 mit dem Choke zu tun wäre ja das Mass der Mündung geringer als das Laufmass.

Einfach mal hier unter Choke nachlesen:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Flinte
Bei Kaliber 16 hat der Lauf einen Durchmesser von 16,8mm. 3/4 Choke bedeutet, daß sich die Mündung um etwa 0,6mm verengt. Und wo landen wir?
Bei 16,2mm.
 
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Man(n) Ebbe, alter Schwede, natürlich ist der Innendurchmesser einer gechokten Laufmündung enger als der übrige Lauf (vom Lagerübergang bis zum Beginn des Chokes).
Das ist doch der Sinn des Chokes, den Lauf zu verengen und die Schrotladung ("Garbe) konzentrisch im Sinne von größere Trefferdichte auf weitere Entfernung zu beeinflussen, im Kaliber 16 halt von 16,8 bis auf knapp über 16mm (hier 16,2); Läufe ohne Choke sind "Streudosen" z.B. für Skeetschützen oder Kanin-Jäger.
Das ist aber auch bei schwedischen Flintenjägern und Schützen praxisrelevantes Wissen!

Wandersmann
 
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Bei festen Chokes ist es üblich dass in der Nähe der Lager eine mm-Angabe zur Würgebohrung (blödes deutsches Wort dafür) angegeben ist. Bei der ZH steht es z.Bsp. seitlich auf den Lagern.
 

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