Umgang mit publikumsverkehr

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Hallo. Wir haben ne kleine waldjagd in ortsrandnähe. Sehr gut "erschlossen" mit Landstraße und Waldwegen. Also man muss stark aufpassen wann man wo schießt, da in kurzer Entfernung wieder Wege/Straßen sind. Dazu kommt naturgemäß das erhöhte Freizeitaufkommen an schönen Feiertagen u Wochenenden.
Wie geht ihr in der jagdpraxis damit um? Bei schlechtem Wetter jagen? Zeitlich ist man ja als Berufstätiger genauso unflexibel wie die Spaziergänger...
Mfg
 
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Morgenansitze am Wochenende sind da wohl die beste Lösung, da liegt das Volk noch in den Federn.:-D
 
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Gutes Thema ....das ist schon nicht so einfach....!!!
Auch ich jage in einem kleinen Revier mit Weinbergen Feldern und Wald ....da ist auch ganz schön was los ....!
Wir haben bei uns an den Dickungen und bei Waldwiesen in möglichen Betretungszonen Schilder "Wildruhezone" angebracht ...das wirkt eigentlich ganz gut, und die meisten Leute haben auch Verständnis dafür ....für zwei Wege die sehr verlockend sind haben wir eine einfache Kette zum Aushängen in Rücksprache mit dem Waldbesitzer angebracht ...das hält auch viele unbefugte Befahrer ab,...
aber da ja auch für den Wald ein Jedermannrecht gilt , muß man manchmal auch Leuten erklären, dass dieses nur erlaubt ist wenn es nicht ein anderes Recht , nämlich das Jagdrecht, tangiert (bewußtes stören der Jagdausübung) , ist diesem Fall kann man auch noch Brut- und Setzzeiten sowie die Beunruhigung von Wild (§19 BjagdG) hinzuziehen....
Was immer hilft ist den Hundebesitzern zu erzählen was für einen tollen Hund sie haben und wie gut er hört , aber erst letzte Woche ist doch der Drahthaar (großer Rüde) eines Jagdkollegen hier von einer Bache die ihre Frischlinge verteidigt hat , getötet worden , nur mal so nebebei gesagt...:lol::lol::lol:....Grüße + WMH, Olli
 
A

anonym

Guest
Wenn das Revier so gut erschlossen ist und gerne durch Spaziergänger angenommen wird hilft eigentlich gar nichts!
Gassigänger hat man meistens immer die gleichen, die kann man abpassen und mit denen Reden. Wenn die sturr oder dumm sind, hilft das aber auch nichts.
Spaziergänger werden immer wieder und immer wieder andere kommen.
Du hast nur eine Möglichkeit: An unmöglichen Zeiten sitzen oder die Leute ignorieren. Solange sie die Wege nicht verlassen, stört es die Jagd und das Wild nicht wirklich...
Oder du musst halt schauen, dass du die Sitze weit ab vom Weg hinbaust, wo wechsel sind. Salzlecken, Kirrungen dort anlegen und somit die Jagd von den Wegen weg bringst...
 
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aber erst letzte Woche ist doch der Drahthaar (großer Rüde) eines Jagdkollegen hier von einer Bache die ihre Frischlinge verteidigt hat , getötet worden , nur mal so nebebei gesagt...:lol::lol::lol:....Grüße + WMH, Olli

Dann noch hin und wieder per Ghettoblaster etwas Wolfsgeheul bei Vollmond und schon ist Ruhe? :biggrin:

Spaß beiseite: Wir haben ähnliche Verhältnisse. Im Sommer funktioniert es mit den von @Bollenfeld erwähnten Morgenansitzen schon sehr gut. Bei uns reagiert das Wild nicht sonderlich verschreckt auf Spaziergänger, man muss dann halt nur noch die nötige Frechheit haben zwischen Wandergruppe A und der 5 min später anrückenden Wandergruppe B ein Kitz zu schießen (natürlich bei sicherem Kugelfang usw.) und das dann vor den Augen von Wandergruppe C zu bergen. Auf dem Land alles halb so wild...

edit: Spaziergänger können übrigens auch ein Vorteil sein, z.B. wenn man nicht der letzte am Abend ist, der in den Wald schleicht.
 
A

anonym

Guest
Wie schon oft erwähnt wirken Pilzsammler etc. auch ganz gut als unfreiwillige Treiber :biggrin:
So hörte ich letzten September irgenwelche Stimmen und Getöse kurz vor 18:00 Uhr unweit von meinem Sitz, als es dann noch in der Dickung vor mir, mit Hüfthohen Tannen, raschelte wäre ich fast vor Wut abgebaumt, da ich dachte, jetzt lassen die ihren Köter auch noch hier toben! :evil:
Als dann aber ne ÜL-Wutz ihren Äser raus streckte, ließ ich die .30-06 fliegen. :biggrin:
Danach war auch plötzlich totenstille.
(Keine Angst ihr Waidheiligen, Kugelfang und Sicherheit zu jeder Zeit dank Hanglage gegeben) :cool:
 
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Moin!

Hallo. Wir haben ne kleine waldjagd in ortsrandnähe. Sehr gut "erschlossen" mit Landstraße und Waldwegen. Also man muss stark aufpassen wann man wo schießt, da in kurzer Entfernung wieder Wege/Straßen sind. Dazu kommt naturgemäß das erhöhte Freizeitaufkommen an schönen Feiertagen u Wochenenden.
Wie geht ihr in der jagdpraxis damit um? Bei schlechtem Wetter jagen? Zeitlich ist man ja als Berufstätiger genauso unflexibel wie die Spaziergänger...
Mfg

Kenne ich aus meiner Jugend ... :cool:

Da hilft:
- morgens jagen
- Ansitzeinrichtungen abseits der Wege und Wiesen postieren
- Intervalljagd (wenn keine Sauen vorkommen, sonst kann das anders sein), gut sind auch Gemeinschaftsansitze
- besser nie Pirschen / "en passant" was schiessen (damit das Wild nicht den Tod von Artgenossen mit dem zu Fuß laufenden Menschen (= Spaziergänger!) verknüpft
- nach Möglichkeit "keine Zeugen übriglassen"
- Ansprechen durchs ZF und auf das Notwendigste reduzieren ("männlich / weiblich", "klein / groß")
- immer ein freundliches Wort für die Spaziergänger, und wenn es am Pfingstmorgen um 05.00 Uhr ist ...

Viele Grüße

Joe
 
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Hallo. Wir haben ne kleine waldjagd in ortsrandnähe. Sehr gut "erschlossen" mit Landstraße und Waldwegen. Also man muss stark aufpassen wann man wo schießt, da in kurzer Entfernung wieder Wege/Straßen sind. Dazu kommt naturgemäß das erhöhte Freizeitaufkommen an schönen Feiertagen u Wochenenden.
Wie geht ihr in der jagdpraxis damit um? Bei schlechtem Wetter jagen? Zeitlich ist man ja als Berufstätiger genauso unflexibel wie die Spaziergänger...
Mfg

Mach dir mal keine Gedanken (bis auf die zur Sicherheit - ohne Hochsitze ist nicht, pirschen ist nicht usw.).
Das Wild, selbst Rotwild hat sich längst an den Freizeitverkehr gewöhnt. Ein Vorteil dabei - Wind ist kein Problem, Geräusche auch nicht.
Jagdzeiten: Wie sonst auch - morgens und am Abend, wenn du's einrichten kannst, auch mal um die Mittagszeit.
Weiterer Vorteil: Du mußt nicht morgens im Dunkeln im Wald rumstolpern - bei Sonnenaufgang den Sitz beziehen ist voll ausreichend. Am Abend kannst du auch schon in der Dämmerung abbaumen.
Woher ich das weiß? Ich hab 35 Jahre im Stadtwald mit höchstem Freizeitbesuchern gejagt.
 
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- immer ein freundliches Wort für die Spaziergänger, und wenn es am Pfingstmorgen um 05.00 Uhr ist ...

Unbedingt! :thumbup: Gern in Kombination mit Ansprechen und Abliebeln des Hundes (falls der das mag...) Mit etwas Glück reichen 100 solcher Aktionen um einen unsympathischen Anraunzer in den Augen der Öffentlichkeit auszugleichen.
 
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Moin!

Ein Vorteil dabei - Wind ist kein Problem, Geräusche auch nicht.

Das kenne ich anders. Wild ist gegen normale Spaziergängergeräusche da, wo es die erwartet und wenn es sie früh genug wahrnimmt, oft sehr unempfindlich, das stimmt. Aber es reagiert immer noch auf unnormale Geräusche von unerwarteten Orten. Beispiel: die Spaziergänger, die 5m entfernt auf der anderen Seite eines Brombeerwalles vorbeiziehen, werden ignoriert, aber wehe, man stößt mit dem Lauf an einen Nagel und es ensteht ein metallisches Geräusch ... :no:

Viele Grüße

Joe
 
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Kenne ich. Wir jagen im Kommunalwald, regelrechte Autobahnen für Fußgänger und Fahrradfahrer.
Vor 40 Jahren standen die Sitze an den Schneisen, heute möglichst tief in den Abteilungen, macht halt mehr Arbeit.
Geht nicht anders, pirschen ist ziemlich tabu.
 
A

anonym

Guest
Das kenne ich anders. Wild ist gegen normale Spaziergängergeräusche da, wo es die erwartet und wenn es sie früh genug wahrnimmt, oft sehr unempfindlich, das stimmt.

Wenn der Spaziergängervekehr kanalisiert ist (d.h. auf den Wegen), interessiert sich das Wild nicht dafür. Ein Beispiel dafür in einer meiner früheren Jagdgelegenheiten: Wegquadrat 200 x 200 Meter, die Jogger liegen ihre Runden.
In der Mitte eine sturmbedingte Freifläche, Geiss mit Kitz, Boch und Schmalreh ässten ungestört vor sich hin, ab und zu mal den Joggern beim Traben zugeschaut.

Insofern können solche Flächen jagdlich interessant werden (bei behutsamer Bejagung), ansonsten das Geschriebene, insbesondere "Antizyklisch" jagen, da bieten sich übrigens die Spiele der Deutschen Nationalmannschaft bei der EM an, so leer ist der Wald selten.
 
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Summa summarum scheinen wir das mögliche schon zu beachten.. Man will halt nicht noch unnötig viel jagddruck erzeugen.
Nehmt ihr euch extra Urlaub/frei um dann in der Woche morgens im Intervall nen Teil des Abschusses zu tätigen?
 

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