Trophäen-Exportverbot unter der Lupe - Botswana

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Windhoek 2024-03-11

Trophäen-Exportverbot unter der Lupe

Botswana: Auswirkung der Beschränkungen auf Kommunalgemeinschaften


Erneut gerät der britische Gesetzesentwurf, laut dem der Import von Jagdtrophäen nach England verboten werden soll, ins Kreuzfeuer. Botswana übernimmt die Führung im Kampf gegen diese Entwicklung in England, die zu einem Dominoeffekt führen könnte, wenn andere europäische Länder diesem Beispiel folgen. Solch ein Verbot dürfte wesentliche Auswirkungen auf vor allem die Kommunalgemeinschaften haben – auch in Namibia.

Von Ellanie Smit und Frank Steffen, Windhoek

Sollte der vorgeschlagene Gesetzentwurf zur Verbannung des Imports von Trophäen nach Großbritannien verabschiedet werden, würde dies sehr wahrscheinlich verheerende Auswirkungen für Botswana als Jagd-Zielland haben. Im südlichen Afrika wird der eventuelle Dominoeffekt in Europa befürchtet, den solch ein Verbot der Briten haben könnte. In Namibia würde diesbezüglich die landesweite Jagd – insbesondere das weltweit anerkannte CBNRM-Programm – durch diesen Schritt bedroht.

Das „Community-Based Natural Resource Management”-Programm in Namibia läuft mittlerweile seit mehr als 20 Jahren auf einer amtlichen Schiene und umfasst 20% der namibischen Landesfläche. Es zielt darauf ab, die Kommunalgebiete durch den Einsatz kontrollierter Landwirtschaft verbunden mit nachhaltiger Jagd selbstversorgend zu machen.

NMH war nach Botswana eingeladen worden, um die Auswirkung eines Jagdverbots besser zu verstehen. Die Jagdindustrie in Botswana trägt etwa 4,5 Milliarden Botswana Pula (etwa 6,2 Mrd. N$ oder 302 Mio. Euro) zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigt direkt etwa 3000 Menschen. Die botswanische Regierung arrangierte daher ein Treffen zwischen Journalisten aus südafrikanischen Ländern (einschließlich Namibia) und dem botswanischen Tourismusminister, der „Botswana Wildlife Producers Association“ (BWPA) sowie Experten, Akademikern und Gemeinschaften.

Kommunalgemeinden sind Leidtragende

Obwohl das Vereinigte Königreich nicht der größte Exportmarkt für Trophäen aus Botswana ist (er macht etwa 10% des Marktes aus), gibt es Bedenken hinsichtlich des Nachahmungseffekts in anderen Ländern. Tourismusminister Dumezweni Mhimkhulu äußerte ernste Bedenken über die Entwicklung im Westen, welche das Einkommen durch Exporte der Trophäen einschränken könnte: „Diejenigen, die in den Gebieten leben, in denen die Jagd stattfindet, fördern die Jagdkonzessionen und Trophäenjagd über gemeindebasierte Organisationen.“

Die Kommunalgemeinden würden sich ausschließlich mit Konsumtourismus befassen. Dies sei ihre einzige Einnahmequelle in einer trockenen Gegend, die keine andere Form des Tourismus‘ zulasse. Erneut betonte er, dass den Menschen der Anreiz fehle, sich um Wild zu kümmern, weshalb das KAZA-Schutzgebiet drohe, auseinanderzufallen: „In Botswana werden sie das Farmland, das als Schutzgebiet vorgesehen ist, zurückverlangen und die Tiere nach Angola vertreiben, wo sie getötet werden.“

Der Vorsitzende der BWPA, Leonard Matenje, sagte, dass das vorgesehene Verbot in seiner derzeitigen Form, erhebliche Risiken für den Naturschutz und die Lebensgrundlagen birgt, auch in vielen anderen Ländern. „Der potenzielle Nachahmungseffekt eines Importverbots im Vereinigten Königreich wird andere Länder dazu bringen, dem Beispiel zu folgen. Länder wie Finnland, Griechenland, Deutschland und Italien erwägen Beschränkungen. Diese Bedrohungen dürfen nicht ignoriert werden“, meinte Matenje.

Namibia auch betroffen

Der Geschäftsführer der BWPA, Isaac Theophilus, stimmte dem zu und betonte:

„Wenn man sich zum Beispiel Namibia ansieht, stützt sich ihre Jagd hauptsächlich auf Jäger aus Deutschland. Deutschland plant bereits ein ähnliches Jagdverbot. Die Gesamtwirkung wird also erheblich sein auf die Jagdbranche im südlichen Afrika.“ Man mische sich nicht in Angelegenheiten dieser Länder ein und so „sollte man uns erlauben, unsere Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Wir haben nicht vor, alles Wild im südlichen Afrika auszulöschen“.

Die Gesamtpopulation der Elefanten im KAZA-TFCA (Kavango-Sambesi Transnationales Naturschutzgebiet) beträgt 230 000, wovon 60% in Botswana zu finden sind. Theophilus weist auf die Schäden infolge des Mensch-Tier-Konflikts bei der zunehmenden Elefantenpopulation hin: „Wir wollen unsere Ressourcen zum Wohlstand der ländlichen Bevölkerung nutzen. Das sind die Menschen, die diese Last tragen.“ Während eines Besuchs der San-Kommunalgemeinschaft im Dorfe Phuduhudu im Nxai-Pan-National Park“, drückte diese ihre Unterstützung für die fortgesetzte Jagd aus, da sie davon profitierten.

Professor Dr. Richard Fynn von der „Okavango Research Institution“ betonte, dass die emotionalen Beschlüsse des Westens drohen, die Kommunalgemeinschaft zu entrechten. Die Zukunft des Naturschutzes beruhe auf der Unterstützung der Gemeinschaften, aber der Westen verstehe die Wissenschaft nicht, die dem nachhaltigen Erhalt zugrunde liegt – so trumpften Emotionen über die Wissenschaft. „Die Gemeinschaften werden in diesem Prozess ignoriert."

Laut Debbie Peake, Direktorin von „Mochaba Developments“ handelt es sich bei den für die Jagd ausgewiesenen Gebieten um Randgebiete, die sich nicht für fotografische Zwecke eignen würden. Ungebildete Personen würden so eine Beschäftigung finden. „Dies Verbot wurde nie mit afrikanischen Ländern erörtert. Daher sollte dieser Gesetzentwurf gestoppt werden. Die eingeschränkte Jagd funktioniert nicht, wir würden zu jener Zeit zurückkehren, als ein Jagdmoratorium verhängt wurde.“

Quelle:
https://www.az.com.na/umwelt/tropha...CAMPAIGN)&mc_cid=480f57fda9&mc_eid=a1be1f27f8
 
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GABORONE: Zahlreiche Menschen aus Kommunen, die in der Nähe von Wildtieren in Botswana leben, demonstrierten am Dienstag gegen einen Gesetzentwurf gegen die Jagd, der dem britischen Unterhaus vorgelegt wurde. Die Demonstranten übergaben eine Petition an das britische Hochkommissariat, während Botswana sich darauf vorbereitet, eine Delegation in das Vereinigte Königreich zu entsenden, um sich gegen den Gesetzentwurf einzusetzen....

.....Amy Dickman, Professorin für Wildtierschutz an der Universität Oxford, sagte, dass Lobbygruppen, die sich für das Jagdverbot einsetzen, das britische Parlament in die Irre geführt haben.....

 
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Britisches Verbot der Trophäenjagd dürfte die Lebensgrundlage ländlicher Kommunen in Botswana beeinträchtigen.

Laut den Autoren Thomas Butynski und Wolfgang von Ritcher verfügt Botswana immer noch über eine große Vielfalt an Wildtierarten, darunter eine Elefantenpopulation von mehr als 100.000 Tieren, zahlreiche Impalas, Kudus, Giraffen, Antilopen, Zebras, Gnus und viele andere.

Das Überangebot an Wildtieren in diesem Land hat dafür gesorgt, dass die Menschen in Botswana ihren Lebensunterhalt mit der vielfältigen Nutzung von Wildtieren bestreiten, denn manchmal ernährt ein einziger Elefant ein ganzes Dorf, und die Einnahmen von europäischen Trophäenjägern entsprechen knappen, aber dennoch nachhaltigen Arbeitsmöglichkeiten.

Noch schlimmer ist es für die Bevölkerung in den abgelegenen Teilen des Landes, wo keine wirtschaftliche Aktivität möglich ist, außer durch die Möglichkeiten, die die Wildtiere bieten, um das manchmal anstrengende wirtschaftliche Überleben zu ergänzen.

Die beiden Autoren zeigen auch auf, dass die Menschen in Zeiten großer Katastrophen oder wenn das Vieh unter den Folgen der Erhaltung der Lebensgrundlagen leidet, gezwungen sind, für ihr tägliches Brot auf Wildtiere zurückzugreifen.

Für ein solches Land ist das drohende Verbot der Einfuhr von Jagdtrophäen durch das Vereinigte Königreich mehr als nur ein Schlag gegen seine Existenzgrundlage. Es ist ein persönlicher Angriff auf die Essenz ihres Daseins. Deshalb hat die Regierung des Landes die jüngste Entwicklung als selbstzerstörerisch und kontraproduktiv bezeichnet.
"Wenn Sie wollen, dass die Menschen die Natur schützen, dann geben Sie ihnen einen Anreiz dazu, damit sie sich selbst um die Wildtiere kümmern, ohne Konflikte und ohne Einmischung der Regierung", sagt Umweltminister Dumezweni Meshack Mthimkhulu.

Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem das britische Unterhaus über die mögliche Verabschiedung des Gesetzes über das Einfuhrverbot für Jagdtrophäen debattiert, das in Botswana und anderen SADC-Ländern für Empörung gesorgt hat.

In der vergangenen Woche durchquerte eine Gruppe von Journalisten aus Ländern wie Namibia, Südafrika und Simbabwe das Gebiet von Gaborone und Teile des Okuvango-Deltas auf der anderen Seite der kleinen, von Touristen und Safaris inspirierten Stadt Maun, die mehr als 364 km von Gabarone, der Hauptstadt Botswanas, entfernt liegt.

Ziel dieses Aufenthalts war es, den Journalisten einen näheren Einblick in die Wirtschaft einiger der bald betroffenen ländlichen Kommunen zu geben, darunter die Kommune Phuduhudu auf der Odendalsrust Farm im Distrikt Lobatse in Botsuana. Diese Kommune besteht aus Mitgliedern der Khoi und San, die bei einer Umsetzung des Verbots noch größere wirtschaftliche Verluste erleiden werden als nach dem Verbot von 2014, das 2019 aufgehoben wurde.

In einigen Gebieten sind kaum wirtschaftliche Aktivitäten möglich, ohne dass irgendeine Form der Wildtierwirtschaft in Betracht gezogen wird. Einige Studenten, die sich weiterbilden wollen, werden von kommunalen Organisationen wie Xhauxhwatubi Safaris gesponsert, einer Organisation mit großen Plänen für die Kommune von Phuduhudu. Zu den Plänen gehören eine Lodge und die Einrichtung mobiler Safaris sowie Investitionen in örtliche Spaza-Läden, um den Mitgliedern der Kommune einen diversifizierten Lebensunterhalt zu ermöglichen.

Wir waren also als Journalisten aus der SADC-Region eingeladen, die Botschaft zu verbreiten, welche Auswirkungen ein bevorstehendes britisches Verbot der Trophäenjagd auf das Leben und den Lebensunterhalt der florierenden Wildindustrie Botswanas haben wird, in der mindestens 3.000 Menschen beschäftigt sind.

Einer von ihnen ist Daniel Motsepe, ein kommunaler Anführer und Vertreter von Xhauxhatubi Safaris, einer kommunalen Organisation auf der anderen Seite des Makgadikgadi-Nationalparks, wo Elefanten, Giraffen und andere Tierarten am Straßenrand herumlaufen.

Dies ist der Teil Botswanas, in dem schimmernde Salzpfannen mit der sengenden Sonne kollidieren, zusammen mit den Nxai-Pfannen, von denen man annimmt, dass sie die größten der Welt sind. Die meiste Zeit erscheinen diese als grelle, weiße, endlose Ebenen. Es wird berichtet, dass sie während der Regenzeit eines der wichtigsten Feuchtgebiete Botswanas sind - dann verwandeln sie sich in atemberaubende Grasebenen.

An einem Freitagnachmittag erreichen wir nach einer 90-minütigen Fahrt von Maun aus das Hauptquartier von Xhauxhatubi Safaris, nachdem wir einen kurzen Zwischenstopp im Büro des Chefs eingelegt haben. Dieser ist nicht da, um uns zu begrüßen, da er anderen offiziellen Aufgaben nachgeht.

Wir grüßen und verabschieden uns und werden bei Xhauxhatubi Safaris von einer Gruppe junger weiblicher Reiseleiterinnen begrüßt, die uns erzählen, wie wertvoll es für sie ist, ihren Lebensunterhalt als professionelle Reiseleiterinnen zu verdienen.

Eine von ihnen ist Baboloki Maizaira, die sagt, dass ihre achtköpfige Familie ohne diesen Job verhungern würde.

"Ich bin die einzige Brotverdienerin zu Hause. Keiner arbeitet, und wenn ich nicht arbeite, leiden alle anderen darunter. Ich habe das Gefühl, dass das jüngste britische Einfuhrverbot für Trophäen uns in eine dunkle Zeit im Jahr 2014 zurückversetzt, als uns ein ähnliches Verbot zu viel genommen hat", sagt sie.

Herr Motsepe, ihr Chef, hatte zuvor erklärt, dass die Arbeit in diesem Sektor für die Kommune das Einzige ist, was sie ernährt, und dass sie mit einer Reihe von Joint Ventures in der Lage sein sollte, einen nachhaltigen Lebensunterhalt für die gesamte Kommune zu gewährleisten.

"Wir überleben nur durch die Einnahmen aus der Trophäenjagd und den Safaris, die wir für Touristen organisieren. Sollte dieses Verbot in Kraft treten, würden wir unsere Lebensgrundlage verlieren, und wir versuchen immer noch, uns von einem früheren Verbot zu erholen, das unsere Lebensgrundlage und die Möglichkeit, unsere Familien zu versorgen, völlig dezimierte. Erst vor kurzem haben wir begonnen, wieder auf die Beine zu kommen. Wir haben einige neue Fahrzeuge und Land erworben, das wir in eine Lodge umwandeln wollen, damit wir mehr Mitglieder der Kommune beschäftigen können", sagt er.

Eine weitere Safarigruppe, die im Falle eines Verbots zu den Verlierern gehört, ist Phuduhudu Safaris, eine private Wildfarm im südöstlichen Teil Botswanas, 15 km von Lobatse entfernt.

Mehr als 10 andere kommunale Organisationen, die an der Pressekonferenz im Cresta Maun Hotel in Maun teilnahmen, um die negativen Auswirkungen des britischen Verbots zu diskutieren, berichteten von ähnlichen Herausforderungen.

Der Geschäftsführer der Botswana Wild Life Association, Isaac Theophilus, sagt, dass das Verbot einen Dominoeffekt auf die gesamte Branche haben wird, da Großbritannien einen großen Einfluss auf andere Märkte, einschließlich der USA und anderer europäischer Märkte, hat, auch wenn es keine dominierende Kraft bei der Trophäenjagd in Botswana ist.

"Aufgrund des Einflusses, den das Vereinigte Königreich auf den gesamten europäischen Markt hat, wird dieses Verbot einen Dominoeffekt und enorme Auswirkungen auf das südliche Afrika haben, und wir sagen, dass wir nicht für die guten Managementpraktiken, die wir eingeführt haben, bestraft werden sollten", so Theophilus.

 
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LONDON: Der Minister für Umwelt und Tourismus, Dumezweni Mthimkhulu, wird heute Nachmittag eine hochrangige botswanische Delegation zum House of Commons im Palace of Westminster führen, wo er den britischen Parlamentariern den Standpunkt des Landes zur Jagd darlegen wird.

Bereits heute Morgen sprach Mthimkhulu vor einer botswanischen Delegation im Hochkommissariat über die Position des Landes zur zweiten Lesung des britischen Gesetzes über das Verbot der Trophäenjagd (Importverbot).
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Wie das britische Parlament mitteilte, wird das Gesetz über das Einfuhrverbot für Jagdtrophäen heute in erster Lesung behandelt und am Freitag, den 22. März, in zweiter Lesung im House of Commons, der unteren der beiden Parlamentskammern des Vereinigten Königreichs, debattiert werden.....
 
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Windhoek 2024-03-18

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Namibischer Umweltminister Pohamba Shifeta

Verbot entspricht dem Neokolonialismus
Namibischer Umweltminister kämpft um Jagd und Trophäenexport

Von Ellanie Smit und Frank Steffen, Windhoek

In einem für den namibischen Umweltminister, Pohamba Shifeta, ungewöhnlich scharf formulierten Brief an seine Amtskollegin in Deutschland, Steffi Lemke, stellt Shifeta unmissverständlich klar:

„Wir betrachten jegliche Importbeschränkungen oder -verbote von Trophäen, die in den Anhängen I und II von CITES aufgeführt sind und über die CITES-Vorschriften hinausgehen, als einseitige, rechtswidrige, neokoloniale Einmischung in unser souveränes Recht auf die nachhaltige Nutzung unserer Ressourcen.“


Der Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus (MEFT) zeigt sich schockiert über die Bemühungen Deutschlands, den Import von Jagdtrophäen weiter einzuschränken oder sogar zu verbieten. In dem Schreiben an Lemke (Bündnis 90/Die Grünen) in ihrer Kapazität als deutsche Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), schreibt der Minister: „Wir sind erstaunt zu erfahren, dass das BMUV plant, den Import von Jagdtrophäen von Tieren, die in den Anhängen I und II des Übereinkommens über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen (CITES) aufgeführt sind, schwieriger zu gestalten und in einigen Fällen vollständig zu verbieten.“

Shifeta dringt auf Konsultationsgespräche mit der namibischen Regierung, lokalen Fachbehörden sowie privaten und kommunalen Grundbesitzern, bevor einschneidende Entscheidungen einseitig getroffen werden. Er bat um eine Erklärung für die Grundlage des Vorhabens und welche Art von Importen Deutschland konkret über die CITES-Vorschriften hinaus einschränken möchte. Namibia sei „sehr besorgt“ über die aktuellen Entwicklungen in Deutschland in Bezug auf den legalen Import von Jagdtrophäen, da weitere „deutsche und/oder europäische Beschränkungen und Importverbote zwangsläufig die Strategie Namibias zur Artenerhaltung schädigen werden“.

In der vergangenen Woche berichtete die AZ von einem ähnlichen Widerstand seitens der Behörden in Botswana, die sich gegen ein gleichartiges Verbot in England stemmen. Der botswanische Tourismusminister Dumezweni Mhimkhulu hatte Medien aus südafrikanischen Ländern (inklusive NMH aus Namibia) eingeladen und ernste Bedenken über die Entwicklung eines Trophäen-Importverbots im Westen geäußert.

Jetzt zeigt sich, dass sich auch Namibia um die Zukunft seiner nachhaltigen Wildpolitik sorgt. So betont Shifeta in seinem Brief, dass deutsche Gäste eine entscheidende Rolle für die Gemeinschafts- und Privatgrundbesitzer Namibias spielen (gemeint sind die Kommunalhegegebiete sowie die kommerziellen Farmen). 80 Prozent der deutschen Jäger würden Namibia als ihr bevorzugtes Jagdziel in Afrika wählen. „Genau wie in Deutschland und Europa, braucht es einer nachhaltigen und regulierten Bewirtschaftung, wenn wir den Wildbestand und dessen Lebensräume erhalten und gewährleisten wollen, ohne unseren landwirtschaftlichen und Forst-Ressourcen zu schaden“, erklärte der Minister.

Shifeta hob auch die Folgen des Mensch-Tier-Konflikts hervor, wozu der Verlust von Leben gehöre. Die Verwaltung der Tierarten in Namibia basiere auf den besten verfügbaren Daten und Methoden in enger Abstimmung mit international verbindlichen Vorschriften: „Ähnlich wie in Deutschland und Europa ist die nachhaltige, regulierte Jagd durch lokale und ausländische Jäger ein wesentlicher Bestandteil der Artenerhaltungsstrategie in Namibia.“

Die Einnahmen aus der nachhaltigen Jagd seien ferner wichtig für die Durchsetzung der nationalen und internationalen Klimaschutzziele Namibias sowie die Erhaltung der Lebensräume, aber auch der Gewährleitung der Menschenrechte durch Arbeitsplätze und Ernährungssicherheit, und nicht zuletzt der Entwicklung einer blühenden Wildwirtschaft durch ausgewogenen Foto- und Jagdtourismus.

Quelle:
https://www.az.com.na/umwelt/verbot...CAMPAIGN)&mc_cid=4603351427&mc_eid=a1be1f27f8
 
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Importverbote in Europa: Botswana kämpft um Großwildjagd.

Die Großwildjagd in Afrika ist in Europa verpönt. Im südlichen Afrika wird das Thema pragmatischer betrachtet: In Botswana ist das kontrollierte Jagen eine wichtige Einnahmequelle, hilft bei der Pflege der Wildbestände und schützt die Landwirtschaft. Doch auch in Botswana regt sich Widerstand.

Das Jagen von Großwildtieren ist ein lukratives Geschäft und dient gleichzeitig dazu, dass zum Beispiel die Elefantenbestände nicht Überhand nehmen und in Dörfer einfallen oder Felder zerstören. Wohlhabende Hobbyjäger aus Ländern wie in Europa oder den USA zahlen riesige Beträge, um Elefanten, aber auch Büffel oder Löwen abschießen zu dürfen. Das kostet je nach Tier mindestens einige Tausend Dollar, bei Elefanten steigt die Summe schnell um das Zehnfache. Die Jäger posieren meist stolz mit Gewehr und dem erlegten Tier für ein Foto, und nehmen gerne den Kopf des Tieres als Trophäe mit nach Hause. In Botswana allein sichert Großwildjagen geschätzte 3500 Jobs und wirft rund 180 Millionen Dollar ab.

Doch gegen das Mitbringen von Trophäen regt sich in Europa starker Widerstand – und setzt Länder wie Botswana unter Druck. Belgien verbot im Januar die Einfuhr von Jagdtrophäen, und folgte damit einer Umfrage der Bevölkerung, nach der sich rund 90 Prozent gegen Trophäenjagd aussprechen. Genauso viele Franzosen sollen gegen das Jagen sein, und eine Gruppe von Parlamentariern macht sich derzeit für ein Verbot in der Nationalversammlung stark. Diesen Freitag will Großbritannien über ein Verbot im Unterhaus entscheiden, nachdem ein Versuch im britischen Oberhaus im vergangenen Jahr gescheitert war. „Heuchlerisch“ bezeichnet das Dominic Lawson in der britischen Zeitung Daily Mail und wundert sich: „Wir exportieren Hirschköpfe. Warum sollten unsere Abgeordneten also versuchen, aus Afrika importierte Jagdtrophäen zu verbieten?“

Elefantenpopulation stieg zuletzt an

2022 setzte sich das Europäische Parlament für ein Einfuhrverbot von Trophäen ein. Vor allem Naturschützer sind besorgt, dass Jagen die Population von Wildtieren weiter dezimieren und gefährdete Arten auslöschen würde. Das ist nur die eine Seite der Medaille. Befürworter sprechen von einem Beitrag zum Artenschutz und liegen nicht falsch.

In vielen afrikanischen Ländern, darunter Mosambik, Simbabwe und Südafrika, hat der Verlust von Lebensraum und Wilderei die Bestände von manchen Tieren wie dem Nashorn jahrelang zurückgehen lassen. Das gilt allerdings nicht für Elefanten, deren Population entgegen allen Erwartungen gestiegen ist, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie feststellte. So auch in Botswana, das mit 130.000 Elefanten die größte Population in der Welt hat.

Die mächtigen Tiere bereiten den Bewohnern allerdings Probleme, da sie oft große Schäden auf landwirtschaftlichen Nutzflächen verursachen. Die Mehrheit der Bevölkerung ist deswegen dafür, die Tiere kontrolliert abzuschießen. Und warum, damit nicht auch Geld verdienen. Sie finden, dass die geplanten Gesetze in Europa nur die westliche Sicht widerspiegeln, nicht jedoch die Lage vor Ort: „Wir wollen, dass sich unsere Brüder aus dem Westen nicht in unsere Angelegenheiten einmischen, denn Deutschland folgt bereits diesem Beispiel, Belgien hat bereits gewisse Gesetze verabschiedet und Frankreich tut dasselbe“, so Issac Theophilus, CEO der Botswana Wildlife Association (BWPA), die rund 80 Prozent aller Wildfarmbesitzer und Jagdbetreiber im Land vertritt.

Ex-Präsident für Importverbot von Jagdprodukten

„Der Dominoeffekt wird große Auswirkungen auf das südliche Afrika haben. Wir sollten nicht für gute Managementpraktiken bestraft werden.“ Ähnlich sieht es Siyoka Simasiku, Executive Director for Ngamiland Council of NGOs (NCONGO), der Ernteschäden, Konkurrenz um Wasserlöcher und den Verlust von Menschenleben beobachtet. „Das sind Dinge, die unseren Gemeinden am Herzen liegen.“ Vergleichbare Töne kommen auch aus Botswanas Nachbarland Namibia. In einem Schreiben an Umweltministerin Steffi Lemke bedauert ihr namibischer Amtskollege Pohamba Shifeta das deutsche Engagement gegen Trophäenimporte nach Deutschland.

Aber auch in Afrika gehen die Meinungen auseinander. In Botswana gibt es einen mächtigen Fürsprecher für die Tierschützer. Der ehemalige Präsident, Ian Khama, ließ während seiner Amtszeit die Großwildjagd 2014 verbieten, um die Wilderei einzudämmen. Sein Nachfolger, Mokgweetsi Masisi, kippte dieses Verbot fünf Jahre später wieder, da er fand, dass die Wilderei unter Kontrolle war. Khama hingegen lässt nicht locker und reiste sogar kürzlich nach Großbritannien, um den Behörden dort bei ihren Bemühungen zu helfen, ein Importverbot von Jagdprodukten zu erlassen. Die Reise löste in Botswana kontroverse Diskussionen aus. Umwelt- und Tourismusminister Dumezweni Mthimkhulu warf dem ehemaligen Präsidenten vor, die Menschen in Botsuana, die er einst geführt hat, zu verraten. „Warum setzt er sich für das Verbot der Trophäenjagd ein, das unseren Gemeinden Einnahmen bringt und Arbeitsplätze schafft?“

Simbabwe plant Delegationsreise nach UK

Jetzt hat sich die Diskussion auf andere Länder im südlichen Afrika, das bekannt für seinen erfolgreichen Schutz der Artenvielfalt ist, ausgeweitet. Simbabwe hat vor, eine Delegation nach Großbritannien zu entsenden, um sich gegen das Gesetz einzusetzen. Die Jagdländer Sambia, Namibia und Südafrika verfolgen die Entwicklung ebenfalls genau. Die Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Africa (SADC), die ihren Sitz in Botswanas Hauptstadt Gaborone hat, zeigt sich zunehmend besorgt über die wirtschaftlichen und naturschutzbezogenen Auswirkungen auf die Region und den Einfluss der Tierschützer aus der Ferne.

Auch bei der „Jagd und Hund“, der größten Jagdmesse in Europa, in Dortmund im vergangenen Monat, schieden sich wieder die Geister zwischen Tierschützern und Jagdbefürwortern. Letztere waren aus dem südlichen Afrika, darunter Botswana, angereist und priesen ihre Jagdunternehmen an. Denn dort betrachtet man die Tiere pragmatisch als Teil des täglichen Lebens. Überpopulationen müssten gemanagt werden, und wenn man dabei auch etwas verdienen und die einheimische Bevölkerung unterstützen kann, ist es umso besser.

 
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Verhaftet Khama - Mthimkhulu fordert Großbritannien auf. 😁

LONDON: Der Minister für Umwelt und Tourismus, Dumezweni Mthimkhulu, hat nicht nur Botswanas umsichtige Naturschutzstrategien sehr gut dargelegt, sondern auch das britische Unterhaus aufgefordert, den ehemaligen Präsidenten Ian Khama bei seiner Ankunft im Vereinigten Königreich (UK) festzunehmen.

Khama war vor kurzem im Vereinigten Königreich, um sich für ein Verbot der Trophäenjagd einzusetzen und Lobbyarbeit im Unterhaus zu leisten. Der Minister wies darauf hin, dass das Unterhaus wissen sollte, dass "Khama eine Person ist, die auf der Flucht vor dem Gesetz ist".

"Khama ist von einem zuständigen Gericht in Botswana zum Gesetzesflüchtigen erklärt worden, und Sie sollten bereit sein, ihn bei seiner Ankunft am Flughafen zu verhaften, bevor er seine 'Desinformation' an die Gesetzgeber hier verkauft", appellierte Mthimkhulu.

Er wies darauf hin, dass Botswana mit einem möglichen Verbot der Trophäenjagd konfrontiert sei, das zu einem großen Teil auf die Initiative des ehemaligen Präsidenten zurückgeht. Sollte sich das Verbot durchsetzen, könnte es die ländliche Wirtschaft Botswanas lähmen, wo die Menschen von den Erlösen aus dem Verkauf von Tiertrophäen abhängig sind.

 
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London: Lord Benjamin Mancroft, Mitglied des Oberhauses, ermutigt Botswana, für öffentlichen Druck in Bezug auf den Bann des Trophäenimport (Verbot) zu sorgen.

 
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HON. MINISTER TRIFFT CIC-VERTRETER IN DEUTSCHLAND

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Minister Dumezweni Mthimkhulu traf den Vertreter des Internationalen Rates für Wildtiere und Jagd (CIC-Deutschland) Stephan Wunderlich im Rahmen der laufenden Bemühungen der Regierung um Lobbyarbeit gegen die Gesetzgebung zur Einfuhr von Jagdtrophäen durch einige Mitglieder der Europäischen Union. Der Minister hat die Position des Landes in dieser Angelegenheit und die Auswirkungen des Verbots dargelegt.

Der CIC ist ein Zusammenschluss von 28 Mitgliedsstaaten mit Delegationen in 84 Ländern und dient als Vermittler und Beobachter politischer Prozesse und bietet eine Plattform für den Austausch über Fragen der Jagd. Er unterstützt die Strategien Botswanas zum Management von Wildtieren.

Während seines Besuchs wird Minister Mthimkhulu unter anderem mit seinem Amtskollegen, dem Vizepräsidenten des Bundesamtes für Naturschutz, dem Deutschen Bundestag, dem Präsidenten der Deutschen Afrika-Stiftung, Vorstandsmitgliedern und Parlamentsmitgliedern zusammentreffen.
 
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Botswana sagt Nein zu „grünem Fundamentalismus“.

Die Pläne der Umweltministerin Steffi Lemke für ein Trophäen-Import-Verbot sind auf erbitterten Widerstand der Regierungen Namibias und Botswanas gestoßen.

Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta schrieb, das sei eine „gesetzeswidrige, neokoloniale Einmischung“, die der internationalen Rechtslage zuwiderlaufe.

Maxi Louis, Umweltschützerin und Basisvertreterin aus Namibia, legte in der Bild-Zeitung noch einen drauf: „Das ist eine rassistische Einstellung und ein rassistisches Verhalten uns gegenüber“. Was Rassismus bedeutet, sollte Frau Louis wissen. Sie war eine Anti-Apartheid-Aktivistin.

Steffi Lemke war stinksauer. Die Vorwürfe trafen tief ins grüne Selbstbewusstsein. Sie hatte deshalb zunächst auch keine Zeit für den Umweltminister Botswanas Dumezweni Mthimkhulu. Er war am 26. und 27. März in Berlin, um gegen das drohende Einfuhrverbot der Regierung mit Fakten zu protestieren. Der afrikanische Minister sollte im Ministerium mit der Staatssekretärin abgespeist werden. Dann kam das Gespräch doch auf Ministerebene zustande. Ein diplomatischer Eklat wurde zumindest vermieden.

Inhaltlich erbrachte das Gespräch nichts. Frau Lemke sei äußerst schmallippig und sichtbar verärgert gewesen. Sachargumente der Umweltministerin hatte es offenbar nicht gegeben, nur Verweigerungshaltung. Die Einladung Botswanas, sich vor Ort ein Bild zu machen, schlug Lemke aus. In diesem Jahr hat sie keine Zeit. Minister Mthimkhulu fasste in seiner Pressekonferenz am 27. März in Berlin diese Haltung in zwei Worten zusammen: “grüner Fundamentalismus“. Und weiter sagte er: „Wir kommen so lange wieder, bis sie uns zuhören.“

 
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Schöne Tiere, hässliche Vorwürfe

Hat Deutschland das moralische Recht von Namibia zu fordern, es dürfe keine Einfuhr von Jagdtrophäen mehr geben? Eher sollten doch die unhaltbaren Zustände in der Tierhaltung hierzulande verbessert werden.

Er müsse sich doch sehr wundern, schrieb Pohamba Shifeta, der namibische Minister für Umwelt, Forstwirtschaft und Tourismus, vor einiger Zeit an seine deutsche Kollegin, die Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Steffi Lemke: „We are astonished to learn from various sources“, dass die Grünen-Politikerin vorhabe, die Einfuhr von namibischen Jagdtrophäen nach Deutschland stark einzuschränken bis hin zum Erlass eines Importverbots. Der namibische Kollege erneuerte seine schon mehrfach vorgetragene Einladung an die Ministerin und Außenministerin Annalena Baerbock, sich vor Ort in Namibia von der artenschutzgerechten Ausübung der Jagd und ihren unmittelbaren positiven Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung im Hinblick auf Naturschutz und Einkommen zu überzeugen. Oder Lemke könne sich raushalten, denkt man, aber das schreibt Shifeta höflicherweise nicht direkt. Die Ministerin hat sich doch noch nicht einmal bei deutschen Jägern über Biodiversität und Artenschutz und den Einsatz der Jäger für diese Ziele informiert, möchte man Shifeta zurufen. Aber das weiß der natürlich eh.

Dumezweni Mthimkhulu ist der Umweltminister Botswanas und hat dasselbe Problem mit Ministerin Lemke. Wahrscheinlich war sie nicht einmal am Telefon zu sprechen oder am Rand einer internationalen Konferenz, deswegen ist Mthimkhulu am Dienstagnachmittag in Berlin erschienen. Da war schon Negative-Presse-Vorwarnstufe 3 ausgerufen, weswegen statt des Staatssekretärs plötzlich die Chefin persönlich kam. Es ist wie bei Stein, Schere, Papier: Man muss als Grüne zwar gegen Jagd sein, aber wenn afrikanische Vorwürfe im Raum stehen, man verhalte sich „neokolonial“ oder gar „rassistisch“, indem man neue deutsche Vorschriften erlässt, die afrikanischen Nationen vorschreiben, womit sie Geld verdienen dürfen und womit nicht, dann hat man verloren.

„Schöne Tiere, hässliche Vorwürfe“, titelte im Netz die hässliche „Bild“-Zeitung, die ihrerseits mitunter schöne Überschriften macht, voll auf den Punkt. Lassen wir diese postkoloniale Empfindsamkeit aber kurz beiseite. Es ist doch auch schon 109 Jahre her, dass Namibia nicht mehr Deutsch-Südwestafrika heißt. Da wird man ja wohl wieder etwas sagen dürfen, wenn es denn den Nachfahren ehedem deutscher Nashörner dient. Drei Dinge:

Erstens wachsen die Populationen gefährdeter Arten wieder, seit die Jagd staatlicherseits erlaubt, aber streng reguliert ist. Die heimische Bevölkerung lässt das Wildern eher sein, wenn das ganze Dorf an Abschüssen durch Jagdtouristen zwischen einigen Hundert Euro für eine Antilope und hohe sechsstellige Beträge für Elefanten oder Nashörner einnimmt – zuzüglich Gebühren, Lizenzen, Trinkgeld sowie Aufwendungen für Unterkunft und Führungen.

Zweitens bringt es dem Artenschutz nichts, wenn ständig Populationen mit Individuen verwechselt werden. Und wenn man noch so sehr nie im Leben einen Elefanten schießen möchte. Ein botswanischer Landwirt sieht in einem hungrigen Elefanten, der ihm die Ernte zertrampelt, nicht den bedrohten Giganten namens Horst. Nur der Grünen-Naturschutz sieht in jedem Wolf allein das Individuum (in dem von ihm gerissenen Schaf hinwiederum nicht). Schicksale haben Menschen und Arten.

Drittens: Dreht man das einmal um und holt Susi aus einem der Zweitausend-Schweine-Mastställe, wo sie in einem toilettenhäuschengroßen Verschlag mit sieben anderen auf Betonspaltenboden und ohne Frischluft, Auslauf, genügend Spielzeug und Tageslicht mit Ekelfutter gemästet wird bis zum Schlachttag – bis heute ist das so erlaubt, Cem Özdemir –, dann möchte man Pohamba Shifeta am Ärmel zupfen und bitten, ob er das, wenn Lemke in Windhoek landet, vielleicht auch kurz ansprechen könnte.
 
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Schlechter Stil ein deutsches Privileg ?!
Die zitierten ministeriellen Äußerungen klingen wie elegante scharfsinnige Zurechtweisungen eines Azubis durch seinen alten Meister.
Man muss sich wieder mal für gewisse Landsleute schämen. Danke, Jarandi!
 
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😁(y) Erster afrikanischer Präsident wettert in BILD über Deutschlands Migrationspolitik.

.....Masisi verweist zugleich auf „Push-Faktoren“ beim Thema Migration. Der Staatschef: „Wir wollen bei uns in unserem Land bleiben. Aber wenn ihr uns die Lebensgrundlagen entzieht, kommen wir zu euch. Dann sagen sich die Leute: Dann gehen wir zu den Verursachern.“ Das betreffe etwa Handelsbeschränkungen und Probleme durch den Klimawandel.

 

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