Trophäe aus den USA einführen

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Guten Tag,

ich plane im November mit einem Freund in Buffalo N.Y. auf Weisswedeljagd zu gehen. Wie bekomme ich, den Erfolg mal angenommen, meinen Hirsch am besten und günstigsten an die heimische Wand?

Selbst im Flieger mitnehmen scheint wenig empfehlenswert.
Ein Telefonat mit der Veterinärbehörde am Flughafen in Frankfurt brachte wenig Erleuchtung.

Kommt nur ein professioneller Spediteur in Frage? Ein erstes Angebot eines solchen prophezeit Kosten, die weit über Flügen + Lizenzen + Taschengeld liegen. Das wäre es mir wohl nicht wert.

Was müsste man tun, damit man die Trophäe einfach per UPS oder Fedex an die Heimatadresse schicken kann?

Für Eure sachdienlichen Antworten danke ich im Voraus.

Waidmannsheil
Heiko
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
So stark sind die nicht in NY. Abkochen, einpacken wegen der gefährlichen Spitzen und im Handgepäck mitnehmen.
 
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Mitnehmen wäre wohl das einfachste und günstigste - ist aber nicht unbedingt erlaubt - bzw. bedarf einiger Voraussetzungen.
Das Risiko ist halt dass die Trophäe eingesackt wird.

Schicken mit normaler Post oder UPS kann klappen. Manche Pakete gehen ja "so" durch.
Wenn ein Schlauer das Paket durchleuchtet, kommt es meistens dann zu Deinem örtlichen Zollamt. Die schicken Dir dann ne Nachricht dass Du dorthin kommen sollst zur Zollbeschau.
Wenn alles gut geht, hast Du die Trophäe im Nu zu Hause.
Wenn nicht, dann holen die sich erst eine Meinung aus Bonn vom BfN ein, ob die Art nicht artgeschützt ist.
Wenn ein ganz Schlauer da ist, wird auch noch der Veterinär hinzugezogen.

Wenn Du den offiziellen Weg wählst, wird es u.U. länger dauern und ein paar extra Nerven und Euros kosten.
Für den Export egal welcher Tierart brauchts ein permit der USFW, die das nur mit Nachweis der legalen Jagd ausstellen, also hunting-tags, permission des Landowners, licence usw.usf., außerdem ein Export-Veterinär-Dokument.
Dann geht's bei Ankunft hier zum Spediteur (wenn Du nicht selbst zum Flughafen willst), der regelt alles gegen Entgelt natürlich.

Habe alle Varianten bereits durch und alle haben bisher geklappt.
Wenn Du ganz sicher gehen willst dass das Teil an die Wand kommt, empfehle ich den offiziellen Weg.
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Mitnehmen wäre wohl das einfachste und günstigste - ist aber nicht unbedingt erlaubt - bzw. bedarf einiger Voraussetzungen.
Warum sollte das bei einer abgekochten und damit sterilen Hirschtrophäe nicht erlaubt sein? Ich würde da nochmal beim Zoll nachfragen. Wegen CITES ist der Zoll nach meiner Erfahrung da ziemlich gut informiert, Weißwedel ist sicher so problemlos wie ein norwegischer Rehbock.
 
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Unter diesem Link findest du eigentlich alles beschrieben, was du zur Trophäeneinfuhr benötigst, auch die entsprechenden Dokumente kannst du downloaden. Meines Wissens ist momentan nur der Grizzly/Braunbär aus der kanadischen Provinz Britisch Kolumbien von einem Einfuhrverbot betroffen.

http://www.jww.de/445,366/

Das Bundesamt für Naturschutz wäre der richtige Ansprechpartner wenn es um die Einfuhrbestimmungen geht, genauere Info's findest du hier:

http://www.bfn.de/0302_wa.html

WMH
 
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Schon mal vielen Dank für die bisherigen Antworten. Ich ermittle weiterhin eifrig in verschiedene Richtungen.

Im Grunde scheue ich nicht den Zoll, sondern eher die veterinäramtliche Einfuhrkontrolle. Was mir da telefonisch von einer Dame am Frankfurter Flughafen erzählt wurde macht wenig Hoffnung. Die Krone des ganzen war die Frage, wo ich denn die Schutzkleidung für die Vorführung der Trophäe hernehmen wolle, wenn ich gerade aus dem Flieger steige? Abgesehen davon, dass ich ja kein qualifizierter, zertifizierter Unternehmer sei, der der Veterinärbehörde ein kompetenter Ansprechpartner sein könne... Und dazu viele "das kommt darauf an..." Antworten, obwohl ja meine Fragestellungen bezüglich Ausfuhrland, Wildart und Zustand der Trophäe ziemlich konkret waren.

Am charmantesten erscheint mir noch die Idee mit UPS oder Fedex, nachdem die Trophäe in den USA komplett fertig behandelt wurde. Wenn der Karton erst mal bei meinem zuständigen Zollamt steht werde ich den sicher auch da raus bekommen. Darf halt nur nicht zwischendurch abgefangen und als hochgradig kontaminierter Bio-Abfall auf meine Kosten entsorgt werden.

Waidmannsheil
Heiko
 
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Also so wild ist es gar nicht,:roll:

(1) Trophäe Abkochen (es dürfen keine Reste mehr dran sein)
(2) in den Staaten sich eine Veterinärbescheinigung ausfüllen und Unterschreiben lassen. (am besten schon Blanko aus D mitnehmen.
(3) per Post verschicken (DHL, UPS etc.)

ggf. wird dann noch Zoll fällig. Dieser ist aber verschwindend gering und richtet sich nach dem Trophäengewicht.

CITES etc. kannste Vergessen, da Weißwedelhirsch davon nicht erfasst ist.
Den Veteinär interessiert es auch nicht, da ja kein reste von Fleisch mehr dran sind.

und ansonsten viel Spaß bei deiner Reise....:shoot:


Grüße Kasimir

hier mal ein link zu der Vet. Bescheinigung.
auf Behördenseiten hab ich´s leider nicht gefunden....
http://www.hunting-flight-service.com/a/documente_alt/anhang-a.pdf
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Man könnte alternativ auch den abgekochten Schädel der Länge nach mit einer Bandsäge sauber durchsägen. Dann paßt der locker in jedes Reisegepäck. Zuhause dann eben wieder zusammenleimen. Möchte ja keinen Wein in dein Wasser gießen, aber im Nordosten sind die Whitetails zumindest auf öffentlichem Grund eher dünn gesät, alte Hirsche sind sehr, sehr rar. Wünsche dir guten Erfolg, kannst ja nach deiner Rückkehr ein paar Fotos einstellen, das wäre sicher interessant.
 
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Nur der Form halber, damit es gesagt wurde:

UPS o.ä. ist auf jeden Fall machbar, aber es kommt halt auch hier drauf an wer grade das Teil bearbeitet.
Man kann leider nicht erwarten, dass der Zöllner hier vor Ort weiß, was er da vor sich hat. Daher - und so ists mir schon passiert - kann es sein dass er erst Rücksprache mit dem BfN halten will.
Da ja nicht artgeschützt, wird es auch kein Problem sein, könnte höchstens ein paar Tage Verzögerung geben und eventuell musste 2 mal hin.

Bzgl. Vet-Bescheinigung:
Seit ein paar Jahren MÜSSEN die Trophäen durch einen in der EU registrierten Betrieb saubergemacht werden, bzw. muss auf dem Papier diese Registriernummer erscheinen (TRACES-Nr.)

Letztes Jahr hatte ich Trophäen aus den USA, habe im Vorfeld nach so einem Betrieb geschaut und auch mehrere gefunden. Keiner der Betriebe war aber bereit mir zu helfen - fragt sich warum die dann registriert sind...


Du kannst den Veterinär übrigens umgehen, in dem die Trophäe "fertig taxidermisch behandelt" ist. Also: abgekocht, gebleicht UND (!) auf einem Brett aufgesetzt.
 
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Du kannst den Veterinär übrigens umgehen, in dem die Trophäe "fertig taxidermisch behandelt" ist. Also: abgekocht, gebleicht UND (!) auf einem Brett aufgesetzt.

Das scheint mir ein wertvoller Hinweis zu sein. Diese Strategie werde ich verfolgen. Müsste dann zwingend die Behandlung von einem zertifizierten Betrieb vorgenommen und dokumentiert werden?

Waidmannsheil
Heiko
 
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Nein, dann nicht. Dann sind keine Vet-Papiere nötig.
Es muss aber auf jeden Fall "fertig" aussehen.

Viel Erfolg und Waidmannsheil!!
 
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Möchte ja keinen Wein in dein Wasser gießen, aber im Nordosten sind die Whitetails zumindest auf öffentlichem Grund eher dünn gesät, alte Hirsche sind sehr, sehr rar. Wünsche dir guten Erfolg, kannst ja nach deiner Rückkehr ein paar Fotos einstellen, das wäre sicher interessant.

Das Wasser nehme ich gerne in meinem Wein. Ich verlasse mich da komplett auf meinen Bekannten vor Ort. Ziel dieser Reise ist nicht vordringlich eine atemberaubende Trophäe. Ich will, zusammen mit den Einheimischen, einfach mal deren Jagd erleben. Im übrigen handelt es sich wohl um "Farmland", dass meinen Bekannten relativ exclusiv zur Verfügung steht. Es sollen dort einige ganz passable bucks vorkommen. Nur die Trophäe (wie stark ist zweitrangig) würde ich schon gerne an meine Wand hängen.

Waidmannsheil
Heiko
 
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Gelöschtes Mitglied 6077

Guest
Das klingt gut. Auf Farmland werden die Böcke auch fetter und stärker. Sie "verhausschweinen", würden unsere Tierschützer sagen. Wenn dann dort nicht jeder jagen kann (außer der üblicher Wilderei), haste sicher gute Karten.

Schreib' dir mal diesen link auf, falls du doch für deinen "Lebensbuck" eine Nachsuche brauchst: http://deersearch.org/ ist vor allem im NE aktiv.
 

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