In den letzten Jahren scheint es populärer zu werden abends / nachts zu pirschen. Möglicherweise wird dies gefördert durch Pressebeiträge, Blogs, Foren etc...
Bei der (Nacht)Pirsch ist es eben nicht auszuschließen, daß ohne Kenntnis dessen der pirscht noch weitere Jäger und vor allem auch "Zivilisten" im Revier unterwegs sind.
Mit diesem Hintergrund muß also die Pirsch wie eine Gesellschaftsjagd geplant und durchgeführt werden. Es reicht nicht, wenn Jungjäger A in WhatsApp eine Nachricht absetzt, Mitjäger B diese Nachricht aber nicht liest / erhalten hat usw.
Hört man sich die ein oder andere Geschichte an, so muß man wirklich die Frage stellen ob es sinnvoll ist (in Ortsnähe) ebenerdig zu schießen bzw. in unseren kleinparzelligen Revieren diese Jagdart auszuüben.
Die hohlen Sprüche kenne ich,
„es sind schon viele Reviere leergepirscht worden ...“ gehört auch dazu. In heutiger Zeit noch völligerer Mumpitz, als früher. Wir haben Mobiltelephone ind What‘s App. Da sagt ein Mitjäger ich bin heute Abend auf Sauen in xy, dann ist das für alle anderen gesperrt, basta. Wobei es völlig gleichgültig ist, ob er in xy auf der Kanzel hockt oder 50 oder 100m weiter im Campingstuhl, wo der Wind passt und ihn die Sauen nicht umschlagen können, weil sie zwar die Kanzel, aber nicht den Campingstuhl kennen. Der Kugelfang ist Sache des Schützen, und Jäger im Revier haben das auch schon mal bei Tageslicht gesehen und wissen, wohin geschossen werden darf.
Wieviele Fälle wurden hier verhackstückt, in denen revierfremde Jäger oder auch leibhaftige langjährige Pächter ein Pony oder eine Kuh erlegt haben, vom uralten Hochsitz aus bei unsicherer Sicht?
Es geht um‘s Mitdenken und verantwortliche Schussabgeben, am besten gepaart mit adäquater Nachtsichttechnik. Wer die aufs 56er Glas beschränken will, kann halt nur bei gutem Mond und freiem Himmel rausgehen. Seine Entscheidung.
Nehm euren Hund mit, dann wisst ihr auch rechtzeitig, wann die Sauen kommen und müsst nicht überhastet schießen, sondern seid fertig, bevor die Sau ins freie tritt, ohne Saufieber, zitternde Hände und verhedderten Riemen in der Kanzel. Und der Hund ist auch froh, wenn er nicht nur im Kofferraum hocken muss.
Gruß,
Mbogo