Systeme aus Stahlguss

Registriert
20 Aug 2002
Beiträge
6.052
Frage an die Experten hier im Forum (und bitte nur an die, die es wirklich sind).
Welche Vor- und Nachteile haben Systeme à la 98iger, die 1. aus Stahlguss und 2. die aus dem vollen Stahl gearbeitet (z.B. erodiert) werden. Dass Stahlguss in der Produktion deutlich günstiger ist, das ist mir klar. Aber wo liegen die technischen Vor- und Nachteile der jeweiligen Produktionsarten in Bezug auf die Qualität/Haltbarkeit der Systeme?

[ 24. Juni 2004: Beitrag editiert von: Benchrest ]
 
A

anonym

Guest
Da Stahlfeinguß heute wesentlich hochwertiger ist, als noch vor 20 - 30 Jahren sind die Festigkeitswerte vergleichbar.
Und bei erodierten Systemen läßt sich heute - zuminest für uns Laien - nicht mehr festsstellen, ob der Rohling nun geschmiedet - oder gegossen war.
Ich frage mich manchmal, ob es heute überhaupt noch gesenkgeschmiedete Systeme gibt. (Außer in der Werbung).
P.
 
Registriert
13 Jan 2003
Beiträge
39
Der unterschied zwischen gießen und schmieden ist der das früher beim gießen es nicht möglich war ein so feines gefüge zu ereichen wie es beim schmieden möglich war. je feiner das gefüge umso höher ist die festigkeit. mit der weiterentwickelung der gießverfahren ist man nun in der lage sehr feine gefüge auch beim gießen zuereichen und das zu einem günstigerem preis. auch ist es das gefüge beim gießen jetzt homogener als beim schmieden, was aber nicht immer ein vorteil sein muss.
ich hoffe das ich es einigermaßen einfach erklärt habe erklärt.
wmh mike
 
Registriert
29 Apr 2003
Beiträge
9.933
...man könnte ergänzend noch sagen, daß es bei den 'moderneren Gießtechniken' deutlich weniger Lunkerstellen gibt, als früher.
 
Registriert
20 Aug 2002
Beiträge
6.052
@ Flex and hummer
What for the hell is: Lunkerstellen??????
icon_confused.gif
 
Registriert
16 Feb 2003
Beiträge
10.574
Hohlräume im Guß. Entstehen beim Erstarren der Schmelze, wenn beim Schwinden kein Material aus der Umgebung mehr nachfließt.
 

M03

Registriert
31 Okt 2003
Beiträge
4.539
Lunker


Hohlräume im Erstarrungsgefüge von Gußwerkstoffen. Sie treten in beruhigt vergossenen Rohblöcken, Rohbrammen und Gußteilen auf. Sie entstehen beim Schwinden der erstarrenden Schmelze, wenn die Volumenminderung nicht durch Nachfließen wettgemacht wird. Im Stahlblock bilden sich L. vornehmlich im Blockkopf, weil er zuletzt erstarrt. Die L.-Bildung wird durch niedrige Gießtemperaturen und -geschwindigkeiten, geeignete Kokillenformen und wärmeabgebende L.-Gegenmittel eingeschränkt.


Was man beim Googeln so alles lernen kann..

Gerhard
 
Registriert
20 Aug 2002
Beiträge
6.052
@ Frodo
Danke für die Information.
Aber meine Frage bleibt dennoch. Gibt es in der Festigkeit und Zähigkeit und Härte heute (state of the art) noch signifikante Unterschiede zwischen Stahlguss-Systemen und geschmiedten und aus dem vollen gearbeiteten Systemen?
 
Registriert
16 Feb 2003
Beiträge
10.574
Sorry, für die eigentliche Frage fühle ich mich unterqualifiziert, also "einfach mal die Fresse halten".
icon_wink.gif


Nur eine Randbemerkung: Der Vergleich der Werkstoffe mit dem (von mir unterstellten) Ziel "das beste System" daraus abzuleiten, macht im wesentlichen nur dann Sinn, wenn es sich um sonst identische Bauteile handelt. Sofern die Werkstoffeigenschaften bei der Dimensionierung Berücksichtigung fanden, und das ist nunmal vorauszusetzen, ist der alleinige Vergleich der Materialien von eher akademischem Interesse.
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von frodo:
Der Vergleich der Werkstoffe mit dem (von mir unterstellten) Ziel "das beste System" daraus abzuleiten, macht im wesentlichen nur dann Sinn, wenn es sich um sonst identische Bauteile handelt
<HR></BLOCKQUOTE>

Die Frage von Benchrest bezog sich auf Systeme nach 98er Bauart. Da derartige Systeme - zivil abgewandelt, d.h. ohne, bzw. mit zugeschweißtem Daumenloch - aus NEUPRODUKTION seit einigen Jahren wieder angeboten werden, ist die Frage schon berechtigt.
RUGER-Systeme sind EINDEUTIG GUSS - werden aber auch nicht anders angeboten, gelten aber als extrem stabil. - Bei einigen neuen "deutschen" Systemen stammen die Rohteile aus dem Baltikum - die "Globalisierung" schreitet voran.
P.
 
Registriert
20 Aug 2002
Beiträge
6.052
@ Bärentöter

Dank für die Info in bezug auf die Ruger-Systeme. Der Hintergrund meiner Frage ist der, daß ich mir gerne einen Custom-Repetierer bauen (lassen) möchte. Da ich Linksschütze bin, kommen die guten alten DWM-Systeme nicht in Frage. Nesika und Stolle sind ar***teuer, da legst Du allein für ein System ca. 1100-1200 U$ auf den Tisch des jeweiligen Hauses. Eine echte Alternative stellen die Montana Rifleman Systeme dar, die es auch in einer Linksversion gibt. Ein System kostet dort etwa die Hälfte. Ein System mit Lauf ist ca. für 1000 U$ zu haben. Ich hatte vor Jahren eine Remingtion 700 Varmint, die m.E. auch ein System aus Guss hat, und an der es nix zu meckern gab. Allerdings neige ich aus finaziellen Erwägungen eher dazu, ein Montana .. System zu erwerben. Da es gegossen wird - siehe dazu die Website -, war meine Frage nach den Vor- bzw. Nachteilen der beiden Varianten Guss-Systeme bzw. geschmiedete und dann aus dem Vollen gearbeitete Systeme.
 
A

anonym

Guest
@ Benchrest:
Kenne das Montana System nicht.
Da bei den neugerfertigeten (Links-)Systemen damit zu rechnen ist, daß der Rohling gegossen ist - auch wenn etwas anderes behauptet wird - würde ich ein System, daß von vorn herein als "Guß" deklariert wird, als das "EHRLICHERE" ansehen - und kaufen, wenn mir die Verarbeitung zusagt.
Die Verarbeitung der RUGER-Revolver ist mir zu grob - bin mir aber sicher, daß die Rohteile der "Stainless-Modell" von S&W auch gegossen sind.
Wenn ich mir dazu überlege, daß die 98er - im Gegensatz zu Kipplaufwaffen - im allgemeinen WEIT ÜBERDIMENSIONIERT sind, hätte ich aus Festigkeitsgründen absolut keine Bedenken - eher im Gegenteil.
Wie gesagt - es geht dann nur noch um die Oberflächenbearbeitung - und das bleibt - auch in den USA - eine Preisfrage.
P.
P.S. Munition mit 10-12.000 bar wird allerdings KEIN SYSTEM überstehen.
(Wenn ich für Neuwaffen nicht auf 3-Warzenverschlüssen (mit 60° Öffnungswinkel) bestehen würde -hätte ich mir wahrscheinlich ein "Stolle" oder "Menke" gekauft.
P.

[ 27. Juni 2004: Beitrag editiert von: Bärentöter ]
 

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
134
Zurzeit aktive Gäste
431
Besucher gesamt
565
Oben