Ich kann es nur vermuten, aber irgendwer(Wildbiologe) hat es auch mal erwähnt, dass Rehe (und SW ?) untereinander kommunizieren.
Daher dürfte sich bei denen rumgesprochen haben, das Wolf und Luchs nicht auf Hochsitzen rumlungern und nicht einmal Pfeil und Bogen haben. Und deswegen auf Witterungsdistanz herankommen müssen. Es sein denn die machen (Wolf) drückjagdähnliches.
Es gibt ja die Untersuchung (Norwegen ?) wo der Unterschied der Beutezahlen Luchs vs. Jäger mit Anzahl Unterwuchs verglichen wird. Der krasseste Gegensatz.
Na ja,
grundsätzlich muss man ja sagen, das
jeder Prädator (auch der Top-Prädator Mensch) neben seinen direkten Effekte wie das Töten eines Beutetieres auch zusätzlich noch
indirekte Effekte auf die Beute oder auch kleinere Konkurrenten durch seine bloße Anwesenheit bewirkt.
Das bedeutet dann z.B. den Ausschluss von Beutetieren aus bestimmten Arealen, die Abnahme von Futter-Aufnahmeraten wegen vermehrten Sicherns oder die Reduktion von Fettreserven, welche durch vermehrtes Flüchten reduziert werden; da gibt es noch einige weitere Beispiele für.
Diese indirekten Effekte von Prädatoren wird dann immer in Verbindung gebracht mit den Begriffen „Landscape-of-Fear“ und „PredationRisk-Landscape“ .
Aber auch jeder erholungssuchende Mensch in der freien Natur, nicht nur der "gemeine Jäger", beschwört solche Effekte durch seine bloße Anwesenheit hinauf; andere Spezies werden durch die bloße Anwesenheit des Menschen beeinflusst und auch in ihrem Verhalten limitiert!
Insofern stimmt die Aussage von Stöberjäger ("
Man sollte Wild nicht für so blöd halten, dass sie keinen Todfeind von einem harmlosen Spaziergänger unterscheiden könnten!") nicht so ganz, er simplifiziert wieder mal das komplexe Geflecht zwischen Prädator und Beute!
Ein Beispiel für die Komplexität dieses Verhältnisses sind einige Forschungsergebnisse, welche z.B. implizieren, das unter der Anwesenheit von Top Prädatoren die Biodiversität steigt!
Ein sehr gut untersuchtes und klassisches Beispiel für die Tatsache, d
as "jegliche Menschen" wie ein Räuber wahrgenommen werden können, sind z. B. Wanderer und Erholungssuchende mit ihren Effekten auf das Auerhuhn (RÖSNER S., MUSSARD-FORSTER E., LORENC T. & MÜLLER J. (2013): Recreation shapes a „landscape of fear“ for a threatened forest bird species in Central Europe), d.h. Erholungssuchende können für das Auerhuhn definitiv eine „Landschaft-der-Angst“ generieren.
Also folgerichtig sollte man sich nicht zu sehr grämen und/oder den Kopf zerbrechen über die indirekten Effekte unserer Existenz und unseres Handelns; unsere Wildtiere haben sich an ihre "Prädatoren, auch schon in der Zeit, bevor der Homo sapiens auf die Bühne trat", mit ihrem Verhalten an Prädatoren angepasst und bei bedrohten Arten sollte dann eben eine entsprechende Besucherlenkung Schäden zu vermeiden helfen.
Heute allerdings werden die Folgen dieser Anpassung bei unseren heimischen Schalenwildwildarten zum Beispiel häufig jedoch fast ausschließlich monetär bewertet; die z.T. ökologisch wertvollen Folgen aus diesem Verhalten werden dabei gerne auch unter den Tisch fallen gelassen.
So, Schluss jetzt!
Ich muss gleich noch nach den "Schwarzen Nahrungskonkurrenten" auf dem Feld schauen!