Mohawk schrieb:...
Eben weil das so komplex ist sind die rausgeschrienen Milliarden zu einfach. Wenn wir uns nur auf diese Summe fokussieren übersehen wir vielleicht, was passiert, wenn wir nicht zahlen. ......
Ein Argument, welches sehr stark an Erpressung erinnert.
Mich interessieren solche was-wäre-wenn-vielleicht Spielchen nicht. Was mich interessiert ist der eindeutige Spruch des BVerfG aus den 90ern anlässlich der ersten Euroklage (Gebot der Stabilitätsgemeinschaft, Austritt wenn nicht) sowie die wirklich glasklaren und interpretationsunfähigen Maastrichtverträge.
Die eigentliche Gefahr der - unwirksamen - Rettungsversuche ist der Ansehensverlust der öffentlichen Institutionen. Nicht in Griechenland, sondern bei uns.
Also geht ein Teil des Geldes an die griechischen Rentner (z.B.). Dass ein top-gesunder arbeitsfähiger 59jähriger was davon abbekommt ist vielen nicht vermittelbar, aber willst Du das Geld auch einem 80jährigen wegnehmen? Nicht wirklich.
Das Geld geht praktisch zu 100% in einen völlig überblähten Staatsapparat, an Beamte ohne Aufgabe und häufig sogar ohne (physischen) Arbeitsplatz. Versorgungsposten, die z.T. noch in Zeiten der Diktatur geschaffen wurden (bis heute Rente nach der Schule für unverheiratete Töchter von Offizieren).
Am Wochenende stand in der WELT zu lesen, daß der oberste griechische Gerichtshof entschieden hat, daß Zeitarbeiter beim Staat nach einer bestimmten Zeit ein Anrecht auf eine Verbeamtung haben.
In einem Land wohlgemerkt, wo schon jetzt jeder fünfte bzw je nach Kriterien sogar jeder vierte beim Staat arbeitet - andere Versorgungsempfänger nicht mitgezählt.
Der Grieche hat nichts gelernt.
Und daran sind wir schuld, weil wir mit unserem Geld den Erkenntnisprozess verhindert haben.
... Und ein Teil wird in die Wirtschaft fliessen, nehme ich an (direkt oder indirekt) und dort hoffentlich für Arbeitsplatzsicherheit und Produktivitätssteigerungen führen, damit sich die Griechen aufrappeln können.
Sowas glaubst Du ganz sicher nicht im Ernst. Ich würde sonst - ebenfalls im Ernst - mein Bild von Dir revidieren.
...
Deshalb sollte das als Darlehen angelegt sein
Es ist alles schon jetzt als Darlehen mit "scharfen" Bedingungen angelegt, was völlig scheissegal ist. Das Geld kann nicht zurückgezahlt werden. Wie auch? Die Griechen müssten nach derzeitigem Marktzins 25% ihres BIP für den Schuldendienst aufwenden - und hätte dann lediglich den Zins bezahlt und noch keinen Euro getilgt. Das ist völlig undenkbar.
und entsprechenden Einsatz der Empfängerländer voraussetzen. ...
Viele Grüße,
Joe
Der Einsatz ist nicht zu sehen, weder in der irischen Steuerstruktur (die Iren verdienen pro Kopf MEHR als wir und haben NIEDRIGERE Steuerbelastungen - glaubt keiner, lies es nach, ist so) noch in der griechischen alle-arbeiten-im-ÖD-Mentalität.
Dompfaff