Eine Geschichte, die als Hintergund für eine sehr viel skurrilere dient:
In einem privaten Revier sitzen fünf Jäger in einer Kiesgrube, die in verschiedenen Stadien der Rekultivierung steht, da das Rehwild hier sehr vetraut mit Spaziergängern und Hunden ist, ist eine Bejagung natürlich etwas kompliziert. Daher werde ich mit Anton, PRT und passioniertem Saufinder durchgehen, da er Rehwild nur ganz kurz anjagt und so das Wild hoffentlich den Schützen ruhig und vetraut kommt.
Rehwild ist da und bald fallen einige Schüsse. Zwei davon in kurzem Abstand, was mich nicht besonders zuversichtlich stimmt.........
Es liegen auch zwei Kitze und ein junger Jäger steht mit langem Gesicht da, er hat ein Bockkitz beschossen, aber schlecht getroffen, so seine Aussage.
Also Schweißriemen geholt und den Anschuß kontrolliert, Laufschuß. Da Anton schon einige kranke Rehe niedergezogen hat, machen wir uns auf die Nachsuche. Tüchtig Schweiß in der Kiesgrube, dann auf einem Wechsel raus aus der KG und im großen Bogen wieder in die Kiesgrube rein. Wenig Schweiß, aber immer wieder Bestätigung. An einem Durchschlupf durch einen Maschendrahtzaun wieder reichlich Schweiß, danach aber kein Tropfen mehr.
Bis dahin hatten wir etwa 500m Schweißfährte hinter uns.
Der Hund bögelt und bögelt in einem Nordhang, der nach Süden durch den Zaun, nach Norden durch einen Kiesweiher begrenzt wird. Per Handy stelle ich zwei Schützen an die Enden des Hanges und als die stehen, schnalle ich Anton. Er bögelt wieder eine ganze Zeit und nimmt dann aber einen deutlich sichtbaren Wechsel an, der nach Osten führt. Kurz darauf ein Schuß.
Ich rufe den Schützen an und bekomme die Antwort, Reh liegt, aber gesund.
Als ich gerade mit fluchen fertig bin, wird Anton laut und jagt das kranke Kitz mit schlenkerndem Vorderlauf an mir vorbei nach Westen und macht in dem relativ steilen Hang Fassversuche, an schießen nicht zu denken........
Also Kanone auf den Buckel und los, immer dem Laut nach. Dann nach ca. 250 Meter Spurt plötzlich Standlaut.
Warum fängt er das Kitz nicht!!
Nach weiteren 300-400 Metern stehe ich an einem weiteren Kiesweiher und sehe wie der Bock im Wasser steht und Anton ihn nicht raus lässt. Den Hund abgerufen und Schuß aufs Blatt des Bockkitzes waren dann keine Kunst mehr, obwohl die Zunge bis zum Boden hing und die Lunge fast nicht mehr mitmachte.
Guter Hund!!
Wie gesagt, diese Geschichte als Hintergrund einer deutlich skurrileren.
Bausaujäger