Sillage selber herstellen

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6 Jan 2013
Beiträge
889
@Ayers Rock: Alles richtig, was du schreibst. Hinsichtlich der nötigen Verdichtung des Siliergutes halte ich Tüten oder Beutel allerdings für ungeeignet, weil die zu schnell reissen.
 
A

anonym

Guest
Mache ich mit besten Erfolgen seit über 40 Jahren!

Ohne die wirklichen Geheimtips zu verraten kann man den
Jägern, die bereit sind sich diese Arbeit zu machen dennoch
einige Tips geben:

1.Regel. Mein Futter muß das Beste sein, mindestens eine Klasse besser beim Bauern!
Begr.: Das Vieh kann nicht auswählen, es muß immer das angebotene Futter annehmen!
Für bestes Futter brauche ich beste und sauberste, frische Zutaten.
Obsttrester als Grundlage.
2. In der Mischmaschine kann dann Mais, Weizen, Hafer,
Rübenschnitzel, Eicheln, Rosinen usw. zugemischt werden.
Nicht zu lange laufen lassen, sonst gibt es Kugeln.

3. Einfüllen in blaue Tonnen und festtrampeln, bis alle Luft raus ist
(Für saubere anärobe Milchsäure-Gärung).
Feststampfen randvoll - Deckel mit Dichtung drauf-
sonst mit Plastikfolie unter den Deckel und Spannring drum.
4. Fertig und 6 Wochen abwarten - einsetzbar!

Tagesdsosis 1 Raubeisenschepper pro Kirrung (ca. 1Kg)

6 Tonnen halten von Nov. bis April

Nicht angebrochene Tonnen können schattig den Sommer gut überstehen,
wenn sie wirklich dicht sind. Sauerstoffzutritt führt zu stinkiger Buttersäuregärung.

5. Wegen Verwurmungsgefahr nicht auf dem Erdboden anbieten.


Früher durften wir noch Entwurmungsmittel zugeben. Das wurde dann extra gekennzeichnet für Spezialanwendungen bei Wurmbefall (erkennbar an den Innerreien beim Aufbruch)
Zwecks diesbzgl. Kontrolle wurde Ende Jan. immer noch ein Aspirant erlegt und
ganz streng kontrolliert !

:shoot::twisted:

Coyotesniper

Jagd ist Handwerk und 90% Arbeit

When the moose drops - the fun stops !
 
A

anonym

Guest
Wenn Die Herstellung von Klee- Gras-Kräutersilage interessiert,
einfach mal melden.

coyotesniper :trophy:
 
Registriert
7 Jul 2008
Beiträge
5.338
Zum silieren ist ja das meiste schon gesagt....

Aber Brombeeren, Himbeeren und auch Brennessel würde ich zu Blattheu verarbeiten.
Stängel abschneiden und im Schatten aufhängen, danach sehr vorsichtig behandeln, weil es sehr stark "bröselt".

Das Wild ist allerdings ganz "narrisch" darauf.

Bausaujäger
 
Registriert
9 Mrz 2009
Beiträge
222
Sauerstoffzutritt führt zu stinkiger Buttersäuregärung.

Bitte um Entschuldigung, dass ich hier Widerspreche, aber das ist schlicht falsch!

Bei Sauerstoff-Zutritt vermehren sich erst Hefen und Schimmelpilze, die Nacherwärmung und Verschimmelung (incl, der Bildung von Pilztoxinen) mit sich bringen. Ist kontinuierlich Sauerstoffzutritt gegeben, setzt Fäulnis ein, die auch unangenehm riecht, aber keine Buttersäuregärung.

Clostridien sind bodenbürtige Bakterien, die durch Schmutz bei der Ernte ins Futter gelangen. Setzt der Silierprozeß ein, sinkt der pH-Wert unter anaeroben Bedingungen sehr schnell ab; reicht die Zuckermenge im Futter nicht aus um den pH-Wert so tief abzusenken, dass die Clostridien in ihrer Entwicklung gehemmmt werden, können diese sich vermehren und wandeln zuerst den verfügbaren Zucker zu Buttersäure um, ebenso wie später die Anfangs aus dem Zucker gebildete Milchsäure (erwünschtes Gärprodukt).
Von der Verwendung von Säcken würde ich abraten, das Risiko von Folienbeschädigungen und damit dem Sauerstoffzutritt ist sehr hoch. Hefen und Schimmelpilze benötigen weniger als 1 % Sauerstoff in der Atmosphäre um wachsen und Verderb bringen zu können. Zum Vergleich: wir Menschen ersticken bei weniger als 12 % Sauerstoff in der Luft. Der Ansatz mit den Blauen Fässern wäre bei mir Mittel der Wahl.
Bei der Auswahl der zu silierenden Stoffe ist es wichtig darauf zu achten, dass zum einen Ausreichend Zucker im Material vorhanden ist (bei Gras: nach 3-4 Tagen intensiven Sonnenscheins) und das Material nicht zu nass ist (ca. 1/2 - 1 Tag bei Sonne welken lassen und dann unter intensivem Festtreten in die Fässer stopfen. Beim Verfüttern die Fässer immer wieder verschließen, um den Zutritt von Sauerstoff zu minimieren.
Beim Einsatz von Siliermitteln, bitte darauf achten, welchen Zweck man erreichen möchte, was für ein Ausgangsmaterial vorliegt und dann erst das für den Zweck passende Mittel auswählen.
Von den vielen Stoffen, die sich mehr oder weniger gut einsilieren lassen, bitte immer berücksichtigen, dass der wiederkäuende Teil unseres Wildes auch einen Anspruch an die Struktur des Futters hat, also das Gras nicht unbedingt eher schneiden, als es der Milchviehhalter von nebenan macht...

Wenn noch Fragen zur Silierung sind, bitte einfach eben melden!

Schönen Gruß,

Klaus
 
A

anonym

Guest
Danke, Du hast Recht! SC71 :thumbup:

hat man mir falsch erklärt im Brustton der Überzeugung!

Wieder was dazu gelernt!

Für mich war hier wichtig: Bestes sauberstes Siliergut,
frisch verarbeiten und die Fässer stramm + fest füllen,
Sauerstoffzutritt verhindern!
Bei alten Dichtringen an den Fässern kann man schon mal mit einer
Abdeckfolie zwischen Rand und Deckel nachdichten.
Spannring nicht vergessen!
Coytesniper:cheers:
 

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