Silieren von Trester?

A

anonym

Guest
Frage an die Kirrungsspezialisten zur Apfelsaftzeit: Wie konserviert, d.h. siliert man den Trester am besten? Die blauen Plastiktonnen sind ja eher unhandlich und sicher keine Zierde für den Wald. Mit Plastikbeuteln analog der Landwirtschaft (Foliensilage) müßte es doch auch gehen. Wer hat Erfahrung und gibt Tips?
 
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Lieber DUK
blaue Plastikfässer sind zwar nicht schön, aber sie können nach Gebrauch wieder entfernt werden.
Deine Plastikbeutel liegen garantiert nach Gebrauch im Gebüsch.
Das ist auch nicht schöner.
Eigene Erfahrung!
Okuli
 
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anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DUK:
Frage an die Kirrungsspezialisten zur Apfelsaftzeit: Wie konserviert, d.h. siliert man den Trester am besten? Die blauen Plastiktonnen sind ja eher unhandlich und sicher keine Zierde für den Wald. Mit Plastikbeuteln analog der Landwirtschaft (Foliensilage) müßte es doch auch gehen. Wer hat Erfahrung und gibt Tips?<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo DUK,
die Frage ist wofür braucht man Trester? Ernährungmäßig ( für das Rehwild) erreicht Trester knapp den Nährwert eines Backsteines, ergo taugt es nur als Lockmittel. Besser ist GPS oder Heuballen ( die in den Folien) gegeignet, da sich die Dramzoten des rehwildes so ab Oktober für die Aufnahme von faserreichem, aber nährstoffarmen Futter umbilden. Somit ist das Saftfutter Trester nicht geeignet.

Olaf

[ 26. August 2002: Beitrag editiert von: OlafD ]
 
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Ein Spezialist bin ich nicht.
Ich bringe den Trester zusammen mit geringen Mengen von Viehsalz und Mineralstoffen in stabile Plastiksäcke ein, ca 25-40 Liter
diesen bringe ich zusammen mit Hafer gequetscht und heusilage an den Fütterungen aus, die relativ kleinen Säcke haben den Vorteil, das sie Portionsgerecht sind, somit nach dem Ausbringen im Landy landen.
 
A

anonym

Guest
Danke für den Tip. Nimmt man einfach stabile Müllsäcke oder gibt´s da was spezielleres?

Zur obigen Anmerkung wegen des Liegenlassens der Säcke möchte ich nur bemerken, daß es da wohl eher auf´s Prinzip ankommt. Eine Wutz läßt alles im Wald liegen, ein ordentlicher Mensch entsorgt sogar den Müll der anderen.

Bezüglich des Nährwertes des Tresters meint im Übrigen die wissenschaftliche Futtermittelkunde, dies trifft aber nur auf die Fütterung und nicht auf die Kirrung zu, daß Apfeltrester im Nährwertgehalt in etwa der Grassilage entspricht (Kohlehydrat), aber weniger Protein enthält. Die Verdaulichkeit ist wegen des hohen Anteils an Rohfaser mittelmäßig, was aber deb wiederkäuenden Raufutterfressern entgegenkommt.

Weidmann`s Heil und Danke für die Tips,

DUK
 
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@DUK
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
..Nimmt man einfach stabile Müllsäcke oder gibt´s da was spezielleres?
Servus DUK,
ich bin mir nicht sicher, ob Müllsäcke reichen. Silieren ist ein anerober Vorgang. Die Folie, die zum Abdecken an Fahrsilos verwendet wird, ist deshalb luftundurchlässig. Bei Müllsäcken ist das nicht erforderlich, diese müssen vor allem flüssigkeitsundurchlässig sein.

Waihei

Beagel
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von DUK:
Danke für den Tip. Nimmt man einfach stabile Müllsäcke oder gibt´s da was spezielleres?

DUK
<HR></BLOCKQUOTE>

Hallo DUK

Müllsäcke sind zu dünn, sie werden dir platzen, bedenke, du bringst ca 30
kg material ein, welches durch mehrfaches aufsetzen des sackes noch verdichtet werden muss.
unsere säcke haben die mehrfache dicke eines müllsackes
wir haben diese vor jahren in großen mengen erworben, bin mir aber nicht mehr sicher wo genau, glaube aber das es raiffeisen oder ein futtermittelhandel war

[ 27. August 2002: Beitrag editiert von: R.H. ]
 
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Anmerken möchte ich noch das das Rehwild nicht wartet bis du den Sack öffnest sondern sich selbst bedient. Eine Lagerung am Futter- oder Kirrplatz ist nicht möglich. Da bieten die Plastikfässer eindeutig mehr Vorteile.
Gruß Steinkauz
 
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Nicht nur Rehwild sondern auch Mäuse bedienen sich ungewollt an den Säcken und lassen so u.U. Luft an die Silage, die dadurch nicht besser wird.

Der weitere Vorteil bei Fässern ist, dass man den Trester wirklich gut verdichten kann, wenn der Deckel dicht ist, hält der Trester auch bis in den folgenden Herbst ohne Qualitätseinbußen.

Den Hafer kannst Du auch mit reintun, ich habe sogar mal eine Mischung aus Trester, Hafer und kurzgehäckseltem Heu kennengelernt, die gut siliert und sehr lange haltbar war (siehe AFS).
 
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Hallo DUK,
die Fässer sind hier nahezu unschlagbar, wenn sie dir im Wald nicht gefallen dann füll doch den Trester aus den Fässern in Säcke. Silieren geht auch ganz ohne Zugaben von Salz problemlos.
Wir haben mangels Fässern den Trester auch schon in alt Plasticksäcke (Kunstdünger u.ä.) abgefüllt wenn man die schön stapelt wird auch die Luft sauber herausgedrückt und der Trester siliert gut. Auch fertig in Säcke verpackten hatten wir schon im Einsatz. Die Nachteile (anfressen,platzen wurden schon ausreichend beschrieben und am Ende des Jahres musst du hundert Plastiksäcke entsorgen.
Ein benachbarter Staatsförster hat einen kleinen Fahrsilo betoniert so ca. 8cbm groß und nach einer Seite offen. Der Trester wird mit dem Miststeuer reinbefördert, festgetreten und mit Folie abgedeckt. Im Winter wird er dann in Eimern oder Säcken ausgebracht.

WH Highländer
 
A

anonym

Guest
Genauso wie Heu sind Gehalts- oder Zuckerrüben (die zerkleinert ausgebracht werden) und eben auch (Apfel)-Trester
als Saftfutter für das Reh besonders
Geeignet. Nährstoffarm und von daher dem
zurückgebildeten Verdauungssystem vom Rehwild
zuträglich.

Wir silieren ebenfalls in den blauen Plastiktonnen. Der Trester wird verdichtet und luftdicht verschlossen und gelagert.

Wenn ich im Winter rausfahre entnehme ich vorher aus der blauen Tonne ein oder zwei Kübel voll Trester und nehme sie mit ins Revier.

Zum Silieren verwenden wir statt dem Siliersalz, einfaches Viehsalz. Wir haben
festgestellt, dass das Rehwild mit Viehsalz silierten Trester besser annimmt.
 
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Zum Nährwert ( Futterwert) von Apfeltrester: Mir liegt eine Veröffentlichung vvor, in der nicht nur die Dokumentationsstelle der Universität Hohenheim (1995) sondern auch die Hess.Landwirtsch.Forschungsanstalt Eichhofen, Bad Hersfeld(1995), aber auch Steingass (1984) und FH Bingen(1995) feststellten, daß Apfeltrester sehr wohl als Wildfutter ( Schalenwild) sehr gut geeignet ist, sogar in die Nähe von maissilage rückt. Mittlerer energetischer Futterwert je kg Trockenmasse:
6,4 MJ/kg TS NEL; 550 StE/kg TS; 10,5 MJ kg TS ME. Diese Angaben sind abgeschrieben und für Fachleute sicher verwertbar.
In BW darf nach der neuen DVO zum LJagdgesetz Trester mit geringen Hafermengen angereichert werden, das ist ein durch aus sehr sinnvolles Wildfutter - wenn überhaupt gefüttert werden muß.
Zur Salzgabe habe ich die Erfahrung gemacht, daß entsprechende Mengen Siliersalz(wie beim Mais) sehr gute Etrgebnisse liefert. Viehsalz soll Durst machen und so zu vermehrtem Verbiß führen. Der Gedanke ist nachvollziehbar.
Ich siliere in stationären "Holzkisten" von ca. 1,00 X 1,20 x 1,00 m, ausgeschlagen mit Silierfolie, gut gestampft und noch besser abgedeckt. Wenn Fütterungszeit, öffne ich eine Seite dieser "Kiste", entferne dort die Silierfolie (Nehme sie mit nach Hause) und das Wild kann sich bedienen,bis das Silo leer ist. Das bedeutet aus meiner Sicht: Weniger Beunruhigung an der Fütterung, da ich nicht mehr täglich hinmuss, oder Beobachtung aus der Ferne.
Hier handelt es sich also nicht um eine Kirrung, sondern um eine Fütterung.

Zur Gewinnung von haltbarem Kirrmaterial reicht das Silieren von Trester im Faß,
nach 6 Wochen ist auch dieses Material gut siliert aber dann brauche ich kaum noch Kirrmaterial. Also kirre ich mit frischem Trester in kleinen Mengen, der bei Kälte sehr gut angenommen wird.

Gruß und WeiHei
Dilldapp
 

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