Servus, meine Lösung ist wie folgt:
Ich arbeite am liebsten mit einem Flaschenzug ala Kristo.
Ebenfalls gebaut aus Kletterzubehör, was zur Baumfällung eh meist im Fahrzeug ist.
4 Karabiner, Handsteigklemme, 3 kleine (mMn VÖLLIG ausreichende) Lastrollen ggf. Bandschlingen und 60m 10mm Riggingseil entfremde ich der Kletterkiste.
Verängert/ Angeschlagen werden kann mit den Schäkeln (4x4,5 To WLL) , 4m Schlupfen (2x4 To WLL) und 15m Bergegurten ( 2x /7 to WLL) aus der KFZ Bergeausstattung.
Ich arbeite mit 2 Rollen auf dem Acker ein (größere Reichweite) und eine 3 Rolle im Bestand. Ich ergänze in diesem Fall entweder die Lose Rolle um Handsteigklemme, Klemmknoten/ Seilklemme und 3 Rolle oder hänge die 3 Rolle mit einem Karabiner neben der losen Rolle am Haupt ein. Der Vorteil ist, ich stehe direkt am Haupt wenn ich ziehe und sehe was passiert. Das funktioniert soweit ganz gut.
Am Wildträger angekommen, wird dieser auf den AHK belassen, aber der Verschlusshebel gelöst, so das der Korb hinten auf dem Boden aufliegt....(moderne Wildträger können das ja eh schon) dann Rolle ich den Burschen da rein (im letzten Fall 75 Kg Rotspießer). Jetzt ist es fast geschafft.
Um den Korb wieder hoch zu bekommen, stelle den HiLift Wagenheber hinter den Wildträger und hänge den Korbrahmen mit kurzer Bandschlinge am Wagenheber ein...ein paar Ratschenhiebe nach oben, einrasten und den Korb wieder verankern.
Hört sich erstmal nach viel Aufwand an... ist es aber gar nicht. Aufgebaut habe ich es immer sehr schnell und meistens wird ja das komplette Setup gar nicht benötigt... Ich gestehe allerdings, dass ich mich immer zwingen muss alles wieder in den EuroBoxen zu verstauen
Warum dieses System:
Grundsätzlich ist dieses Setup mit ca. 500€ nicht günstig, aber auch nicht übertrieben teuer. Man muss bedenken, dass man, zumindest wenn man viel und gerne alleine im Busch unterwegs ist, viele Dinge eh dabei haben sollte - Stichwort Bergeausstattung. Somit fallen Wagenheber, Abschlagsmittel und Bergegurte schon mal raus.
Ein Seil im Auto schadet NIE und damit sind die wirklichen Zukäufe auf ein paar Karabinerhaken, Lastrollen, eine (nicht zwingend benötigte Handsteigklemme) und ein paar Bandschlingen... in der Lastklasse alles zusammen keine 100€ - Dafür erhält man nicht nur EINE Lösung für EINEN Fall sondern eine Blumenstrauß an Handlungsmöglichkeiten der einem in vielen Situationen weiter helfen kann.
Blicke ICH auf die für mich relevanten Alternativen, kommt eigentlich nur eine Winde an der Autofront oder eine Spillwinde in Betracht. Dafür kann man aber schon mal 1500 bis 2500 Euro ausgeben... Mit Ausnahme der Funkseilwinde muss man eine 2. Person haben. Die Winde hätte ich aber lieber zur Fahrzeugbergung als für die paar Stücken Rot/Schwarzwild die nicht Bergefreundlich umgefallen sind.
Im Gegensatz zu den genannten Alternativen kommt dieses Setup ohne Strom, Benzin, LÄRM und Wartungen aus. Das Ausfallrisiko geht gegen Null und verteilt ist das komplette Setup in 2 flachen Euroboxen. Zudem ist es relativ leicht und lässt sich gut zum Einsatzort verbringen.
Ich finde ein Punkt ist bisher gar nicht Thematisiert worden - ich finde ihn allerdings nicht unwichtig!!!
Nicht unerwähnt sollte an der Stelle bleiben, dass gerade in Rotwildgebieten und insbesondere im Rahmen der Intervalljagd die Beunruhigung AUCH beim Bergen so gering wie möglich gehalten werden sollte.
Je mehr Leute bei der Bergung mit anfassen, desto mehr (und lauter) wird (meist) auch geredet. Häufig kommen Fahrzeuge dazu und spätestens der Dritte Ochse lässt die Lada Tür mir einem lauten Knall zuschlagen. Fährt man mit dem Auto zum Wild wird es zwangsläufig Laut und hell. Das Klappern des Anhängers auf der Rückegasse vernimmt selbst das dämlichste Stück Rotwild...
Die Spillwinde ist zumindest Laut.
Ich arbeite mit diesem System völlig Autark, Ermüdungsarm und mit der geringst möglichen Beunruhigung. Wenn ich mit einem zweiten Mann zusammenarbeiten will/ muss kann ich mich über die kleinen Motorola Handfunkgeräte (gehört zur Bergeausstattung) verständigen.
In diesem Sinne zuuuuuugleich Sirvial