Schwarzwildnachsuche im Raps

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die moralische Verpflichtung des Nachsuchenführes liegt darin, dem "Misse-Schützen" die Folgen seines Handelns vor Augen zu führen, um vielleicht künftige Fehltritte zu vermeiden. Ich jedenfalls möchte nicht das von wipi zitierte 11. oder 51. oder 101. Schwein sein, dessen Unterkiefer plötzlich wegfliegt, weil ein vermeintlich unfehlbarer Sniper beim Versuch eines Kopfschusses den kleinen Zweig im Dunkeln übersehen hat.
Wäre es denn bei dieser selbstgeschaffenen Aura des unfehlbaren Super-Jägers wahrscheinlich, dass das Missgeschick Nr. 101 ans Tageslicht kommen würde? In Afrika mag man ja ein Held sein, in meinem Forstamt wäre das der letzte Auftritt dieser Sorte Jagdscheininhaber.
 
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die moralische Verpflichtung des Nachsuchenführes liegt darin, dem "Misse-Schützen" die Folgen seines Handelns vor Augen zu führen, um vielleicht künftige Fehltritte zu vermeiden....

Also doch eine moralische Instanz!? ;-)

....Ich jedenfalls möchte nicht das von wipi zitierte 11. oder 51. oder 101. Schwein sein, dessen Unterkiefer plötzlich wegfliegt,...

Ich auch nicht.
Ebensowenig wie das x-te Schwein irgend eines anderen Jägers, dem irgendwo am Körper das Fleisch wegfliegt und dann im Sommer mit Wundinfektion von Maden gefressen zu werden.

....weil ein vermeintlich unfehlbarer Sniper beim Versuch eines Kopfschusses den kleinen Zweig im Dunkeln übersehen hat....

Wenn der weidgerechte "Herman Lodengrün" im Dunkeln den kleinen Zweig mitten in der Geschossflugbahn übersehen hat, kann der Kiefer auch beim Blattschussversuch wegfliegen oder Splitter kriegen. Ebenso wie z. B. bei JEDEM Schrotschuss auf Niederwild. Im Übrigen verbieten sich Kopf-/Trägerschüsse im Dunkeln, wenn man die freie Geschossflugbahn nicht garantieren kann. Blattschüsse dagegen eher nicht.

....Wäre es denn bei dieser selbstgeschaffenen Aura des unfehlbaren Super-Jägers wahrscheinlich, dass das Missgeschick Nr. 101 ans Tageslicht kommen würde?....

Spiel keine Rolle, denn es kommt dem Jäger, der es angerichtet hat, ans Tageslicht und wenn er das dann ignoriert und weiter betreibt, ist er charakterlich nicht sattelfest. Da helfen auch keine Predigten vom Schweißhundführer.

...In Afrika mag man ja ein Held sein,....

Man ist kein "Held", wenn man als Jäger präzise treffen kann, nur ein solider Jagdhandwerker. Ganz gleich, wohin man dabei zielt, so lange man es beherrscht und kein Wild unnötig leiden lässt. Allerdings finde ich es etwas merkwürdig, dass offenbar nur deutsche Jäger offenbar in der Lage sind, dieses verwerfliche Tun als unbeherrschbar zu entlarven. Das ist in dieser Schärfe der Formulierung nur einen Jota weg von der Erkenntnis, dass Jagd mit der Schusswaffe durch Jäger, die keine super trainierten Scharfschützen sind, nicht akzeptabel sei (insbes. bei Bewegungsjagden).

...in meinem Forstamt wäre das der letzte Auftritt dieser Sorte Jagdscheininhaber.

Naja, dann in eurem FA eben weiter mit "anständigen" Jägern jagen, die nur mal mit Weidwund-, Krell-, Lauf- oder Keulenschüssen Nachsuchen produzieren, statt solche "Sorte Jagdscheininhaber", die (SW) zuverlässig den auf den Teller treffen. ;-)
 
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Naja, dann in eurem FA eben weiter mit "anständigen" Jägern jagen, die nur mal mit Weidwund-, Krell-, Lauf- oder Keulenschüssen Nachsuchen produzieren, statt solche "Sorte Jagdscheininhaber", die (SW) zuverlässig den auf den Teller treffen. ;-)

Selten so einen Unsinn gelesen...
 
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Selten so einen Unsinn gelesen...

Den Unsinn erkenne ich eher darin, absolutischtische Handlungsweisen zu propagieren, statt einfach nur daran zu appellieren, stets im Rahmen seiner persönlichen Leistungsfähigkeit zu schießen und auf diese Weise JEDE Form schlechter Treffer so weit wie möglich zu vermeiden. Auch, wenn dem Schweißhund dann phasenweise langweilig wird. ;-)
 
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Gelöschtes Mitglied 12266

Guest
Den Unsinn erkenne ich eher darin, absolutischtische Handlungsweisen zu propagieren, statt einfach nur daran zu appellieren, stets im Rahmen seiner persönlichen Leistungsfähigkeit zu schießen und auf diese Weise JEDE Form schlechter Treffer so weit wie möglich zu vermeiden. Auch, wenn dem Schweißhund dann phasenweise langweilig wird. ;-)

Ich erkenne den Unsinn darin zu propagieren, dass der Otto-Normaljäger ja nur die Fähigkeit besitzt auf die Kammer zu schießen, dort ab und an die entsprechenden Nachsuchen produziert und dann auf der anderen Seite die "wahren Helden" auftauchen, die ihnen zeigen wie es richtig geht (oder zumindest propagieren) und den Schweißhund "arbeitslos" machen. Was sich mir nicht erschließt:

1. wenn das Licht für solche Schüsse immer so toll ist, warum ich dann bei einem angegebenen ÜL von 30-35kg eine 70 kg vor dem Hund den Fangschuss gebe

2. Welche praktischen Vorteile ein Tellerschuss haben soll (die Mär vom Küchenschuss)
 
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Ich erkenne den Unsinn darin zu propagieren, dass der Otto-Normaljäger ja nur die Fähigkeit besitzt auf die Kammer zu schießen, dort ab und an die entsprechenden Nachsuchen produziert und dann auf der anderen Seite die "wahren Helden" auftauchen, die ihnen zeigen wie es richtig geht (oder zumindest propagieren) und den Schweißhund "arbeitslos" machen...

Ja, das ist in der Tat erstaunlich.
Da trifft z. B. der Franz-Albrecht Öttingen-Spielberg rennende Sauen (bei Tageslicht) zuverlässiger auf den Teller, als ein Durchschnittsjäger Sauen bei der Nachtjagd in die Kammer. Es ist tatsächlich frappierend, wie unterschiedlich die Trefferleistungen unter Jägern sind.

....Was sich mir nicht erschließt:

1. wenn das Licht für solche Schüsse immer so toll ist, warum ich dann bei einem angegebenen ÜL von 30-35kg eine 70 kg vor dem Hund den Fangschuss gebe

2. Welche praktischen Vorteile ein Tellerschuss haben soll (die Mär vom Küchenschuss)

1. erschließt sich mir auch nicht.

2. da gibt es eine ganze Reihe, aber die beiden wichtigsten dürften sein, dass es in der gegebenen Situation vielleicht nur diese Möglichkeit gab, das Wild zu erbeuten und/oder dass es der wirkungsvollste Treffer ist, mit dem man das Wild schlagartig an den Platz bannt.

Nochmal: ich freue mich über jeden Jäger, der so konsequent ist, selbst keine Kopf- und Trägerschüsse zu versuchen, weil ihm dabei nicht wohl oder er sich unsicher ist. Das ist sehr zu respektieren.

Ich mag es nicht, wenn pauschal alle Jäger, die erfolgreich solche Schüsse anwenden, unisono als "Sorte Jagdscheininhaber" diskreditiert werden, weil ihr Handeln dem Kritiker nicht gefällt.
 
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Gelöschtes Mitglied 12266

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Jeder hat sicher seine Meinung und die kann man respektieren.
Ich jage, um gesundes und gute Wildbret zu gewinnen, dass ich selbst und mein Kunden ohne schlechtes Gewissen essen kann, wenn jemand in meinem Revier meint, er müsse das Stück mit dieser Methode erbeuten, weil es sonst nicht ging, kauft er es und wahrscheinlich kommt er auch nicht mehr in eine solche Situation, zumindest in unserem Revier.
Was die Aussagen zum Kunstschützen aus der Videoreihe betrifft, dazu äußere ich mich jetzt mal nicht...
 
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.... wenn jemand in meinem Revier meint, er müsse das Stück mit dieser Methode erbeuten, weil es sonst nicht ging, kauft er es und wahrscheinlich kommt er auch nicht mehr in eine solche Situation, zumindest in unserem Revier....

Es steht jedem "Hausherrn" zu, die Regeln in seinem "Reich" zu formulieren. Wem das nicht passt, der muss woanders jagen.

Das ist aber was ganz Anderes, als die eigenen Regeln im eigenen Revier zum Maßstab allgemeiner ethischer Beurteilungen machen zu wollen!
 
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Jetzt weiß ich wieder warum ich mich hier von dem Forum schonmal abgemeldet hatte ........

:thumbdown:
 
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Das ist eben das Ergenis wenn man ein Jagdforum den ÖJV-Sektieren überlässt.
Wer keine Hege betreibt ... ;)
 
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Jetzt weiß ich wieder warum ich mich hier von dem Forum schonmal abgemeldet hatte ........

:thumbdown:

Das ist eben das Ergenis wenn man ein Jagdforum den ÖJV-Sektieren überlässt.
Wer keine Hege betreibt ... ;)

Zwei rein polemische Beiträge ohne einen winzigen Ansatz, sich inhaltlich zur konkreten Sache zu äußern. Was soll man damit anfangen, wenn man jagdliche Themen in einem Forum (auch mal kontrovers) diskutieren möchte?
 
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Gelöschtes Mitglied 12266

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Es steht jedem "Hausherrn" zu, die Regeln in seinem "Reich" zu formulieren. Wem das nicht passt, der muss woanders jagen.

Das ist aber was ganz Anderes, als die eigenen Regeln im eigenen Revier zum Maßstab allgemeiner ethischer Beurteilungen machen zu wollen!


Den Maßstab kann und will ich nicht setzen, ich kann aber vor Augen führen, dass es meiner Meinung nach bessere Lösungen gibt. Das lässt sich nirgendwo eindringlicher vermitteln als nach einer Nachsuche am gestreckten Stück!

Ansonsten sehe ich immer noch keinen Vorteil eines Tellerschusses. Und im Umkehrschluss ist mir noch kein Rothirsch untergekommen, der mit einem Trägerschuss erlegt wurde. Muss da die Schießfertigkeit zugunsten der Trophäe zurückstecken?
 
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.....Und im Umkehrschluss ist mir noch kein Rothirsch untergekommen, der mit einem Trägerschuss erlegt wurde. Muss da die Schießfertigkeit zugunsten der Trophäe zurückstecken?

Eindeutig ja.

In Schottland z. B. erlegen die Berufsjäger den größten Teil ihres sehr umfangreichen Kahlwildabschusses über Head-/Neckshots, wann immer es dafür passt. Und ich mag die schottischen Stalker, die ich bis jetzt kennengelernt habe. Sie kommen mir keineswegs ahnungslos oder barbarisch vor.
 
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