Hallo Ostalbjäger,
den Kopov habe ich das erste mal bei Schwarzwildjagden in seiner Heimat, der Slowakei, kennen und schätzen gelernt. Mit ganzen Kopovmeuten wurde dort das Schwarzwild erfolgreich bejagt. Und immer, wenn man etwas besonders "toll" findet, möchte man dies ja dann auch haben, was mich veranlasste, spontan einen Welpen von dort mitzunehmen. Mein Beagle, den ich damals führte, war 9 Jahre alt und ganz begeistert von dem neuen Spiel- u. Jagdgefährten. Das ganze ist jetzt bald 6 Jahre her und der Beagle seit drei Jahren aufgrund eines Krebsgeschwürs leider tot.
Meine Erfahrung:
Wie bei Bracken üblich, ist auch der Kopov ein "Spätzünder", daher entfalten sich seine vollen jagdlichen Leistungen auch erst nach zwei Jahren.
Er ist nur sehr selten Spurlaut (Fuchs, Hase, Kaninchen...) aber stets Fährtenlaut, hat einen ausgeprägten Finderwillen und ausgezeichneten Orientierungssinn.
In der Ausbildung zeigt er sich sehr lernwillig, ist jedoch sehr sensibel und verträgt keine "harte" Hand, also hier sehr behutsam mit ihm umgehen.
Hat eine ausgeprägte Wildschärfe , ist aber an Sauen recht vorsichtig und "geht" nicht so vehement ran, wie z.B. Terrier, was ihm aber wahrscheinlich ein langes Leben , zumindest diesbezüglich , sichern wird.
Angeschweißtes Wild stellt und bindet er sicher und langanhaltend mit ständigem Standlaut. Bei der letzten Drückjagd konnte ein tief Waidwund geschossenes 71 Kg schweres Stück SW. sicher erlegt werden, nachdem mein Kopov es 20 Minuten lang in einer Dickung anhaltend stanlautgebend stellte.
Auch Rehwild wurde von ihm bei Nachsuchen schon niedergezogen und sicher festgehalten, bis der Führer nach dem schnallen hinzugekommen ist, um den Fangschuß abzugeben.
Für seine Größe ist der Kopov relativ schnell und kann verletztes Wild leicht einholen.
Auch bei der Wasserjagd erweist er sich als Helfer zum stöbern im Schilf oder auch um mal eine Ente aus dem Wasser zu holen. Allerdings ist Wasser nicht gerade DAS Lieblingselement des Kopovs und wird oft nur nach der zweiten oder dritten Aufforderung, mehr widerwillig angenommen- aber er machts.
Schweißarbeit ist- zumindest bei meinem - keine Paradedisziplin, was aber wahrscheinlich nicht am Hund selbst, sondern eher an mir liegt. Hier war ich in der Ausbildung zu nachlässig, wahrscheinlich deshalb, weil sich mein Beagle damals als wahrer "Selbstläufer" in punkto Schweiß erwiesen hat und ich der Meinung war, dass dies bei jedem Hund so sein müsste. Ich arbeite aber daran.
Zum Schluß noch:
Auch als Familienhund ist er sehr geeignet, wird selbstvertändlich nicht im Zwinger gehalten, da er ständig Führerkontakt sucht und braucht, ist zu allen Menschen freundlich und noch nie in irgend einer Weise agressiv gewesen. Anderen Hunden gegenüber zeigt er sich nur in Anwesenheit von Wild (Strecke) als unerbittlich und ist der Meinung, dass alles ihm gehört. Ansonsten zeigt er sich auch anderen Hunden gegenüber als sehr verträglich.
Ins Haus trägt er durch sein kurzes Haar relativ wenig Schmutz, ist pflegeleicht und schläft gern auf dem Sofa vor dem Fernseher -
Diezbezgl passen wir also wunderbar zusammen.
Ich persönlich würde wieder einen nehmen.
Wenn du sonst noch Fragen hast - gerne
mogges