Schwarzwildbracken

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Ostalbjäger

Guest
Hallo,wer führt oder züchtet im süddeutschen Raum Kopovs?Wer hat Erfahrung mit dieser Rasse egal ob positiv oder negativ.Würde mich über viele Antworten freuen.Danke
 
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1 Okt 2001
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Hallo Ostalbjäger,

den Kopov habe ich das erste mal bei Schwarzwildjagden in seiner Heimat, der Slowakei, kennen und schätzen gelernt. Mit ganzen Kopovmeuten wurde dort das Schwarzwild erfolgreich bejagt. Und immer, wenn man etwas besonders "toll" findet, möchte man dies ja dann auch haben, was mich veranlasste, spontan einen Welpen von dort mitzunehmen. Mein Beagle, den ich damals führte, war 9 Jahre alt und ganz begeistert von dem neuen Spiel- u. Jagdgefährten. Das ganze ist jetzt bald 6 Jahre her und der Beagle seit drei Jahren aufgrund eines Krebsgeschwürs leider tot.

Meine Erfahrung:

Wie bei Bracken üblich, ist auch der Kopov ein "Spätzünder", daher entfalten sich seine vollen jagdlichen Leistungen auch erst nach zwei Jahren.
Er ist nur sehr selten Spurlaut (Fuchs, Hase, Kaninchen...) aber stets Fährtenlaut, hat einen ausgeprägten Finderwillen und ausgezeichneten Orientierungssinn.

In der Ausbildung zeigt er sich sehr lernwillig, ist jedoch sehr sensibel und verträgt keine "harte" Hand, also hier sehr behutsam mit ihm umgehen.
Hat eine ausgeprägte Wildschärfe , ist aber an Sauen recht vorsichtig und "geht" nicht so vehement ran, wie z.B. Terrier, was ihm aber wahrscheinlich ein langes Leben , zumindest diesbezüglich , sichern wird.

Angeschweißtes Wild stellt und bindet er sicher und langanhaltend mit ständigem Standlaut. Bei der letzten Drückjagd konnte ein tief Waidwund geschossenes 71 Kg schweres Stück SW. sicher erlegt werden, nachdem mein Kopov es 20 Minuten lang in einer Dickung anhaltend stanlautgebend stellte.
Auch Rehwild wurde von ihm bei Nachsuchen schon niedergezogen und sicher festgehalten, bis der Führer nach dem schnallen hinzugekommen ist, um den Fangschuß abzugeben.
Für seine Größe ist der Kopov relativ schnell und kann verletztes Wild leicht einholen.

Auch bei der Wasserjagd erweist er sich als Helfer zum stöbern im Schilf oder auch um mal eine Ente aus dem Wasser zu holen. Allerdings ist Wasser nicht gerade DAS Lieblingselement des Kopovs und wird oft nur nach der zweiten oder dritten Aufforderung, mehr widerwillig angenommen- aber er machts.

Schweißarbeit ist- zumindest bei meinem - keine Paradedisziplin, was aber wahrscheinlich nicht am Hund selbst, sondern eher an mir liegt. Hier war ich in der Ausbildung zu nachlässig, wahrscheinlich deshalb, weil sich mein Beagle damals als wahrer "Selbstläufer" in punkto Schweiß erwiesen hat und ich der Meinung war, dass dies bei jedem Hund so sein müsste. Ich arbeite aber daran.
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Zum Schluß noch:
Auch als Familienhund ist er sehr geeignet, wird selbstvertändlich nicht im Zwinger gehalten, da er ständig Führerkontakt sucht und braucht, ist zu allen Menschen freundlich und noch nie in irgend einer Weise agressiv gewesen. Anderen Hunden gegenüber zeigt er sich nur in Anwesenheit von Wild (Strecke) als unerbittlich und ist der Meinung, dass alles ihm gehört. Ansonsten zeigt er sich auch anderen Hunden gegenüber als sehr verträglich.
Ins Haus trägt er durch sein kurzes Haar relativ wenig Schmutz, ist pflegeleicht und schläft gern auf dem Sofa vor dem Fernseher -
Diezbezgl passen wir also wunderbar zusammen.

Ich persönlich würde wieder einen nehmen.

Wenn du sonst noch Fragen hast - gerne

mogges
 
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3 Jun 2002
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Hallo,

die Beschreibung von mogges trifft auch auf Brandlbracken zu.

Aus 2 Gründen rate ich lieber eine BrBr zu nehmen.
Sie ist in jedem Fall spurlaut, was bei Hetzen und beim Jagen, wem erzähli ch das, in jedem Fall von Vorteil ist.

2. ist sie sehr gut auf Schweiß.

Infos unter:

Deutcsher Brackenverein

Waihei

bessi
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23 Feb 2003
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Kann Mogges eigentlich nur beistimmen. Kopovs sind im wesentlichen gute Hunde und angenehme Jagdgefährten.
Die Spätentwicklung ist wirklich bei vielen Bracken gegeben, obwohl es Ausnahmen (auch innerhalb eines Wurfes) gibt. Einige jagen bereits mit 12 Wochen fährtenlaut, andere brauchen wirklich fast zwei Jahre.

Einziger negativer Punkt ist der Spurlaut. Pass sehr darauf auf, dass beide Eltern wirklich spur- und nicht nur sichtlaut sind. Habe leider relativ viele Kopov gesehen, die in Punkto Spurlaut etwas schwach waren, was bei anderen Brackenrassen selten der Fall ist. Wildschärfe und gute Jagdeigenschaften hatten sie aber (fast) alle.

Sei dir auch bewusst, dass die Prüfungsordnung der Kopov etwas "Schwarzwildlastig" ist. Du solltest ausreichend Möglichkeiten haben deinen Hund auf und an Sauen einzuarbeiten, wenn du dich für diese Brackenrasse entscheidest.

Brackenheil,

Lambo
 
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Moin,

habe bisher relativ wenig mit Kopovs zu tun gehabt, mich aber neulich mit einem ehemaligen Hundeobmann unterhalten.

Beim Kopov wurde zu DDR-Zeiten kein besondere Wert auf den Spl. gelegt, im Gegenteil gerade bei Kopovmeuten war es gewollt das die Hunde erst direkt am Wild laut gaben. (Damit die Hundeführer dazu kommen konnten um Strecke zu machen, die Hundeführer waren dann auch fast immer Jagdkönig) Nach Verbot der Hetzjagd wurde dann auch beim Kopov wieder vermehrt Wert auf Fährtenlaut gelegt. Allerdings ist der Spurlaut aufgrund des fast ausschließlichen Einsatzes auf Schalenwild auch heute nicht in allen Zuchtlinien fest verankert. Allerdings kenne ich auch einen Kopov der eine hervorragende Arbeit auf der Wundfährte leistet. Aber das ist, wie bei allen Bracken, eine Frage von Einarbeitung und Temperament.
Die Kopov die bei Gesellschaftjagden beobachten konnte, lieferten eine tadellose Arbeit am Schalenwild.

Waidmannsheil
 
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3 Jun 2001
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1.953
Ich kenne zwei hervorragende Schweißhundführer, die diese Rasse erfolgreich einsetzen. Ein mir bekannter Förster gibt bei Gesellschaftsjagden seine Kopov Bracke einem Treiber mit. Der Hund geht dann in bestechender Suchenmanier mit der Treiberwehr. Horüdho!
 
S

Spurlaut

Guest
Ich komme aus dem Raum Heidelberg und habe bisher nur gute Erfahrungen mit Kopov's gemacht. Das Problem liegt eher auf Seiten der Führer.Bei prof. Ausbildung ist eine Schwarzwildbracke zu ausergewöhnlichen Leistungen fähig!Saufinder-Schweißhund
 
K

kopov

Guest
Hallo,
nähere Info´s zum Kopov kannst Du Dir vom Verein Schwarzwildbracke ( Schwarzwildbracke .de )holen. Führe selber einen. Einige meiner Jagdkamerden ebenfalls.
Nachsuchen - Top
Jagd an Schwarzwild - obere Spitzenklasse.
Die Kopov´s die ich kenne sind allesamt Spurlaut ohne jede Einschräkung.

Mein Fazit: Wer einmal eine Kopov hat; will keinen anderen mehr.

Gruß

Kopov
 
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27 Mrz 2005
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464
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von kopov:
Hallo,

Nachsuchen - Top
Jagd an Schwarzwild - obere Spitzenklasse.
Die Kopov´s die ich kenne sind allesamt Spurlaut ohne jede Einschräkung.


Kopov
<HR></BLOCKQUOTE>


Gleiche Erfahrungen bei unserem Kopov (dieses Jahr eingeschläfert).
Schweiß unschlagbar, aber leider ging er immer zu weit.
Der tschechische Jäger von dem wir den Welpen damals hatten, lies den Vater in die Dickung wo Sauen lagen (Revier 12500ha). Dadurch das der Hund so schnell ist konnte er die Sau einholen und stellen. Der Jäger lief dann nur noch zum Standlaut hin und schoß die Sau.
Sehr Familienfreundlich, "man konnte mit ihm aus einem Napf essen" ohne auch nur das kleinste Knurren,... zu spüren, aber bei anderen Hund war das was anders.

Mfg
 
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26 Jan 2005
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8.376
Ich habe im Vorjahr beim Besuch eines Bekannten in der Slowakei einen Hund gesehen, der als Daxel Kopov bezeichnet wurde. Auf meine Frage, ob dies eine Mischung aus Dackel und Kopov sei, wurde dies verneint und darauf bestanden, dass dies eine in der Slowakei gezüchtete Jagdhunderasse sei. Auf der Homepage des slowakischen Kopovvereines habe ich aber nichts über eine derartige Variante gefunden. Da meine Slowakisch-Kenntnisse aber eher rudimentär sind, möchte ich die Frage nach dieser Rasse an die Fachleute hier im Forum stellen!

WTO
 
F

fux

Guest
Ich kenne mehrere Kopovs. Mal sieht man einen der was taugt, habe aber schon genug gesehen die gar nichts taugen.
Würde Dir nicht zu einem Kopov raten.
Die Ähnlichkeit mit der Brandlbracke macht den Kopov noch lange nicht zum guten Jagdhund.
Von einer "Bracke" sollte man zuverlässigen Spurlaut bzw. die Arbeit auf der Schweißfährte erwarten können.
 
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22 Okt 2002
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@fux
...wenn die Brandel so viel besser sind als die Kopovs, warum wurden dann bei den Brandelbracken in den verganenen Jahren Kopovs eingekreuzt?! Nachzulesen auf der Brandel-Page!

Stag
 
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30 Dez 2004
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von fux:
@Stag

Habe eifach schon zu viele schlechte Vertreter dieser Rasse gesehen.
Beispiele: nicht spurlaut
ängstlich (Angstbeisser)
rumwinseln
agressiv gegenüber Artgenossen
waidlaut.......................
Es tut mir ja leid, aber all dies konnte ich schon beobachten.
Dies kann ich von der Brandlbracke nicht behaupten.
<HR></BLOCKQUOTE>

genau solche exemplare kenn ich aber auch bei der brandl. nur das stumm müsste man noch hinzufügen. soll jetzt aber nicht heissen dass ich von der brandl nix halte. im gegenteil. nur gibt es halt immer wieder individuen die eben besser oder schlechter sind. auch hunde sind keine maschinen sondern lebewesen. und es kommt halt auch auf den halter an. wenn der keine hand für den hund hat was soll dann aus dem armen hascherl werden??????
 

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