Sauer202 Montage

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Leupold produziert für den amerikanischen Markt und dessen Produkte passen nur bedingt in die deustche Jagdrealität.

1. Ein Zielfernrohr sollte so montiert sein, das Absehen und damit gekoppeltes Linsensystem in der optischen Mitte des Glases liegen weil alles andere unnötig Licht kostet. Der gute Büma justiert deshalb die Seite über einen Support und die Höhe über entsprechend abgestufe Montagefüße und Höhenausgleich. Der gemeine Ami muß darauf keine Rücksicht nehmen, der verstellt alles über die Klickverstellung. Lichtverlust spielt für ihn keine Rolle und wie schief sein Absehen hängt sieht er ja nicht weil es "zentriert" ist.

2. Der gemeine Ami jagt mit ZF, abnehmen z.B. weil er irgendwo nachsucht oder die Schneise auf der DJ zu eng ist, ist ihm fremd. Wirklich wiederholgenaue Montagen sind daher unnötig teurerer Luxus für ihn.

3. Das Gewicht der bei uns beliebten "Ofenrohre" und der eher dünnen amerikanischen Zielfernrohre unterscheidet sich deutlich. Warum sollte Leupold Montagen für die Gewichte von Zeiss, Swarovski oder S&B-Gläsern konstruieren?

4. Die Vorteile von (funktionierenden) Innscheinen liegen auf der Hand, von Leupold und Co werden diese Schienen aber nicht unterstützt.

Wer mag kann sich Leupold montieren aber wie bei den Gläsern gilt, man sollte über deren eingeschränkte Gebrauchsfähigkeit wissen und überlegen ob sie ins eigene Jagdkonzept passen.

WH
Amadeus
 
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Mal nebenbei gefragt: Was ist eigentlich ein zentriertes Absehen genau und wie funktioniert das? Das habe ich mich schon so oft gefragt - ich hab keinen blassen Schimmer.
 
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Amadeus schrieb:
1. Ein Zielfernrohr sollte so montiert sein, das Absehen und damit gekoppeltes Linsensystem in der optischen Mitte des Glases liegen weil alles andere unnötig Licht kostet. Der gute Büma justiert deshalb die Seite über einen Support und die Höhe über entsprechend abgestufe Montagefüße und Höhenausgleich. Der gemeine Ami muß darauf keine Rücksicht nehmen, der verstellt alles über die Klickverstellung. Lichtverlust spielt für ihn keine Rolle und wie schief sein Absehen hängt sieht er ja nicht weil es "zentriert" ist.

2. Der gemeine Ami jagt mit ZF, abnehmen z.B. weil er irgendwo nachsucht oder die Schneise auf der DJ zu eng ist, ist ihm fremd. Wirklich wiederholgenaue Montagen sind daher unnötig teurerer Luxus für ihn.

3. Das Gewicht der bei uns beliebten "Ofenrohre" und der eher dünnen amerikanischen Zielfernrohre unterscheidet sich deutlich. Warum sollte Leupold Montagen für die Gewichte von Zeiss, Swarovski oder S&B-Gläsern konstruieren?

4. Die Vorteile von (funktionierenden) Innscheinen liegen auf der Hand, von Leupold und Co werden diese Schienen aber nicht unterstützt.

Wolfgang,

Zu 1: Um wieviel Prozent laesst die Lichtdurchlaessigkeit nach, wenn man zB das Absehen von genau Mitte durch das Einschiessen auf 100 m auf 2 cm nach Rechts verstellt? Hast Du da einen Durchschnittswert? Ich bin zwar kein gemeiner Ami, aber Deiner Bemerkung nach muessten dies ja immense Werte sein die die Funktion eines ZF's total negativ beeintraechtigen.

Zu 2: Die Leupold QR Montage hat einen sehr guten wiederholbarkeits Grad. Ebenfalls die Montagen die auf Picatinny (MIL-STD-1913) basieren. Du hast recht, der gemeine (und auch der nicht gemeine) Ami sieht im allgemeinen keinen Vorteil oder eine Notwendigkeit fuer Montagen mit sehr vielen Einzelteilen.

Zu 3: Leupold Montagen wurden, sind, und werden weiterhin unter Beruecksichtigung der ueberschweren Gewichte von mitteleuropaeischen ZF's konstruiert.

Zu 4: Jetzt fang blos nicht wieder an mit "keine Verspannung des ZF Koerpers, usw". Den einzigsten Vorteil der Schienenmontage den ich sehe ist die Tatsache das man damit eine halbwegsbrauchbare Montage fuer Kipplaufwaffen erstellen kann. Ansonsten ist eine Montage mit Ringe stabiler, und auch fuer's Auge sauberer. Stabiler: Darfst Du gerne mal per FEA nachziehen.

WH,

Klaus
 
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SirLendelot schrieb:
Mal nebenbei gefragt: Was ist eigentlich ein zentriertes Absehen genau und wie funktioniert das? Das habe ich mich schon so oft gefragt - ich hab keinen blassen Schimmer.

Das würde mich auch mal interessieren. Vor allem die Funktionsweise.
 
A

anonym

Guest
SirLendelot schrieb:
: Was ist eigentlich ein zentriertes Absehen genau und wie funktioniert das? r.
Bei den "nichtzentrierten Absehen" wird das Absehen selbst - aus Draht oder in eine Glasscheibe geätzt -
mechanisch innerhalb des Rohrkörpers bewegt.
Bei den "zentrierten Absehen ist VOR dem feststehenden Absehen eine LINSE kippbar angeordnet.
diese Linse wird durch die Verstellmechanik bewegt.
in den Extemstellungen - hoch wie seitlich - sieht man folglich SCHRÄG durch eine Linste.
Brillentäger wissen, daß man bei Schräghaltung der Gläser sich eine gewisse Verzerrung nicht vermeiden läßt.
SCHMIDT & BENDER hat dankenswerterweise eine Anzeige,
mit der man die Schrägstellung der Linse kontrollieren kann.
So kann auch der Laie kontrollieren, ob der BüMa sauber gearbeitet hat.
P. :wink: :wink: :wink:
 
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Danke Bärentöter! Jetzt habe ich tatsächlich die Mechanik und auch dieses S&B-System verstanden. Jetzt muß ich nur noch überlegen, wieso der Zielpunkt woanders liegt, wenn ich vor dem feststehenden Absehen die Linse kippe...
 
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SirLendelot schrieb:
Mal nebenbei gefragt: Was ist eigentlich ein zentriertes Absehen genau und wie funktioniert das? Das habe ich mich schon so oft gefragt - ich hab keinen blassen Schimmer.

Ein zentrietes Absehen ist mit dem Umkehrsystem zusammen in einem Rohr untergebracht. Verstellst Du das Absehen, wird eigentlich das ganze Linsensystem verstellt aber Du hast weiterhin ein Kreisrundes Sehfeld.

Leider hat das zwei Nebenwirkungen erstens die Linsen kommen aus der Ideallinie und zweitens Du merkst normalerweise nicht wie weit das Absehen schon aus der Mitte verschoben worden ist. Nur bei S&B kannst Du das durch das POSICON System sehen.

Extrempositionen des Absehens in einer Achse beschränken den Verstellbereich in der anderen Achse. Linsensysteme bei denen Teile aus ideallinie herausbewegt werden haben natürlich nicht mehr die gleiche Transmission.

Im Vergleich dazu, bei einem unzentrieten Absehen wird nur das Absehen bewegt, es ist dann im ZF außerhalb der Mitte sichtbar.

WH
Amadeus
 
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Amadeus schrieb:
Extrempositionen des Absehens in einer Achse beschränken den Verstellbereich in der anderen Achse. Linsensysteme bei denen Teile aus ideallinie herausbewegt werden haben natürlich nicht mehr die gleiche Transmission.

Amadeus

Meine dritte Anfrage an Dich und jeweils die gleiche Frage: Um wieviel Prozent wird die Lichttransmission reduziert - im Durchschnitt?

WH,

Klaus
 
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Bärentöter schrieb:
So kann auch der Laie kontrollieren, ob der BüMa sauber gearbeitet hat.
P. :wink: :wink: :wink:


Ein außerordentlich nützliches Feature wie meine praktische Erfahrung zeigt. Der Büchsenmacher hat lieber nochmal andere Teile nachbestellt als sich mit einem an den Anschlag gedrehten Absehen zu blamieren. Wie hätte er sich wohl bei einem anderen Zielfernrohr verhalten?
 
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Amadeus schrieb:
Leupold produziert für den amerikanischen Markt und dessen Produkte passen nur bedingt in die deustche Jagdrealität.
......
Wer mag kann sich Leupold montieren aber wie bei den Gläsern gilt, man sollte über deren eingeschränkte Gebrauchsfähigkeit wissen und überlegen ob sie ins eigene Jagdkonzept passen.

WH
Amadeus

Interessante, weltoffene Sichtweise, frei von vorgefassten Meinungen und immer über den Tellerrand blickend.
 

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