Meine Kirrungs-Top-Ten:
1. Platz aussuchen, bei dem a) ein bequemer Sitz steht und b) soweit das machbar ist die Sauen beim Anwechseln nicht in den Wind des Jägers kommen und idealerweise auch nicht über den Pirschpfad zum Sitz stolpern.
2. Im Forum sind einige anderer Meinung, aber für meine Begriffe sollten für die Platzwahl Stellen im Feld und am Wald-Feldrand ausscheiden. Ich empfinde es als Wahnsinn sich die Sauen auch noch ins Feld zu kirren.
3. Bei der Platzwahl darauf achten, dass die Kirrung selbst und die unmittelbare Umgebung auch ausreichend Mondschein abbekommt.
4. Nicht alle 100 Meter eine Kirrung anlegen, sondern im Idealfall nur eine/100 Hektar. Man will ja gerade das Wild zu einer bestimmten Stelle locken und die Jagd nicht wieder zu einer Lotterie machen.
5. Die Schussentfernung bis zur Kirrung sollten so ungefähr 30-50 Meter betragen. Man sollte sich immer vor Augen führen, dass die Nachtjagd Probleme beim Ansprechen und Schießen bereitet. Hält man die Schussentfernungen relativ gering, kann man dem entgegenwirken.
6. Die Kirrung möglichst unauffällig anlegen. Ein paar Steine oder Baumscheiben und das wars. Allerdings sollten diese schwer genug sein, dass Rehwild sie nicht verschieben kann.
7. Wichtig ist auch, dass Deine verschiedenen Kirrstellen nicht auf 5x5 Meter zusammenliegen. Mindestens zwei Steine sollten etwas abseits liegen. Das hat den Vorteil, dass sich die Rotte auseinanderzieht und man demzufolge schneller auf ein freistehendes Stück zu Schuss kommt.
8. Unter jede Kirrstelle ein paar Maiskörner (es braucht nicht mal eine ganze Hand voll zu sein) reicht absolut. Keine Fütterung anlegen. Das kann Ärger geben und bringt auch nicht mehr Nutzen für unseren Zweck.
9. Täglich kirren!!!
10. Sobald Deine Kirrung angenommen worden ist, kannst Du mittels eines Schäleisen, Spatens oder ähnlichem auch ein paar Maiskörner (reicht wirklich schon!) ein wenig im Boden verscharren. Auch das hält die Sauen länger auf und verteilt sie besser.
Alles in allem soll man keine Wissenschaft daraus machen. Die Jagd an der Kirrung ist eine recht anspruchslose Jagd, sowohl hinsichtlich der Komplexität der Vorbereitung, als auch im Bezug auf die Intensität des Jagderlebnisses.
Buchenholzteer verwende ich nicht. Ich konnte nicht entdecken, dass damit irgendwelche Effekte verbunden sind die ich nicht auch mit einer ausschließlich aus Mais bestehenden Kirrung erzielt hätte. Eher schmeiße ich mal einen Rehaufbrauch in die Nähe...das hat den Vorteil, dass auch der Fuchs gerne an der Stelle vorbeischaut.
Weidmannsheil, Steve
[ 25. November 2006: Beitrag editiert von: steve ]