Sau und Bock

M

Mauser98k

Guest
Hallo! Bin seit heute unter die Schreiber gewechselt...
Nachdem ich am letzten Samstag noch bis um 17.00 Uhr in der neu gekauften Wohnung renoviert habe, zog es mich doch unbändig ins Revier. Um 19.00 parkte ich mein Auto neben der Landstraße und 15min später saß ich auf dem Sitz "Im Hang". 2 Wochen zuvor hatte ich diesen Sitz mit einem Tarnnetz verblendet, da die Fegstellen viel versprachen. An diesem Abend wollte ich eigentlich nur nach einem Bock ausschau halten.
Vor mir sah ich ca.eine Fläche von 100x150m Buchen-Hochwald ein, zum Teil mit hüfthohem Jungbewuchs. Beim Alaufen an den Sitz sprag ein Schmalreh ab, zum Glück ohne zu schrecken. Kaum saß ich 20 min. sah ich plötzlich einen Pürzel zwischen den Jungbuchen aufragen, mir wurde es kochend heiß! Eine einzelne Sau zog auf mich zu. Bis auf 40m kam sie spizt auf mich zu, dann drehte sie um 180° und zug vertraut von mir weg. Längst im Ansclag dachte ich nur "dreh, dreh!" Auf ca. 60m war es dann so weit, die 30R Blaser DK verließ den Lauf. Die Sau gieng noch ca 15m, zucktenoch kurz und blieb liegen. Aufgebrochen 35kg, Bache , mit 4 Frischlingen beschlagen, meine zweite Sau! Freute mich riesig.
In er Jagdhütte übernachtet, Um 3 vom Schrecken aufgewacht, nochmals geschlafen bis um viertel nach fünf, direkt an der Hütte auf den Sitz gehockt, nach 10 minuten meinen ersten 6-er Bock auf 70m mitten auf einer Lichtung gestreckt. War für mich ein gigantisches Wochenende. Jagdherr gratulierte mit Mittags zu Sau und Bock...

Bin im Winter ettlicheNächte auf Sauen durchgesessen, Rehwild war immer rchlich im Anblick, nur keine Sauen, jetzt dieses doppelte Glück! Schwebe immer noch auf Wolke 7!
 
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lieber k 98,
ich wünsche dir hier viel spass und wünsche dir natürlich auch zum doppelten waidmannsheil das gleiche, was der jagdherr wünschte
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.
trotzdem dachte ich, du kommst aus schwaben. nicht, dass das schlimm wäre. aber spare nicht am falschen ende; z.B. den buchstaben!
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hi allerseits,

waidmannsgeheul, freu mich für dich!!!!!!!!!
schöne geschichte, die würden sich wohl einige (inklusive mir)hier wünnschen!
 
A

anonym

Guest
Wmh !
Hast Glück gehabt im Jungwuchs mit der Sau. Wär sie bissl ordentlicher durch den Winter gekirrt worden, hättest überraschend nur angesogene Zitzen statt hübsche kleine Frischlinge im Tragsack des erlegten Stücks gefunden...
Legal, effizient - und doch verdammt haarig, der Schuß auf eine einzelne mittelgroße Sau zu dieser Jahreszeit.
Mir ist die Katastrophe einmal passiert (Sau griff Bock an, der sich grade nur noch ins Absehen 4 hätte drehen sollen: zack waren sie ausgetauscht und im unverzeihlichen Affekt kriegte die Bache einen -zudem noch schlechten- Schuß von mir ab).
Will sagen: ich wäre an diesem Jagdwochenende nur mit einem Bock heimgekommen.
Gruß, Martin
 
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WMH !
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von feuerlein :
mittelgroße Sau <HR></BLOCKQUOTE>
bei allem Respekt, aber das (35 kg) ist keine "mittelgroße" Sau.
Das ist ein schwacher Überläufer, dazu noch ein weiblicher, das beste was man zu dieser Jahreszeit schießen kann !
Und um nicht mißverstanden zu werden : Ein Blick auf die Bauchlinie gehört vor dem Schuß natürlich dazu, angesogene Striche sind dann bei entsprechendem Licht auch zu erkennen.
 
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Waidmannsheil Mauser!

Glück gehört bei der Jagd schon oft dazu, aber auch ich möchte es nicht unbedingt herausfordern.
Ende April 2004 habe ich aus einer Rotte mit einigen großen Bachen (ich schätze mal ca.80 kg aufgebrochen) und mehreren Überläufern zwei mittelgroße Frischlinge herausgeschossen. Die Rotte besaß - meiner Einschätzung nach - eine durchaus intakte Sozialstruktur, aber trotzdem hatte die stärkere der beiden erlegten Frischlingsbachen ( 21 und 23kg aufgebrochen !!! ) FÜNF Frischlinge inne !
Etwa eine Woche später hätte dieser "Jagderfolg" eine ganz andere Quantität und Qualität erhalten. Was dann natürlich für schlaflose Nächte und .......... führt.
Die Bejagung von einzelnen Frischlings- und Überläuferbachen sollte man deshalb in dieser Jahreszeit besser ruhen lassen !
Fehlabschüsse sind dadurch aber auch nicht 100%ig ausgeschlossen. Ich selbst habe leider vor etwa vier Jahren einen vermeintlichen "Überläuferkeiler" im hellen Oktobermond auf etwa 180m auf einem abgeernteten Gerstenacker erlegt. Nur war´s leider kein Keilerchen, sondern eine Überläuferbache mit Anhang !
Noch heute stelle ich mir so oft die immer wieder hochkommenden Fragen " Warum bist Du nicht näher herangepirscht ? Wieso warst Du so sicher einen Überläuferkeiler vor Dir zu haben ? Warum mußtest Du überhaupt schießen ? usw. "
Ein Ausgehen der Rückfährte mit einem erfahrenen Dackel erbrachte am folgenden Morgen die Erkenntnis, daß die acht Frischlinge sich im etwa 200m entfernten Waldrand mitsamt anderen Sauen aufhielten und durch mein Heranpirschen vorgewarnt waren und den Wald somit nicht mehr verließen. Die Abende danach verbrachte ich mit erfolglosen Ansitzen rund um das "Geschehen". Ich kann nur hoffen, daß die Frischlinge innerhalb der Verwandtschaft Anschluß gefunden haben.

mit nachdenklichen Grüßen aus Marburg

Falko
 
M

Mauser98k

Guest
Hallo,
die Sau war bis auf 40m an meinem Sitz, es war 19.45 Uhr, habe also deutlich gesehen was ich erlegt habe,so dick ist keine führenede Sau. 100m weiter ist ein Acker, bei dem wir letztes Jahr 600 Euro Wildschaden hatten.

Grüße aus dem sparenden Süden
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1. Waidmannsheil
2. Es gibt auch Bachen, die in dieser Größe Frischlinge führen, insofern ist der Hinweis von K 95 berechtigt. Trotzdem Waidmannsheil
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von K 95:
WMH !

bei allem Respekt, aber das (35 kg) ist keine "mittelgroße" Sau.
Das ist ein schwacher Überläufer, dazu noch ein weiblicher, das beste was man zu dieser Jahreszeit schießen kann !
Und um nicht mißverstanden zu werden : Ein Blick auf die Bauchlinie gehört vor dem Schuß natürlich dazu, angesogene Striche sind dann bei entsprechendem Licht auch zu erkennen.
<HR></BLOCKQUOTE>

Ich kenn nur Frischling, mittelgroß und Riesenviech - und das aus praktischen Erwägungen. Alles weibliche Schwarzwild über 28 kg ist in Reproduktion, ergo tabu bis Herbst. Mai bis September: Frischlinge mitnehmen, falls Zufall oder Wildschaden welche bietet. Und ab Oktober schiess ich auch jede "einzelne mittelgroße Sau".

Ich finde, die Striche mag man vielleicht abends an einer plattgewalzten Kirrung oder morgens auf dem frischgedrillten Maisacker sehen, aus eigener Bodenlage. Aber falls zufällig nur ein Frischling übelebt hat, mag das erlegte Jungmuttertier auf der abgewandten Seite nachher doch so einen komischen Tumor am Bauch dranhaben ?
Na egal: komplettere Jäger als ich sehen sicher viel schneller viel mehr und sind 100% sicher, mögen gerne die noch innehabenden weiblichen Überläufer als Delikatessen im Frühjahr rausselektieren.

Allen Trotteln und Gourmins auf meinem Niveau aber sei das Grobraster: klein-mittelgroß-riesig ans Herz gelegt und die Faustformel, nur in der kleinsten Klasse zu jagen bis das Laub gefallen ist - das erspart Kummer. Anders als die weidgerechten Profis aber halt ich ab dann jede einzelne Sau (zB auf Drückjagd) ausser Riesenbachen für schussbar. Nur so erwischen wir genügend Weibliche und dabei nehme ich in Kauf, vielleicht mal ne spätfrischende Überläuferbache zu erlegen. Mit den Sprüchen von alles frei unter 30 kg und über hundert klappen nämlich weder echter Drückjagderfolg noch Sauenreduktion.
Gruß, Martin
 
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Ein "Waidmannsheil" zu den "5" Sauen kann ich mir beim besten Willen nicht abringen. Bei allem Verständnis für die Passion und die mangelnde Gelegenheit auf Sauen - es gibt trotzdem immer noch sowas wie eine Jäger-Ehre (...waidmännisch jagt wie sich's gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt)!!!
Im Gegenteil - es zeugt von großer Verantwortung und Stärke, wenn ich den Finger in solchen Situationen gerade lassen kann!? Es darf sich wirklich niemand freisprechen, dass einem sowas nicht auch einmal passieren kann aber es gibt noch einen entscheidenden Unterschied zwischen "kann" und einem bewußten Handeln. Meines Erachtens haben solch skrupellose Jäger auf der Jagd nichts zu suchen!!!
 
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Ich kann mir hier schon ein Waidmannsheil erlauben, denn wenn die Sau eindeutig alleine war (d.h. wenn es die Art des Bestandes zuließ dieses Stück so anzusprechen) dann hätte ich auch geschossen. Es ist natürlich nicht schön, wenn man die Frischlinge beim Aufbrechen sehen, bzw. abnicken muss, aber ich denke das kommt heutzutage mit der Schwarzwilddichte, die wir haben häufiger vor. Mit Verurteilungen wäre ich sowieso vorsichtig, denn "Wer ohne Schuld ist werfe den ersten Stein"...

Gruß

Manuel
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Ein "Waidmannsheil" zu den "5" Sauen kann ich mir beim besten Willen nicht abringen. Bei allem Verständnis für die Passion und die mangelnde Gelegenheit auf Sauen - es gibt trotzdem immer noch sowas wie eine Jäger-Ehre (...waidmännisch jagt wie sich's gehört, den Schöpfer im Geschöpfe ehrt)!!!
Im Gegenteil - es zeugt von großer Verantwortung und Stärke, wenn ich den Finger in solchen Situationen gerade lassen kann!? <HR></BLOCKQUOTE>
Genau diese Argumentation und solche "Jäger" sind der Grund für die seit Jahren ins Unendliche wachsende Schwarzwildbestände. Die gleichen Leute beklagen dann auch noch die Folgen einer ausbrechenden Schweinepestepedemie.
Bei der Situation in den meisten deutschen SW-Beständen ist jeder unterlassene Eingriff in die Reproduktionsträger unverantwortlich.
(Das heißt selbstverständlich nicht, das wissentlich führende Bachen geschossen werden sollen, aber wenn sich die Gelegenheit bietet eine Bache zu strecken die keine Frischlinge (mehr) führt, dann muss sie genutzt werden, auch wenn sie beschlagen ist !
Bei anderen Schalenwildarten mit weitaus geringerer Reproduktoionsrate leben wir mit Anteilen von 60 % weiblichen Wildes am Gesamtabschuß nur beim SW geben wir uns mit weniger zufrieden und wundern uns dann ...
Ausserdem passiert nichts anderes, wenn Du im Januar eine Ricke oder ein Alttier schießt !
 
A

anonym

Guest
K 95: hast ja grundsätzlich Recht. Bachen (auch wenn Frischlinge innehabend) zu erlegen, ist genau die Methode mit der wir die Sauen reduzieren können. Wichtiger natürlich: absoluter Zufütterstopp (Spezialäcker im Winter, Kirrung etc).

Glück gehabt und ein Wmh verdient hat unser Schütze. Aber eine Warnung eben auch: die abgelegten Frischlinge findet er wohl niemals, falls ihn beim nächsten Mal beim Umdrehen der Beute Zitzen anstarren und beim Aufbrechen Milch fliesst. Mir jedenfalls einmal so gegangen und das ist dann nicht nur bissl peinlich, bissl quälend - das kann rechtliche Folgen nach sich ziehen. Ich finde, nicht jeder muss diese Erfahrung selbst gemacht haben.Aus meinem unmittelbaren Umkreis kenne ich zwei weitere solcher Geschichten aus dem frühen Mai mit kleinen einzelnen Überläufern, hinter denen es nach dem Schuß im Gras wuselte...
Es ist mir nie wieder passiert - bloss halt ich mich eben wie viele andere an o.a. Regeln. Mit dem merkwürdigen Resultat, dass die Sauen zuguterletzt verdammt rar geworden sind. ( Aber ich hab das Revier abgegeben, es wird wieder um die Wette gekirrt und nachts im Walde seit 1.4. wieder durchgesessen - sah schon wieder Feldschäden beim Grenzenerklären, als hätt ich niemals so gejagt...)
Gruß, Martin
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Arial, Verdana">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Mauser98k:
Hallo,
die Sau war bis auf 40m an meinem Sitz, es war 19.45 Uhr, habe also deutlich gesehen was ich erlegt habe,so dick ist keine führenede Sau. 100m weiter ist ein Acker, bei dem wir letztes Jahr 600 Euro Wildschaden hatten.

Grüße aus dem sparenden Süden
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<HR></BLOCKQUOTE>

Waidmannsheil und ich wills Dir nicht vermiesen, aber hier ein kleiner Tipp:

am meisten sparst Du, wenn Du die Jagd dran gibst. Kenne genug Leute, die immer wieder den Wildschaden und Sparmaßnahmen für ihre Abschüsse vorschieben, und kann es schon nicht mehr hören. Ehrlicher wäre, wenn man einfach schreibt: wollte schießen. Alles andere - seien wir ehrlich - ist mehr oder minder an den Haaren herbeigezogen.
 

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